Legendäre SchauspielerInnen des europäischen Kinos: Ihre Karrieren und unvergesslichen Filme
Nicht nur Hollywood hat großartige SchauspielerInnen
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Promis Europa
Hollywood hat die Angewohnheit, das Rampenlicht des Films zu erobern. Aber wussten Sie, dass die Europäer die Pioniere der Filmindustrie waren? Außerdem stammen einige der größten Filmstars des Kinos aus Europa, wie Jean Gabin, Marcello Mastroianni, Simone Signoret und Ingrid Bergman. Und was ist mit europäischen Filmen, Produktionen wie "Das süße Leben" und "Belle de Jour – Schöne des Tages", die heute als Klassiker des Weltkinos gelten?
Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und werfen Sie einen Blick auf einige der klassischen Stars des europäischen Kinos.
Simone Signoret (1921–1985)
Simone Signoret, die oft als einer der größten französischen Filmstars gefeiert wird, wurde eigentlich in Deutschland geboren. Große Aufmerksamkeit erlangte sie in "Der Reigen" (1950), einem Film, der in New York kurzzeitig als unsittlich verboten wurde. Sie war die erste Frau, die einen Oscar als Beste Darstellerin in einem ausländischen Film gewann. Danach lehnte sie jedoch zahlreiche Angebote aus Hollywood ab und arbeitete weiterhin in Frankreich und England.
Maximilian Schell (1930–2014)
Bevor es ihn nach Hollywood zog, spielte der in Österreich geborene Schweizer Schauspieler Maximilian Schell in mehreren europäischen Filmen mit, darunter der deutsche Antikriegsfilm "Kinder, Mütter und ein General" (1955). Nachdem er 1961 den Oscar als Bester Hauptdarsteller für den amerikanischen Film "Urteil von Nürnberg" gewonnen hatte, kehrte Schell nach Deutschland zurück und spielte die Titelrolle in William Shakespeares "Hamlet" für das deutsche Fernsehen.
Ingrid Bergman (1915–1982)
Ingrid Bergman war in Europa und Amerika gleichermaßen zu Hause und eine der führenden Schauspielerinnen ihrer Zeit. Die gebürtige Schwedin ist in ihrem Heimatland vor allem durch ihre Rolle in dem schwedischen Drama "Intermezzo" (1936) in Erinnerung geblieben.
Marcello Mastroianni (1924–1996)
Der italienische Schauspieler Marcello Mastroianni gilt als der größte Filmstar aller Zeiten in seinem Land. Er spielte in einigen der berühmtesten Produktionen des europäischen Kinos mit, darunter "Das süße Leben" (1960), "Scheidung auf italienisch" (1961) und "Achteinhalb" (1963).
Anita Ekberg (1931–2015)
Ihre Rolle als Sylvia in Federico Fellinis Film "Das süße Leben" (1960) und insbesondere die Szene, in der sie sich an der Seite von Marcello Mastroianni im Trevi-Brunnen in Rom steht, wurde als "eine der ikonischsten Szenen des Kinos" bezeichnet. Obwohl sie Schwedin war, arbeitete Ekberg hauptsächlich in Italien.
Jean Gabin (1904–1976)
Jean Gabin gilt als eine Schlüsselfigur des französischen Kinos und spielte in mehreren Filmklassikern mit, darunter "Die große Illusion" (1937) und "Der Tag briciht an" (1939). Er arbeitete unter anderem mit Jean Renoir und Marcel Carné zusammen.
Catherine Deneuve
Die französische Schauspielerin Catherine Deneuve hat mit Größen wie Luis Buñuel, François Truffaut und Roman Polanski an Filmen wie "Ekel" (1965), "Belle de Jour – Die Schöne des Tages" (1967) und "Die letzte Metro" (1980) gearbeitet.
Max von Sydow (1929–2020)
Max von Sydows unaufdringliche Rolle als Pater Merrin in "Der Exorzist" (1973) machte den schwedischen Schauspieler beim Hollywood-Publikum bekannt. In Europa wurde von Sydow jedoch vor allem durch seine Rolle des Ritters Antonius Block aus dem 14. Jahrhundert in Ingmar Bergmans "Das siebente Siegel" (1957) bekannt, in der seine Figur den Tod zu einer Schachpartie herausfordert.
Leslie Caron
Die französische Schauspielerin Leslie Caron arbeitete in den 1950er-Jahren erfolgreich in Hollywood. Aber in den 1960ern und danach war Europa ihre bevorzugte Bühne, wo sie in Filmen wie "Familienvater" (1967) auftrat, den sie als eine ihrer Lieblingsrollen bezeichnet.
Adolfo Celi (1922–1986)
Der gebürtige Sizilianer Adolfo Celi wirkte in über 100 Filmen mit, wobei er sich auf internationale Bösewichte spezialisierte, vor allem als Emilio Largo im James-Bond-Film "Feuerball" von 1965. Neben seiner Muttersprache Italienisch beherrschte Celi mehrere Sprachen fließend, darunter Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Portugiesisch – Sprachkenntnisse, die sich Produzenten und Regisseure in ganz Europa zunutze machten.
Klaus Maria Brandauer
Der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer beherrscht mindestens fünf Sprachen: Deutsch, Italienisch, Ungarisch, Englisch und Französisch, und er hat in allen Sprachen gespielt. In Europa ist er vor allem durch "Mephisto" (1981) bekannt, während das amerikanische Publikum ihn durch "Jenseits von Afrika" (1985) kennt.
Giancarlo Giannini
Giancarlo Giannini wirkte in zahlreichen europäischen Filmen mit, bevor er in Hollywood-Produktionen wie "Hannibal" (2001) zu noch größerem Ruhm gelangte. Er wirkte in den James-Bond-Filmen "Casino Royale" (2006) und "Ein Quantum Trost" (2008) mit, arbeitet aber immer noch häufig in Europa. Übrigens ist er die offizielle italienische Synchronstimme von Al Pacino.
Jeanne Moreau (1928–2017)
Jeanne Moreau war eine der Hauptdarstellerinnen der Comédie-Française und wurde mit Filmen wie "Stunden voller Zärtlichkeit" (1960) und "Jules und Jim" (1962) unter der Regie von François Truffaut berühmt.
Claudia Cardinale
Die italienisch-tunesische Filmschauspielerin Claudia Cardinale spielte in einigen der bekanntesten europäischen Filme der 1960er- und 1970er-Jahre mit, darunter Luchino Viscontis "Der Leopard" (1963) und Federico Fellinis "Achteinhalb" (1963).
Alain Delon
Der französische Schauspieler Alain Delon, einer der bekanntesten europäischen Schauspieler und Sexsymbole der 1960er, wurde durch den Film "Nur die Sonne war Zeuge" (1960) bekannt. Im selben Jahr folgte er mit "Rocco und seine Brüder" unter der Regie von Luchino Visconti.
Romy Schneider (1938–1982)
Die in Österreich geborene Romy Schneider begann ihre Karriere Anfang der 1950er im Alter von 15 Jahren im deutschen Heimatfilm. Nach ihrem Umzug nach Frankreich arbeitete die Schauspielerin mit einigen der führenden Filmregisseure der damaligen Zeit zusammen, darunter Luchino Visconti und Orson Welles. Sie wird immer noch für ihre frühe Rolle als Kaiserin Elisabeth von Österreich in dem romantischen Biopic "Sissi" (1955) verehrt.
Brigitte Bardot
Als eines der bekanntesten weiblichen Sexsymbole der 1950er- und 1960er-Jahre trat Bardot schon früh in Filmen auf, darunter "Sommernächte mit Manina" (1952), der wegen des knappen Bikinis, den die junge Schauspielerin in dem Film trug, umstritten war, als der Bikini noch allgemein als unanständig galt. Internationale Berühmtheit erlangte sie mit "… und immer lockt das Weib" (1956), der ihr Image als "Sexkätzchen" begründete.
Curd Jürgens (1915–1982)
Der deutsch-österreichische Bühnen- und Filmschauspieler Curd Jürgens, der in englischsprachigen Filmen meist als Curt Jurgens bezeichnet wird, trat in über 100 Filmen auf und spielte häufig militärische Figuren. Seine Rolle als Bond-Bösewicht Karl Stromberg in "Der Spion, der mich liebte" (1977) kam gut an.
Gian Maria Volonté (1933–1994)
Gian Maria Volonté ist dem amerikanischen Kinopublikum vor allem als Ramón Rojo und El Indio in Sergio Leones "Für eine Handvoll Dollar" (1964) und "Für ein paar Dollar mehr" (1965) in Erinnerung geblieben. Der vielseitige italienische Schauspieler war jedoch auch für seine Rollen in hochkarätigen Sozialdramen bekannt, vor allem in "Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger" von 1970.
Yves Montand (1921–1991)
Montand wurde in Italien geboren und zog 1923 mit seiner Familie nach Frankreich. 1944 wurde er von der Sängerin und Schauspielerin Édith Piaf in Paris entdeckt, die ihn in ihr Ensemble aufnahm. Zu seinen frühen Erfolgen als Filmschauspieler gehört der Film "Lohn der Angst" von 1953. Er spielte die Hauptrolle neben Marilyn Monroe in "Machen wir’s in Liebe" (1960), aber seine besten Leistungen erbrachte Montand in der zweiteiligen Produktion "Jean Florette" und "Manons Rache" (1986).
Irene Papas (1926–2022)
Die griechische Schauspielerin Irene Papas war international bekannt für ihre Rollen in "Die Kanonen von Navarone" (1961) und "Alexis Sorbas" (1964). Doch ihre Auftritte in griechischen Filmen wie "Nekri politeia" (1952) und "Antigone" (1961) machten sie in ihrem Heimatland und in ganz Europa zu einem großen Star, lange bevor Hollywood anrief.
Jean-Paul Belmondo (1933–2021)
Jean-Paul Belmondo war einer der größten französischen Filmstars der 1960er, 1970er und 1980er. Der von Jean-Luc Godard inszenierte Film "Außer Atem" (1960) machte ihn zum Gesicht der experimentellen Filmbewegung "Novelle Vague" und brachte ihm seine jahrzehntelange Karriere und internationalen Ruhm. Belmondo zog sich im Jahr 2010 aus dem Filmgeschäft zurück und verließ die Welt friedlich in seinem Haus in Paris am 6. September 2021.
Klaus Kinski (1926–1991)
Der deutsche Schauspieler Klaus Kinski wirkte im Laufe seiner bemerkenswerten, aber manchmal kontroversen Karriere in mehr als 130 Filmen mit. Er war einer der Hauptdarsteller in den Filmen von Werner Herzog, darunter "Aguirre, der Zorn Gottes" (1972), "Nosferatu der Vampir" (1979) und "Fitzcarraldo" (1982). Seine Töchter, Nastassja und Pola, sind beide Schauspielerinnen.
Jacques Tati (1907–1982)
Der französische Pantomime, Filmemacher, Schauspieler und Drehbuchautor Jacques Tati begeisterte das Kinopublikum mit einer Reihe von Komödien, darunter "Tatis Schützenfest" (1949) und "Die Ferien des Monsieur Hulot" (1953), in denen er die wohlmeinende, aber ungeschickte Figur des Monsieur Hulot einführte. Der 1958 veröffentlichte Film "Mein Onkel" mit der Figur des Monsieur Hulot verschaffte Tati internationale Anerkennung.
Franco Nero
Franco Nero gelang der Durchbruch mit der Titelrolle in Sergio Corbuccis Italowestern "Django" (1966). Seitdem hat der italienische Schauspieler in ganz Europa und im Ausland gearbeitet. Im Jahr 2012 hatte Nero einen Gastauftritt in dem Film "Django Unchained" in einer Szene neben Jamie Foxx.
Jean-Louis Trintignant (1930–2022)
Der französische Schauspieler Jean-Louis Trintignant hat unter anderem in so bedeutenden Filmen wie "Ein Mann und eine Frau" (1966) und "Leichen pflastern seinen Weg" (1968) unter der Regie von Sergio Corbucci mitgespielt.
Melina Mercouri (1920–1994)
Melina Mercouri wurde in Athen geboren und verbrachte ihre ersten Jahre auf der Bühne des griechischen Nationaltheaters. Ihr erster Film war der griechischsprachige Film "Stella" (1955), bei dem der spätere "Alexis Sorbas"-Regisseur Michael Cacoyannis Regie führte. Internationale Erfolge folgten mit Filmen wie "Topkapi" (1964). Später ging Mercouri in die Politik und diente von 1981 bis 1989 als Kulturministerin Griechenlands.
Charles Boyer (1899–1978)
Charles Boyer verbrachte seine Karriere zwischen Frankreich, seinem Geburtsland, und den Vereinigten Staaten. Der Film "Das Glück" (1934) war ein früher Erfolg in seinem Heimatland. Aber erst in Hollywood erlangte Boyer mit Filmen wie "Das Haus der Lady Alquist" (1944), in dem er an der Seite von Ingrid Bergman und Joseph Cotten spielte, größeren Ruhm.
Francisco Rabal (1926–2001)
Francisco Rabal, einer der beliebtesten spanischen Schauspieler, arbeitete mit Luis Buñuel, Michelangelo Antonioni, Claude Chabrol und vielen anderen bedeutenden Filmregisseuren zusammen. Rabal, der sowohl in seinem Heimatland als auch international anerkannt ist, ist vor allem für "Die heiligen Narren" (1984) bekannt.
Maurice Chevalier (1888–1972)
Der in Paris geborene Maurice Chevalier war ein Schauspieler, Sänger und Entertainer. Er ist vor allem für das Lied "Thank Heaven for Little Girls" bekannt, mit dem der Film "Gigi" von 1958 eröffnet und beendet wurde. 1923 trat er an der Seite von Charlie Chaplin in "Die Nächte einer schönen Frau" auf, einem seltenen Drama für Chaplin, in dem seine berühmte Figur des "Little Tramp" nicht vorkommt.
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Bruno Ganz (1941–2019)
Bruno Ganz wurde in der Schweiz geboren, arbeitete aber hauptsächlich an deutschen Fernseh- und Filmproduktionen und wurde berühmt für seine Rollen in Filmen von diversen Regisseuren der Neuen Deutschen Welle, wie Werner Herzog und Wim Wenders. Seine Darstellung von Adolf Hitler in "Der Untergang" (2004) wurde weitreichend gelobt.