Jedes Jahr zur Frühlingszeit verwandelt sich Indien in ein kunterbuntes Festival, denn mit dem kommenden Frühling erblüht die Natur auch wieder in den schönsten Farben. Um dies zu feiern, bewerfen sich die Teilnehmer auf dem Festival mit Puder aus den schillerndsten Farben und verwandeln das Straßenfest in eine regelrechte Farbexplosion. Bei Musik und Tanz zelebrieren die Menschen das einzigartige Festival und freuen sich, dass die graue und kalte Jahreszeit endlich vorbei ist!
In der folgenden Galerie entdeckst du, warum sich die Menschen mit farbigen Puder bewerfen und was das Festival sonst noch so einmalig macht!

Das Holi Festival findet in Indien jedes Jahr zu Ehren des heranbrechenden Frühlings statt.

Holi ist eine hinduistische Tradition und ein Fest, das auch Festival der Farben genannt wird.

Das Festival findet am ersten Vollmond von Phalguna statt, was der Name des Monats im hinduistischen Kalender ist.

Phalguna ist gleichbedeutend für den Monat Februar oder den Monat März, falls man vom gregorianischen Kalender ausgeht.

Der Höhepunkt und Haupttag des Festivals wird Dhulheti genannt.

Zu der Tradition gehört, dass die Teilnehmer sich mit farbigen Puder bewerfen.

Die zahlreichen farbigen Pudersorten werden Gulal genannt.

Während des Tages wünschen sich die mit Puder bemalten Menschen gegenseitig einen schönen Frühling ('Holi Hai').

Was eigentlich nur nach einer Menge Spaß aussieht, hat auch eine tiefere Bedeutung.

Nach der Tradition schützen die Wächter des Gulal die Teilnehmer vor negativen Energien.

Das Holi Festival zelebriert zudem den Sieg des Guten über das Böse.

Nach Informationen von Historikern gibt es Belege dafür, dass das Holi Festival schon vor der Geburt von Christus zelebriert wurde.

Es gibt viele Legenden darüber, wie das Holi Festival überhaupt entstanden ist.

Eine der Legenden erzählt die Geschichte des gefürchteten Königs Hiranyakashyap.

Hiranyakashyap wollte von jedem Menschen in seinem Königreich geehrt werden, doch Prahlad, sein eigener Sohn, weigerte sich.

Nach der Legende scharte der Sohn des Königs durch seine mutige Tat viele Gläubige um sich und verehrte die Gottheit Vishnu.

König Hiranyakashyap war außer sich vor Wut und fragte seine Schwester Holika um Hilfe, seinem Sohn eine Lehre aus seinem respektlosen Verhalten zu strafen.

Holika hatte die Gabe, durch Feuer laufen zu können, ohne Verbrennungen davonzutragen. Der König schmiedete einen schlimmen Plan.

Die Idee war, dass seine Schwester Holika den Königssohn Prahlad in ihren Armen hält und gemeinsam mit ihm durch Feuer geht.

Damit Prahlad verbrennen würde und seine Schwester unversehrt die Prüfung überlebt.

Doch Holika wusste nicht, ob ihre Macht stark genug war, unversehrt durchs Feuer zu laufen, wenn sie einen anderen Menschen auf den Armen tragen würde.

Nach dieser Legende war es Holika, die sich tödlich verbrannte und der Königssohn Prahlad war derjenige, der mit Hilfe von Vishnu unversehrt blieb.

Wegen dieser Legende beginnt das Holi Festival mit einer traditionellen Verbrennung von Holika in der Nacht und das Festival geht bis zum nächsten Tag weiter.

In jeder Ecke der Stadt wird die Nacht und den ganzen Tag lang zu Musik, Tanz und Gesang gefeiert.

Beim Holi Festival werden zahlreiche indische Gerichte die ganze Nacht lang serviert.

Eine der Delikatessen nennt sich 'Samosa', eine Form von Teigtasche, die mit Hühnchen und Gemüse gefüllt ist.

Doch nicht nur die Inder zelebrieren das Holi Festival.

Das Festival wird auch in anderen Ländern wie Nepal zelebriert, in denen der Hinduismus weit verbreitet ist.

Allen, die das Holi Festival zelebrieren, wünschen wir einen schönen Frühling!