Das Recht von Missbrauchsklägern, ohne zeitliche Begrenzung zu klagen, lief am 24. November 2023 aus.

Die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, unterzeichnete 2022 den Adult Survivors Act als Gesetz. Es sieht vor, dass Personen, die behaupten, im Alter von über 18 Jahren Opfer eines Übergriffs geworden zu sein, ein Jahr Zeit haben, um ihre Peiniger zu verklagen, unabhängig davon, wann der Missbrauch stattgefunden hat.

Seit der Öffnung des Zeitfensters am 24. November 2022 wurden bis zur Woche des 20. November 2023 über 2.500 Klagen eingereicht. Eine Lawine von Klagen wurde in den letzten Tagen eingereicht.

New York war einer von mehreren Bundesstaaten, die die Fristen für zivilrechtliche Klagen wegen sexueller Übergriffe überarbeitet haben, obwohl sich diese in der Vergangenheit meist auf Personen konzentrierten, die als Kinder missbraucht wurden.

Eine der ersten Klagen, die nach Öffnung des Fensters auf der Grundlage des Adult Survivors Act eingereicht wurden, richtete sich gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump.

Die Schriftstellerin E. Jean Carroll beschuldigte Donald Trump erstmals, sie in einem New Yorker Kaufhaus vergewaltigt zu haben, und veröffentlichte 2019 einen Auszug aus ihrem Buch im New York Magazine.

Carroll reichte 2022 eine Klage gegen Trump wegen des Übergriffs ein, der 1996 stattgefunden haben soll. Der Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten fand ein Jahr später vor einem Bundesgericht in Manhattan statt.

Trump bestritt die Vorwürfe und nahm nicht an der Verhandlung teil. Die Geschworenen sprachen ihn des sexuellen Missbrauchs und der Verleumdung schuldig. Sie sprachen Carroll 5 Millionen US-Dollar zu.

Eine der bekanntesten Klagen, die im Rahmen des Gesetzes erhoben wurden, war die von Cassandra "Cassie" Ventura gegen ihren Ex-Freund Sean "Diddy" Combs.

In der Klage wird behauptet, dass Cassie, die im Alter von 19 Jahren eine berufliche und sexuelle Beziehung mit dem Rap-Mogul begann, von Combs im Laufe ihrer zehnjährigen Beziehung gehandelt, vergewaltigt und brutal geschlagen wurde. Die beiden einigten sich einen Tag nach der Klageerhebung auf einen Vergleich.

Eine zweite Klage wurde von Joi Dickerson-Neal eingereicht. Sie behauptet, sie sei 1991 von Combs angegriffen und missbraucht worden. Der Vorfall wurde auf Video aufgenommen und an andere in der Musikindustrie verteilt.

Laut USA Today beschuldigt eine Frau anonym Diddy und den Sänger Aaron Hall, sie und eine Freundin entweder 1990 oder 1991 nach einer Veranstaltung von MCA Records angegriffen zu haben.

Combs Firma Bad Boy Entertainment und ihr ehemaliger Präsident Harve Pierre sind ebenfalls mit Klagen wegen Fahrlässigkeit und sexueller Übergriffe konfrontiert. Eine ehemalige Mitarbeiterin beschuldigt Pierre, seine Autoritätsposition ausgenutzt zu haben, um sie anzufassen, auszubeuten und anzugreifen.

Der ehemalige Plattenproduzent Jimmy Iovine wurde in einer am 22. November 2023 eingereichten Vorladung gemäß dem New Yorker Adult Survivors Act des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Die angeblichen Vorfälle reichen bis ins Jahr 2007 zurück. Iovines Sprecher antwortete, dass sie "schockiert und verblüfft" über die Anschuldigungen seien.

Drew Dixon, eine ehemalige Musikmanagerin, verklagt L.A. Reid vor Gericht. Sie behauptet, er habe sie sexuell belästigt und ihre Karriere zum Scheitern gebracht, während sie für ihn arbeitete, als er Chef von Arista Records war. Sie behauptet, dass Reid sie 2001 zweimal angegriffen und ihr später das Budget gekürzt habe, als sie seine ständigen Annäherungsversuche zurückwies.

Der Frontmann von Guns N' Roses wird wegen eines Übergriffs verklagt, der auf das Jahr 1989 zurückgeht. Das ehemalige Penthouse-Model Sheila Kennedy hat ihn verklagt.

Kennedy behauptet, sie sei von Rose in einem Hotelzimmer in New York City gewaltsam angegangen worden, nachdem sie ihn auf einer Nachtclub-Party getroffen hatte. Roses Anwalt bezeichnete die Anschuldigungen als "fiktiv" und sagte, Rose könne sich "nicht an ein Treffen mit Kennedy erinnern".

Neben mehreren Vorwürfen der Vergewaltigung, Körperverletzung und des Missbrauchs gegen Brand gibt es eine Klage nach dem Adult Survivors Act in New York.

In der am 3. November 2023 eingereichten Klage behauptet eine Unbekannte, Brand habe sie am Set des Remakes des Films "Arthur" (2011) angegriffen. Sie behauptet, der Übergriff habe sich in einem Badezimmer ereignet, nachdem sich Brand zuvor vor den Augen der Darsteller und der Crew des Films entblößt hatte.

Cuba Gooding Jr. sieht sich zwei Missbrauchsvorwürfen von Frauen gegenüber, die zuvor Strafanzeige gegen den Schauspieler erstattet hatten.

Jasmine Abbay und Kelsey Harbert fordern Schadensersatz für entgangenen Lohn und seelische Qualen sowie Strafschadensersatz, pauschalen Schadensersatz und Anwaltskosten und verlangen ein Schwurgerichtsverfahren.

Jamie Foxx wird von einer Unbekannten der Körperverletzung im Jahr 2015 beschuldigt. Sie behauptet, dass Foxx, während sie in einer Dachbar in New York City betrunken war, Bemerkungen über ihren Körper machte, bevor er sie im hinteren Teil des Lokals unsittlich berührte.

Sie behauptet, sie sei verletzt worden, habe sich in ärztliche Behandlung begeben müssen und leide unter seelischer Belastung. Ein Sprecher von Foxx bestreitet den Vorfall und bezeichnete die Anschuldigung als "leichtfertig".

Laut einer in Manhattan eingereichten Vorladung beschuldigt eine Frau den Bürgermeister von New York City, Eric Adams, sie vor 30 Jahren angegriffen zu haben.

Die Frau fordert 5 Millionen US-Dollar Schadenersatz. Adams reagierte auf die Anschuldigungen, indem er sagte, es sei "absolut nicht passiert" und er könne sich nicht daran erinnern, die Person getroffen zu haben. "So bin ich nicht, und so bin ich in meinem Berufsleben nie gewesen", sagte er.

Der Fotograf Terry Richardson wurde von zwei Models gemäß dem Gesetz angeklagt. Das spanische Fotomodel Minerva Portillo behauptete, er habe sie vor den Augen seiner Mitarbeiter angegangen.

Die ehemalige Schauspielerin und Model Caron Bernstein reichte eine Klage ein, in der sie behauptet, dass sie 2003 mit einem Arbeitsangebot in das Studio von Richardson "gelockt" wurde. Stattdessen, so behauptet sie, kam es dort zum Übergriff.

Eine ungenannte Frau, die in den 80er Jahren als Ersatzdarstellerin in der "Bill Cosby Show" gearbeitet hat, behauptet in einer nach dem Gesetz eingereichten Klage, Bill Cosby habe sie unter Drogen gesetzt und missbraucht, nachdem er ihr angeboten hatte, sie als ihr Mentor zu betreuen.

Natürlich wurden nicht alle Klagen gegen Personen aus der Unterhaltungsbranche eingereicht; die große Mehrheit der eingereichten Fälle richtete sich gegen den Staat, die Stadt New York und die Bezirke. Der Anwalt von Cassie Venturas Klage gegen Sean Combs, Douglas Wigdor, sagte, einer der Gründe, warum so viele Menschen gegen Personen aus der Unterhaltungsindustrie vorstellig wurden, sei die Publicity gewesen, die ihr Fall in der Woche vor dem Auslaufen des Gesetzes erhalten habe.

Quellen: (USA Today) (Associated Press) (BBC)

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