Wie Wissenschaftler ausgestorbene Tiere wiederbeleben
Die Rettung vor dem Aussterben ist sicherlich ein wissenschaftliches Wunderwerk
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In jüngster Zeit haben sich Wissenschaftler mit den beträchtlichen Schritten beschäftigt, die notwendig sind, um das scheinbar Unmögliche zu erreichen: das Wollhaarmammut wieder zum Leben zu erwecken. Mit Hilfe modernster Technologien begeben sich die Biologen auf eine kühne Reise, um diese massiven Urzeittiere wiederzubeleben. Aber das ist sicherlich nicht der Anfang dieser Arbeit. Projekte wie dieses laufen schon seit Jahrzehnten, und wenn sie wirklich erfolgreich sind, könnte dies das Gefüge unserer Welt und die Bedeutung des Sterbens verändern.
Welche Anstrengungen unternehmen Wissenschaftler, um vom Aussterben bedrohte Arten wieder aufleben zu lassen? Welche Technologien stehen dafür zur Verfügung? Und sollte man sich über die ethischen Aspekte dieses Vorhabens Gedanken machen? Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und finden Sie es heraus.
Rettung vor dem Aussterben
Der Prozess der Wiederbelebung ausgestorbener Arten durch verschiedene wissenschaftliche Methoden wird als "De-Extinction" bezeichnet. Wissenschaftler sind bestrebt, die verloren gegangene biologische Vielfalt, Ökosysteme und Arten in unserer Welt wiederherzustellen.
Frühe Klonexperimente
Die ersten ernsthaften Versuche zur Wiederbelebung ausgestorbener Arten begannen mit der Klontechnik. Im Jahr 1996 wurde das Schaf Dolly als erstes Säugetier geklont, was zum ersten Mal zeigte, dass das Klonen komplexer Organismen möglich ist.
Pyrenäensteinbock
Der Pyrenäensteinbock (eine Art wilder Bergziege) gilt als das Tier, dessen Ausrottung Wissenschaftler am ehesten für möglich gehalten haben. Er war im Jahr 2000 ausgestorben, doch 2003 klonten spanische Wissenschaftler anhand von konserviertem Gewebe einen Pyrenäensteinbock. Leider starb das geklonte Tier kurz nach der Geburt.
CRISPR
Seit den 2000er Jahren hat die Technologie leistungsstarke Werkzeuge zur Genbearbeitung hervorgebracht, mit denen Wissenschaftler DNA-Sequenzen präzise verändern können. Eines dieser Werkzeuge ist CRISPR, mit dem Wissenschaftler spezifisches genetisches Material in der DNA eines Tieres hinzufügen, entfernen oder verändern können.
Genetische Technologien
Mit dem Aufkommen dieser Gen-Editing-Technologien können Wissenschaftler nun die DNA präzise manipulieren, um ausgestorbene Tiere wieder zu erschaffen. Sie ermöglichen es den Forschern, wichtige genetische Merkmale von ausgestorbenen Arten in eng verwandte lebende Arten einzufügen, was ein entscheidender Schritt zur Eindämmung des Aussterbens ist.
Die Frage nach den Gründen
Wissenschaftler versuchen, ausgestorbene Arten wieder anzusiedeln, um das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen, die biologische Vielfalt zu erhalten und möglicherweise einen Teil der Schäden rückgängig zu machen, die der Mensch den Ökosystemen zugefügt hat.
Ökologische Wiederbelebung
Viele ausgestorbene Arten waren für ihre Ökosysteme von entscheidender Bedeutung. Durch ihre Wiederansiedlung hoffen die Wissenschaftler, natürliche Lebensräume wiederherstellen zu können. Das Wollhaarmammut zum Beispiel soll in Tundragebieten wieder angesiedelt werden, um Grasland-Ökosysteme zu erhalten.
Das Woolly Mammoth Revival Project
Wissenschaftler versuchen, die DNA des asiatischen Elefanten mit Genen des Wollhaarmammuts zu vermischen, um eine Hybridart zu schaffen, die in kalten Umgebungen gedeihen kann. Diese Kombination wird als "Rückzüchtung" bezeichnet.
Tiefgefrorene DNA
Das Wollhaarmammut, das vor etwa 10.000 Jahren ausstarb, hatte seine DNA in der gefrorenen arktischen Tundra konserviert, die Wissenschaftler inzwischen wieder freigelegt haben.
Wandertaube
Das Wollhaarmammut ist nicht das einzige Tier, das auf der Liste der potenziellen Wiederbelebungen steht. Die Wandertaube, einst einer der häufigsten Vögel Nordamerikas, ist Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Wissenschaftler arbeiten nun an ihrer Wiederbelebung, indem sie das Genom der Ringeltaube, ihres engsten lebenden Verwandten, so verändern, dass es dem der ausgestorbenen Art ähnelt.
Moa
Der Moa, ein riesiger flugunfähiger Vogel aus Neuseeland, ist vor etwa 500 Jahren ausgestorben, und Wissenschaftler untersuchen auch alte DNA, um ihn möglicherweise wieder zu finden.
Beutelwolf
Der Tasmanische Tiger, auch Beutelwolf oder Beuteltiger genannt, ist im 20. Jahrhundert aufgrund der menschlichen Besiedlung ausgerottet worden. Wissenschaftler untersuchen nun die Möglichkeit, ihn durch De-Extinction wiederzubeleben, indem sie konservierte DNA von Museumsexemplaren und eng verwandten Arten verwenden.
Erhaltene DNA
Die DNA des Tasmanischen Tigers wurde in Alkohol konserviert, bevor die Art ausstarb. Dieses Exemplar ist der heilige Gral, mit dem Wissenschaftler versuchen, das verschollene Tier wieder zum Leben zu erwecken.
Lange verloren
Das Problem bei der Konservierung von DNA ist, dass sie sich mit der Zeit abbaut, bis schließlich nicht mehr genug übrig ist, um die Art wiederzubeleben. Aus diesem Grund können Dinosaurier nicht wiederbelebt werden.
Auerochse
Wissenschaftler versuchen auch, den Auerochsen, den wilden Vorfahren des modernen Rindes, der um 1600 ausgestorben ist, wieder anzusiedeln. Dieses Projekt könnte verlorene Ökosysteme in Europa wiederherstellen.
Riesenalk
Der Riesenalk, ein großer flugunfähiger Vogel, wurde im 19. Jahrhundert bis zum Aussterben gejagt. Wissenschaftler untersuchen seine DNA in der Hoffnung, ihn mit Hilfe von Gen-Editing-Technologien wieder anzusiedeln.
Quagga
Das Quagga, eine Unterart des Zebras, ist im späten 19. Jahrhundert ausgestorben. Durch selektive Züchtung von Zebras mit quaggaähnlichen Merkmalen ist es Wissenschaftlern gelungen, Tiere zu züchten, die dem Quagga ähneln, was beweist, dass selektive Züchtung ein Weg zur De-Extinction sein kann.
Millionen von Variablen
Um eine ausgestorbene Art mit einer lebenden Art rückzuzüchten, müssen Wissenschaftler Millionen von Änderungen an der DNA-Sequenz vornehmen. Früher war dies nahezu unmöglich, aber die moderne Technologie hat die Menschheit dem Erfolg einen Schritt näher gebracht.
Zellen
Eine andere Möglichkeit, die Wissenschaftler erforscht haben, besteht darin, ein totes Tier zu klonen, indem ein Teil einer intakten Zelle entnommen und in das Ei eines nahen lebenden Verwandten übertragen wird, in der Hoffnung, dass sich ein Embryo bildet.
Trächtigkeit
Der Embryo würde dann in einen lebenden Verwandten des ausgestorbenen Tieres eingesetzt, und der neue Hybrid würde für die erforderliche Zeit trächtig werden. Beim Wollhaarmammut würde ein Elefant 18 bis 22 Monate lang trächtig sein.
Aussterben
Diese Methode wird jedoch dadurch erschwert, dass die Zellen nach dem Tod eines Tieres sehr schnell absterben, so dass viele Arten auf diese Weise nicht wiederhergestellt werden können.
Ethische Bedenken
Es gibt immer wieder Debatten über die ethischen Aspekte der Wiedereinführung vom Aussterben bedrohter Arten. Kritiker argumentieren, dass sich die Ressourcen auf die Rettung gefährdeter Arten konzentrieren sollten, anstatt ausgestorbene Arten wiederzubeleben, während andere sich über die potenziellen ökologischen Risiken der Wiederansiedlung längst ausgestorbener Arten sorgen.
Mögliche Risiken
Die Wiederansiedlung ausgestorbener Arten könnte unbeabsichtigte ökologische Folgen haben. Diese Tiere passen möglicherweise nicht in moderne Ökosysteme, sie könnten mit bestehenden Arten konkurrieren oder sogar neue Krankheiten einschleppen.
Lange verlorene Lebensräume
Einige Arten, wie das Wollhaarmammut, würden nicht richtig in unsere moderne Welt passen, weil die Lebensräume, die sie einst bewohnten, nicht mehr existieren.
Krankheitskontrolle
Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Wiederansiedlung ausgestorbener Arten sogar zur Eindämmung von Krankheiten beitragen könnte, anstatt sie zu verstärken. So könnte die Rückkehr des Wollhaarmammuts in die Arktis das Auftauen des Permafrosts verhindern, der andernfalls im Zuge der Klimaerwärmung alte Krankheiten freisetzen könnte.
"Gott spielen"
Das Aussterben von Arten wirft moralische und ethische Fragen auf, z. B. ob der Mensch auf so tiefgreifende Weise in die Natur eingreifen sollte. Einige argumentieren, dass die Wiedereinführung ausgestorbener Arten unvorhersehbare Folgen haben könnte, während andere glauben, dass es unsere Verantwortung ist, vergangenes Unrecht zu korrigieren.
Gefährdete Spezies
Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Technologie, mit der in der Vergangenheit ausgestorbene Tiere wiederbelebt wurden, auch dazu beitragen könnte, das Aussterben anderer Tiere in der Zukunft zu verhindern. Viele gefährdete Arten kommen dafür in Frage.
Die Zukunft der "De-Extinction"
Mit dem technologischen Fortschritt wächst auch das Potenzial für die De-Extinction von Arten. Wissenschaftler erwägen die Wiederbelebung einer Reihe von Arten, darunter der Säbelzahntiger und das Riesenfaultier. Ziel ist es, das Aussterben von Arten als Instrument für den Wiederaufbau von Ökosystemen weltweit zu nutzen.
Öffentliche Wahrnehmung
Die öffentliche Meinung zum Thema Wiederbelebung ausgestorbener Tierarten ist geteilt. Einige sehen darin einen spannenden wissenschaftlichen Durchbruch, während andere sich Sorgen über die ethischen und ökologischen Auswirkungen machen. Die Unterstützung durch die Öffentlichkeit (in Verbindung mit der Unterstützung durch Regierung und Wissenschaft) wird eine entscheidende Rolle für die Zukunft dieser Projekte spielen.
Quellen: (BBC) (Colossal Laboratories & Biosciences) (TheCollector) (Scientific American) (Popular Science) (Labiotech.eu) (Smithsonian Magazine)
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