Handys verboten! In diesen Ländern gelten Einschränkungen im Klassenzimmer
Von Europa bis Südamerika

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LIFESTYLE Bildung
Die übermäßige Nutzung von Smartphones wird mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, aber wie wirkt sie sich auf Kinder in der Schule aus? In vielen Ländern rund um die Welt scheint man der Meinung zu sein, dass es einige negative Auswirkungen gibt und deshalb wurden vielerorts Verbote ausgesprochen.
Eine aktuelle Studie fand heraus, dass lange Bildschirmzeiten sich auf den Schlaf, das Verhalten im Klassenzimmer und die Bewegung der SchülerInnen auswirken, dies sich allerdings nicht zwischen Schulen mit und ohne Verbote unterschied.
In dieser Galerie zeigen wir Ihnen die Länder, die Handys in Schulen verboten haben oder verbieten werden. Klicken Sie weiter.

Brasilien
Im Januar 2025 unterzeichnete der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ein Gesetz, das die Nutzung von Handys in Schulen einschränkt. Davon werden SchülerInnen an Grund- und weiterführenden Schulen betroffen sein.

Brasilien
Der Bildungsminister Camilo Santana sagte: "Wir wollen, dass diese Geräte genau wie in vielen anderen Ländern nur für pädagogische Zwecke und unter Aufsicht einer Lehrperson im Unterricht genutzt werden."

Frankreich
In Frankreich sind Handys in Grund- und weiterführenden Schulen bereits seit 2018 verboten.

Frankreich
2024 führten rund 200 Mittelschulen eine "digitale Pause" ein. Das versuchsmäßige Verbot "gewöhnt die SchülerInnen daran, den ganzen Tag ohne ihr Handy zu verbringen und bringt ihnen bei, auch während der Pausen anders zu leben, als immer nur am Handy zu hängen", so Fabien Leroux, Direktor einer Schule.

Vereinigtes Königreich
In einem neuen Gesetzesvorschlag soll die Handysucht bei Kindern bekämpft werden, wozu auch das Verbot von Smartphones in Schulen gehört. Die zweite Lesung des Gesetzesvorschlags findet im März 2025 statt.

Vereinigtes Königreich
Das Bildungsministerium hat unverbindliche Empfehlungen zu Handyverboten in Schulen herausgegeben und überlässt SchuldirektorInnen die Entscheidung zum Umgang mit dem Thema.

Niederlande
Die Niederlande haben die nicht-pädagogische Nutzung von Smartphones in Grund- und weiterführenden Schulen 2024 verboten.

Niederlande
Das Verbot umfasst nicht nur Smartphones, sondern auch Smartwatches und Tablets. Für SchülerInnen mit bestimmten Einschränkungen und besonderen Lernbedürfnissen gelten Ausnahmen.

Italien
Italienische SchülerInnen dürfen von der Vor- bis zur weiterführenden Schule keine Handys oder Tablets nutzen.

Italien
Der italienische Bildungsminister Giuseppe Valditara sagte: "Die Nutzung von Smartphones und Tablets kann häufig zu Spannungen zwischen SchülerInnen und Lehrkräften führen, manchmal sogar zu Gewalt gegen Schulpersonal."

Spanien
In Spanien gilt an Vor- und Grundschulen ein landesweites Handyverbot.

Spanien
Die Regionen des Landes können ihre eigenen Verbote an Schulen einführen und in vielen ist dies der Fall.

Irland
Im August 2024 kündigte die irische Bildungsministerin Norma Foley ein Verbot an. "Ich bin nun an einem Punkt angekommen, an dem ich mich mit der Einführung eines Handyverbots an weiterführenden Schulen befasse", sagte sie.

Irland
Die irische Regierung will 9 Millionen Euro für spezielle Schließfächer für die Verwahrung der Handys der SchülerInnen in den Schulen ausgeben.

Schweden
Handys dürfen an schwedischen Schulen nur zu Unterrichtszwecken eingesetzt werden. Die Schulleitungen entscheiden selbst, wie sie dies umsetzen.

Schweden
Die schwedische Gesundheitsbehörde hat Empfehlungen für Eltern zur Bildschirmzeit von Kindern und Teenagern herausgegeben.

Belgien
Diese Maßnahme soll die Bildschirmsucht und das Cybermobbing bekämpfen sowie "die Konzentration der SchülerInnen verbessern und eine gesündere Lernumgebung schaffen", sagte die Bildungsministerin der französischsprachigen Regionen, Valérie Glatigny.

Griechenland
Griechische SchülerInnen müssen ihre Handys in der Tasche lassen, während sie in der Schule sind.

Griechenland
"Von Ablenkung bis zu anderen wichtigen Problemen ist klar, dass Handys tagsüber in der Schule keinen Platz haben", sagte der griechische Ministerpräsident Kyriákos Mitsotákis.

Luxemburg
Ab Ostern 2025 dürfen GrundschülerInnen keine Handys mehr nutzen. SchülerInnen weiterführender Schulen müssen ihre Handys während des Unterrichts weglegen.

Luxemburg
"Ich mache mir Sorgen über die Auswirkungen übermäßiger Smartphone- und Social-Media-Nutzung bei unseren Kindern", sagte der luxemburgische Bildungsminister Claude Meisch.

Finnland
2024 kündigte die finnische Regierung ein Gesetz an, dass die Nutzung von Handys in Klassenzimmern verbieten würde. Das Gesetz soll im August 2025 in Kraft treten.

Finnland
Die einzelnen Schulen werden selbst entscheiden können, welche Regeln sie zur Handynutzung während der Pausen einführen und wie sie die Handys aufbewahren.

Ungarn
In Ungarn wurden Handys 2024 in Schulen verboten. Die Maßnahme wurde stark kritisiert und führte zu zahlreichen Protesten.

Ungarn
Tausende gingen in Budapest auf die Straße, um gegen das Verbot zu demonstrieren. Ein Schuldirektor wurde zum Rücktritt gezwungen, nachdem er sich geweigert hatte, das Verbot umzusetzen und auch der Präsident der Lehrergewerkschaft kritisierte das Gesetz scharf.

Lettland
Ab 31. Mai 2025 werden lettische SchülerInnen bis zur 6. Klasse (Vor- und Grundschule) in der Schule keine Handys mehr nutzen dürfen.

Lettland
"Diese Anpassungen sind nötig, um ein klares Signal an GründerInnen von Bildungseinrichtungen zu senden, die sinnlose Nutzung von Handys zu beschränken, da die Forschung zeigt, dass die Präsenz von Handys (selbst ausgeschaltet) negative Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten hat und das Risiko von digitaler emotionaler Gewalt erhöht", sagte Agita Zarina-Stūre, Vorsitzende der Kommission für Bildung, Kultur und Wissenschaft.
Quellen: (Euro News) (BBC) (CNN) (LSM)
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Belgien
In den französischsprachigen Regionen Belgiens gilt seit Anfang 2025 ein Verbot von Handys und anderen elektronischen Geräten. Auch in den deutschsprachigen Regionen hat man in allen Grund- und weiterführenden Schulen nachgezogen.