2018 wurde der Vorstandsvorsitzende von Facebook, Mark Zuckerberg, in einer mehr als fünfstündigen Sitzung vor dem Kongress befragt. Er war gezwungen, unter anderem zu erklären, wie die persönlichen Daten von 87 Millionen Menschen durch Cambridge Analytica durchsickern konnten, wie der Telegraph berichtet.

Zuckerberg räumte ein, dass Facebook Fehler gemacht habe und dass sein Team noch viel zu tun habe, um das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen. Der ganze Vorfall hat der Welt gezeigt, dass die Daten der Facebook-Nutzer nicht so sicher sind, wie bisher angenommen.

Facebooks Direktor für Produktmanagement, David Baser, enthüllte, dass das soziale Netzwerk verschiedene Marketingwerkzeuge nutzt, um persönliche Daten zu sammeln. Laut dem Guardian sogar von Menschen, die gar kein Konto bei Facebook haben.

Baser sagte: "Wenn Sie eine Webseite besuchen oder App öffnen, die unsere Dienste nutzt, erhalten wir Informationen, selbst wenn Sie ausgeloggt sind oder gar kein Facebook-Konto haben."

Der Direktor für Produktmanagement erklärte in einem Blogbeitrag, dass Facebook Informationen über seine Nutzer auch dann erhält, wenn diese nicht beim sozialen Netzwerk angemeldet sind, sondern wenn sie Facebook-Inhalte "liken" oder "teilen", ihr Facebook-Profil zur Anmeldung bei einer anderen Website oder App verwenden oder auf einen Dienst zugreifen, der ein Werbepartner von Facebook ist, um nur einige Methoden zu nennen.

Laut dem Blog können Twitter, Pinterest, LinkedIn und andere Plattformen ebenso über die Gefällt-mir-Angaben und das Teilen von Inhalten auf die Nutzerdaten zugreifen.

Facebook hat Zugriff auf alle Informationen, die der Browser auf der Seite zur Verfügung stellt. Beim Zugriff auf eine Webseite, die eines der Tools der Plattform nutzt, hat der Browser Zugriff auf die IP-Adresse sowie um welchen Browser und welches Betriebssystem es sich handelt. Die Seite kann auch Cookies sammeln, die die Präferenzen des Nutzers speichern.

Mit diesem kurzen Überblick verstehen Sie nun, mit welchen Datenschutzproblemen die Nutzer heute konfrontiert sind.

Wenn Sie beruflich nicht auf Facebook verzichten können oder mit Freunden in Kontakt bleiben möchten, sollten Sie sich diese Tipps zu Teilen Ihres Profils ansehen, die Sie löschen können, um Ihre Daten zu schützen.

Indy100 hat eine Liste von Dingen zusammengestellt, die jeder Nutzer aus dem Facebook-Profil löschen sollte, um seine Daten zu schützen.

Ihr Geburtsdatum mag wie eine unschuldige Information erscheinen, ist es aber nicht. Es kann tatsächlich zur Weitergabe von anderen persönlichen Informationen führen, sodass Sie es am besten löschen, selbst wenn das bedeutet, dass Sie auf die Glückwunschposts verzichten müssen.

Ihr Geburtsdatum kann zusammen mit Ihrem Namen und der Adresse für Kriminelle der Schlüssel zu Bankdaten und weiteren persönlichen Informationen sein.

Wenn Sie Ihre Handynummer teilen, kann dies zu Problemen führen unter anderem mögliche ungebetene Anrufe und Nachrichten von Bewunderern ... Es ist einfach viel besser, die eigene Nummer nicht so einfach herauszugeben.

Die Wahrscheinlichkeit von einem Stalker oder Unternehmen, die Ihnen etwas verkaufen wollen, kontaktiert zu werden, ist einfach viel höher, als dass Sie ein potenzieller Seelenverwandter anruft.

Auch viele Freunde zu haben, besonders diejenigen, mit denen Sie nicht in Kontakt bleiben, kann ein Problem darstellen.

Laut Robin Dunbar, Psychologieprofessor in Oxford, können Menschen rund 150 stabile Freundschaften aufrechterhalten.

Nach der Durchführung von Studien über das soziale Netzwerk kam der Wissenschaftler zu dem Schluss, dass nur ein winziger Prozentsatz der virtuellen Freunde eines Nutzers als vertrauenswürdig eingestuft wird und noch weniger als mitfühlend oder unterstützend im Falle einer "emotionalen Krise".

Es wird empfohlen, die Freunde, denen Sie nicht nahe sind, zu löschen und nur mit denen verbunden zu bleiben, mit denen Sie auch regelmäßig Kontakt haben.

Es ist zwar verständlich, dass Sie Bilder von Familie und Freunden teilen wollen, seien Sie jedoch vorsichtig.

Die geschäftsführende Direktorin des Oxford Internet Institute, Victoria Nash, stellte laut dem Guardian eine grundlegende Frage im Zusammenhang mit dem Problem des Einverständnisses, insbesondere wenn Kinder betroffen sind.

Sie warf die Frage auf, welche Art von Informationen Ihre Kinder in Zukunft über sich selbst im Internet veröffentlicht sehen möchten, da dies je nach Art der von Ihnen freigegebenen Inhalte zu Problemen führen könnte, abgesehen davon, dass sie die Aufmerksamkeit von unerwünschten Stalkern auf sich ziehen.

Teilen Sie niemals den Standort, von dem aus Sie Fotos, Videos und Status veröffentlichen. Seien Sie besonders bei Ihrer Adresse vorsichtig, denn Facebook könnte diese Information ohne Ihr Wissen aus alten Posts ziehen.

Teilen Sie keine Informationen darüber, wo Ihre Kinder zur Schule gehen oder Familienmitglieder studieren oder arbeiten. Diese Informationen könnten ganz leicht von Menschen ausgenutzt werden, die ihnen Böses wollen.

Meiden Sie Apps, mit denen Sie an Orten einchecken können, und nutzen Sie keine ähnlichen Dienste auf Ihrem Smartphone.

Auch hier sollten Sie sich der möglichen Gefahr von Stalkern bewusst sein. 2015 deckte TechCrunch auf, dass etwa 500 Millionen Nutzer ausschließlich von ihrem Handy auf Facebook zugreifen.

Die Informationen auf der Technologie-Website besagen, dass Ihr Online-Standort an jedermann übermittelt werden kann, was Sie extrem angreifbar macht.

Dies ist eine Frage des gesunden Menschenverstands. Facebook ist ein soziales Netzwerk, in dem die Nutzer frei kommunizieren und Fotos, Videos und Gedanken, Wutausbrüche oder Beschwerden teilen können. Achten Sie aber darauf, dass dies nicht nach hinten losgeht – wenn Sie Ihren Ärger über etwas oder jemanden ausdrücken wollen, ist es wahrscheinlich am besten, ihn nicht im ganzen Internet zu verbreiten.

Kommentare können missverstanden werden und zu peinlichen Situationen oder sogar Kündigungen führen, wenn sie von Ihrem Boss gelesen werden. Stellen Sie entweder sicher, dass Ihre Posts für sie/ihn nicht sichtbar sind, oder hören Sie einfach auf, Ihre Meinungen online zu teilen.

Laut der Finanzseite This is Money können sich Versicherungen weigern zu zahlen, wenn Touristen, bei denen eingebrochen wurde, Informationen zu ihrer Reise in den sozialen Medien gepostet haben.

Es mag zwar das klassische Reisefoto von Ihnen mit dem Koffer und dem Boardingpass in der Hand sein, aber denken Sie noch mal darüber nach. Der Barcode Ihres Boardingpasses ist einzigartig und damit kann jeder Zugriff auf exklusive Informationen erhalten, die Sie der Fluglinie mitgeteilt haben.

Viele Menschen halten ihren Beziehungsstatus auf Facebook aktuell, egal ob in einer Beziehung oder single. Aufgrund des Risikos, zu viel über sich oder jemanden anderen preiszugeben, sollte das lieber vermieden werden.

Dies mag offensichtlich erscheinen, aber stellen Sie sicher, dass Ihre Bankinformationen nie in die falschen Hände geraten und seien Sie extrem vorsichtig, wie Sie sie im Internet oder sogar in privaten Nachrichten teilen.

Quellen:(Telegraph, The Guardian, About.fb, Indy100, The Royal Society, TechCrunch, This is Money) 

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