Hier sieht man einen Entwurf für eine "spiralförmige Luftschraube" aus dem Jahr 1480. Die Zeichnung dieser helikopterähnlichen Flugmaschine befand sich in einem der Notizbücher von Leonardo da Vinci (1452–1519). Der italienische Universalgelehrte schrieb in seiner eigenen Kurzschrift. Der Text sollte nicht von anderen gelesen werden (er schrieb sogar spiegelverkehrt).

Im Jahr 1843 entwarf der englische Ingenieur Sir George Cayley (1773–1857) das Wandelflugzeug. Die Idee wurde in einer im selben Jahr verfassten Arbeit veröffentlicht. Cayley ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Luftfahrt und der erste Mensch, der die zugrunde liegenden Prinzipien und Kräfte des Fliegens verstand.

Dieser frühe Hubschrauberversuch wurde 1877 von dem italienischen Ingenieur Enrico Forlanini (1848–1930) entworfen. Er wurde von einer Dampfmaschine angetrieben und war der erste seiner Art. Nach einem Senkrechtstart in einem Park in Mailand stieg er in eine Höhe von 13 m auf, wo er etwa 20 Sekunden lang verblieb.

Alphonse Pénaud (1850–1880) war der erste, der gedrehte Gummibänder zum Antrieb von Modellflugzeugen verwendete. Eines dieser Spielzeuge, das sie von ihrem Vater geschenkt bekamen, sollte die Brüder Wright dazu inspirieren, den Traum vom Fliegen zu verfolgen.

Das englische Wort Helikopter stammt vom Französischen Wort hélicoptère, das von Gustave Ponton d'Amécourt (1825-1888) geprägt wurde. Es besteht aus dem Griechischen helikos (Propeller) und pteron (Flügel). Dieser Begriff tauchte erstmals am 3. August 1861 in einer in England eingereichten Patentanmeldung auf. Abgebildet: die von d'Amécourt 1863 erfundene chère hélice.

Im Juli 1901 fand in Berlin der Jungfernflug des Hubschraubers des deutschen Erfinders Hermann Ganswindt statt. Leider gilt der Film über dieses historische Ereignis als verschollen.

Das Gyroplane No. I war einer der frühesten Versuche, ein praktisches Drehflügler-Flugzeug zu schaffen. Es wurde 1906 von zwei französischen Brüdern, Jacques und Louis Breguet, entwickelt.

Dem französischen Fahrradhersteller Paul Cornu (1881–1944) wird weithin der erste freie Flug eines Drehflügelflugzeugs zugeschrieben. Er ging am 13. November 1907 in die Luft. Er steuerte die Maschine 20 Sekunden lang auf einer Höhe von fast 1 m in Lisieux, Frankreich. Letztendlich erwies sich das Fluggerät jedoch als instabil und das Projekt wurde aufgegeben.

Hier sieht man den 1912 von Jacob Ellehammer in Dänemark gebauten experimentellen Hubschrauber. In diesem Bild aus dem Jahr 1914 sieht man das Gerät im Schwebeflug.

1924 stellte der französische Ingenieur Étienne Oehmichen mit seinem Quadrorotorhubschrauber den ersten Hubschrauber-Weltrekord: er flog eine Entfernung von 360 m. Moderne Quadrocopter-Drohnen basieren auf seiner Konstruktion.

Dem ungarischen Luftfahrtingenieur Oszkár Asboth wird oft die Erfindung des ersten echten Hubschraubers zugeschrieben. Sein 1928 gebauter Prototyp hob mindestens 182 Mal ab und landete mindestens 182 Mal, die maximale Flugdauer lag bei 53 Minuten.

1930 baute Corradino D'Ascanio, ein italienischer Luftfahrtingenieur, seinen D'AT3 (im Bild). Das Fluggerät verfügte über eine Technologie, die später von anderen Hubschrauberkonstrukteuren übernommen wurde. D'Ascanio entwarf übrigens auch den ersten Motorroller und half Enrico Piaggio bei der Herstellung der Original-Vespa.

Dieser frühe Hubschrauber wurde vom Franzosen Louis Bréguet, der bereits 1909 mit Drehflüglern experimentiert hatte, entworfen. Hier sieht man das Gerät 1935 mit dem Piloten Maurice Claisse an der Steuerung. Im Jahr 1936 stellte er einen Flugdauerrekord von einer Stunde, zwei Minuten und 50 Sekunden über 44 km auf. Die Welt stand an der Schwelle zum kommerziellen und militärischen Hubschrauberflug.

Die vom deutschen Luftfahrtpionier Henrich Focke konstruierte Focke-Wulf Fw 61 (im Bild) wird oft als der erste praktische und funktionelle Hubschrauber angesehen. Er hob 1936 erstmals ab. Während des Zweiten Weltkriegs setzte das nationalsozialistische Deutschland Hubschrauber in geringer Zahl zur Beobachtung, zum Transport und zur medizinischen Evakuierung ein.

Der Amerikaner Arthur M. Young war ein amerikanischer Hubschrauberpionier und Konstrukteur des ersten Hubschraubers von Bell Helicopter. Sein Model 30 ging 1943 in die Luft. Abgebildet: Young steuert einen Modellhubschrauber, den er 1941 baute.

Der Prototyp für den ersten kommerziellen Hubschrauber, die Bell 30, diente als Testmodell für die sehr erfolgreiche Bell 47, die am 8. März 1946 als erster Hubschrauber für den zivilen Einsatz zugelassen wurde.

Der in Russland geborene Ingenieur Igor Sikorski entwarf den zweisitzigen Sikorsky R-4, den ersten in Serie gefertigten Hubschrauber der Welt. Der R-4 war der einzige alliierte Hubschrauber, der im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Mensch und Maschine sind im Jahr 1944 abgebildet.

Charles Kaman (1919–2011) entwarf den weltweit ersten Hubschrauber mit Turbinenantrieb. Dieser ging am 10. Dezember 1951 in Connecticut in die Luft. Kaman ist auch für das Design von Musikinstrumenten bekannt – er gründete Ovation Guitar Company, berühmt für ihre akustischen Gitarren mit runder Rückseite.

Der Skycrane, ein amerikanischer zweimotoriger Schwerlasthubschrauber, trat 1962 seinen Dienst an.

Dieser ikonische Hubschrauber mit dem Spitznamen "Huey" wurde zum ersten Mal während des Vietnamkrieges bei Kampfeinsätzen eingesetzt. Damals kamen rund 7.000 Hubschrauber zum Einsatz. Abgebildet: UH-1Ds Luftbrückenmitglieder des 2. Bataillons, 14. Infanterieregiments während einer Bodenoperation im Jahr 1966.

Die Linienflüge der New York Airways auf die Spitze des Pan-Am-Gebäudes (heute MetLife Building) in New York City begannen im Dezember 1965; sie endeten 1968 und wurden 1977 für einige Monate wieder aufgenommen. Der verwendete Hubschrauber war eine Boeing Vertol 107-II.

Der sowohl von militärischen als auch zivilen Betreibern genutzte Mil Mi-26, ein russischer schwerer Transporthubschrauber. Er ist der größte und leistungsstärkste Hubschrauber, der in Serienproduktion gegangen ist. Das Bild zeigt einen Mil Mi-26 beim Überflug über Moskau.

Im Februar 2020 stellte ein mittelgroßer Transporthubschrauber vom Typ Mil Mi-171A2 mit zwei Turbinen (im Bild) während des jährlichen Baikalmeilen-Geschwindigkeitsfestivals Russlands Geschwindigkeitsrekord auf: 268,81 km/h in einer Mindesthöhe von 20 m über dem Baikalsee. Er erreichte diese Geschwindigkeit nach einem Flug von nur 1,6 km.

Hubschrauber können für kurze Zeit kopfüber fliegen, etwa wenn sie einen Looping durchführen. Abgebildet ist ein Eurocopter EC120-Hubschrauber, der seine Wendigkeit mit einer Fassrolle, einer Drehung um die Längsachse, demonstriert.

Der CH-47F Chinook, der schnellste Militärhubschrauber der Welt, kann eine Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h erreichen.

Hubschrauber werden heute regelmäßig eingesetzt, um Such- und Rettungsaktionen über Land und auf See durchzuführen. Mitte der 1950er Jahre begannen Hubschrauber die Starrflügelflugzeuge in der Such- und Rettungsfunktion zu ersetzen, da sie aufgrund ihrer Schwebefähigkeit in der Lage sind, Überlebende zu bergen, was Starrflüglern umöglich ist.

Ein Hubschrauber fliegt vor dem Annapurna-Gebirge in der Nähe von Kathmandu. Hubschrauber, die bei Rettungs- und Bergungsmissionen eingesetzt werden, operieren an einigen der entlegensten und unwirtlichsten Orte der Erde.

Einer der bekanntesten Hubschrauber der Welt ist Marine One, ein von Sikorski und Lockheed Martin hergestellter Hubschrauber des US Marine Corps VH-92, der dem Präsidenten der Vereinigten Staaten als zusätzlicher Lufttransporter dient.

Quadrocopter, oft auch Drohnen genannt, sind heute alltäglich, fast 450 Jahre nach da Vincis visionärer Idee und 85 Jahre nachdem Étienne Oehmichen die erste Quadrotor-Konstruktion der Öffentlichkeit vorstellte. Quadrocopter werden für eine Reihe von Aufgaben eingesetzt, darunter Luftbildaufnahmen, Überwachung und in zunehmendem Maße auch für die Warenlieferung.

Entdecken Sie auch: Die beeindruckendsten Heißluftballons der Welt.