Das Mittherbstfest, das vor allem in Ost- und Südostasien gefeiert wird, ist eine mehr als 3.000 Jahre alte Tradition. Das auch als Mondfest bekannte Fest findet statt, wenn der Mond nach dem Mondkalender am größten ist, und wird drei Tage lang gefeiert. Das Fest ist eine Zeit, in der die Familien zusammenkommen, für die Ernte danken, für Glück beten und natürlich Mondkuchen essen! Aber worum geht es beim Mittherbstfest eigentlich? Wie hat es angefangen, und wer feiert es?

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Das Mittherbstfest wird am 15. Tag des achten Monats des chinesischen Mondkalenders gefeiert, der normalerweise zwischen Ende September und Anfang Oktober liegt.

Das Mittherbstfest wurde in China während der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) zu einem offiziellen Fest, obwohl die genauen Ursprünge und der Zeitpunkt des Beginns dieses jährlichen Ereignisses unklar bleiben.

Viele glauben, dass das Fest zum ersten Mal im "Buch der Riten" erwähnt wurde, einer Textsammlung, in der Gesellschaftsformen, Verwaltung und zeremonielle Riten beschrieben werden und die vor über 2.400 Jahren verfasst wurde und deren Beiträge Konfuzius zugeschrieben werden.

Im "Buch der Riten" wird das Mittherbstfest als ein Tag beschrieben, an dem die Kaiser die Ernte des Jahres feierten, indem sie dem Mond Opfergaben darbrachten und ein Festmahl veranstalteten.

Einige Kaiser nahmen das Fest sehr ernst. Die Kaiserinwitwe Cixi, die im späten 19. Jahrhundert regierte, liebte das Fest so sehr, dass sie sich fünf Tage Zeit nahm, um aufwendige Mondanbetungsrituale durchzuführen.

Das Mittherbstfest ist auch von Folklore umwoben. Eine Geschichte erzählt, wie eine Frau namens Chang'e zur Mondgöttin wurde.

Der Legende nach schoss der mythologische chinesische Bogenschütze Hou Yi neun überzählige Sonnen ab, so dass nur noch eine übrig blieb, um die Verbrennung der Welt zu verhindern. Als Belohnung für seine Heldentat wurde ihm ein Elixier vom Himmel angeboten.

Hou Yis Frau Chang'e trank das Elixier, um einen gierigen Lehrling daran zu hindern, es in die Hände zu bekommen, und wurde dabei so leicht, dass sie zum Mond schwebte.

Hou Yi vermisste seine Frau sehr und bereitete jedes Jahr an dem Tag, an dem der Mond am größten war, ein Fest vor, in der Hoffnung, einen Blick auf Chang'es Schatten werfen zu können.

Die Geschichte ist bis heute tief im Gedächtnis der Nation verankert, denn China hat beispielsweise seine Mondmissionen (Chang'e 5 und Chang'e 6) nach der Mondgöttin benannt.

Chinas Mondrover Yutu (was "Jadekaninchen" bedeutet) wurde nach dem mythischen Kaninchen benannt, das die Mondgöttin Chang'e auf den Mond begleitete, damit sie nicht allein war.

In Südchina ist es üblich, während des Festes eine Laterne anzuzünden und saisonale Früchte wie Sternfrucht und Pomelo zu essen, eine große Zitrusfrucht mit süßem, leicht pikant schmeckendem Fruchtfleisch.

Der Tai-Hang-Feuerdrachentanz ist eine spektakuläre Tradition in Hongkong. Der Legende nach verjagten die Dorfbewohner von Tai Hang in den 1880er Jahren die Pest und böse Geister, indem sie einen mit Weihrauch bedeckten Strohdrachen vorführten.

Zum Gedenken an den Sieg führen die Dorfbewohner jedes Jahr einen Feuerdrachentanz durch die Gassen und Straßen von Tai Hang auf. Der Drache ist aus Hanfseilen, Perlenstroh und Rattan gefertigt und mit Tausenden von Räucherstäbchen bedeckt.

In Vietnam gilt das Mittherbstfest, bekannt als Tết Trung Thu, als "Tag der Kinder", an dem die Kinder im Mittelpunkt stehen. Zu den Feierlichkeiten gehören Laternenumzüge, Löwentänze und festliche Spiele.

In Südkorea ist das Mittherbstfest einer der wichtigsten Feiertage des Landes. Die Feiernden kehren die Gräber der Ahnen und tragen traditionelle Kleidung.

Mondkuchen sind ein traditionelles chinesisches Gebäck, das während des Mittherbstfestes gegessen wird. Sie gehören zu den Festlichkeiten wie der Truthahn zu Thanksgiving.

Traditionelle Mondkuchen werden aus Lotussamenpaste, gesalzenem Eigelb und Schmalz hergestellt. Nüsse, rote Bohnen und Pudding sind weitere beliebte Zutaten.

Jedes Jahr versuchen die Chinesen, den größten Mondkuchen herzustellen, um den Weltrekord zu brechen, der derzeit bei 2.496,4 kg liegt.

Die Rundheit der Mondkuchen symbolisiert Vollständigkeit und Wiedervereinigung, insbesondere in Bezug auf den Familienzusammenhalt. Oft werden Mondkuchen verschenkt, um zu signalisieren, dass man Zusammenkünfte und stärkere Bindungen schätzt.

Osmanthuswein, ein chinesisches alkoholisches Getränk aus Baijiu und Osmanthusblüten, wird häufig während des Mittherbstfestes getrunken, um Wohlstand, Gesundheit und Harmonie zu feiern.

Wassernuss, auch als Wasserkastanien oder Ling Kok bekannt, sind ein weniger bekanntes saisonales Nahrungsmittel, das nur einmal im Jahr, wenige Wochen vor dem Fest, geerntet wird. In der chinesischen Kultur werden Wassernusskroketten oft mit Wohlstand und Glück in Verbindung gebracht.

Tong Yuen sind süße Klebereis-Klöße. Sie sind nicht nur ein tolles Dessert nach dem Essen, sondern ihre runde Form symbolisiert auch Vollständigkeit und Familienzusammenhalt.

Laternen sind eine der ältesten Traditionen des Mittherbstfestes. Seit Jahrhunderten kommen die Gemeinschaften während des Festes zusammen, um Wünsche auf Himmelslaternen zu schreiben und sie zu Ehren von Chang'e, der Mondgöttin, zu entzünden.

Beim Mittherbstfest geht es vor allem darum, Zeit mit der Familie zu verbringen. Es ist üblich, dass Familien wieder zusammenkommen, traditionelle Speisen genießen und die Schönheit des Mondes genießen.

Jedes Jahr machen sich Familien, Gruppen von Freunden und Paare auf den Weg zu den besten Plätzen in der Stadt, oft an einem See oder auf einem Hügel, um den besten Blick auf den Mond zu haben und ihn in vollen Zügen zu genießen.

Früher versuchten die im Ausland arbeitenden Chinesen immer, zum chinesischen Neujahrsfest und zum Mittherbstfest nach Hause zu fahren; heute kehren viele nur noch zum chinesischen Neujahrsfest zurück, da das Interesse an traditionellen Festen abnimmt.

Quellen: (CNN) (Time Out) (Tandem) (China Highlights)

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