Eine der strengsten Regeln für die Präsidentenkinder und die gesamte Familie ist, dass sie nirgendwo im Weißen Haus oder in einem Auto ein Fenster öffnen dürfen.

Auch wenn sich das erst mal nicht schlimm anhört, stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten nicht, wann immer Sie wollen, frische Luft schnappen.

Eines der am meisten diskutierten Themen während Trumps Präsidentschaft war die Rolle seiner erwachsenen Kinder in der Verwaltung.

Seine älteste Tochter, Ivanka Trump, nahm eine Rolle als Sonderberaterin des Präsidenten auf, bei der sie sich um viele unspezifische Aufgaben kümmerte. Ihr Ehemann, Jared Kushner, wurde Direktor des mittlerweile aufgelösten Office of American Innovation.

1967 hatte der Kongress ein Gesetz gegen Nepotismus verabschiedet, das "dem Präsidenten verbietet, Familienmitglieder zur Arbeit in einem Amtssitz oder einer Behörde zu berufen, dem er vorsteht".

Jared und Ivanka verletzten dieses Gesetz jedoch nicht, da es die Kinder des Präsidenten nicht davon abhält, als unbezahlte Berater zu arbeiten. Und genau so begründeten sie ihre Rollen im Weißen Haus.

Dies liegt jedoch nicht daran, dass Privatschulen eine bessere Ausbildung bieten, sondern daran, dass sie den Kindern des Präsidenten höhere Sicherheitsvorkehrungen bieten können und die Konfrontation mit der Öffentlichkeit verringern.

Diese Regel wurde jedoch gebrochen, als 1977 Präsident Jimmy Carter seine neun-jährige Tochter Amy an einer öffentlichen Schule in Washington D. C. anmeldete.

Genau wie der Präsident und seine Ehefrau müssen auch die Kinder der Präsidenten immer vom Secret Service begleitet werden, wenn sie das Weiße Haus verlassen.

Genau wie ihre Eltern, müssen sogar ehemalige Präsidentenkinder vom Secret Service begleitet werden, bis sie mindestens 16 Jahre alt sind.

Obwohl Präsidentenkinder keine offiziellen Rollen einnehmen sollen, wird dennoch von ihnen erwartet, an bestimmten Veranstaltungen im Weißen Haus teilzunehmen.

Eine dieser Veranstaltungen ist das Ostereierrollen im Weißen Haus, das es seit 1878 gibt und das das erste Mal unter Präsident Rutherford B. Hayes durchgeführt wurde.

Diese Regel gilt nicht für alle Präsidentenkinder, wurde jedoch bei Sasha und Malia Obama durchgesetzt.

Aus Sicherheitsgründen nahmen die beiden nie ein öffentliches Verkehrsmittel oder fuhren zu Teenagerzeiten mit Freunden mit.

Die beiden durften tatsächlich nicht mal von Barack Obama gefahren werden, da Präsidenten nicht auf öffentlichen Straßen fahren dürfen. Der Präsident ließ jedoch zu, dass Malias Abschlussballtanzpartner sie dorthin fuhr (natürlich mit dem Secret Service).

Bei formellen Veranstaltungen liegt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auch auf den Kindern und jede ihrer Handlungen wird unter die Lupe genommen.

Als Kind wurde Amy Carter einmal dafür kritisiert, zu einem Staatsbankett mit Büchern gegen die Langeweile aufgetaucht zu sein.

Aufgrund der strengen Verhaltensregeln und der Etikette haben viele Präsidentenfamilien nach Carters Amtszeit versucht ihre Kinder, so viel wie möglich, von diesen offiziellen Funktionen fernzuhalten.

Teil der Präsidentenfamilie zu sein hat auch seine Vorteile, so wie Geschenke von besuchenden Würdenträgern und anderen Gästen zu erhalten.

Leider werden viele Geschenke an die Präsidentenfamilie als Regierungseigentum betrachtet und ins Nationalarchiv gebracht.

Sasha und Malia Obama durften die Nationaltrikots, die ihnen die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel mitbrachte, nicht behalten.

Ebenso durften sie die von Lionel Messi signierten Nationaltrikots, die ihnen der ehemalige argentinische Präsident Mauricio Macri schenkte, auch nicht behalten.

Ein häufiger Trugschluss über das Leben im Weißen Haus ist, dass die Präsidentenfamilie endlose Mengen an extravagantem Essen aufgetischt bekommen.

Es ist zwar möglich, zu jeder Mahlzeit exquisites Essen serviert zu bekommen, es wird jedoch erwartet, dass der Präsident und seine Frau für ihre Verpflegung aufkommen.

Ohne die Erlaubnis ihrer Eltern werden den Kindern wohl kaum die feinsten Filetsteaks oder Kaviar vorgesetzt.

Es gibt heutzutage kaum noch einen Teenager, der kein öffentliches Profil in den sozialen Netzwerken hat. Die Präsidentenkinder sollen sich jedoch abseits der Öffentlichkeit in den Netzwerken bewegen und diese stattdessen auf privat stellen.

Da sie die ganze Welt im Auge hat, ergibt es Sinn, dass sie das, was sie teilen wollen, abseits der Öffentlichkeit geschieht.

Quellen: (The List) (Marie Claire) (Reader's Digest)