Im Gegensatz zu dem, was viele glauben, war Isaac Newton nicht der einzige Erfinder der Infinitesimalrechnung. Es ist erwiesen, dass der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz ebenfalls Ideen für die Infinitesimalrechnung entwickelte. Allerdings tat er das erst nach Newton und bemerkte es erst im Nachhinein.

Leibniz veröffentlichte seine Arbeit über die Infinitesimalrechnung zuerst, und Newton war überzeugt, dass er plagiiert worden war. Leibniz wandte sich an die Royal Society, die jedoch zugunsten von Newton entschied. Der Streit dauerte jahrelang bis zu Leibniz' Tod im Jahr 1716.

Im Jahr 1885 verließ Nikola Tesla das Labor von Thomas Edison und nahm seine Erfindung des Wechselstromsystems mit. Edison glaubte allerdings, dass seine Erfindung – die des Gleichstroms (DC) – die Zukunft der Elektrizität sein würde. Doch als Tesla seine Wechselstrom-Patente an den Industriellen George Westinghouse verkaufte, fand Edison Konkurrenz.

Edison unternahm eine Hetzkampagne gegen Tesla und Westinghouse, die den Beginn des fast zehn Jahre dauernden "Stromkriegs" markierte. Trotz Edisons Bemühungen gewannen Tesla und Westinghouse, und der Wechselstrom wurde zum dominierenden System in den USA.

Im Jahr 2005 erhielten Barry Marshall und Robin Warren den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für den Nachweis des Bakteriums Helicobacter pylori als Ursache von Magengeschwüren. Es war aber ein langer Weg bis dahin.

Im Jahr 1979 stellte Warren fest, dass H. pylori den Darm eines Menschen überwuchern konnte, und Marshall kultivierte die Bakterien von Patienten mit Magengeschwüren. Er fand heraus, dass Geschwüre und Magenkrebs auf dieses Bakterium zurückzuführen waren und dass Antibiotika dagegen helfen konnten. Marshall versuchte, diese Erkenntnis zu verbreiten, doch die Gastroenterologen beharrten darauf, dass Geschwüre durch Stress verursacht werden und lehnten die Idee ab. 

Als der Anthropologe Grover Krantz 1967 den berühmten Film über Bigfoot sah, war er von der Existenz dieser Kreatur überzeugt.

Krantz glaubte, dass es sich bei der Kreatur um einen ausgestorbenen Primaten aus Asien handelte, der die Beringstraße nach Nordamerika überquert hatte. Bis zu seinem Tod im Jahr 2002 suchte er weiter nach Beweisen für Bigfoot.

Im Jahr 1847 bewarb sich Elizabeth Blackwell an einem Dutzend verschiedener medizinischer Fakultäten im amerikanischen Nordosten, bis sie endlich eine fand, die Frauen akzeptierte.

Als das Geneva Medical College ihre Bewerbung erhielt, ließ die Fakultät ihre ausschließlich männlichen Studenten über ihre Zulassung abstimmen. In dem Glauben, es handele sich um einen Scherz, stimmten alle mit "Ja". Damit war sie die erste Frau, die in den USA ein Medizinstudium abschloss.

Bevor die Menschen die Keimtheorie kannten, befahl Dr. Ignaz Semmelweis seinem Krankenhauspersonal, sich die Hände zu waschen. Ihm war aufgefallen, dass viele junge Mütter auf der Entbindungsstation an Wochenbettfieber starben. Er vermutete, dass dies darauf zurückzuführen war, dass das medizinische Personal Bakterien von Leichen auf die Patienten übertrug und sie dadurch krank machte.

Nachdem er das Händewaschen in seinem Krankenhaus angeordnet hatte, sank die Sterblichkeitsrate erheblich. Er versuchte, andere Krankenhäuser dazu zu bewegen, das Gleiche zu tun, aber die medizinische Gemeinschaft lehnte seine Theorie ab. In Folge erlitt er einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine Anstalt eingewiesen.

Im 19. Jahrhundert glaubten viele männliche Anatomen, dass die Größe des Schädels die Intelligenz bestimme, und dass Frauen von Natur aus weniger intelligent seien, weil sie kleinere Schädel und Gehirne hätten. Alice Lee, eine Doktorandin an der Universität London, stellte diese Theorie auf den Prüfstand.

Lee vermaß die Schädel von lebenden Menschen, und ihre ersten Probanden waren die Männer der Anatomischen Gesellschaft. Sie vermaß alle 35 Mitglieder und verglich sie mit den Schädeln von Studentinnen. Die Ergebnisse zeigten, dass einige der berühmtesten männlichen Anatomen die kleinsten Schädel der Testgruppe hatten.

Im Jahr 1910 schnitt der Meteorologe Alfred Wegener die Kontinente aus einem Atlas aus und setzte sie wie ein Puzzle zusammen. Das Experiment war der Beginn seiner Theorie, dass die Kontinente einst einen Superkontinent bildeten und auseinander gedriftet waren. Dies löste einen Krieg mit den Geologen aus, die glaubten, dass die Kontinente und Ozeane unbeweglich seien.

Von seinen Kollegen kritisiert, verzögerte die Gegenreaktion letztlich den wissenschaftlichen Fortschritt. Aber am Ende hatte Wegener recht. Erst in den 1960er Jahren, als jüngere Wissenschaftler die Möglichkeit der Kontinentalverschiebung ernst nahmen, änderten sich die Dinge.

Im Jahr 1860 traten Bischof Samuel Wilberforce und Thomas H. Huxley vor 500 Zuhörern in der heute als "Great Debate" bezeichneten Diskussion auf.

Huxley war ein glühender Verfechter von Darwins Theorie, während Wilberforce den Kreationismus verteidigte. In ihrer Debatte fragte Wilberforce Huxley, ob er durch seine Großmutter oder seinen Großvater von einem Affen abstamme, woraufhin Huxley antwortete, dass er lieber von einem Affen abstamme als von einem ignoranten Menschen. Sie sollten sich nie wieder versöhnen.

Während die meisten wissenschaftlichen Fehden mit Beschimpfungen und Demütigungen einhergehen, endete diese mit einer Enthauptung! Der Streit begann, als Jean-Paul Marat sich bei der angesehenen Akademie der Wissenschaften mit seinen Experimenten über die angebliche Energie des animalischen Magnetismus bewarb. Antoine Lavoisier war nicht überzeugt und lehnte Marats Antrag öffentlich ab.

Gedemütigt nutzte Marat seine Position als französischer Revolutionsführer, um die Öffentlichkeit gegen Lavoisier aufzubringen. Marat wurde von einem politischen Rivalen in seiner Badewanne erstochen. Seine Verbündeten ließen daraufhin Lavoisier verhaften und seine Laborausrüstung beschlagnahmen. Er wurde vor Gericht gestellt, wegen Betrugs verurteilt und am 8. Mai 1794 durch die Guillotine hingerichtet.

Im Jahr 1868 wurden Edward Drinker Cope und Othniel Charles Marsh von Freunden zu Erzfeinden. Die Fehde zwischen den Paläontologen begann, als Cope Marsh einlud, seinen Fossiliensteinbruch zu besichtigen. Marsh schloss daraufhin eine geheime Vereinbarung mit den Bergleuten – und zwar alle gefundenen Fossilien an ihn nach Yale zu schicken.

Die Beziehung ging daraufhin in die Brüche, und die "Knochenkriege" begannen. Jeder von ihnen versuchte, mehr Fossilien zu sammeln und mehr Arbeiten zu veröffentlichen als der andere.

Im 19. Jahrhundert gab es in der Welt der Ornithologie einen Krieg zwischen Nosarianern und Anti-Nosarianern. Charles Waterton rekrutierte Nosarianer, um seine Ansicht zu unterstützen, dass Geier ihren Geruchssinn nutzen, um tote Beute zu finden. John James Audubons Anti-Nosarier-Theorie besagte hingegen, dass Geier nur ihren Sehsinn einsetzen.

Audubons Anhänger inszenierten Experimente für die Öffentlichkeit, die sich mit ihrer Unterschrift dafür verbürgen mussten, dass Geier keinen Geruchssinn haben. Im 20. Jahrhundert bewiesen Ornithologen jedoch, dass Audubon falsch lag.

Percival Lowell untersuchte den Mars ausgiebig und fertigte komplizierte Zeichnungen der Oberflächenmarkierungen an. Er glaubte, diese Merkmale zeigten, dass der Mars intelligente Lebensformen beherbergte. Und er baute sogar sein eigenes Observatorium in Flagstaff, im US-Bundesstaat Arizona, mit der Absicht, das Leben auf dem Mars zu studieren.

Die astronomische Gemeinschaft war äußerst skeptisch. Viele Astronomen konnten diese Markierungen nicht sehen, und nur wenige glaubten, dass sie so umfangreich waren, wie Lowell behauptete.

Edward Thorndike vertrat die Variabilitätshypothese, die besagte, dass Männer eine große Bandbreite an physischen und psychischen Merkmalen aufweisen, während Frauen statisch bleiben und nicht in der Lage sind, das gleiche Leistungsniveau wie Männer zu erreichen. Die Studentin Leta Hollingworth ließ sich davon nicht beeindrucken und widmete ihre Forschung der Aufgabe, Thorndike das Gegenteil zu beweisen. 

Nachdem sie die körperlichen Merkmale von 2.000 männlichen und weiblichen Neugeborenen verglichen hatte, stellte sie fest, dass weibliche Babys eine größere physische und psychische Bandbreite aufwiesen. Thorndike konnte die Stichhaltigkeit ihrer Forschung nicht leugnen. Er akzeptierte ihre Doktorarbeit und bot ihr eine Stelle an.

Thomas Hobbes behauptete, ein Kreis könne quadriert werden. Er war aber "nur" ein Philosoph und kein Mathematiker, und das ärgerte den Mathematiker John Wallis so sehr, dass er sogar sagte, Hobbes' Arroganz in der Mathematik würde "Gift und Dreck auf uns erbrechen".

Hobbes wiederum bezeichnete Wallis' Werk als "bloße Unwissenheit und Kauderwelsch". Die Rivalität dauerte von 1655 bis zu Hobbes' Tod im Jahr 1679. Hobbes Theorie wurde nie bestätigt, denn die Quadratur des Kreises ist unmöglich.

Quellen: (Mental Floss) (Science ABC)

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