Gal Gadot kam am 30. April 1985 im israelischen Rosh HaAyin zur Welt. Sie wuchs mit einer Schwester, Dana, ihrem Vater, der als Ingenieur arbeitete, und ihrer Mutter, einer Lehrerin, auf. Ihr Haushalt war streng jüdisch und ihr wurde beigebracht, frei und ohne Angst ihre Meinung zu sagen – was sie schon unzählige Male demonstriert hat.

Obwohl sie in ihrer Kindheit liebend gerne sang und tanzte, galten diese kreativen Aktivitäten als Hobbys. Gadots Eltern machten klar, dass sie auf die Universität gehen müsse, um sich eine Karriere zu sichern.

Wie alle israelischen Staatsbürger musste auch Gadot nach Abschluss der Highschool zwei Jahre Wehrdienst erfüllen. Sie hatte ein wenig Zeit zwischen ihrem Abschluss und dem Beginn des Militärdienstes, also beschloss sie, an der Wahl zur Miss Israel teilzunehmen!

"Ich bin nicht das Mädchen, das an Schönheitswettbewerben teilnimmt", erklärte sie dem Magazin InStyle. Sie hielt es einfach für eine lustige Geschichte, die sie ihren Enkeln erzählen würde, doch dann gewann sie! "Ich dachte nur, 'du lieber Himmel. Und was jetzt?' Ich wollte nicht gewinnen. Ich dachte nie, dass ich gewinnen würde. Ich war so naiv. Ich war erst 18 und dann zum Promi zu werden und all die Paparazzi um mich zu haben, das war zu viel für mich."

Doch als Miss Israel wurde Gabot zur Miss-Universe-Wahl geschickt. Sie wollte es diesmal nicht darauf ankommen lassen und beschloss, sich selbst zu sabotieren.

Später verriet sie zwei Techniken, die ihr die Niederlage einbrachten: Erstens weigerte sie sich, das von den Kandidatinnen geforderte Abendkleid zu tragen. Zweitens tat sie so, als ob sie kein Englisch sprechen würde, als es zum Interviewteil kam! Paula Abdul war eine der Juroren, und als sie eine Frage stellte, setzte Gadot einen dicken Akzent auf und antwortete: "Me no speak English, so sorry." Das reichte!

Nach ihrem taktischen Misserfolg beschloss Gadot, sich von den Schönheitswettbewerben zu verabschieden und ihren Militärdienst anzutreten. In der Armee arbeitete sie als Kampftrainerin, das heißt, sie erstellte Trainingsprogramme für diejenigen, die in den Kampf ziehen würden. Sie selbst wurde nie in den Kampf geschickt (hier ist sie in dem 2016 gedrehten Film "Die Jones – Spione von nebenan" zu sehen).

Gadot erzählte, dass sie ein anspruchsvolles Bootcamp durchlief, um sich auf den Posten vorzubereiten. Dazu gehörten monatelanges Lernen von Krav Maga, endlose Liegestütze und Klimmzüge und viel Herumlaufen mit schweren Sandsäcken. Den Rest ihrer Dienstzeit verbrachte sie dann in Lycra gekleidet damit, um 5 Uhr morgens aufzustehen, um andere auf ähnliche Weise zu quälen (hier ist sie in "Justice League", der Version von 2021, zu sehen).

Ein Jahr nach ihrem Dienstbeginn lernte Gadot ihren zukünftigen Ehemann Yaron "Jaron" Varsano kennen. Sie war 20 Jahre alt und er war 30. Sie waren beide zu einem Yoga-Kurs in der israelischen Wüste eingeladen worden, wo sich ihre Wege zum ersten Mal kreuzten. Gadot sagt, dass sie sich auf Anhieb verstanden haben, und dass die Verbindung auch mehr als ein Jahrzehnt später noch genauso stark ist.

Gadot verriet, wie froh sie sei, Varsano in dieser frühen Phase ihres Lebens kennengelernt zu haben, bevor ihre Karriere Fahrt aufnahm. "Wir sind zusammen gewachsen. Ich weiß, dass er nicht mit mir zusammen ist, weil ich ein 'Filmstar' bin. Er ist mit mir zusammen, weil er mich liebt."

Als Gadot ihren Militärdienst beendet hatte, studierte sie in Israel Jura. Seit ihren turbulenten Erfahrungen bei den Misswahlen hatte sie einen Agenten gefunden und arbeitete nebenbei noch als Model. Eines Tages wurde sie von einem Casting-Direktor angesprochen, der das nächste Bond-Girl suchte.

Die Frau hatte Gadots Portfolio gesehen und wollte, dass sie für "Ein Quantum Trost" vorsprach. Gadot stellte klar, dass sie keine Schauspielerin sei und ihre Zeit nicht verschwenden wolle, aber schließlich nahm sie doch am Vorsprechen teil. Sie erhielt mehrere Rückrufe und stand kurz davor, die Rolle zu bekommen, aber am Ende ging sie an Olga Kurylenko. 

Obwohl sie die Rolle nicht bekam, hatte Gadot Geschmack an der Schauspielerei gefunden. Sie begann mit Schauspieltrainern zu arbeiten und für Rollen in Israel vorzusprechen, bis sie schließlich für eine lokale Fernsehsendung namens "Bubot" gecastet wurde.

Als Gadot und Varsano sich 2006 kennenlernten, soll er ihr bei ihrem zweiten Date gesagt haben, dass er ihr in zwei Jahren einen Heiratsantrag machen würde. Und er hielt sein Wort! Zwei Jahre später machte er ihr einen Antrag und 2008 heirateten sie in einer kleinen Zeremonie in Tel Aviv.

Gadot und Varsano bekamen ziemlich schnell Kinder. Im Alter von 25 Jahren war sie mit ihrer ersten Tochter Alma schwanger. Danach bekam sie 2017 Maya, 2021 Daniella und 2024 Ori. Sie hat häufig über die Erfahrung der Mutterschaft gesprochen und darüber, wie stark sie sich fühlt, wenn sie sowohl ihre Karriere als auch ihr Privatleben managt. 

Zum Thema Geburt sagte Gadot gegenüber InStyle: "Ich liebe Geburten. Ich würde es einmal pro Woche tun, wenn ich könnte. Es ist so magisch. Und ich nehme immer PCA, um fair zu sein, damit es nicht so schmerzhaft ist. Der Moment, in dem man spürt, dass man Leben erschafft, ist einfach unglaublich."

Allerdings fand Gadot die Schwangerschaft an sich nicht ganz so toll. Die Schauspielerin verriet, dass ihre Schwangerschaften schwierig waren und sie oft von schrecklicher Morgenübelkeit und Migräne geplagt wurde. 

Zur gleichen Zeit, als sie eine Familie gründete, kam ihre Schauspielkarriere in Schwung. Dieselbe Casting-Direktorin, die an "Ein Quantum Trost" arbeitete, war auch für die "Fast & Furious"-Filme zuständig. Beim Casting für den vierten Film im Jahr 2009 erinnerte sie sich an Gadot und lud sie zum Vorsprechen für eine Rolle ein. Gadot wurde für die Rolle der Gisele gecastet und feierte damit ihr Kinodebüt in den USA.

Sie spielte die Rolle der Gisele noch drei weitere Male in den folgenden Filmen: "Fast & Furious 5" (2011), "Fast & Furious 6" (2013) und "Fast & Furious 7" (2015).

Sie bekam mehrere Nebenrollen in Filmen wie "Date Night – Gangster für eine Nacht" (2010) und 2016 in "Das Jerico Projekt" mit Ryan Reynolds und Kevin Costner.

2016 ergatterte sie auch die Hauptrolle in "Die Jones – Spione von nebenan" neben Jon Hamm und Isla Fischer. Sie spielte eine Undercoverspionin in dieser Actionkomödie.

Gadot bekam die Rolle ihres Lebens, als sie 2016 in dem Film "Batman v. Superman: Dawn of Justice" an der Seite von Ben Affleck und Henry Cavill als Diana Prince, besser bekannt als Wonder Woman, besetzt wurde.

Ihre Leistung brachte ihr einen großen Solo-Film ein. "Wonder Woman" kam 2017 in die Kinos, kurz nach der umstrittenen Wahl von Präsident Donald Trump. Vanity Fair kommentierte, dass der ermutigende Film wie ein dringend benötigter Balsam in diesem turbulenten Moment der US-Geschichte wirkte.

Die Rolle der Wonder Woman verhalf Gadot in kürzester Zeit zu internationalem Superstarruhm. Sie war bereits seit fast 10 Jahren verheiratet und Mutter von zwei Kindern, aber Gadot sagt, dass die Aufrechterhaltung der Normalität und eines klaren Kopfes sie immer bei Verstand und ihre Familie stark gehalten hat.

Der immense Erfolg von "Wonder Woman" war ein Meilenstein für Frauen in der Filmindustrie. Mit der Regisseurin Patty Jenkins am Ruder wurde ein Film mit einer Frau in der Hauptrolle zu einem der erfolgreichsten Superheldenfilme aller Zeiten. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 820 Millionen US-Dollar brach er den Rekord für den umsatzstärksten Film, der jemals von einer Frau inszeniert wurde.

Im Jahr 2018 wurde Gadot bei den Critics' Choice Awards mit dem SeeHer Award ausgezeichnet. Sie wurde in Anerkennung der Art und Weise geehrt, wie ihre Karriere, insbesondere ihre Rolle als Wonder Woman, dazu beigetragen hat, Stereotypen aufzubrechen und Frauen in der Unterhaltungsindustrie genauer darzustellen. Zu den früheren Preisträgern gehören Viola Davis und Halle Berry.

Im Jahr 2019 machte Gadot einen weiteren großen Schritt in ihrer Karriere. Zusammen mit ihrem Mann gründete sie ihre eigene Produktionsfirma namens Pilot Wave. Als Schauspielerin, so Gadot, habe sie bereits so viele ihrer Träume verwirklicht, dass ihr nächster Fokus darauf liege, bedeutungsvolle Geschichten zu erzählen.

"Ich möchte, dass unsere Produktionsfirma solide ist und dass ich damit mein berufliches Schicksal so weit wie möglich selbst in die Hand nehmen kann", erklärte sie. Eines der ersten Projekte der Firma war eine Apple-Serie über das Leben von Hedy Lamarr, mit Gadot in der Hauptrolle.

"Wonder Woman 1984" wurde am ersten Weihnachtstag des Jahres 2020 auf HBO Max veröffentlicht. Der Blockbuster mit Frauen in der Hauptrolle war die mit Abstand größte Veröffentlichung des Jahres und der meistgestreamte Film aller Zeiten.

Gadot spielte die Hauptrolle in Kenneth Branaghs Neuverfilmung von "Tod auf dem Nil" (2022) mit einem unglaublichen Ensemble, darunter Annette Bening, Letitia Wright, Russell Brand und dem inzwischen in Ungnade gefallene Armie Hammer.

Gadots nächste große Rolle wird Kleopatra sein und sie wird damit in die Fußstapfen der großen Elizabeth Taylor treten. Das Projekt wurde bereits 2020 angekündigt, als Gadot verriet, dass sie sowohl die Hauptrolle als auch die Co-Produktion übernehmen und Kari Skogland Regie führen wird. Es sieht so aus, als würde es ein weiterer ermächtigender Blockbuster werden, der einmal mehr beweist, dass es immer eine gute Idee ist, weibliche Künstler auf den Regiestuhl zu setzen! 

Quellen: (Vanity Fair) (Biography) (InStyle)

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