Über 65 % der Weltbevölkerung sind mit dem Internet verbunden, das als Zentrum für Information, Unterhaltung und Kommunikation dient. Aber wie frei können die Menschen darauf zugreifen? Diese Galerie betrachtet den freien Zugang zum Internet weltweit und ordnet die Länder nach ihren Einschränkungen von sozialen Medien, VPNs, Nachrichten und Messengerdiensten. Durch das Aufkommen neuer Gesetze und Beschränkungen ist der Kampf für die Online-Freiheit wichtiger denn je.
Klicken Sie weiter, um mehr über die Beschränkungen der strengsten Regierungen der Welt zu erfahren, die freien Zugang zum Internet begrenzen wollen.
2016 erkannten die Vereinten Nationen Internetzugang als grundlegendes Menschenrecht an. Aber da nur zwei Drittel der Weltbevölkerung online ist, ist der Zugang weiterhin ungerecht verteilt und selbst bei denjenigen, die Zugang haben, ist die Sicherheit und der Schutz vor Zensur lange nicht garantiert.
In vielen Teilen der Welt nutzen Regierungen das Internet als Werkzeug für Kontrolle, indem sie begrenzen, wo die BürgerInnen surfen und auf was sie zugreifen können. Das Internet wird häufig statt zum Tor der Freiheit zu einer Waffe, indem Andersdenkende zensiert und Informationen, die dem Staat widersprechen, unterdrückt werden.
Eine beliebte Strategie, um Andersdenkende zu unterdrücken, ist die Abschaltung des Internetzugangs bei Protesten oder Unruhen. Ohne Zugang zu den sozialen Medien und Kommunikationsplattformen wird die Fähigkeit zur Organisation, Dokumentation und Vergrößerung von Revolutionsbewegungen schnell eingeschränkt, wie bei einem Feuer, dem der Sauerstoff ausgeht.
Wenn online Stimmen unterdrückt werden, dann leiden besonders die alltäglichen Freiheiten darunter. Soziale und politische Meinungen werden zusammen mit persönlichen Daten der eigenen Kontrolle entzogen. Für marginalisierte Gruppen wird es zum harten Kampf, digitale Communitys zu gründen oder sich zu beteiligen: gefährlich und manchmal fast unmöglich.
Eine wichtige Methode der Internetzensur ist das DNS-Tampering, bei dem Internetnutzern der Zugriff auf ganze Webseiten verwehrt wird. Indem bestimmte Domains von der Liste der zugänglichen Seiten eines Landes entfernt werden, können die Behörden verhindern, dass Nutzer bestimmte Inhalte sehen und so wirksam den Fluss von Informationen im Internet kontrollieren.
Eine weitere Technik ist die Blockierung von IP-Adressen, die wie das Gegenteil des DNS-Tampering funktioniert. Anstatt ganze Webseiten für alle Nutzer zu blockieren, wird bei der Blockierung von IP-Adressen der Zugang von bestimmten Geräten oder IP-Adressen zu gewissen Inhalten eingeschränkt, wodurch manche Nutzer keinen Zugriff auf bestimmte Materialien haben.
Schlüsselwortfilter sind eine weitere Zensurmethode, bei der bestimmte Begriffe in Suchmaschinen gesperrt werden, wodurch die Nutzer keinen Zugang zu Inhalten haben, die mit diesen Begriffen zusammenhängen. Diese Methode ermöglicht Regierungen beispielsweise Diskussionen oder Informationen zu sensiblen oder verbotenen Themen zu unterdrücken.
Die USA stehen vor ihren eigenen Herausforderungen in Sachen digitaler Freiheit. Bei Bewertungen der digitalen Freiheit sind vor allem die Überwachung durch die Regierung, die Kontrolle von JournalistInnen, PolitikerInnen und AktivistInnen und die Verbreitung von Fehlinformationen, insbesondere in Wahlkampfzeiten, wichtige Faktoren, die Besorgnis erregt haben.
Vietnams Einparteienregierung der kommunistischen Partei ist für ihre strikte Kontrolle über politische Rechte und zivile Freiheiten bekannt. Ein zentrales Werkzeug dafür ist die starke Einschränkung der digitalen Freiheit, die sowohl durch offizielle Regulierungen als auch inoffizielle Praktiken durchgesetzt wird.
Obwohl es keine offiziellen Verbote gegen Plattformen der sozialen Medien gibt, kommen Zensur und Serviceunterbrechungen, insbesondere während Wahlen, häufig vor. Im Visier sind Konten mit einer großen Reichweite oder Posts, die als Bedrohung für die Politik der Regierung eingeschätzt werden.
Allein 2020 wurden rund 3.400 ausländische Webseiten für die angebliche Verbreitung von "toxischen und schädlichen Informationen" geblockt. Gleichzeitig werden häufig JournalistInnen, AktivistInnen und Blogger für Verstöße gegen die strengen Gesetze zur Meinungsfreiheit festgenommen.
Der Internetzugang auf Kuba ist sowohl teuer als auch begrenzt und hat eine der geringsten Penetrationsraten in Lateinamerika. Bei einem monatlichen Mindestlohn von etwa 77 Euro können sich die meisten Kubaner keine 3G- oder 4G-Dienste leisten und selbst dort, wo es Zugang gibt, verwandelt die starke Zensur das Internet in ein Propagandawerkzeug des Regimes.
Die Gesetze erlauben der Regierung Webseiten, darunter auch soziale Medien, zu blockieren, die im Konflikt mit den Interessen des Staates stehen. Das Gesetzesdekret 35, das im August 2021 implementiert wurde, ermöglicht es den Servicedienstleistern Online-Inhalte zu zensieren ohne juristische Überwachung oder Transparenz.
Seit dem Militärputsch im Februar 2021 ist die digitale Freiheit in Myanmar verschwunden. Der verfassungsgemäße Schutz für die freie Meinungsäußerung wurde zerstört und die BürgerInnen müssen mit konstanter Überwachung und Festnahmen für die Äußerung abweichender Meinungen rechnen – eine starke Erinnerung an die Überwachung des Regimes im physischen und digitalen Raum.
Nach der militärischen Übernahme hat die herrschende Junta landesweite Internetausfälle eingesetzt, um die Kontrolle zu verstärken. Plattformen der sozialen Medien wie Facebook, Twitter und WhatsApp wurden ebenso wie Nachrichtenkanäle, Finanzwerkzeuge und sogar Spieldienste systematisch blockiert.
Auch wenn sich die Internetgeschwindigkeit, Bandbreite und Zugangsraten im Iran verbessern, sind die Inhalte dennoch stark zensiert und von der politischen Agenda geprägt. Bei Protesten gegen die Regierung werden häufig lokalisierte Internetabschaltungen genutzt, um die Verbreitung anderer Meinungen zu unterdrücken.
2020 wurde ein Journalist und Gründer eines regierungsfeindlichen Telegram-Kanals gehängt, nachdem er wegen "Korruption auf der Erde" verurteilt worden war. Dieser tragische Fall hebt die schlimmen Risiken für Journalisten und Online-Aktivisten hervor, denen Gefängnis oder gar die Todesstrafe droht.
Das siebte Jahr in Folge hält China den Titel für das digital unterdrückerischste Land weltweit. Die herrschende kommunistische Partei zieht Zensur dem Zugriff vor und nutzt sie als zentrales Werkzeug, um den Totalitarismus aufrechtzuerhalten.
China hat die Macht, den Internetzugang nicht nur für Einzelpersonen, sondern für ganze Provinzen zu sperren, wenn der Verdacht auf abweichende Meinungen besteht. Sowohl die staatlich verordnete Zensur als auch die Selbstzensur sind tief in der digitalen Landschaft des Landes verankert.
Chinas Umgang mit der Kommunikation von Covid war von strengen Restriktionen geprägt. Zu Beginn der Pandemie wurden mehr als 2.000 Schlüsselwörter im Zusammenhang mit dem Virus auf Social-Media-Plattformen zensiert, wodurch Dutzende Millionen von Beiträgen zum Schweigen gebracht und der Informationsfluss sowohl im Inland als auch im Ausland stark kontrolliert wurde.
Brasilien hat ein vorübergehendes Verbot der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) im Jahr 2024 verhängt, weil sie die Gesetze zur Bekämpfung von Desinformation nicht einhält. Die Regierung bemüht sich verstärkt darum, Plattformen für die Moderation von Fehlinformationen zur Rechenschaft zu ziehen, insbesondere in Bezug auf Wahlen und die öffentliche Gesundheit.
Das vorübergehende Verbot von X in Brasilien ist nur ein Beispiel für die Bemühungen der brasilianischen Regierung, soziale Medien zu regulieren und gegen Fehlinformationen vorzugehen. Unternehmen, die sich nicht an diese Vorschriften halten, riskieren zusätzliche Beschränkungen, saftige Geldstrafen oder sogar Gerichtsverfahren, da die Regierung sie verstärkt zur Rechenschaft zieht.
Der Internetzugang wird in Nordkorea streng kontrolliert, und nur einige wenige Privilegierte haben Zugang zu dem stark regulierten Netz. Social-Media-Plattformen sind vollständig verboten, und die Regierung hat alle Informationen fest im Griff. Wer bei der unerlaubten Nutzung sozialer Medien erwischt wird, muss mit harten Strafen rechnen.
Das nordkoreanische Intranet, Kwangmyong, bietet eine streng kontrollierte und stark begrenzte Auswahl an Inhalten, die nur innerhalb des Landes zugänglich sind. Dieses geschlossene Netzwerk wird streng überwacht, um sicherzustellen, dass die Informationen mit den Darstellungen des Regimes übereinstimmen, und verhindert den Zugang zum weltweiten Internet.
Saudi-Arabien überprüft die sozialen Medien genau und verhaftet häufig Personen, die die königliche Familie oder die Regierungspolitik kritisieren oder Inhalte teilen, die im Widerspruch zu den islamischen Werten stehen. Plattformen wie X und Instagram sind zwar zugänglich, aber die Regierung überwacht und kontrolliert die Online-Aktivitäten stark, um die Kontrolle über die Berichterstattung zu behalten.
In den letzten Jahren hat die Türkei ihre Medienzensur verschärft und häufig den Zugang zu internationalen Portalen und Social-Media-Plattformen wie X, Facebook und YouTube blockiert oder verlangsamt, insbesondere in Zeiten politischer Unruhen. Ein Gesetz schreibt nun vor, dass Social-Media-Unternehmen lokale Vertreter benennen und Nutzerdaten im Inland speichern müssen.
Russland setzt strenge Vorschriften für Social-Media-Plattformen durch, einschließlich der Vorschrift, Nutzerdaten im Land zu speichern und den Anweisungen der Regierung zur Entfernung von als illegal erachteten Inhalten, wie z. B. Aufrufen zu Protesten, nachzukommen. Diese Gesetze ermöglichen dem Staat eine strenge Kontrolle über Online-Aktivitäten und abweichende Meinungen.
Das strenge russische Gesetz des "souveränen Internets" gewährt der Regierung eine weitreichende Kontrolle über den Internetverkehr und ermöglicht es ihr, die Verbindung zu globalen Netzen zu unterbrechen, wenn eine Bedrohung der nationalen Sicherheit festgestellt wird. Dieses Gesetz zentralisiert die Autorität über das Internet und schränkt die Offenheit der digitalen Landschaft Russlands ein.
Als Reaktion auf die politischen Unruhen hat Ägypten seine Kontrolle über die sozialen Medien verschärft und Gesetze erlassen, die die Regierung ermächtigen, Online-Inhalte zu überwachen und zu sperren. Einzelpersonen riskieren Verhaftungen für Vergehen wie die Verbreitung "falscher Nachrichten", die Aufstachelung zu Protesten oder die Beleidigung des Präsidenten – was den prekären Zustand der freien Meinungsäußerung verdeutlicht.
Es ist besorgniserregend zu sehen, wie die digitale Freiheit weltweit vor immer größere Herausforderungen gestellt wird. Während Länder wie China, Nordkorea und Russland seit langem mit einer strengen Medienkontrolle in Verbindung gebracht werden, ist die Einführung von Altersüberprüfungssystemen in relativ freien Ländern wie Australien, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, den USA und Deutschland ein beunruhigender Trend.
Quellen: (The Economic Times) (Beyond Identity) (Comparitech) (FreedomHouse)
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