Die Gerberei Chouara ist eine der größten traditionellen Gerbereien im Zentrum der Medina von Fès el-Bali in Fès, Marokko. Sie ist berühmt für die hochwertigen Produkte, die noch immer von Hand und mit alten Methoden hergestellt werden. In den großen Becken der Gerberei befinden sich natürliche Farbstoffe, die für das Färben von Leder aus Lamm, Rind, Ziege und Kamel verwendet werden. Ein Besuch in der Chouara-Gerberei ist ein denkwürdiges Erlebnis für alle Sinne!

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Die Chouara-Gerberei ist die berühmteste Sehenswürdigkeit der Medina von Fès, die Sie besuchen sollten, wenn Sie in Marokko sind. Chouara gibt es seit dem 11. Jahrhundert. 1981 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Fès ist berühmt für seine hochwertigen Lederprodukte, die hauptsächlich auf dem Lederbasar oder Souk verkauft werden. Fès el Bali ist der älteste Bezirk der Medina. Es wurde als Standort für die Gerbereien ausgewählt, da es direkt am Fluss liegt.

Traditionelle Gerbereien sind in Marokko seit langem eine Quelle des Reichtums. Sie inspirierten das arabische Sprichwort "Dar Dbagh, Dar Edheb", was bedeutet: "Ein Haus als Gerberei ist ein Haus aus Gold."

Diese Gerbtechniken werden seit Jahrhunderten angewendet und haben Marokko weltweit bekannt gemacht. Während der Herrschaft der Almohaden-Dynastie im 12. Jahrhundert erlangte es seinen höchsten Ruhm.

Im Jahr 1325 gab es in der Altstadt von Fès etwa 86 Gerbereihäuser. Heute sind nur noch drei Häuser übrig: Chouara, Sidi Moussa und Ain Azliten.

Der Fluss ist eine hilfreiche Ressource. Der gute Zugang zum Fluss liefert einen Großteil des Wassers, das für die Lederherstellung benötigt wird.

Das Gerben und Curryieren von Häuten und Fellen ist der Teil der Industrie, der alle Sinne anspricht. Der scharfe Geruch des Prozesses kitzelt die Nase, aber die fertigen Materialien fühlen sich warm an.

Die beste Lederqualität kommt von Ziegen und Schafen, die in den Bergen leben. Ziegenleder ist das beliebteste, weil es sehr hochwertig ist, auch wenn es empfindlicher ist.

Ziegenleder besteht aus miteinander verwobenen Fasern. Aufgrund des Gehalts an Lanolin (Wollfett) ist es von Natur aus weich, flexibel und wasserbeständig.

Die Handwerker bereiten die Häute vor, indem sie überschüssige Fleischreste und überschüssiges Fell entfernen. Das alles geschieht in Handarbeit.

Der nächste Schritt besteht darin, die Tierhäute in einen großen Bottich zu legen, der mit Kalk, Ammoniak, Taubenkot und manchmal auch Kuhurin gefüllt ist. Man lässt sie einige Tage in der stinkenden Mischung einweichen, wodurch die Haut weicher wird.

Anschließend werden die Häute entfernt und gewaschen. Dies ist eine der ältesten Techniken und erzeugt das weichste und glatteste Leder. Es wird für sein luxuriöses Gefühl und seine Haltbarkeit geschätzt.

Die Häute werden zum Trocknen auf den Terrassen und Dächern der Häuser rund um die Gerbereien gelassen. Sie werden drei bis vier Tage lang getrocknet, bevor sie gefärbt werden.

Die überschüssigen Haare werden von den Häuten entfernt, die dann in große Bottiche mit natürlichen Farbstoffen getaucht werden. Anschließend werden sie trocknen gelassen.

Die Farbstoffe werden unter Verwendung natürlicher Anti-Aging-Produkte hergestellt. Mohn wird für die Herstellung des roten Farbstoffs verwendet, Indigo wird für den blauen Farbstoff verwendet, Henna wird für den orangefarbenen Farbstoff verwendet und Minze für den grünen Farbstoff.

Die Gerber müssen ihre Beine mit Vaseline bestreichen, um sicherzustellen, dass ihre Haut dabei nicht gefärbt wird. Das wäre nicht so schön...

Von den knapp 90.000 EinwohnerInnen der Medina sind 30.000 Handwerker. 500 arbeiten als Handwerksmeister und etwa 1.200 in den Gerbereien.

In der Gerberei arbeiten mehr als 500 Handwerksmeister täglich in den 1.200 Becken der Stadt. Ein Gerber verdient das gleiche wie jeder ungelernte Arbeiter in Marokko. Die meisten Gerber fangen damit an, weil es ihr Familienhandwerk ist, das durch Tradition weitergegeben wird.

Dutzende Handwerker arbeiten barfuß, um die großen Lederhäute in Hunderte von Fässern in allen möglichen Farben zu tauchen. Der gesamte Vorgang dauert etwa dreißig Tage.

Rund um die Gerbereien gibt es Geschäfte mit Terrassen, in denen die Facharbeit den BesucherInnen zur Schau gestellt wird.

Dort gibt es Jacken, Taschen, Schuhe, Stiefel, Gürtel, Hüte und allerlei Lederaccessoires zu kaufen. Die Straßen sind voller Souvenir-Läden.

Die Chouara-Gerberei zieht das ganze Jahr über internationale TouristInnen an. Es zieht sie an, den Gerbprozess des Leders mitzuerleben, die alte Handwerkskunst zu sehen und das kräftig gefärbte Leder zu kaufen.

Das handgefertigte Leder Marokkos ist der größte Export des Landes in europäische Länder wie Spanien. Sie exportieren auch große Mengen nach Indien.

Marokkanisches Leder fasziniert aufgrund seiner anhaltenden Tradition und Handwerkskunst weiterhin Menschen auf der ganzen Welt. Ein Besuch in der Gerberei Chouara ist ein Erlebnis, das Sie nie vergessen werden!

Quellen: (Guide Infes) (Textile today) (AFAR)(Hallo Carbar) (Morocco World News)

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