Am östlichen Rand des Himalajas liegt das kleine Königreich Bhutan, das im Norden von China und im Süden von Indien eingegrenzt wird. Im Jahr 2006 wurde es laut einer Studie zum glücklichste Land Asiens und zu einem der acht glücklichsten Länder der Welt gewählt. Bhutan ist aber auch für seine spektakulären Landschaften bekannt, die von subtropischen Ebenen bis hin zu steilen Bergen und Tälern reichen. Der Schutz der Natur und der Zufriedenheit der Bevölkerung ist sogar per Gesetz festgeschrieben.

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Im 17. Jahrhundert vereinigte der Militärführer Shabdrung Ngawang Namgyel nach seiner Flucht aus Tibet die bis dahin unabhängigen Fürstentümer des Landes unter dem Namen Bhutan. Heute wird er als Stifter bhutanischer Identität angesehen.

Der derzeitige König des Landes Jigme Khesar Namgyel Wangchuck bestieg im Alter von 28 Jahren den Thron. Damit wurde er zum jüngsten Herrscher in der Geschichte des Landes.

Bhutan liegt zwischen China und Indien. Das Land unterhält aber keine diplomatischen Beziehungen zum chinesischen Staat.

Dafür sind die Beziehungen zu Indien sehr gut, wodurch Bürger beider Staaten jederzeit die Grenzen der Länder überqueren können, wenn sie im Besitz eines gültigen Ausweisdokumentes sind. Viele Bhutaner nutzen dies, um in Indien zu studieren.

Die Armee des Landes umfasst gerade mal 16.000 Soldaten. Sie werden von den indischen Streitkräften ausgebildet.

Die Währung des Landes heißt Ngultrum. Der Wert ist fest an die indische Rupie gekoppelt, die in Bhutan ebenfalls als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert ist.

Der bhutanische Staat unterhält ein kostenloses Gesundheitssystem. Allerdings gibt es nicht viele Ärzte in dem Land. Es wird geschätzt, dass jeder Arzt für 50.000 Einwohner zuständig ist.

Bhutan ist ein relativ kleines Land. Die Staatsfläche beträgt 38.394 Quadratkilometer – was ungefähr der Fläche der Schweiz entspricht.

Bhutan wurde erst im Jahr 1974 von den UN als offizieller Staat anerkannt. Im selben Jahr wurden auch zum ersten Mal Touristen in das Land gelassen.

Die am weitesten verbreitete Religion ist der Buddhismus, gefolgt vom hinduistischen Glauben.

Der König des Landes trägt die Rabenkrone, die unter dem Namen Dzongkha bekannt ist. Der Rabe ist die Schutzgottheit Bhutans und ein Symbol für die Göttlichkeit.

In der Landessprache wird der Rabe als "Jarog" bezeichnet. Er ist der Nationalvogel des Landes. Lange Zeit war es in Bhutan ein Verbrechen, einen Raben zu töten.

Glück ist ein wichtiger Bestandteil des bhutanischen Staates. Es wurde sogar ein eigener Index geschaffen, mit dem das Glück der Bewohner gemessen wird: das Bruttonationalglück.

Das Konzept wurde im Jahr 1972 von König Jigme Singye Wangchuck als Antwort auf die Kritik an dem schlechten Wirtschaftswachstum des Landes eingeführt. Es sollte dazu dienen, eine Wirtschaft zu schaffen, welche die Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt.

In Bhutan befindet sich eine der größten Buddhastatuen der Welt. Der große Buddha von Dordenma.

Bhutan war einer der Gründerstaaten der Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation, die 1985 entstand.

Im Jahr 2008 wurde die absolute Monarchie des Landes in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt. Im selben Jahr erfolgten die ersten Wahlen in der Geschichte Bhutans.

Das Durschnittsalter der Bevölkerung beträgt 27 Jahre. Ungefähr die Hälfte ist unter 17 Jahre alt.

Der Schwarzhalskranich ist in Bhutan heilig. Jeder, der ein Tier tötet, muss mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe rechnen.

Jedes Jahres findet am 12. November das Festival der Schwarzhalskraniche statt. Es wird gefeiert, um die Tiere willkommen zu heißen, die in dem Land überwintern.

Der Name Bhutan wird nur im Schriftverkehr verwendet. Offiziell heißt das Land seit dem 17. Jahrhundert Druk Yul.

Bhutan war auch das erste Land, in dem sich der Glaube an den Yeti verbreitet hat. In den 1960er-Jahren wurden sogar Briefmarken mit der Abbildung des Fabelwesens gedruckt. In den letzten Jahren ging die Überzeugung, es existiere eine derartige Kreatur, aber merklich zurück.

Im Königreich Bhutan feiern alle Bürger am selben Tag Geburtstag. Jedes Jahr findet ein großes Fest zu Ehren aller statt. Dadurch wird auch jeder am selben Tag ein Jahr älter.

Weißer Reis ist in dem Land kaum verbreitet. Die in Bhutan angebaute Sorte hat einen rötlichen Farbton und ist klebriger als gewöhnlicher Reis. Sie ist dafür bekannt, sehr nahrhaft zu sein.

Homosexualität ist in dem Land nicht akzeptiert. Dafür ist Polygamie erlaubt, auch wenn sie nur äußerst selten praktiziert wird. In den Straßen sind Werbetafeln zu sehen, die für die Monogamie werben.

Das Tragen von traditioneller bhutanischer Kleidung ist Pflicht bei formellen Anlässen, in Regierungsgebäuden und in Schulen. Die Anordnung dient dem Erhalt der Kultur des Landes.

Die traditionelle Kleidung der Männer nennt sich „Gho“, die der Frauen „Kira“.

Thimphu ist die Hauptstadt Bhutans und die einzige Stadt des Landes. Sie beherbergt gerade mal 100.000 Einwohner und wenige große Gebäude. Außerdem existieren keine Ampeln, der Verkehr wird von Polizisten geregelt.

Es ist nicht möglich, das Land auf eigene Faust zu besuchen. Visa werden nur über Reiseagenturen oder in Kombination mit Pauschalreisen vergeben. Gäste werden über die komplette Länge des Aufenthaltes von einem Führer und einem Fahrer begleitet.

Traditionell werden Besucher des Landes begrüßt, indem ihnen ein Halstuch mit dem Namen „Kadar“ umgelegt wird.

In dem Land werden 16 verschiedene Dialekte gesprochen. Die Amtssprache des Landes ist Dzongkha.

Der Großteil der Bevölkerung gehört dem Buddhismus an. Trotzdem wird in dem Land Fleisch verzehrt. Der komplette Bedarf wird aus Indien importiert.

Überall in dem Land wachsen Marihuanapflanzen. Die Pflanzen sind in Bhutan natürlich beheimatet und werden 'zum Vergnügen' von den Einheimischen genutzt. Deshalb tragen sie auch den Namen "Pflanzen des Glücks". Allerdings ist es verboten, in der Öffentlichkeit Marihuana zu rauchen.

Bhutan ist das einzige Land der Welt, in dem Tabak illegal ist. Zigaretten werden aber auf dem Schwarzmarkt verkauft.

Das Land ist auch das einzige der Welt, das seine Bewohner gesetzlich dazu zwingt, die Natur zu erhalten. Es ist festgeschrieben, dass mindestens 60 % der Fläche von Wäldern bedeckt sein müssen.

Die gelbe Farbe der Nationalflagge steht für die säkulare Monarchie des Landes, die rote Farbe symbolisiert den Buddhismus. Der Drache ist ein Symbol für den Landesnamen Bhutans, der übersetzt "Land des Drachens" bedeutet.

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