Auf der ganzen Welt gibt es viele Ländern mit einem großen Vorrat an natürlichen Ressourcen, einige davon im Wert von Billiarden. Dieser versteckte Reichtum könnte für massive Veränderungen in den internationalen Beziehungen und der Weltwirtschaft führen. Von seltenen Erden, die für unsere alltägliche Technik unabdingbar sind, bis zu großen Vorräten an noch nicht angezapften fossilen Brennstoffen – einige Länder könnten zweifellos unsere Zukunft verändern.
Welche Länder sitzen auf den größten Vorkommen natürlicher Ressourcen weltweit? Klicken Sie weiter, um dies herauszufinden.
Seit seiner ersten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump wiederholt sein Interesse an einer Annektierung Grönlands geäußert. Seine Äußerungen haben weltweit Schlagzeilen gemacht und für Proteste unter den EinwohnerInnen Grönlands gesorgt.
Grönland gilt zwar als autonomes Gebiet Dänemarks, doch die einheimische Bevölkerung kämpft seit Jahrzehnten für die Unabhängigkeit. Die Insel ist, so Trump, wichtig für die Sicherheitsinteressen der USA.
Doch nicht nur die strategische Lage Grönlands ist für Trumps anhaltende Annektierungsversuche verantwortlich. Die Insel beherbergt außerdem große Vorkommen unverzichtbarer Mineralien, die für die Nachfrage der US-Konsumenten nach Technik unerlässlich sind. Das Bild zeigt Lithium.
Im April 2025 unterzeichnete Trump zwei Dekrete, die sich um den Kauf von wichtigen Mineralien drehen. Das erste soll Zölle auf den Import von Mineralien erheben und das andere Offshore-Bergbauinitiativen beschleunigen.
In Grönland sind etwa vier Fünftel der Insel von Eis bedeckt. In den 20 % des Landes, das nicht von Eis bedeckt ist, gibt es über 30 verschiedene Mineralvorkommen, unter anderem Grafit, Zink, Lithium und Kupfer.
Diese Mineralien sind für die Herstellung aktueller Technik unabdingbar. Von Smartphones über Akkus, von E-Autos bis hin zu Solarpaneelen und sogar militärischen Systemen sind allerlei Geräte darauf angewiesen.
Die Nachhaltigkeits- und Planungsabteilung der Universität Aalborg sieht den Reichtum der Insel an natürlichen Ressourcen als "Schatz". Die dänische Universität sieht den Wunsch, diese Ressourcen zu kontrollieren, als Grund für das Interesse an der arktischen Insel.
Dies ist besonders für die USA relevant, da China den Markt für Mineralien nahezu monopolisiert hat. Das Land ist laut einem Bericht des US-Innenministeriums von 2024 der wichtigste Produzent von 30 unverzichtbaren Mineralien.
Durch den Versuch, die Kontrolle über die Mineralvorkommen Grönlands zu gewinnen, will Trump zum Konkurrenten in der internationalen Lieferkette werden. Besonders vor dem Hintergrund des Zollkriegs ist dies zentral, da die USA auf Mineralimporte sowohl aus China als auch aus Kanada angewiesen ist, um den Bedarf zu decken.
Auch Afghanistan hat riesige Vorkommen natürlicher Ressourcen, die größtenteils unerschlossen sind. Initiativen zum Abbau wurden durch veraltete Ausrüstung und das schwierige Gelände ausgebremst.
Zusätzlich zu Milliarden Tonnen Eisenerz hält Afghanistan auch große Mengen Kupfer, Aluminium, Cerium, Neodym und andere seltene Erden. Der Bergbau wird von den herrschenden Taliban kontrolliert.
Seit die Taliban 2021 die Macht übernommen haben, wurden mindestens 205 Abbauverträge mit über 150 Unternehmen vom Ministerium für Bergbau und Erdöl geschlossen.
Die Abbauverträge wurden hauptsächlich an chinesische, türkische, katarische, iranische und britische Unternehmen ausgestellt. Die Details zu den Abkommen sind zwar unter Verschluss, doch die Taliban haben sich aus diesen Verträgen mindestens sieben Milliarden US-Dollar gesichert.
Eine der größten Herausforderungen, denen sich die Taliban bei der Ausbeutung ihrer Bodenschätze gegenübersehen, sind infrastrukturelle Probleme, die Bergbaupolitik und ein hohes Maß an Korruption. Die Regierung ist bestrebt, die Bergbaupolitik des Landes zu reformieren, um eine formellere Struktur zu schaffen, die ein größeres Abbaupotenzial ermöglicht.
Wie Grönland sind auch die Kupfer- und Lithiumvorkommen Afghanistans für die Beherrschung der weltweiten Lieferkette von besonderer Bedeutung. Dementsprechend hat China eine große Rolle bei der Ausbeutung der afghanischen Mineralvorkommen übernommen.
Die neue Seidenstraße Chinas ist ein globales Projekt, das darauf abzielt, den Einfluss und die Macht des Landes auf der ganzen Welt zu stärken, indem es sich strategische Standorte im Austausch für die Erschließung wichtiger Mineralien sichert. Afghanistan ist Teil dieser Initiative, da sich China nach dem Rückzug der USA aus dem Land dort engagiert hat.
Ein weiteres Land, das über einen Reichtum an natürlichen Ressourcen verfügt, ist das achtgrößte Land der Welt. Argentinien, das die drittgrößte Volkswirtschaft Südamerikas beherbergt, verfügt über enorme Reserven an wichtigen Mineralien.
Im Jahr 2022 hatten die argentinischen Bergbauexporte einen Wert von etwa 3,8 Milliarden US-Dollar. Nach Angaben des US-Handelsministeriums könnte das Land seine Kapazitäten jedoch stark ausbauen und bereits 2030 einen Wert von 18 Milliarden US-Dollar erreichen.
Zu den Bodenschätzen des Landes gehören u. a. Uran, Lithium, Kupfer, Eisenerz, Gold und Zink. Argentinien ist einer der größten Biokraftstoffproduzenten der Welt und stellt vor allem Bioethanol her.
Die argentinische Puna-Hochebene im Nordwesten des Landes beherbergt 80 % der weltweiten Lithium-Sole-Reserven, von denen mehr als 70 % noch nicht ausgebeutet wurden, was sich jedoch in naher Zukunft ändern dürfte.
Die argentinische Andenregion gilt als eine der metallreichsten Regionen der Welt, mit riesigen Kupfer-, Aluminium- und Goldreserven. Viele Nationen und Unternehmen haben ein Auge auf Argentiniens Minen geworfen.
Im Jahr 2022 veröffentlichte die Harvard Business Review einen Artikel, in dem behauptet wurde, die Mongolei stehe "am Rande eines Rohstoffwunders". Die Mongolei, ein Land mit nur etwa drei Millionen Einwohnern auf einer Fläche, die etwa Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal zusammen entspricht, könnte das nächste wohlhabende Land auf der Karte sein.
Die Mongolei wird auch als "Wolfswirtschaft" bezeichnet. Das Land verfügt über unerschlossene Bodenschätze im Wert von mehr als einer Billion US-Dollar, vor allem Kupfer und Molybdän, aber der Abbau der natürlichen Ressourcen des Landes wird von Umweltproblemen behindert.
Die wirtschaftlichen Aussichten und das Potenzial der mongolischen Bergbauindustrie wurden durch Umweltzerstörung, wirtschaftliche Interessen und Krisen sowie politische Konflikte und mangelnde Transparenz vor Probleme gestellt.
Die Viehzüchter des Landes sind stark auf den Zugang zu sauberem Wasser angewiesen, was für das Land ein großes Problem darstellt, da der Bergbau immense Mengen an Wasser verbraucht und die Süßwasserversorgung gefährdet.
Außerdem empfinden die Hirten die Entschädigungsvereinbarungen für ihre Vertreibung als ungerecht. In einer in ihrem Namen eingereichten Beschwerde wird behauptet, dass die mongolischen Hirten manipuliert wurden, damit sie die Verträge unterzeichnen. Die Umweltprobleme in Verbindung mit dem wirtschaftlichen Druck haben viele Hirten dazu veranlasst, Bergleute zu werden.
Der Kongo ist ein weiteres Land mit einem Reichtum an Ressourcen, das durch weitreichende politische Korruption, private militärische Interessen und Schmuggel sowie durch Konflikte und Gewalt gebeutelt wurde.
Der Kongo hat große Vorkommen der begehrtesten Ressourcen weltweit. Kupfer, Diamanten, Coltan, Lithium und Kobalt stehen im Mittelpunkt der weltweiten Debatten über die Lieferkette im Land.
Über 70 % des weltweiten Kobaltangebots, das für Batterien von E-Autos unerlässlich ist, stammen allein aus dem Kongo. Dennoch ist der Bergbau dort weitgehend unreguliert. In Verbindung mit der jahrzehntelangen Gewalt steigen internationale Militärunternehmen 2025 mit voller Kraft in den Bergbau ein und brechen mit der bisherigen staatlichen Verwaltung.
Das berüchtigte Unternehmen Blackwater, ein privater Militärdienstleister, der an zahlreichen dokumentierten Massakern beteiligt war, bei denen auch Zivilisten ums Leben kamen, spielt eine führende Rolle im Kongo. Die Rolle von Blackwater ist ein wichtiger Bestandteil der laufenden Verhandlungen zwischen dem Land und den USA über die Sicherung von Rohstoffgeschäften. Das Bild zeigt den Gründer von Blackwater, Erik Prince.
Die Sicherheit der Minen steht im Vordergrund der Vereinbarungen. Als Teil einer Tochtergesellschaft von Blackwater übernimmt die Frontier Services Group (FSG), die sich selbst als Logistikunternehmen bezeichnet, das verspricht, die Rohstoffindustrie in den instabilsten Regionen der Welt zu sichern, eine Schlüsselrolle, insbesondere in Afrika.
Quellen: (US Department of State) (USA Today) (BBC) (The Guardian) (Global Initiative Against Transnational Organized Crime) (World Population Review) (AZO Mining) (Harvard Business Review) (Military Africa)
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Auf der ganzen Welt gibt es viele Ländern mit einem großen Vorrat an natürlichen Ressourcen, einige davon im Wert von Billiarden. Dieser versteckte Reichtum könnte für massive Veränderungen in den internationalen Beziehungen und der Weltwirtschaft führen. Von seltenen Erden, die für unsere alltägliche Technik unabdingbar sind, bis zu großen Vorräten an noch nicht angezapften fossilen Brennstoffen – einige Länder könnten zweifellos unsere Zukunft verändern.
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