Swift zeigte sich bei den Grammys und kritisierte diejenigen, die "die Anerkennung für deine Leistungen oder deinen Ruhm einheimsen". Wests damalige Ehefrau Kim Kardashian war ebenfalls nicht glücklich und mischte sich ein. Sie sagte zu GQ: "Sie [Taylor Swift] wusste ganz sicher, dass das herauskommen würde [...] [West] rief sogar an, um sich das bestätigen zu lassen." Swift soll sich also von Anfang an der Tragweite bewusst gewesen sein.

Aber dann kam eine Aufnahme des gesamten Telefongesprächs aus dem Jahr 2016 ans Licht und es zeigte sich, dass West Swift nur verraten hatte, dass es "I feel like Taylor might still have s * x" heißen würde. Er gibt zwar an, er würde eventuell sagen, dass er sie berühmt gemacht hätte, aber er lässt bewusst den "B––"-Part aus dem Gespräch raus. Und das war der Teil, der Swift das größte Unbehagen bereitet hatte.

Kim hatte ganz eindeutig bearbeitete Fotos und Videos hochgeladen, West hatte eindeutig Informationen zurückgehalten und am Ende überschlug sich Twitter mit dem Hashtag #KanyeWestIsOverParty. Oh, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Swift hat jedoch zum Ausdruck gebracht, dass der Vorfall ihrem Ruf, ihrer Karriere und ihrer psychischen Gesundheit großen Schaden zugefügt hat. 

Swift war in eine lange und öffentliche Fehde mit dem Musikproduzenten Scooter Braun verwickelt, dem die Master ihrer ersten sechs Alben gehörten. Sie wollte das Eigentum an ihrer frühen Musik zurückgewinnen, sagte aber, dass sie nicht in der Lage war, eine Einigung mit Braun zu erzielen. Im November 2020 gab Braun bekannt, dass er die Big Machine Label Group, zu der auch die Masterrechte gehören, für über 300 Millionen US-Dollar an die private Beteiligungsgesellschaft Shamrock Holdings verkauft. Aussagen von Swift in der Vergangenheit deuteten auf zwielichtige und unethische Machenschaften seitens Braun hin, die sie daran hinderten, die Kontrolle über ihre Masterrechte wiederzuerlangen. 

Laut Swift hatte er, als sie versuchte, einen Deal mit Braun zu machen, um ihre Master zurückzukaufen, darauf bestanden, dass sie ein Geheimhaltungsvertrag unterschreibt, um sicherzustellen, dass sie nie wieder ein negatives Wort über ihn verliert. Offensichtlich kam der Deal nie zustande. Swift sagte auch, Shamrock habe ihr gesagt, "Braun habe verlangt, dass sie keinen Kontakt mit mir oder meinem Team aufnehmen, sonst wäre der Deal geplatzt".

Zuvor wurde mit dem Hashtag #TaylorIsFree die Tatsache gefeiert, dass Swift ab dem 1. November 2020 legal neue Versionen ihrer ersten sechs Alben aufnehmen durfte, was bedeutet, dass sie diese vollständig besitzt. In einem Brief an ihre Fans teilte sie mit, dass sie bereits damit begonnen habe, was einen historischen Schritt für die Musikindustrie darstellte.

Wir erinnern uns zurück: Big Machine Label Group wurde an Swifts bekannten Feind, Braun, verkauft. Damit kamen auch ihre ersten sechs Alben unter seine Kontrolle. Seitdem hatte Swift aber eine raffinierte Idee, wie sie ihre Musik nutzen kann, ohne dass Braun auch nur einen Cent sieht: Durch eine Band mit dem Namen Jack Leopards and The Dolphin Club – eine Band, die es gar nicht gibt...

Scharfäugige Swifties fanden heraus, dass die Band, deren Cover von "Look What You Made Me Do" in einer Episode von "Killing Eve" zu hören war, eigentlich gar nicht existiert. Zudem scheint es, als sei das Cover von Nils Sjöberg produziert – Swifts Pseudonym. Die Fans glauben auch, dass der Sänger auf dem Cover Swifts Bruder Austin ist. Das würde bedeuten, dass Swift eine Band erfand, die ihre eigenen Master besitzt und ihren eigenen Song singt, nur damit Scooter Braun kein Geld an ihr verdient!

Und um noch mehr Öl ins Feuer zu gießen: Im April 2020 wurde ein "neues" Taylor-Swift-Live-Album veröffentlicht, doch die Sängerin schrieb auf Instagram, dass sie die Veröffentlichung nicht genehmigt habe und dass die Aufnahme von einer Radioshow aus dem Jahr 2008 stamme. Dann fügte sie hinzu: "Für mich sieht es so aus, als hätten Scooter Braun und seine Geldgeber, 23 Capital, Alex Soros und die Soros-Familie sowie The Carlyle Group die letzten Bilanzen gesehen und erkannt, dass es nicht gerade eine kluge Entscheidung war, 330 Millionen Dollar für meine Musik zu bezahlen, und dass sie Geld brauchen."

Nicki Minaj ist berüchtigt für ihre Wutausbrüche online. Im Jahr 2015 hat sie sich bei den MTV Video Music Awards mit Swift angelegt, weil Swift mit einem Musikvideo nominiert wurde, "[das] Frauen mit sehr schlanken Körpern" verherrlicht.

Jake Gyllenhaal und Taylor Swift waren 2010 ein paar Monate lang zusammen, aber ihr Stelldichein inspirierte mehr als nur einen von Swifts berühmten Trennungssongs. Fans spekulieren schon seit Jahren, dass der Song "All Too Well" aus Swifts Album "Red" von 2012 von Gyllenhaal handelt. Als Swift aufgrund eines Urheberrechtsstreits mit ihrem Ex-Management damit begann, ihre früheren Songs neu aufzunehmen und zu veröffentlichen, wurde die Feindseligkeit ihrer Fans gegenüber ihrem Ex noch größer. Gyllenhaal wurde zur Zielscheibe von viel Online-Hass von Swifties, nachdem sie die Neuaufnahme von "All Too Well" im Jahr 2021 veröffentlicht hatte.

Einige Monate später sprach er schließlich in einem Interview mit Esquire über den Vorfall. Zunächst räumte er ein, dass es für Musiker normal sei, über ihre Beziehungen zu singen: "Es ist ihr Ausdruck. Künstler lassen sich von persönlichen Erfahrungen inspirieren, und ich missgönne das niemandem." Allerdings war er auch der Meinung, dass Swift irgendwann hätte einschreiten müssen, da er das Gefühl hatte, dass ihre Fans ein wenig außer Kontrolle gerieten. "Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns dafür verantwortlich fühlen, dass unsere Fans zivilisiert bleiben und kein Cybermobbing in ihrem Namen zulassen."

Einer von Swifts eher kleineren Feinden ist Ed Droste. Im Jahr 2015 twitterte der Indie-Rocker einen Boulevard-Artikel, der auf Taylor Swift abzielte. Er hat Twitter inzwischen gelöscht.

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