Die Five Points Gang, eine der legendärsten New Yorker Straßenbanden, wurde nach ihrem Revier benannt: Manhattans berüchtigtem Slumviertel Five Points. Unter der Führung des italienisch-amerikanischen Gangsters Paul Kelly betrieben die Five Pointers weit verbreitete Raubüberfälle, Erpressungen und Prostitutionsringe. Aus dieser Gruppe gingen eine ganze Reihe berüchtigter Verbrecher hervor, darunter Al Capone und Lucky Luciano.

New Yorks schäbiges und gefährliches Viertel Five Points in Lower Manhattan (Bild) war das Revier der Forty Thieves ("Vierzig Diebe"), der allerersten Straßengang der Stadt. Diese gewalttätige Bande, die sich aus irischen Einwanderern und irischen Amerikanern zusammensetzte, wurde 1825 gegründet und blieb bis in die 1860er Jahre aktiv. Der 2002 unter der Regie von Martin Scorsese gedrehte Film "Gangs of New York" basiert teilweise auf den Aktivitäten der Forty Thieves.

Die Peaky Blinders aus Birmingham sind den britischen Fernsehzuschauern durch die realistische Darstellung der Bande in der BBC-Fernsehserie "Peaky Blinders" (2013–2022) bekannt. Die in den späten 1800er Jahren aktiven Mitglieder wurden so genannt, weil sie Rasierklingen in den Krempen ihrer flachen Mützen versteckt hielten. Die Blinders betrieben Schutzgelderpressung und waren in Schmuggel, Entführungen, Raub und illegales Glücksspiel verwickelt.

Die Rip Raps terrorisierten in den 1850er Jahren die Straßen von Baltimore. Die Bande, deren Mitglieder leidenschaftlich gegen Einwanderung und Katholiken waren, verbündete sich politisch mit der einheimischen Know-Nothing-Partei und richtete ihren Zorn gegen Demokraten und irische Katholiken.

Ebenfalls in Baltimore ansässig waren die Plug Uglies, eine weitere nativistische Straßenbande. Im Oktober 1856 beteiligten sich die Plug Uglies zusammen mit den Rip Raps an tödlichen Ausschreitungen während der Kommunalwahlen in Baltimore. Im darauf folgenden Jahr waren sie auch an den Unruhen in Washington, D.C. beteiligt.

Die Mandelbaum Gang wurde nach ihrer Matriarchin Fredericka Mandelbaum benannt, die fast 20 Jahre lang als kriminelle Hehlerin für zahlreiche Straßenbanden in New York tätig war. Es gelang ihr, das Vertrauen und den Respekt vieler hartgesottener Bandenführer zu gewinnen, indem sie regelmäßig Dinnerpartys veranstaltete, bei denen sie Taktiken besprachen und den nächsten Raubüberfall planten. Sie engagierte sogar ein Team von korrupten Anwälten, um sie zu verteidigen, falls sie jemals erwischt würden.

Ihr berüchtigter Hang zu sinnloser Gewalt brachten die Bowery Boys an die Spitze der kriminellen Liga New Yorks. Die Mitglieder der wohl berüchtigtsten Straßenbande der Stadt zeichneten sich durch ihren Sinn für Arbeitermode aus der Mitte des 19. Jahrhunderts aus. Interessanterweise bestand die Bande fast ausschließlich aus freiwilligen Feuerwehrleuten.

Die Dead Rabbits, erbitterte Rivalen der Bowery Boys, waren eine irisch-amerikanische kriminelle Straßenbande, die in den 1830er bis 1850er Jahren in Lower Manhattan aktiv war. Die Dead Rabbits und zahlreiche andere Gangs waren an den blutigen Unruhen am 4. Juli 1857 beteiligt und waren auch bei den ebenso gewalttätigen Draft Riots von 1863 auf den Straßen unterwegs.

Weiter nördlich in Manchester zogen Straßenbanden, deren Mitglieder als Scuttlers bekannt waren, durch die Arbeiterviertel der Stadt und suchten Streit mit rivalisierenden Banden. Ihr Niedergang wurde durch die Zerstörung der schlimmsten Slums von Manchester zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschleunigt.

Im 19. Jahrhundert wurde Liverpool von allerlei widerwärtigen Banden terrorisiert, zu denen auch High Rip gehörte. Dieser Mob aus dem Hafenviertel machte Schläge mit schweren Gürtelschnallen zu seiner Spezialität. Jeder, der sich wehrte, wurde erstochen. Die High Rip gingen aus den Cornermen hervor – einer Gruppe von Jugendlichen, die sich an den Straßenecken der Stadt aufhielten und sich auf ahnungslose Passanten stürzten.

Die Strafverfolgungsbehörden von New York City schätzen, dass die Daybreak Boys zwischen 1850 und 1852 bis zu 40 Morde begangen haben. Diese jugendliche Bande hatte es auf Schiffe abgesehen, die am East River anlegten, und schlich sich in den Stunden vor der Morgendämmerung an Bord, um die wertvolle Fracht zu plündern. Diejenigen, die mutig genug waren, sich ihnen in den Weg zu stellen, wurden brutal mit Messern oder Knüppeln niedergestreckt.

Die Whyos krochen aus dem Chaos, das das Ende des amerikanischen Bürgerkriegs darstellte, und wurden zu einer der dominierenden New Yorker Straßenbanden der späten 1860er Jahre. Das Hauptquartier der Bande in der Bowery, die baufällige und von Ungeziefer befallene Bottle Alley, ist hier abgebildet.

Die Roach Guards, eine weitere irische Verbrecherbande aus New York, operierten ungestraft von "Bandit's Roost" aus (siehe Bild), einer Seitengasse der Mulberry Street. Neben der Polizei war die Bowery Boys Gang der Hauptfeind der Wächter. Bis 1865 waren die Roach Guards so gut wie verschwunden, und einige schlossen sich den Dead Rabbits an.

Die von dem Türsteher und Schläger Edward "Monk" Eastman gegründete Eastman Gang löste die Whyos als erste nicht-irische Straßengang ab, die in den 1890er Jahren in der Unterwelt an Bedeutung gewann. Die Eastman Gang, die fast ausschließlich aus jüdischen Kriminellen bestand, markierte den Beginn einer fast 50-jährigen Periode starken jüdisch-amerikanischen Einflusses auf das organisierte Verbrechen in New York City.

Die Rufus Buck Gang widersetzte sich dem typischen kriminellen Image, da ihr ausschließlich Indianer und Afroamerikaner angehörten. Die Bande begann ihre Aktivitäten um 1895 in Okmulgee, Oklahoma, und lief anschließend im gesamten Indianerterritorium Amok, bevor sie in Muskogee gefasst wurde. Alle wurden am 1. Juli 1896 gehängt.

Das Chicago Outfit, das in den 1920er Jahren gegründet wurde und von Johnny Torrio und Al Capone angeführt wurde, war auch als South Side Gang bekannt. Das Outfit wurde schnell zur mächtigsten, gewalttätigsten und größten kriminellen Organisation in Chicago und im Mittleren Westen der USA. Capone ist natürlich nach wie vor einer der berüchtigtsten Mafiosi der Kriminalgeschichte.

Ronald und Reginald Kray waren von Mitte der 1950er Jahre bis 1967 die Hauptakteure des organisierten Verbrechens im Londoner East End. Die eineiigen Zwillinge begannen ihre Karriere mit Schutz- und Erpressungsgeschäften. Schon bald überwachten die beiden und ihre Komplizen Brandstiftungen, Raubüberfälle, Prostitution und Glücksspiele im großen Stil.

Die Rivalen der Krays waren die Richardson Gang, die in Südlondon ansässig war. Die Mitglieder der von Charles Richardson (Bild) gegründeten Bande hatten den Ruf, einige der sadistischsten Gangster der Stadt zu sein.

Das Mitglied der Richardson Gang, George Cornell, war labil, unbeständig und höchst unberechenbar. Von den Krays als Bedrohung angesehen, wurde er am 9. März 1966 von Ronnie Kray im Pub Blind Beggar in Whitechapel erschossen.

Die Crips, eine der bekanntesten heutigen Straßenbanden, wurden 1969 in Los Angeles gegründet. Sie sind in verschiedene illegale Aktivitäten verwickelt, insbesondere in Drogenhandel, Diebstahl, Erpressung und Mord, und ihre Mitglieder sind überwiegend Afroamerikaner. Sie haben eine lange und erbitterte Rivalität mit den Bloods.

Die Bloods, die ebenfalls um 1972 in Los Angeles gegründet wurden, identifizieren sich mit der Farbe Rot. Die Bande ist gleichermaßen berüchtigt für ihre Verwicklung in Drogen, Diebstahl und Mord, neben anderen kriminellen Aktivitäten. Zusammen bilden die Crips und Bloods einen der größten und gewalttätigsten Zusammenschlüsse von Straßenbanden in den Vereinigten Staaten.

Die Mara Salvatrucha, auch bekannt als MS-13, wird regelmäßig als die skrupelloseste und gefährlichste Straßenbande der Welt bezeichnet und entstand in Los Angeles, angeblich um salvadorianische Einwanderer vor anderen Banden im Großraum Los Angeles zu schützen.

Das Primeiro Comando da Capital (PCC) ist die tödlichste Straßenbande Brasiliens. Als kriminelle Organisation wird die PCC für zahllose Morde verantwortlich gemacht. Allein in São Paulo wurden während einer besonders grausamen zwölfmonatigen Mordserie bis zu 100 Menschen, darunter auch Polizeibeamte, ermordet.

Das mexikanische Verbrechersyndikat Los Zetas ist eines der gefährlichsten Drogenkartelle des Landes. Die Organisation hat ihre Wurzeln in den späten 1990er Jahren, als Deserteure der mexikanischen Armee begannen, als Vollstrecker für das rivalisierende Golfkartell auf der Straße zu arbeiten. Einige Personen kehrten dem Golfkartell später den Rücken und gründeten Los Zetas. Beide sind nun erbitterte Rivalen.

Auf diesem Foto sieht Chen Chi-li, der verstorbene Chef der United Bamboo Gang (oder Bamboo Union), der größten der drei großen kriminellen Triaden Taiwans, wie ein Manager aus. Sie sind dafür bekannt, dass sie sich einfach "Geschäftsleute" nennen, aber in Wirklichkeit sind die Mitglieder Teil einer der gefürchtetsten Banden Ostasiens.

Quellen: (Historic UK) (Britannica)

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Und in England trieben die Forty Elephants (der Name war inspiriert von der New Yorker Gang Forty Thieves), ein nur aus Frauen bestehendes Syndikat, das sich auf Ladendiebstähle spezialisiert hatte, ihr Unwesen. Die Forty Elephants gründete sich Ende des 19. Jahrhunderts und blieb in verschiedenen Besetzungen bis in die 1950er aktiv. Die wohl charismatischste Anführerin war Alice Diamond (1896–1952).

Die 18th Street Gang steht MS-13 in Sachen Gewalttätigkeit in nichts nach und besteht hauptsächlich aus Mitgliedern mit mexikanischen und mittelamerikanischen Wurzeln. Zusammen mit der Mexican Mafia sind sie eine der größten transnationalen Verbrecherbanden in Los Angeles – sie haben zwischen 30.000 und 50.000 Mitglieder.

Die in Paris ansässigen Les Apaches, deren Name wahrscheinlich von der vermeintlichen Wildheit der indianischen Stämme der Apachen beeinflusst wurde, waren die Bezeichnung für eine gewalttätige kriminelle Unterwelt-Subkultur von Straßenbanden und anderen Kriminellen des frühen 20. Jahrhunderts. Erst mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs fanden die meisten "Apachen"-Mitglieder ein alternatives Ventil, um ihrer Wut Luft zu machen und mutwillige Gewalt zu zeigen.