An den Ufern des Jordans befanden sich nicht nur Sodom und Gomorra, sondern auch drei weitere Städte. Diese fünf wurden zusammen als "Städte der Ebene" bezeichnet.

Admah und Zeboim werden in Deuteronomium 29,22-23 erwähnt, und die dritte Stadt Zoar wird in Genesis 19,23 genannt.

Admah und Zeboim wurden wie Sodom und Gomorra ebenfalls als sündig angesehen und zerstört. Nur waren diese Städte nicht so bekannt und beliebt.

Zoar entging jedoch der Strafe Gottes, weil Lot (Abrahams Neffe) in seinen Mauern Schutz suchte.

Seit Jahrhunderten wird die Homosexualität für die Zerstörung von Sodom und Gomorra verantwortlich gemacht. Eine andere Interpretation besagt jedoch, dass die Städte wegen der mangelnden Gastfreundschaft ihrer Bewohner gegenüber Fremden untergingen.

Die Erklärung für Homosexualität stützt sich auf Genesis 19,5, wo eine Gruppe von Männern aus Sodom Lot fragte: "Wo sind die Männer, die heute Nacht zu dir gekommen sind? Bringt sie zu uns, damit wir mit ihnen schlafen können."

Der Bericht wird in Judas 7 weiter bekräftigt, wo es heißt: "Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte gaben sich der Unzucht und Pervertierung hin."

In früheren Zeiten war es ein großes Übel, sich ungastfreundlich zu verhalten. In Matthäus 10,14-15 heißt es: "Wenn euch jemand nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann verlasst dieses Haus oder diese Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Amen, das sage ich euch: Dem Land von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als dieser Stadt."

Die Situation ist recht komplex. Leider schafft nicht einmal die Bibel Klarheit in dieser Angelegenheit. Lassen Sie uns also tiefer in dieses verwirrende Thema eintauchen. In Hesekiel 16,49 heißt es: "Das aber war die Sünde deiner Schwester Sodom: Sie und ihre Töchter waren hochmütig, übermütig und sorglos; sie halfen den Armen und Bedürftigen nicht." Diese Beschreibung zeichnet das Bild einer Stadt, die von Sünde und Egozentrik verzehrt wird.

Jeremia 23,14 trägt zu dieser Diskussion bei, indem er sagt: "Und unter den Propheten Jerusalems. Ich habe etwas Schreckliches gesehen: Sie begehen Ehebruch und leben in Lüge. [...] Sie sind mir alle wie Sodom, und die Leute von Jerusalem sind wie Gomorra."

Nach dem 2. Petrusbrief 2,6-9 wurde Lot von Gott verschont, da er als gerechter Mann galt. Mit seinen Töchtern gelang Lot die Flucht und er blieb unversehrt. Leider erlag Lots Frau dem Gebot Gottes, sich nicht umzudrehen, was dazu führte, dass sie sich in eine Salzsäule verwandelte.

Nach dem alten jüdischen Buch "Genesis Rabbah" führte Lots Flucht aus der Stadt der Sünde zu einer ironischen Situation, in der er eine Sünde mit seinen Töchtern beging. Das Buch liefert Erklärungen dafür.

Es wird offenbart, dass der Messias aus Lots Nachkommenschaft kommen sollte. Daher erfüllten Lot und seine Töchter lediglich den Willen Gottes...

Es wurde jedoch festgestellt, dass die Moabiter und Ammoniter in einem ständigen Konflikt mit den Israeliten, dem von Gott auserwählten Volk, standen.

Die Geschichte von Baucis und Philemon, eine Fabel, die griechische und römische Mythologie vermischt, wurde vom römischen Schriftsteller Ovid aufgezeichnet. Es gibt auch andere biblische Geschichten mit alternativen Versionen.

Zeus und Hermes, bekannt als Jupiter und Merkur, reisen in eine Stadt in Menschengestalt und stellen fest, dass die Bewohner nicht sehr gastfreundlich sind, mit Ausnahme von Philemon und seiner Frau Baucis. Die beiden bieten ihren Gästen Essen und eine Unterkunft an.

Die Männer offenbaren schließlich ihre wahre Identität als Götter und warnen das Paar, zu fliehen, da sie planen, die Stadt zu vernichten. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Nach Genesis 19,26 widersetzte sich Lots Frau dem Gebot Gottes, indem sie einen Blick auf die Zerstörung der Stadt warf, was dazu führte, dass sie sich in eine Salzsäule verwandelte. Sure Hud 11,81 im Koran enthält jedoch eine noch komplexere Version.

Im Text heißt es: "Reist also mit eurer Familie in der Dunkelheit der Nacht und lasst keinen von euch zurückblicken, außer eurer Frau. Sie wird sicherlich das gleiche Schicksal erleiden wie die anderen." Lot war sich bewusst, dass seine Frau bestraft werden würde, was die Frage aufwirft: Warum?

Vor dem apokalyptischen Ereignis wurden Sodom und Gomorra durch Kriege verwüstet. Die Städte fielen einem Angriff unter der Führung von Kedorlaomer, auch bekannt als Chedorlaomer, Herrscher von Elam, zum Opfer. Er schlachtete die Einwohner rücksichtslos ab und plünderte ihren Reichtum und ihre Vorräte.

Vielleicht hatten diese Menschen eine Rechtfertigung dafür, dass sie von Gottes Willen abwichen und sich Unhöflichkeit und Nachsicht aneigneten. Die Konsequenzen, die sie letztendlich zu tragen hatten, waren jedoch äußerst schwerwiegend.

Im Jahr 2005 machten Archäologen in Jordanien einen bedeutenden Fund: Tall el-Hammam. Könnte dies möglicherweise Sodom sein?

Der Archäologe Steven Collins, ein evangelikaler Christ auf Mission, leitete die Ausgrabungen, was bei einigen Menschen aufgrund seiner religiösen Überzeugungen Zweifel an seinen Ergebnissen weckte.

Die kürzlich entdeckte Stätte befindet sich jedoch höchstwahrscheinlich in dem Gebiet, in dem sich die Städte der Ebene einst befunden haben sollen. Überraschenderweise gibt es zwingende Hinweise darauf, dass sie durch Feuer stark beschädigt wurde.

Die ausgegrabenen Töpferwaren hatten sich in Glas verwandelt, was bei extrem hohen Temperaturen geschieht. Ist Gott dafür verantwortlich, oder haben wir etwas übersehen?

Im Jahr 2018 schlug Collins eine Theorie vor, um die starke Hitze zu erklären, die Keramik in Glas verwandelte: ein Meteor.

Es wird angenommen, dass ein Meteor über dem Toten Meer explodiert sein könnte, was zur Zerstörung von Tall el-Hammam geführt haben könnte. Die Beobachtung eines solchen Ereignisses könnte leicht als ernsthafte Verärgerung Gottes interpretiert werden.

Ja, Zoar wurde tatsächlich von uns gefunden! Es erhielt den Namen Zoara und wurde im Laufe der Geschichte ausführlich erwähnt, von den Römern bis zum Islam.

In den 1980er und 90er Jahren wurden in der Gegend Ausgrabungen durchgeführt, die mehrere Funde erbrachten, darunter die Höhle, die vermutlich von Lot als Rückzugsort genutzt wurde.

Quellen: (Grunge)

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Lot und seine Töchter waren für die Gründung der Dynastien der Moabiter und Ammoniter verantwortlich.