Alice Guy Blaché war die erste weibliche Filmregisseurin und -produzentin, die zwischen 1896 und 1922 mehr als 1.000 Filme betreute. Ihr wird die Schaffung des Postens des "Produktionsleiters" zugeschrieben, der die Grundlage für das Studiosystem bildete, das Hollywood in den folgenden Jahrzehnten prägen sollte.

Mary Pickford war der mit Abstand größte Star der Stummfilmzeit in Hollywood, doch ihr Einfluss reichte weit über die Leinwand hinaus. Sie war Mitbegründerin der Produktionsfirma United Artists und der Academy of Motion Picture Arts and Sciences – der gleichen Organisation, die auch heute noch jedes Jahr die prestigeträchtigen Academy Awards verleiht!

Frances Marion war die gefragteste Drehbuchautorin des frühen 20. Jahrhunderts, noch vor den zahlreichen männlichen Drehbuchautoren, die zu dieser Zeit tätig waren. Sie arbeitete an mehr als 130 Filmen und war die erste Autorin, die zwei Oscars gewann.

Dorothy Arzner wurde als "die produktivste Studioregisseurin in der Geschichte des amerikanischen Kinos" bezeichnet. Sie führte von den 1920er bis zu den 1940er Jahren bei 20 Spielfilmen Regie und war vor allem für die Darstellung komplexer Frauenfiguren und realistischer Frauenfreundschaften bekannt.

Arzner sagte einmal: "Wie sehr sich ein Mann auch anstrengen mag, er wird nie in der Lage sein, beim Erzählen bestimmter Geschichten den Blickwinkel einer Frau einzunehmen." Sie war die erste Frau, die Mitglied der Directors Guild of America wurde, und ihr wird auch die Erfindung des Boom-Mikrofons zugeschrieben.

Obwohl ihre Rollen letztlich durch rassistische Gesetze eingeschränkt wurden, die Beziehungen zwischen Rassen sowohl auf als auch außerhalb der Leinwand illegal machten, hat sich Anna May Wong ihren Platz in der Geschichte als erster chinesisch-amerikanischer Filmstar redlich verdient.

Edith Head gilt weithin als eine der einflussreichsten Kostümbildnerinnen aller Zeiten. Mit einem Skizzenbuch, das sie sich von einem Kunststudenten geliehen hatte, wurde sie 1924 von Paramount eingestellt und entwickelte sich zur bedeutendsten Kostümbildnerin des 20. Jahrhunderts.

Head arbeitete an mehr als 1.000 Filmen mit und entwarf Kostüme für alle Stars der damaligen Zeit, von Bette Davis bis Audrey Hepburn. Sie gewann acht Oscars und wurde insgesamt 35 Mal nominiert. Sie war die erste weibliche Chefdesignerin in einem großen Filmstudio. Wissenswertes: Sie gilt weithin als Inspiration für die Figur Edna Mode im Animationsfilm "Die Unglaublichen" von 2004.

Ida Lupino war in den 1930er und 1940er Jahren eine beliebte Schauspielerin, doch sie beschloss, ihre Karriere zu ändern und sich an der "interessanten Arbeit" am Set zu versuchen. Sie gründete eine unabhängige Produktionsfirma, um ihre eigenen Filme zu drehen. Sie begann, ihre eigenen Filme zu schreiben, Regie zu führen und zu produzieren.

Mit ihrem 1953 gedrehten Film "Per Anhalter" war Lupino die erste Frau, die bei einem Film Noir Regie führte. Sie produzierte acht Filme, die alle komplexe, tabuisierte Themen wie uneheliche Mutterschaft und Bigamie behandelten. Sie war stolz darauf, in geschäftlichen Besprechungen eine "Bulldozerin" zu sein, aber am Set ging sie mit ihren Schauspielern und der Crew eher liebevoll um.

Als Ball und Arnaz sich scheiden ließen, kaufte sie seine Anteile an ihrer Firma Desilu Productions auf. Damit war sie die erste Frau in Hollywood, die eine große Produktionsfirma leitete.

Hedy Lamarr war eine der größten Schauspielerinnen ihrer Zeit und wurde oft als "die schönste Frau der Welt" bezeichnet. Trotz ihres Erfolges als Schauspielerin hatte sie abseits der Leinwand andere, weitaus fesselndere Interessen. Sie hatte ein Gespür für Technik und lernte einiges von ihrem Ex-Ehemann, einem Waffenhändler.

Lamarr entwarf einen funkgesteuerten Torpedo, der die gleiche Technologie nutzte, die heute in Mobiltelefonen und WiFi verwendet wird. Die Anerkennung für ihre Erfindung erhielt sie erst 1997, einige Jahre vor ihrem Tod. Lamarr durchbrach das Klischee der einfachen Schauspielerin und war eine Pionierin für Frauen in MINT-Berufen. Sie sagte einmal: "[Schönheit] hat mir fünf Jahrzehnte lang Tragödie und Herzschmerz gebracht. Mein Gesicht ist eine Maske, die ich nicht abnehmen kann."

Rita Moreno schrieb Geschichte, als sie als erste Latinx-Frau einen Oscar für ihre Darstellung der Anita in "Westside Story" (1961) gewann. Später wurde sie eine von nur 16 Personen in der Geschichte, die einen EGOT gewonnen haben, d. h. sie hat einen Emmy, einen Grammy, einen Oscar und einen Tony gewonnen. Sie ist immer noch die einzige Latinx-Frau, die diesen Titel trägt.

Fonda hat sich schon immer offen für viele soziale Belange eingesetzt, insbesondere für die Rechte der Frauen, und wurde bekanntlich mehrfach verhaftet! Sie hat auch sehr offen über ihre Erfahrungen mit ihrem Körperbild und Essstörungen gesprochen, um jüngere Frauen aufzuklären und ihnen zu helfen, den gleichen Weg zu vermeiden.

Sherry Lansing begann in den 1970er Jahren als Schauspielerin, stieg aber schnell hinter die Kulissen und die Karriereleiter hinauf. Sie durchbrach eine Reihe von gläsernen Decken in Hollywood und wurde 1980 die erste weibliche Präsidentin von 20th Century Fox.

Lansing wechselte 1992 zu Paramount Pictures und wurde die erste weibliche Studiochefin. Sie hat die Veröffentlichung von mehr als 200 Filmen beaufsichtigt, darunter Oscar-Preisträger wie "Forrest Gump" (1994) und "Titanic" (1997).

Es würde Seiten füllen, alle Errungenschaften, Premieren und Meilensteine von Oprah Winfrey aufzuzählen. Hier sind einige der Höhepunkte: Mit ihrer 26 Staffeln laufender "The Oprah Winfrey Show", die die höchsten Einschaltquoten in der Geschichte des Fernsehens erzielte, revolutionierte sie das Talk-Fernsehen. Sie war auch die erste Frau, die ihre eigene Talkshow besaß und produzierte.

Ihr unglaublicher Geschäftssinn und das von ihr aufgebaute Medienimperium machten sie zur ersten afroamerikanischen Frau, die auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt erschien. Sie war auch die erste schwarze Multimilliardärin Nordamerikas.

Shonda Rhimes ist das Mastermind hinter einigen der größten Fernsehserien, darunter "Grey's Anatomy", "How to Get Away with Murder" und "Scandal". Ihre äußerst beliebten Produktionen haben dem Mainstream ein neues Maß an Vielfalt beschert und neue Möglichkeiten für komplexe Charaktere aller Rassen und Geschlechter geschaffen.

Ava DuVernay gewann als erste schwarze Frau den Preis für Dramaturgie beim Sundance Film Festival für ihren Film "Middle of Nowhere" (2012). Später wurde sie mit dem Disney-Film "Das Zeiträtsel" (2018) die erste schwarze Frau, die bei einem Studiofilm mit einem Budget von mehr als 100 Millionen US-Dollar Regie führte. Sie hat ihre Plattform auch genutzt, um eine Reihe von starken Geschichten zu erzählen, die die afroamerikanische Gemeinschaft tief berührt haben. Der Oscar-nominierte Film "Selma" (2014) folgt Dr. Martin Luther King auf einem historischen Marsch, und die Serie "When They See Us" erzählt die herzzerreißende Geschichte der Central Park Five.

Alison Bechdel ist vielleicht nicht vielen ein Begriff, aber der Bechdel-Test ist schnell Teil des modernen Sprachgebrauchs geworden. Bechdel gründete ein Labor für DrehbuchautorInnen und untersuchte die Gleichstellung der Geschlechter und die Darstellung von Frauen auf dem Bildschirm in Hollywood. Auf der Grundlage ihrer Forschungen entwickelte sie einen einfachen Maßstab, um zu messen, ob Frauen in einer Geschichte angemessen dargestellt werden.

Die wichtigste Frage ist folgende: Gibt es mehr als zwei weibliche Figuren, und sprechen sie über etwas anderes als einen Mann? Wenn nicht, besteht die Geschichte den Test nicht. Er ist zum neuen Maßstab geworden, mit dem die Unterhaltungsindustrie für die Vernachlässigung echter, komplexer Frauenfiguren zur Rechenschaft gezogen wird. Wichtige Spielfilme der letzten Jahre haben diesen Test nicht bestanden, darunter "Die glorreichen Sieben" (2016), "Legend of Tarzan" (2016) und "Doctor Strange" (2016).

Kathryn Bigelow gewann 2010 als erste Regisseurin überhaupt den Oscar für die Beste Regie. Sie war die vierte Frau, die jemals nominiert wurde. Der Film, bei dem sie Regie führte, war der Kriegsthriller "Tödliches Kommando – The Hurt Locker". Sie hat nicht nur diese historische Premiere erreicht, sondern auch das Klischee über die Art von Filmen, bei denen Frauen Regie führen, durchbrochen.

Quellen: (Vanity Fair) (Refinery29)

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