Alles, was über das Konklave bekannt ist

Eine heilige Tradition hinter verschlossenen Türen

Alles, was über das Konklave bekannt ist
Stars Insider

07/05/25 | StarsInsider

LIFESTYLE Papsttum

Alle paar Jahrzehnte (oder manchmal sogar noch öfter) blicken alle Augen auf den Vatikan, wo ein altes und höchst geheimnisvolles Ritual hinter den Mauern der Sixtinischen Kapelle beginnt. Wenn ein Papst abtritt oder stirbt, setzt dies einen Prozess in Gang, der päpstliches Konklave genannt wird und währenddessen die katholische Kirche ihr neues Oberhaupt wählt.

Nach dem Tod von Papst Franziskus am 21. April bereitet sich die Kirche nun einmal mehr auf die Wahl eines neuen Pontifex vor. Das Konklave basiert auf Jahrhunderten von Traditionen und steckt voller symbolträchtiger Details. Kardinäle aus aller Welt versammeln sich dieser Tage unter den weltbekannten Fresken von Michelangelo und begehen einen der ehrwürdigsten Prozesse des Katholizismus.

Was geht wirklich hinter den verschlossenen Türen vor sich? Welche Regeln müssen beachtet werden? Und welchen kontroversen Themen sollten wir uns vor der Wahl des nächsten Papstes bewusst sein? Klicken Sie weiter, um mehr herauszufinden.

Historische Versammlung
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Historische Versammlung

Das kanonische Gesetz verlangt, dass nach dem Rücktritt oder Tod eines Papstes die Kardinäle innerhalb von 15 bis 20 Tagen im Vatikan zusammenkommen, um mit der Wahl zu beginnen. Dieses Jahr wurde das Konklave auf den 7. Mai gelegt, 16 Tage nach dem Tod von Papst Franziskus.

Weltweite Pilgerung
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Weltweite Pilgerung

Das Konklave verwandelt Rom in einen Magnet für weltweite Beobachter, denn riesige Menschenmengen werden für den historischen Moment erwartet. Es wird mit Hunderttausenden gerechnet, insbesondere da bereits 250.000 Menschen der Beisetzung von Papst Franziskus beiwohnten.

Langwieriger Konsens
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Langwieriger Konsens

Das längste Konklave in der Geschichte dauerte 1.006 Tage (fast drei Jahre) nach dem Tod von Papst Clemens IV. im Jahr 1268. Durch politische und äußere Einflüsse gespalten kamen die Kardinäle erst mit der Wahl von Papst Gregor X. (Bild) nach vollständiger Isolation und intensiven Beratungen zu einer Entscheidung.

Etymologie
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Etymologie

Der Begriff Konklave stammt von lateinisch cum clave (was "mit Schlüssel" bedeutet) und kam nach der langwierigen Papstwahl von 1268–1271 auf. Um die Kardinäle vor äußerem Druck zu schützen, setzte Papst Gregor X. 1274 die strenge Zurückgezogenheit durch und prägte damit das geheime Format, das bis heute zum Einsatz kommt.

Wo die Kardinäle wohnen
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Wo die Kardinäle wohnen

Für die Zeit des Konklaves residieren die wahlberechtigten Kardinäle in Domus Sanctae Marthae, ein Wohnhaus innerhalb der Vatikanstadt und nicht weit von der Sixtinischen Kapelle.

Über die Sixtinische Kapelle hinaus
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Über die Sixtinische Kapelle hinaus

Die Sixtinische Kapelle beherbergt die Konklave seit 1878, war jedoch nicht schon seit jeher der Veranstaltungsort. Frühere Wahlen fanden an unterschiedlichen Orten statt, einige sogar außerhalb Italiens, in Frankreich oder Deutschland.

Schutz des Heiligen
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Schutz des Heiligen

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Konklave sind sehr streng. Bevor das Konklave beginnt, wird die Kapelle nach Wanzen durchsucht. Während des Wahlprozesses dürfen sich letztlich nur die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle aufhalten, auch wenn eine Reihe von liturgischen Assistenten und medizinisches Personal begrenzt Kontakt halten dürfen.

Durch Schwur gebunden
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Durch Schwur gebunden

Alle Anwesenden während des Konklaves (seien es die Kardinäle oder andere Angestellte) müssen ihre Geheimhaltung über die Ereignisse rund um den Prozess schwören. Vor dem Beginn des Konklaves müssen alle einen Eid ablegen.

Der Preis für die Verletzung der Geheimhaltung
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Der Preis für die Verletzung der Geheimhaltung

Wer Details des Konklaves nach außen gibt, dem droht der sofortige Ausschluss aus der katholischen Kirche. Dazu gehört die Herausgabe von Abstimmungen, Diskussionen oder äußeren Einflüssen. Die Kirche nimmt diese Regeln so ernst, dass sogar elektronische Geräte verboten sind und sich die Überwachungsmethoden ständig weiterentwickeln.

Strenge Ernährung
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Strenge Ernährung

Um jegliche geheime Kommunikation während eines Konklaves zu verhindern, erhalten die Kardinäle ein streng kontrolliertes Menü. In der Geschichte waren durch Gerichte wie Pasteten und Geflügel Nachrichten geschmuggelt worden, was zum strikten Verbot dieser Lebensmittel führte. Auch Besteck und Gläser sind nicht erlaubt.

Frühe Konklave
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Frühe Konklave

Als Papst Gregor X. die Regeln für Konklave festlegte, erhielten die Kardinäle nur eine Mahlzeit am Tag. Falls das Konklave über acht Tage lang andauerte, dann erhielten sie nur Brot und Wasser. Diese Beschränkungen sind seitdem gelockert worden, die strenge Überwachung besteht jedoch weiterhin.

Eine Frage der Nahrung
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Eine Frage der Nahrung

Alle Mahlzeiten für die Kardinäle werden von Köchen und Sommeliers in einer Gemeinschaftsküche zubereitet, was von Sicherheitskräften genau überwacht wird, um illegale Aktivitäten zu verhindern.

Altersbegrenzung
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Altersbegrenzung

Seit 1970 dürfen nur Kardinäle bis zu einem Alter von 80 Jahren in einem Konklave wählen. Diese Regel wurde von Papst Paul VI. aufgestellt, um den Prozess zu verschlanken. Trotz seiner vorgeschlagenen Obergrenze von 120 Wählern werden beim kommenden Konklave 133 Kardinäle ihre Stimme abgeben.

Stiller Rückzug
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Stiller Rückzug

Die berechtigten Kardinäle können sich auch gegen eine Teilnahme entscheiden. Kardinal Angelo Becciu wird trotz seiner Berechtigung nicht an diesem Konklave teilnehmen und gab seine Loyalität zu Papst Franziskus und dem Wohlbefinden der Kirche als Grund an. Seine Entscheidung folgt auf eine Verurteilung wegen Veruntreuung, auch wenn er vor dem Hintergrund der andauernden Kontroverse weiterhin seine Unschuld beteuert.

Weigerung teilzunehmen
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Weigerung teilzunehmen

Wenn auch selten, kam es jedoch auch schon vor, dass sich Kardinäle aufgrund von politischen Spannungen oder dem persönlichen Gewissen gegen eine Teilnahme am Konklave entschieden. Diese Abwesenheit kann eine Wahl erschweren, macht sie jedoch nicht ungültig. Das Konklave wird durchgeführt, solange zwei Drittel der wahlberechtigten Kardinäle anwesend sind.

Heilige Stille
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Heilige Stille

Am ersten Tag des Konklaves kommen die Kardinäle in der Regel von 16:30 bis 19:30 Uhr in der Sixtinischen Kapelle zusammen, wo keine Gespräche bei der Wahl erlaubt sind (nur Eide und die Auszählung der Stimmzettel). Alle politischen Gespräche und Diskussionen müssen außerhalb der heiligen Mauern stattfinden.

Handschriftliche Diskretion
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Handschriftliche Diskretion

Um absolute Vertraulichkeit sicherzustellen, schreiben die Kardinäle sorgfältig den Namen des Kandidaten auf den Stimmzettel und verstellen dabei ihre Handschrift. Anschließend treten sie streng nach Rangordnung einer nach dem anderen an den Altar und zeigen ihren gefalteten Stimmzettel.

Feierliches Gelübde
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Feierliches Gelübde

Jeder Kardinal kniet sich kurz zu einem Gebet hin und steht mit den Worten auf: "Ich rufe Christus, der mein Richter sein wird, zum Zeugen an, dass ich den gewählt habe, von dem ich glaube, dass er nach Gottes Willen gewählt werden sollte." Anschließend steckt er seinen gefalteten Stimmzettel in eine silber-bronzene Urne.

Unter genauer Beobachtung
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Unter genauer Beobachtung

Um absolute Transparenz sicherzustellen und jegliche Zweifel hinsichtlich einer Manipulation auszuräumen, werden sechs Kardinäle zufällig ausgewählt, um die Stimmzettel genauestens unter der Beobachtung ihrer Mitstreiter auszuzählen, bevor die Ergebnisse bekannt gegeben werden. Dies stützt die Rechtmäßigkeit des Konklaves und lässt keinen Raum für eine "gestohlene Wahl".

Aufgefädelt und verbrannt
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Aufgefädelt und verbrannt

Jeder Stimmzettel wird nach seiner Auszählung mit einer Nadel durchstochen und mit allen anderen auf einen Faden gezogen. Nachdem bekannt gegeben wurde, ob ein neuer Papst gewählt wurde oder nicht, werden die Stimmzettel in einem besonderen Ofen in der Kapelle verbrannt.

Rauchzeichen
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Rauchzeichen

Die Welt erfährt durch den Rauch, der aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, von der Entscheidung. Weißer Rauch steht für eine erfolgreiche Wahl, während schwarzer Rauch bedeutet, dass der Wahlgang zu keinem Ergebnis kam. Sowohl der weiße als auch schwarze Rauch werden durch genaue chemische Mischungen erzeugt.

Ein unerwarteter Weg zum Heiligen Stuhl
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Ein unerwarteter Weg zum Heiligen Stuhl

Auch wenn traditionell Kardinäle bevorzugt werden, kann tatsächlich jeder getaufte männliche Katholik unabhängig vom Rang in der Kirche zum Papst gewählt werden. Zu dieser seltenen Ausnahme kam es 1378, als Urban VI. gewählt wurde, der zuvor nur Erzbischof gewesen war.

Ablehnung der Wahl
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Ablehnung der Wahl

Es kommt zwar selten vor, aber ein Kardinal kann das Papstamt nach seiner Wahl auch ablehnen. Dies war der Fall, als 1503 Kardinal Giovanni di Lorenzo de' Medici zunächst ablehnte, aber später überzeugt werden konnte. Falls der Gewählte ablehnt, wird der Wahlprozess einfach wieder aufgenommen.

Ein neuer Name
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Ein neuer Name

Falls der Gewählte das Amt annimmt, wird er gefragt: "Mit welchem Namen willst du gerufen werden?" Er gibt dann seinen Papstnamen bekannt, der symbolisch für die Vision steht, die er für sein Pontifikat hat. Dieser Name wird seine neue Identität für die Dauer des Pontifikats.

Ein besonderer Raum
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Ein besonderer Raum

Nachdem er seine Wahl angenommen hat, wird der neue Papst in die Tränenkapelle, die Sakristei neben der Sixtinischen Kapelle geführt. Dort legt er die päpstlichen Gewänder an und wird kurz allein gelassen. Die Bezeichnung des Raums spiegelt die emotionale Schwere des Moments wieder, da viele neue Päpste von der Verantwortung ihrer neuen Rolle überwältigt sind.

Maßgeschneiderte Kleidung
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Maßgeschneiderte Kleidung

Da zuvor nicht bekannt ist, wer der neue Papst sein wird und welche Kleidergröße er trägt, bereitet der Vatikan die päpstlichen Gewänder in drei Größen vor. Diese Gewänder werden in der Tränenkapelle bereitgelegt.

Veto-Recht
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Veto-Recht

Bis ins frühe 20. Jahrhundert hatten katholische Monarchen wie die Könige von Frankreich, Spanien und der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches das Privileg des jus exclusivae, das Recht, ein Veto gegen den Papstkandidaten einzulegen. Dieses Privileg wurde von Papst Pius X. 1904 abgeschafft, um die spirituelle Integrität zu schützen und eine weltliche Einmischung zu verhindern.

In Buch und Film
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In Buch und Film

Konklave faszinieren AutorInnen seit Langem und haben bekannte Werke inspiriert wie den Film "Konklave" aus dem Jahr 2024, auf Basis des Romans aus dem Jahr 2016. Nach dem Tod von Papst Franziskus am 21. April stiegen die Zuschauerzahlen des Films um 283 % an.

Die Zusammenkunft von Mysterium und Tradition
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Die Zusammenkunft von Mysterium und Tradition

Das Konklave ist eine wahrhaft heilige Mischung aus Geschichte, Glaube und der Suche nach Gott. Antike Rituale und Gewohnheiten laufen zusammen auf die Wahl eines neuen Oberhaupts und die Welt ist von der Geheimniskrämerei des gesamten Prozesses beeindruckt.

Quellen: (National Catholic Reporter) (Time) (The Guardian) (BBC) (The Independent) (The Times)

Auch interessant: Das Konklave, das die katholische Kirche beinahe entzweite

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