Das älteste mechanisch gedruckte Buch in Europa wurde erstmals in Mainz gefertigt und um 1455 veröffentlicht. Was war das für ein Druck? Es war eine Kopie des wohl bekanntesten Buchs der Welt: der Bibel. Der Mann, der das neuartige Druckverfahren einführte, Johannes Gutenberg, veränderte die Geschichte und leitete eine neue Ära ein, in der Informationen und Wissen für die breite Masse zugänglich wurden.
Das klingt spannend? Klicken Sie sich durch diese Galerie und erfahren Sie alles über die Gutenberg-Bibel (einschließlich ihrer Kontroversen).
Bevor der Buchdruck mit beweglichen Lettern im Westen eingeführt wurde, war es nicht einfach, Ideen und Informationen an die Massen weiterzugeben und zu verbreiten.
Johannes Gutenberg (1400–1468) änderte dies, indem er den Buchdruck in Europa einführte und damit die einfache und kostengünstige Vervielfältigung und Verbreitung von Informationen ermöglichte.
Der deutsche Erfinder fand das Verfahren irgendwann zwischen 1436 und 1440 heraus. Gutenberg nannte es "Das Werk der Bücher".
Um es zu testen, beschloss Gutenberg, das beliebteste Buch der Welt zu drucken: die Bibel. Allerdings war Gutenberg nicht der erste, der ein Buch auf diese Weise druckte.
Während das Verfahren im Westen neu war, war es für die Chinesen, die seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. den Holzblockdruck verwendeten, nichts Neues, Tinte auf Papier zu pressen.
Mitte des 11. Jahrhunderts entwickelte ein chinesischer Alchemist namens Pi Sheng ein System individueller Schriftzeichen aus Ton, der mit Leim vermischt wurde.
Im Jahr 1377 wurde in Korea eine Sammlung von Lehren des Zen-Buddhismus, das Jikji, gedruckt. Das war etwa 75 Jahre bevor Gutenberg seine Bibeln druckte.
Die Gutenberg-Bibel, auch bekannt als 42-Zeilen-Bibel, Mazarin-Bibel oder B42, wurde erstmals in Mainz gedruckt und um 1455 veröffentlicht.
Gutenberg erlebte nicht nur den Erfolg seiner Erfindung nicht mehr, sondern starb angeblich auch verarmt, nachdem sein Geschäftspartner Johann Fust ihn auf das Geld verklagt hatte, das er Gutenberg für den Druck der Bibeln geliehen hatte.
Gutenberg verlor den Prozess und musste seine Druckmaschinen sowie die Hälfte der gedruckten Bibeln an Fust abtreten.
Man schätzt, dass in den frühen 1450er Jahren nur etwa 180 Exemplare von Gutenbergs Bibel gedruckt wurden.
Das mag nicht viel erscheinen, ist aber dennoch eine große Leistung, wenn man bedenkt, dass es damals nur etwa 30.000 Bücher in Europa gab.
Die Bibeln wurden von der Kirche gut aufgenommen. Der spätere Papst Pius II. schrieb einen Brief an Kardinal Carvajal in Rom, in dem er erklärte, dass die Bibeln "außerordentlich sauber und korrekt in ihrer Schrift und ohne Fehler sind, sodass Eure Exzellenz sie mühelos ohne Brille lesen können".
Dies führte zu einem regelrechten Hype. Infolgedessen waren die Bibeln alle verkauft, noch bevor der Druck beendet war.
Die meisten Gutenberg-Bibeln bestehen aus 1.286 Seiten, die in zwei Bänden gebunden sind, aber sie variieren alle leicht.
Die Typografie ist je nach Exemplar unterschiedlich. Bei den ersten Exemplaren wurden die Titelüberschriften in Rot gedruckt, ein Verfahren, das später wegen des zu großen Zeitaufwands aufgegeben wurde.
Etwa 135 der 180 Exemplare wurden auf Papier gedruckt, die übrigen Exemplare wurden auf einem aus Kalbsleder hergestellten Pergament hergestellt.
Man schätzt, dass etwa 170 Kalbshäute benötigt wurden, um die Menge an Pergament herzustellen, die für den Druck einer einzigen Gutenberg-Bibel erforderlich war.
Die Bibeln wurden mit Tinte auf Ölbasis gedruckt, und die Schrift, einschließlich der Buchstaben, der Akzentuierung und der Leerzeichen, wurde von Hand hergestellt.
Später wurden oft Schreiber und Künstler von den Bibelbesitzern beauftragt, ihren Exemplaren von Hand einzigartige Titel und Illustrationen hinzuzufügen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmten die Rote Armee und ihre "Trophäenbrigaden" Tausende von Kunstwerken und Büchern. Darunter waren auch zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel.
Die Kopien wurden aus der Universität Leipzig und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum geraubt. Erst in den 1980er Jahren gaben die Sowjets zu, die Kopien entwendet zu haben und sie in Moskau aufzubewahren (eines der Exemplare ist abgebildet).
Trotz mehrfacher Versuche ist es Deutschland nicht gelungen, die Kopien der Bibeln aus Russland zurückzubekommen.
Im Jahr 2009 stahl ein russischer Regierungsvertreter sogar eine der Bibeln und versuchte, sie für 1,5 Millionen US-Dollar auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Er wurde jedoch von den russischen Behörden gefasst.
Davor gab es 1969 einen Diebstahlsversuch in der Bibliothek der Harvard-Universität. Ein Mann namens Vido Aras versuchte, ein Exemplar der wertvollen Bibel aus der Widener-Bibliothek der Harvard-Universität zu stehlen, stürzte jedoch bei seinem Fluchtversuch und wurde bewusstlos. Am nächsten Morgen fand man ihn mit einem Schädelbruch. Die Bibel war jedoch kaum beschädigt.
Bis heute sind 48 (oder 49, je nach Quelle) Exemplare des Buches erhalten, von denen allerdings nur etwa 20 vollständig sind. Bei vielen fehlen viele Seiten.
Die Exemplare sind über die ganze Welt verstreut. In Deutschland, wo die Gutenberg-Bibeln ursprünglich gedruckt wurden, gibt es 14 Exemplare.
Etwa 10 Gutenberg-Bibeln sind über den großen Teich in die Vereinigten Staaten gereist. Sie befinden sich unter anderem in der U.S. Library of Congress, der New York Public Library, den Bibliotheken der Harvard University und der Yale University.
Die französische Bibliothèque Nationale und die British Library besitzen ebenfalls Kopien der Gutenberg-Bibel.
Der letzte verzeichnete Verkauf einer vollständigen Gutenberg-Bibel fand 1978 statt. Sie wurde für den stolzen Preis von 2,2 Millionen US-Dollar verkauft.
Im Jahr 1987 wurde allein ein einziger Band für 5,4 Millionen US-Dollar verkauft. Man schätzt, dass ein vollständiges Exemplar bei einer Auktion derzeit über 35 Millionen US-Dollar kosten würde.
Die Gutenberg-Bibel hält den Guinness-Weltrekord für das "älteste gedruckte Buch".
Quellen: (History) (Discover Walks) (Britannica) (Guinness World Records)
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