Eine der Hauptfolgen des Klimawandels, der Anstieg des Meeresspiegels, wirkt sich auf bestimmte Regionen stärker aus als auf andere. Besonders Küstenstädte wie New York bekommen die steigende Gefahr von Überflutungen und Sturmfluten zu spüren. Neueste Forschungen zeigen jedoch, dass sich die Bewohner von New York in ihrer Umgebung nicht nur über den steigenden Meeresspiegel Gedanken machen müssen. Das unglaubliche Gewicht der Wolkenkratzer der Stadt könnte tatsächlich dafür sorgen, dass sie versinkt.
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Bestimmte Gegenden der Welt sind von den Folgen des Klimawandels stärker betroffen als andere. Küstenstädte sind beispielsweise der stetig steigenden Bedrohung von Überflutungen und Sturmfluten ausgesetzt.
2012 wurde die Stadt New York stark beschädigt, als infolge von Hurrikan Sandy große Teile der Stadt überflutet wurden und es zu großflächigen Stromausfällen kam.
2021 starben über ein Dutzend Menschen in New York, die in ihren Kellern eingeschlossen wurden, als Hurrikan Ida die Stadt überflutete.
Die Stadt wird aus zwei Gründen immer stärker von Überflutungen bedroht. Zunächst wäre da das Problem des ansteigenden Meeresspiegels.
Nach Angaben des Guardian ist der Meeresspiegel rund um New York City seit 1950 um etwa 22 cm angestiegen.
Außerdem besagen Vorhersagen, dass größere Überflutungsereignisse, etwa in Folge von Stürmen, bis zum Ende des 21. Jahrhunderts bis zu vier Mal häufiger auftreten werden.
In der Folge sind die fast neun Millionen Einwohner von New York unterschiedlichen Flutrisiken ausgesetzt. Die Menschen, die in oder nahe der Flussebene wohnen, haben das größte Risiko.
Die Stadt hat bereits einige Schutzmaßnahmen eingeführt, um dieses Risiko zu entschärfen. Dazu gehört der Bau von Uferdämmen, die Erhöhung von Straßen und der Bau künstlicher Barrieren.
Diese Standardmaßnahmen sind jedoch nicht unbedingt auf die besonderen Anforderungen von New York angepasst.
Nach Angaben von Forbes waren 2017 bereits 14 % der gesamten Küstenlinie der USA mit Uferdämmen ausgestattet und diese Zahl wird nur noch weiterhin steigen.
Der Mangel an langfristigen Lösungen gegen den steigenden Meeresspiegel wird noch weiter verschlimmert, dadurch, dass zügellose Bauprojekte New York zum Versinken bringen.
Subsidenz beschreibt den Vorgang der Absenkung der Erdoberfläche. Dies kann entweder aus natürlichen oder menschengemachten Gründen geschehen.
In einem frei zugänglichen Paper aus dem Mai 2023 untersuchte eine Gruppe von Forschenden der United States Geological Survey (USGS) und der Universität von Rhode Island (URI) wie sich das Gewicht der Gebäude von New York auf die Subsidenz auswirkt.
Ohne die Berechnungen genauer auszuführen, kamen sie zu dem Ergebnis, dass die über eine Million Gebäude in New York ein Gesamtgewicht von 764 Milliarden Kilogramm haben.
Zufolge Berichten von CNN und dem Guardian entspricht dies etwa 1,9 Millionen vollgetankten Boeing 747-400 oder 140 Millionen Elefanten.
Infolge dieses riesigen Gewichts, das auf die Stadt drückt, schlossen die AutorInnen des Papers, dass New York durchschnittlich ein bis zwei Millimeter pro Jahr sinkt.
Es ist wichtig anzumerken, dass es sich dabei um den Durchschnitt handelt. Die tatsächliche Geschwindigkeit, mit der unterschiedliche Teile der Stadt sinken, hängt vom Untergrund ab, auf dem sie gebaut wurden.
Der Boden von New York besteht aus einem echten Mix aus Materialien. Einige Gebäude wurden auf festem Fels wie Schiefer gebaut.
Andere wurden jedoch auf weicheren Materialien, darunter Mischungen aus Sand und Ton, gebaut, was die Absenkung stark beschleunigt.
Nach Angaben der Studie sinken einige Bereiche der Stadt, die auf weicherem Gestein oder künstlich aufgefüllten Gebieten gebaut wurden, um bis zu 4,5 Millimeter pro Jahr.
Angesichts dieser doppelten Bedrohung sind Lösungen schwer zu finden. Es wird bereits darüber spekuliert, wie lange es dauert, bis New York unter Wasser steht.
Die AutorInnen der Studie sprechen allerdings nicht von einer dringend nötigen Evakuierung der Stadt oder Ähnlichem.
Stattdessen merken sie an, dass sie mit dem Paper das Ziel verfolgen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie neue hohe Gebäude zur Subsidenz der Stadt beitragen.
Klar dürfte sein, dass Städte mit der Planung beginnen müssen, wie sie dieses Risiko langfristig mindern können, insbesondere da der häufige Kontakt mit Salzwasser Stahl zum Rosten bringen kann und die Gebäude instabil macht.
Und New York ist mit diesem Problem nicht allein. Eine Studie aus dem Jahr 2022 untersuchte die Subsidenzrate in den 48 größten Küstenstädten der Welt.
In 44 der untersuchten Städte der Studie wurden Gegenden gefunden, die schneller absinken, als der Meeresspiegel ansteigt. Diese Statistik ist besonders alarmierend, wenn man bedenkt, dass ein Fünftel der weltweiten Stadtbevölkerung in diesen 48 Städten lebt.
Die Subsidenzraten haben einige Staaten bereits zu drastischen Maßnahmen gebracht. So zieht beispielsweise Indonesien seine Hauptstadt von Jakarta nach Nusantara um.
Nusantara ist eine Planstadt auf der Insel Borneo, die leider mit ihren eigenen Umweltherausforderungen zu kämpfen hat.
Wenn es um Subsidenz geht, wird meist Venedig genannt. Und auch hier wird befürchtet, dass die Stadt vollständig im Meer versinken könnte.
Im Fall von New York müssen die Bewohner nicht damit rechnen, dass die Stadt bereits nächstes Jahr unter Wasser steht. Dennoch ist klar, dass Subsidenz ein echtes Problem für die Stadt ist, das so schnell wie möglich angegangen werden sollte.
Quellen: (Forbes) (Phys.org) (The Guardian) (CNN)
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LIFESTYLE Klimawandel
Eine der Hauptfolgen des Klimawandels, der Anstieg des Meeresspiegels, wirkt sich auf bestimmte Regionen stärker aus als auf andere. Besonders Küstenstädte wie New York bekommen die steigende Gefahr von Überflutungen und Sturmfluten zu spüren. Neueste Forschungen zeigen jedoch, dass sich die Bewohner von New York in ihrer Umgebung nicht nur über den steigenden Meeresspiegel Gedanken machen müssen. Das unglaubliche Gewicht der Wolkenkratzer der Stadt könnte tatsächlich dafür sorgen, dass sie versinkt.
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