Skandale und Kontroversen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris
Sport und Drama sorgen sicherlich für Gesprächsstoff!
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Im Laufe der Jahrzehnte haben die Olympischen Spiele eine Vielzahl von Kontroversen erlebt, insbesondere da jedes Event seine eigenen politischen Begleiterscheinungen mit sich bringt. Die Pariser Spiele 2024 sind da keine Ausnahme, und während einige der diesjährigen Kontroversen wahrscheinlich in unserer Erinnerung verblassen werden, gibt es sicherlich auch skandalöse Momente, über die noch jahrelang gesprochen werden wird.
Es gab nicht nur einen koordinierten Angriff auf das französische Hochgeschwindigkeitsbahnnetz, sondern auch die Agenden von AthletInnen und ZuschauerInnen sind in einer negativen Mischung ans Licht gekommen. Neugierig? Klicken Sie sich durch diese Galerie, um zu sehen, welche kontroversen Ereignisse die Spiele bis ins Mark erschüttert haben.
Drohnen-Spionage
Noch vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris wurde die kanadische Frauenfußballmannschaft in einen Skandal um Drohnen verwickelt. Während eines Trainings des neuseeländischen Teams wurde ein kanadischer Analytiker dabei erwischt, wie er eine Drohne über das Spielfeld flog und die Mannschaft damit ausspionierte.
Sanktionen
Der Internationale Fußballverband (FIFA) leitete eine Untersuchung ein und verhängte harte Strafen, darunter eine hohe Geldstrafe für Canada Soccer und eine einjährige Sperre für drei kanadische Trainer, darunter Cheftrainerin Bev Priestman (Bild).
Chinesischer Dopingskandal
In den Tagen vor den Olympischen Spielen in Paris kam ans Licht, dass fast zwei Dutzend chinesische Spitzenschwimmer vor den Wettkämpfen 2020 in Tokio positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden waren, aber dennoch an den Spielen teilnehmen durften. Diese Entscheidung, die nach der Veröffentlichung der Informationen noch mehr in der Kritik stand, wurde von zahlreichen anderen AthletInnen scharf verurteilt.
Eröffnungszeremonie
Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2024 in Paris war wahrhaftig voll von bemerkenswerten Ereignissen, darunter eine einzigartige Bootsparade. Aber das Ereignis, das die meisten Kontroversen auslöste, war eine künstlerische Darbietung, die dem "Letzten Abendmahl" von Leonardo da Vinci ähnelte.
Das letzte Abendmahl
Während der Aufführung versammelten sich TänzerInnen und Dragqueens um einen Tisch, der wie eine Darstellung des Gemäldes aussah, was bei christlichen Gruppen und konservativen Politikern für Aufregung sorgte.
Politischer Aufschrei
Selbst Donald Trump äußerte seine Missbilligung der Aufführung und bezeichnete die Eröffnungsfeier als "eine Schande". Währenddessen hat die DJane der Zeremonie, Barbara Butch (siehe Bild), eine offizielle Klage eingereicht, nachdem sie angeblich im Internet Morddrohungen erhalten hat.
Invasion auf dem Spielfeld
Während des Fußballspiels der Männer zwischen Argentinien und Marokko liefen Fans auf das Spielfeld und verursachten eine erhebliche Verzögerung. Bei dem Vorfall wurden Feuerwerkskörper und Wurfgeschosse auf die Spieler geworfen, und das Spiel wurde schließlich hinter verschlossenen Türen fortgesetzt.
Verschmutztes Wasser
Trotz der Tatsache, dass 1,3 Milliarden Euro in die Reinigung der Pariser Seine investiert worden waren, erwiesen sich die Sanierungsbemühungen offenbar als vergeblich, da das Wasser zu Beginn der Olympischen Spiele 2024 immer noch in einem ungeheuerlichen Maße verschmutzt war.
Doch sicher genug?
Am 31. Juli stürzten sich die TriathletInnen in das Wasser, das nun als sicher eingestuft worden war. Dieser Anlass markierte das erste Mal seit 124 Jahren, dass die Seine für ein olympisches Ereignis als sicher angesehen wurde.
Infektion
Obwohl der Fluss dann doch als sicher galt, musste die belgische Olympiamannschaft auf den Schwimm-Triathlon verzichten, nachdem eine ihrer Triathletinnen, Claire Michel (Bild), am 31. Juli wegen des Schwimmens in der Seine an einer E. coli-Infektion erkrankte.
Hidschab-Verbot
Menschen aus aller Welt haben sich öffentlich gegen die Entscheidung Frankreichs ausgesprochen, die französischen Athletinnen das Tragen von Hijabs oder religiösen Kopftüchern bei bestimmten olympischen Veranstaltungen untersagt. Den Athletinnen wurde mitgeteilt, dass sie nicht an den Wettkämpfen teilnehmen dürfen, wenn sie diese Kleidung tragen.
Kritik
Frankreichs Verbot von Hijabs für Sportlerinnen hat weltweit Kritik ausgelöst. Viele haben nicht nur die Unantastbarkeit der Religionsfreiheit infrage gestellt, sondern auch die tief verwurzelten Geschlechterungleichheiten im Sport angeprangert.
Protest
Andere Länder, wie Ägypten, haben sich entschieden, Frankreichs veraltete Regelung nicht zu akzeptieren. Selbst die ägyptische Frauenbeachvolleyballmannschaft hat sich klar gegen Frankreichs Entscheidung ausgesprochen, nachdem sie in ihrer religiösen Kleidung gegen Spanien gespielt hatte.
Unangemessene Kommentare
Während eines Frauentennisspiels in Paris sagte ein Kommentator des französischen Radiosenders RMC: "Auf der linken Seite steht Sara Errani, sie ist die Chefin. Sie macht alles: den Abwasch, das Kochen, das Aufwischen". Die Kommentare wurden weitgehend als unangemessen empfunden.
Unangemessene Kommentare
Dies war nicht das erste Mal, dass bei den Olympischen Spielen in Paris solche Äußerungen gemacht wurden. Ein männlicher Eurosport-Kommentator wurde ebenfalls aus dem Kommentatorenteam entfernt, nachdem er während der 4x100-m-Freistilstaffel der Frauen kontroverse Bemerkungen gemacht hatte.
Rassismus
Gegen die britische 7er-Rugbyspielerin Amy Wilson-Hardy wurde kürzlich wegen einer angeblichen WhatsApp-Nachricht mit rassistischem Inhalt ermittelt. Die Angelegenheit wird derzeit vom Britischen Olympischen Verband untersucht.
Antisemitismus
Gegen eine Gruppe pro-palästinensischer AktivistInnen wird unterdessen ebenfalls ermittelt, nachdem sie während des Abspielens der israelischen Nationalhymne vor einem Fußballspiel der Männer gegen Paraguay offenbar "antisemitische Gesten" gezeigt hatten.
Handschlag
Ein Judoka aus Tadschikistan, Nurali Emomali, weigerte sich ebenfalls, seinem israelischen Gegner nach einem Kampf am 28. Juli den üblichen Handschlag zu geben. Trotz des aktuellen Krieges, den Israel im Nahen Osten führt, verurteilten viele Nachrichtenagenturen die Entscheidung des Sportlers und bezeichneten sie als "unsportlich".
Verstoß gegen den Verhaltenskodex
Shoko Miyata, die Kapitänin der japanischen Frauengymnastikmannschaft, soll durch Alkoholkonsum und Rauchen gegen den Verhaltenskodex der Mannschaft verstoßen haben. Die Athletin zog sich daraufhin von den Olympischen Spielen 2024 in Paris zurück.
Soziale Medien
Transportprobleme
Obwohl sich das Budget der Olympischen Spiele in Paris auf fast 8 Milliarden Euro beläuft, haben viele AthletInnen, die zu den Spielen anreisen, mit schrecklichen Transportproblemen zu kämpfen. So musste beispielsweise ein indischer Boxer an einem der heißesten Tage der Spiele eine 45-minütige Busfahrt vom Olympischen Dorf zu einer Arena auf sich nehmen, und das ohne Klimaanlage.
Hitze und Lärm
Auch der italienische Goldmedaillengewinner Thomas Ceccon hatte Probleme mit der Hitze. Der Athlet wurde bei einem Nickerchen in einem Park in der Nähe des Olympischen Dorfes gesichtet und behauptete, dass die Hitze und der Lärm es fast unmöglich machten, in dem dafür vorgesehenen Schlafbereich ruhig zu schlafen.
Essen
Viele olympische AthletInnen haben sich beim Olympischen Komitee mehrfach über den Hunger beschwert, den sie während ihres Aufenthalts im Feriendorf erfahren haben. Einige AthletInnen hielten die Verpflegung für völlig unzureichend, und das britische Team brachte sogar seinen eigenen Koch mit, um dem Problem entgegenzuwirken.
Betten aus Pappkarton
Die entworfenen Betten waren auch eine Quelle der Kontroverse bei den diesjährigen Spielen. Die Organisatoren wiesen darauf hin, dass die Papprahmen der Betten nachhaltig sein sollten, da sie aus recyceltem Material hergestellt sind.
Gesundheitliche Bedenken
Schlafmediziner auf der ganzen Welt haben auf die möglichen katastrophalen Auswirkungen hingewiesen, die die Pappbetten im Olympischen Dorf auf die SportlerInnen haben könnten. Die AthletInnen bekommen nicht den Schlaf, den sie brauchen, um intensive körperliche Leistungen zu erbringen, und die Betten (und die Hitze) sind sicherlich daran schuld.
Maskottchen
Die Maskottchen der Olympischen Spiele in Paris 2024 sind die Phryges. Obwohl die Plüschspielzeuge dieser Maskottchen als in Frankreich hergestellt beworben wurden, wurden sie tatsächlich in China produziert.
Sicherheit
Viele australische Athletinnen wurden aufgefordert, ihre Mannschaftskleidung nicht zu tragen, wenn sie das Olympische Dorf alleine verlassen, nachdem viele von ihnen in den Straßen von Paris ausgeraubt und belästigt wurden.
Diebstahl
Vielen AthletInnen wurden ihre Wertsachen aus ihren Schlafräumen im Olympischen Dorf (im Bild) sowie aus verschiedenen Trainingsstätten gestohlen. Zu den vielen gestohlenen Gegenständen gehören Kreditkarten, Uhren und sogar der Ehering eines japanischen Rugbyspielers.
Israelische AthletInnen
Nach den heftigen Kriegshandlungen im Gazastreifen haben viele AktivistInnen auf der Bühne die Teilnahme Israels an den Olympischen Spielen verurteilt. Trotzdem ließ der Verband weiterhin israelische AthletInnen zu den Spielen zu.
Quellen: (Yahoo News) (CNN) (NPR)
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