Wussten Sie, dass es bereits heute einen Beruf gibt, der vorhersagt, wie die Zukunft aussehen wird? Zukunftsforschende sollen herausfinden, wie sich die Welt basierend auf aktuellen Trends verändern wird.

Mit dem Anstieg der Automatisierung gehen viele Zukunftsforschende davon aus, dass die Art und Weise, wie wir gegenwärtig arbeiten, revolutioniert werden und im Jahr 2100 völlig anders aussehen wird.

Viele der letzten Überreste der industriellen Revolution werden bis dahin verschwunden sein. Während das Industriezeitalter einen Aufschwung bei der Kommerzialisierung und der Schaffung von Arbeitsplätzen mit sich brachte, werden viele seiner Merkmale mit der zunehmenden Dominanz der Technologie an Bedeutung verlieren.

Im Jahr 2100 werden standardisierte Arbeitszeiten der Vergangenheit angehören. Viele Unternehmen verpflichten sich bereits jetzt zu flexibleren Arbeitszeiten für ihre Angestellten und die Arbeit aus dem Homeoffice ist massiv angestiegen.

Apropos Arbeit aus dem Homeoffice – bis zum Jahr 2100 werden extrem effiziente Internetverbindungen und immersive virtuelle Umgebungen womöglich dafür sorgen, dass physische Büros ganz verschwinden. Dies führt nicht nur zu Kostenersparnissen, sondern fördert auch die Work-Life-Balance.

Interessanterweise gehen viele Zukunftsforschende davon aus, dass die Nutzung von Technologien stark ansteigen wird, die Menschheit sich jedoch zurück zu stammesähnlichen Arbeitsstrukturen entwickeln wird, die in der vorindustriellen Zeit existierten. Hierarchien werden abgeschafft und die Gemeinschaft wird wichtiger als je zuvor werden.

Auch das Konzept der Pensionierung wird in Rente gehen. Die Umstellung auf Computer ist für die Menschheit der unausweichliche Weg in die Zukunft und mit dem Fortschritt der Technologie werden sich die Menschen immer mehr auf die Probleme konzentrieren, die nicht von Computern gelöst werden können. Statt einer Rente ab einem bestimmten Alter werden sich die Menschen im Laufe ihres Lebens Pausen gönnen, um sich gedanklich neu auszurichten und umzuschulen.

Was es über künstliche Intelligenz in ihrem aktuellen Status zu wissen gilt, ist, dass es sich technisch gesehen gar nicht um eine künstliche Intelligenz handelt. Stattdessen besteht sie aus einer Zusammenführung von Programmierung und Algorithmen, die sie intelligent erscheinen lassen.

Zukunftsforschende gehen davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten eine tatsächliche künstliche Intelligenz, wie sie in der Science-Fiction mit dem Menschen konkurriert, geschaffen werden wird und dass diese Technologie Arbeitsplätze verändern wird.

Künstliche Intelligenz wird in der Zukunft die meisten routinemäßigen und sich wiederholenden Aufgaben erledigen, sodass sich Arbeitnehmer auf kreativere und zwischenmenschliche Aspekte ihres Berufs konzentrieren können. KI wird uns als Partner zur Seite stehen und uns außerordentliche Einblicke in die Welt um uns herum liefern.

Nicht nur große Büros, sondern auch große Teams aus den unterschiedlichsten Arbeitnehmern werden der Vergangenheit angehören. KI und Algorithmen werden Unternehmen helfen, kleine Teams basierend auf sich ergänzenden Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten zu bilden, was sich für die Unternehmen als erfolgreicher herausstellen wird.

In den USA und der Europäischen Union sind Frauen statistisch gesehen gebildeter als Männer, denn über 50 % der Frauen genießen im Vergleich zum Durchschnitt von 37 % der Männer eine Hochschulausbildung. Diese Zahl wird bis 2100 voraussichtlich weiter zunehmen und Frauen werden die Erwerbsbevölkerung dominieren.

Trotz des unausweichlichen Anstiegs von Frauen im Berufsleben werden die geschlechtlichen Einkommensunterschiede auch in Zukunft existieren. Das Weltwirtschaftsforum hat sogar vorausgesagt, dass sich die Lücke im Einkommen zwischen den Geschlechtern erst in 210 Jahren schließen wird.

Die Produktivität von Arbeit in Stunden zu messen scheint derzeit eine logische Schlussfolgerung zu sein, dies wird in Zukunft jedoch wahrscheinlich verschwinden. Eine durchschnittliche Arbeitswoche (die derzeit bei etwa 37 Stunden liegt) wird mit der Gewöhnung an Technologie auf etwa 30 Stunden im Jahr 2100 zurückgehen.

Mit dem Herannahen der Zukunft, in der die Menschen ihre Individualität und Leidenschaft einer Fließbandarbeit vorziehen, wird das Konzept einer Führungsposition gleichbedeutend mit Motivation sein. Wenn Unternehmen verstehen, dass sie Menschen zusammenbringen müssen, wird Führung zu einer fließenden Rolle werden.

All die Fortschritte, die wir derzeit in der Biotechnologie, Genetik und Medizin sehen, werden dafür sorgen, dass Menschen gesünder und länger leben. Das könnte bedeuten, dass es in der Arbeitswelt 80-Jährige geben könnte, die es mit der Energie von 40-Jährigen aufnehmen können.

Die derzeitigen Trends in Technologie und Reisen deuten darauf hin, dass die Menschheit wahrscheinlich den Mars und (möglicherweise) andere Planeten und Monde kolonisieren wird. Wenn diese Kolonien Fuß fassen, werden neue Berufe und Branchen entstehen und die Menschheit wird im Jahr 2100 an der Schwelle zum interstellaren Zeitalter stehen.

Entgegen den aktuellen Tendenzen kann Kunst nicht von Technologie gestaltet werden. Künstliche Intelligenz könnte zwar Menschen in verschiedenen Berufen ersetzen, aber das Schaffen von Kunst wird eine der wenigen unberührten Bastionen der Menschheit bleiben.

Im Jahr 2100 wird die Erwerbsbevölkerung wirklich global und ohne geografische Grenzen sein. Arbeitnehmer werden dank der fortgeschrittenen Kommunikationstechnologie und der stärkeren Verbindung zwischen verschiedenen Ländern Jobs auf der ganzen Welt ohne einen Umzug annehmen können.

In vielen der heutigen Berufe werden Menschen durch Technologie ersetzt werden, es gibt jedoch einige Berufe, die bislang noch gar nicht existieren, jedoch bis zum Jahr 2100 entstehen werden, die nur von Menschen ausgeübt werden können. Sehen wir uns diese mal an.

Je länger die Menschen leben und sich unsere Geschichte weiter schreibt, kann man leicht vergessen, wo wir eigentlich herkommen. Es wird in der Zukunft höchstwahrscheinlich Menschen geben, deren Beruf es ist, uns zu erinnern. SpezialistInnen werden Nostalgie verbreiten und uns ständig daran erinnern, was uns menschlich macht.

Während fahrerlose Autos und Verkehrsmittel langsam Einzug in die Gesellschaft halten, muss diese Technologie in unsere heutige Welt integriert werden. Es könnte ein ganzer Berufszweig entstehen, in dem Menschen sicherstellen, dass sich der autonome Verkehr nahtlos in das Bestehende einfügt.

Genau wie es eine Maschine komplizierter macht, wenn neue Teile hinzugefügt werden, wird auch unsere Welt, wie wir sie kennen, schnell komplizierter werden. ExpertInnen für Einfachheit werden dafür sorgen sollen, dass Dinge in der Gesellschaft vereinfacht und unser Leben ein bisschen leichter wird.

Während wir heute das Thema Tod und die letzten Jahre lieber meiden, könnte dies in Zukunft anders werden. Mit dem Anstieg unserer Lebensdauer könnten sich Menschen statt auf teure Behandlungen auf Möglichkeiten zum Genuss ihrer letzten Jahre fokussieren.

Mit der unglaublichen Zunahme von Technik in unserem Leben werden Menschen Unterstützung dabei brauchen zu verstehen, wie diese neue Technik funktioniert. Zu diesem Zweck werden höchstwahrscheinlich SpezialistInnen angestellt, um Menschen bei der Anpassung zu helfen.

Zuerst gab es den DJ, dann den VJ (Video Jockey) und als nächstes vielleicht den Media-Remixer, der nicht nur Audio und Video für einzigartige Erfahrungen verwendet, sondern andere Medienformen, die noch erfunden werden müssen.

Die Medizin wird 2100 sicherlich neue Möglichkeiten bieten, sodass wahrscheinlich der neue Beruf des Telechirurgen entstehen wird. Durch fortschrittliche Technologie werden diese SpezialistInnen komplexe Operationen auf der anderen Seite der Erde durchführen können.

In Wahrheit basieren die Voraussagen vieler Zukunftsforschenden für das Jahr 2100 auf einer optimistischen Einstellung gegenüber der Entwicklung der Erde. Daher tauchen viele ihrer Einschätzungen in eine utopische Zukunft ein, die möglicherweise nie zur Realität werden wird.

Es dürfte klar sein, dass die Vorhersagen von Zukunftsforschenden nichts weiter als Möglichkeiten sind, wie sich die Welt in den kommenden Jahren entwickeln wird und mit einer gesunden Portion Skepsis gesehen werden sollten. Nichtsdestotrotz ist es aufregend, sich damit zu beschäftigen, wie unsere Nachfahren leben und welche Wunder sie schaffen werden.

Quellen: (Fast Company) (Humane Future of Work) (SilverDoor) (Statista) (World Economic Forum)