Kalter Krieg 2.0: Ursachen der neuen Spannungen zwischen den USA und China
Wachsende Probleme unterstreichen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der beiden Staaten
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Die Beziehungen zwischen China und den USA sind weiterhin angespannt, während der politische Druck für eine Konfrontation wächst. Im Gegensatz zur militärischen und ideologischen Konfrontation des Kalten Kriegs im 20. Jahrhundert geht es bei der aktuellen Rivalität zwischen den USA und China um die Themen Technologie und Handel in global wichtigen Sektoren. In den letzten zehn Jahren hat sich die Beziehung zwischen den beiden Ländern von einer Zusammenarbeit zur Konkurrenz entwickelt, bei der China eher als Gegner und nicht als Partner dargestellt wird. Während sowohl die USA als auch China ihre jeweilige Regierungsform durchsetzen wollen, bietet multilaterale Zusammenarbeit eine Möglichkeit die Spannungen zu reduzieren.
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Wirtschaftliche und geopolitische Konkurrenz
Die aktuellen Spannungen zwischen den USA und China liegen hauptsächlich in ihrer wirtschaftlichen und geopolitischen Konkurrenz begründet. Heftige Konflikte in den Bereichen Handel und Technologie, in denen beide Länder versuchen, die Oberhand zu gewinnen, haben zu einem Kampf um die Vormachtstellung auf globaler Ebene geführt.
Der nächste Kissinger?
Vor der Präsidentschaftswahl der USA 2024 veröffentlichte die chinesische Zeitung The Paper eine Reihe von Artikeln, die sich mit der Frage beschäftigten, wer in Amerika die Rolle von Henry Kissinger einnehmen könnte.
Beziehungen in den 1970ern
Henry Kissinger, der ehemalige Außenminister der USA, dem von Menschenrechtsorganisationen Kriegsverbrechen vorgeworfen wurden, spielte eine wichtige Rolle beim Aufbau und der Stärkung der Beziehungen zwischen den USA und China in den 1970er Jahren.
Pragmatischer Ansatz
Kissinger verfolgte einen pragmatischen Ansatz in den Beziehungen zu China, der zunächst Teil der Anti-Sowjet-Strategie war. Ab den 1980er-Jahren verfolgte er auch eigene wirtschaftliche Interessen, indem er ein Joint-Venture-Projekt mit der chinesischen Regierung auflegte.
Platz des Himmlischen Friedens
Kissinger unterstützte offen das brutale Vorgehen der Regierung beim Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens und unterdrückte kontroverse Nachrichten über China noch Jahre später.
Trump verspricht hart gegen China vorzugehen
Es ist nur logisch, dass die chinesische Regierung auf der Suche nach einem "neuen" Kissinger ist, da der neu gewählte US-Präsident Donald Trump verspricht, hart gegen China vorzugehen.
Stephen Schwarzman
Laut der Washington Post könnte Stephen Schwarzman, der CEO der Blackstone Group, ein möglicher Kandidat sein. Die Blackstone Group ist eine Beteiligungsgesellschaft, und Schwarzman wurde von den Vereinten Nationen beschuldigt, zur Verschärfung der globalen Wohnungsmarktkrise beigetragen zu haben.
Unternehmensinvestitionen in den Mietmarkt
In den letzten Jahren hat Blackstone verstärkt in den Mietmarkt investiert. Das Unternehmen hat weltweit Tausende von Häusern aufgekauft, oft über Tochtergesellschaften, und diese zu sehr hohen Preisen vermietet, was den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum erschwert hat.
John Kerry
Zu den weiteren Anwärtern gehören der ehemalige US-Außenminister John Kerry (Bild), der eine Reihe von Diskussionsrunden zum Klimawandel in China abgehalten hat, sowie der kalifornische Gouverneur Gavin Newsome und weitere.
Fortschrittliche Technologie
An der Spitze der heutigen Spannungen zwischen den beiden Ländern steht fortschrittliche Technologie, denn sowohl die USA und China kämpfen in Bereichen wie KI, Biotechnologie und Telekommunikation um die Vormacht.
E-Autos
Besonders Elektrofahrzeuge sind zu einer umkämpften Branche geworden. Die Türkei hofft auf China, um ihre Kapazitäten für mehr Elektrofahrzeuge zu erhöhen, während sie gleichzeitig versucht, ihre Kernkraftprojekte auszubauen und die Infrastruktur des Landes zu entwickeln.
Zölle
Sowohl die USA als auch die EU haben Zölle als Teil ihrer Strategie eingesetzt, um auf dem chinesischen Markt an Einfluss zu gewinnen, aber die Konkurrenz bleibt aufgrund der neuen Allianzen Chinas wie ihre Partnerschaften mit der Türkei und Brasilien hoch.
Türkei
Auch die Türkei, die im Rahmen der NATO eine enge Partnerschaft mit den USA unterhält, sorgte mit ihren Investitionen in russische Verteidigungssysteme für Aufregung.
Brasilien
Obwohl die USA bereits seit vielen Jahren mit Brasilien zusammenarbeitet, hat der Rohstoffhandel die Beziehungen zwischen Brasilien und China enger werden lassen. Heute ist China Brasiliens größter Handelspartner und unterhält Kooperationen zur Entwicklung von Infrastruktur und Technologie.
Sanktionen
Ähnlich wie bei ihrer Strategie gegenüber Russland und dem Iran haben die USA auch gegen China Sanktionen verhängt, in der Hoffnung seinen wirtschaftlichen Einfluss zu schmälern.
Militärische Konfrontationen
Sowohl die USA als auch China haben ihre militärische Präsenz im Indopazifik erhöht und so Sicherheitsbedenken und Sorgen über militärische Konfrontationen weiter befeuert.
Südchinesisches Meer
Die USA führen im südchinesischen Meer regelmäßig mit ihren Verbündeten des Quadrilateral Security Dialogue, Japan, Indien und Australien, Militärübungen durch.
Neue Seidenstraße
Chinas Fokus auf Infrastrukturprojekte hängt mit der Neuen Seidenstraße zusammen. Mit der Neuen Seidenstraße versucht China seinen Einfluss in der Region auszubauen.
Beidseitiger Nutzen
Diese Staaten haben häufig mit beiden Staaten Abkommen, nutzen die Sicherheitszusagen der USA, während sie gleichzeitig von den wirtschaftlichen Vereinbarungen mit China profitieren, und wollen keinen der beiden aufgrund von größeren strategischen Partnerschaften verschrecken.
Geopolitischer Einfluss
Der Einfluss auf Drittländer bestimmt nicht nur, welches Land den größten wirtschaftlichen Gewinn erzielt, sondern auch, welches Land den größten geopolitischen Einfluss in der Region und anderswo haben wird.
Zusammenarbeit
Dieser veränderte Einfluss und der Versuch der USA, alle Macht, die sie in dieser stark konkurrierten Gegend greifen können, an sich zu reißen, sollte die beiden Länder dazu bringen, auf allen möglichen Wegen nach Zusammenarbeit zu streben.
Globales Klima
Auch wenn dies die beste Lösung für die weltweite Stimmung wäre, ist es aufgrund der Geschichte wahrscheinlicher, dass die Bedrohung der Vormachtstellung der USA zu zunehmenden militärischen Drohungen und Sanktionen führt.
Chinesisches Wirtschaftswachstum
Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat außerdem für ihre selbstbewusstere Position in Sachen militärischer Kapazität gesorgt. Anstatt die amerikanische Militärpräsenz zu erhöhen, besteht eine andere Möglichkeit darin, über Rüstungskontrolle zu verhandeln, ähnlich wie Bidens festgefahrener Vorschlag zur Nuklearpolitik, die rein defensiv wäre.
Andere Länder können eine Rolle spielen
Länder, die mit beiden Staaten Vereinbarungen unterhalten, können möglicherweise eine wichtige Rolle dabei spielen, wie sich die Beziehung weiter entwickelt, indem sie als Mediator durch ihre jeweiligen Abkommen mit beiden Staaten dienen.
Internationale Institutionen
Ähnlich könnten auch internationale Institutionen für bessere Beziehungen zwischen den beiden Ländern sorgen, indem sie gegenseitige Abhängigkeiten mit beiderseitigen Vorteilen fördern.
Technologie- und Industriepolitik
Beide Länder würden wahrscheinlich von einer Reform ihrer Technologie- und Industriepolitik profitieren. Ein erster Schritt dafür könnte eine Änderung der Zölle sein, die unter Trump eingeführt und von Biden weiter ausgebaut wurden. Außerdem sollte versucht werden, eine Politik zu entwickeln, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf dem Weltmarkt erhöht.
Klimawandel
Die Bedrohung durch den Klimawandel zeigt die Notwendigkeit auf, dass die beiden Länder zusammenarbeiten, um weitere Zerstörungen anzugehen und abzumildern. Die Nachbarn beider Länder sind besonders für Umweltkatastrophen durch den Klimawandel anfällig.
Saubere Energie
Investitionen in saubere Energieerzeugung, nachhaltige Infrastruktur und Entwicklung könnten eine Gelegenheit für die USA und China sein, konstruktiv zusammenzuarbeiten und gleichzeitig den jeweiligen wirtschaftlichen Einfluss auszubauen.
Quellen: (Le Monde) (Washington Post) (The Guardian) (United Nations) (Daily Sabah) (BBC) (CNN) (AP News) (Reuters) (Quincy Institute)
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Die USA arbeiten auch daran, Allianzen mit anderen Ländern in Asien zu schließen, um Chinas Einfluss in der Region entgegenzuwirken.