Was hat der Vatikan mit dem kleinen Dörfchen Medjugorje zu tun?

Der Tag, an dem eine Marienerscheinung die katholische Kirche gegen den Kommunismus aufbrachte

Was hat der Vatikan mit dem kleinen Dörfchen Medjugorje zu tun?
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vor 2 Stunden | StarsInsider

LIFESTYLE Religion

Im Juni 1981 verwandelte eine Reihe von angeblichen Erscheinungen der Gottesmutter Maria ein kleines Dorf in Jugoslawien in ein beliebtes katholisches Pilgerziel. Die vermeintlichen Sichtungen führten auch zu einer Konfrontation zwischen der katholischen Kirche und den kommunistischen Behörden in Belgrad. Über 40 Jahre später und trotz der Kontroverse rund um das Ereignis hat der Vatikan endlich die "spirituellen Früchte" anerkannt, die daraus entstanden sind, ohne jedoch zuzugestehen, dass die Erscheinungen übernatürlichen Ursprungs waren. Was ist also wirklich am fraglichen Tag im Dörfchen Medjugorje passiert und warum bleibt dies weiterhin umstritten?

Klicken Sie weiter und finden Sie heraus, was passierte als die Jungfrau Maria angeblich Medjugorje besuchte.

Ein Ort spiritueller Bereicherung
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Ein Ort spiritueller Bereicherung

Ein beliebter Pilgerort in Bosnien und Herzegowina hat vorläufige Zustimmung vom Vatikan als Ort spiritueller Bereicherung erhalten.

Erlaubnis durch Papst Franziskus
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Erlaubnis durch Papst Franziskus

Mit Erlaubnis von Papst Franziskus machte Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für Glaubenslehre, am 19. September 2024 in Rom die Bekanntmachung.

Kardinal Víctor Manuel Fernández
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Kardinal Víctor Manuel Fernández

Kardinal Fernández gab bekannt, dass Medjugorje, ein Dorf im Kanton Herzegowina-Neretva, den Status von "Nihil obstat" zugesprochen bekommen hat.

Medjugorje
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Medjugorje

"Nihil obstat" bedeutet, dass der Vatikan die "spirituelle Erfahrung von Medjugorje" anerkannt hat und offiziell die Fahrt von Gläubigen und kirchlichen Pilgerfahrten nach Medjugorje gutheißt.

Erscheinungen der Jungfrau Maria
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Erscheinungen der Jungfrau Maria

Der Vatikan wollte die angeblichen Marienerscheinungen, von denen sechs Schulkinder im Jahr 1981 berichteten, jedoch nicht anerkennen und betonte stattdessen, dass die Zustimmung von Papst Franziskus auf der pastoralen Realität des Dorfes beruhe und dass seit den Sichtungen vor über 40 Jahren viele "positive Früchte" von dem Ort ausgegangen seien.

Der Hügel Crnica, Bijakovici
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Der Hügel Crnica, Bijakovici

Am 24. Juni 1981 gaben sechs Jugendliche an, eine Erscheinung der Jungfrau Maria auf dem Hügel Crnica des Dorfes Bijakovici in der Nähe von Medjugorje im damaligen Jugoslawien gehabt zu haben.

"Königin des Friedens"
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"Königin des Friedens"

Die Erscheinung gab sich als die "Königin des Friedens" den Kindern zu erkennen und erschien den verwirrten "Sehern" von nun an jeden Tag.

Alarmierte Behörden
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Alarmierte Behörden

Als sich die Berichte über die Marienerscheinungen im ganzen Land verbreiteten, strömten die Menschen in Scharen nach Bijakovici, sehr zur Beunruhigung des jugoslawischen Staates.

Katholizismus und Kommunismus
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Katholizismus und Kommunismus

Im kommunistischen Jugoslawien war der Ausdruck des katholischen Glaubens strikt verboten und die Behörden wollten die wachsenden Menschenmengen, die sich täglich an einem Hügel zur Anbetung einer angeblichen Erscheinung zusammenfanden, nicht länger tolerieren.

Falsche Gerüchte
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Falsche Gerüchte

Die Kinder gerieten ins Visier der Polizei und wurden von ihr verhört. Die Kommunisten bedrohten sie und ihre Familien, weil sie glaubten, sie würden falsche Gerüchte verbreiten.

Flucht vor Zurechtweisung
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Flucht vor Zurechtweisung

Weil sie mögliche Bestrafungen fürchteten, flohen die Kinder aus der Gegend und liefen wie ängstliche Hasen durch die Weinberge und Olivenhaine in Richtung der St.-Jakobs-Kirche.

Zufluchtsort
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Zufluchtsort

Auf der Flucht vor der Polizei suchten die sechs Seher Zuflucht in der Kirche. Dort vertrauten sie sich Pater Zovko, den Priester der Gemeinde an. Da Pater Zovko die Geschichte glaubte, versteckte er die Kinder im Keller des Pfarrhauses.

Treue Anhänger
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Treue Anhänger

Da der Zugang zum Hügel Crnica verwehrt blieb, strömten die Massen nun in die Kirche, um die Predigten von Pater Zovko zu hören.

Festnahme von Pater Zovko
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Festnahme von Pater Zovko

Da er nun selbst unter Verdacht der Behörden stand, wurde Pater Zovko von der Geheimpolizei beschattet und schließlich wegen Aufwiegelung verhaftet. Nach einem raschen Prozess wurde er dreieinhalb Jahre lang inhaftiert, wobei er manchmal gefoltert wurde. Auf Druck des Vatikans wurde Pater Zovko nach 18 Monaten freigelassen.

Der Fall des Kommunismus
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Der Fall des Kommunismus

Ab den frühen 1990er-Jahren war der Zugang zum Erscheinungsort nicht mehr staatlich eingeschränkt. Die Behörden mussten sich um dringendere Dinge kümmern – den bevorstehenden Zerfall von Jugoslawien.

Bosnienkrieg
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Bosnienkrieg

Während des Bosnienkriegs (1992–1995) blieb Medjugorje in den Händen der kroatischen Verteidigungskräfte. 1995 wurde das Dorf in die Föderation Bosnien und Herzegowina eingegliedert.

Eine genauere Untersuchung wert
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Eine genauere Untersuchung wert

2017 gab Papst Franziskus bekannt, dass die ursprünglichen Sichtungen durch die Jugendlichen eine detailliertere Untersuchung wert wären. Zur gleichen Zeit gaben einige der ursprünglichen Seher an, immer noch regelmäßige Erscheinungen der Jungfrau Maria zu haben.

Der Vatikan bleibt vorsichtig
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Der Vatikan bleibt vorsichtig

Der Vatikan war jedoch immer noch nicht davon überzeugt, dass die Erscheinungen übernatürlichen Ursprungs waren.

Rom bleibt skeptisch
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Rom bleibt skeptisch

Im Jahr 2019 hob der Vatikan sein eigenes Verbot von Gläubigenversammlungen in Bijakovici auf und  erlaubte offiziell Pilgerfahrten nach Medjugorje. Rom blieb jedoch skeptisch gegenüber den weiteren Sichtungen, von denen seit 1981 berichtet wurde.

Unsere liebe Frau von Medjugorje
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Unsere liebe Frau von Medjugorje

Heute ist die Königin des Friedens zu unserer lieben Frau von Medjugorje geworden. An der Stelle der ersten Marienerscheinung wurde eine Statue der Jungfrau Maria aufgestellt.

Wichtiges Wallfahrtsziel
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Wichtiges Wallfahrtsziel

Medjugorje ist heute ein wichtiges Ziel katholischer Wallfahrten. Seit den Berichten über die ersten Erscheinungen sind über 40 Millionen Menschen nach Bijakovici gereist.

Positive Früchte
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Positive Früchte

Die positiven Früchte, von denen Papst Franziskus spricht, beziehen sich auf die "zahlreichen Bekehrungen, die Rückkehr zu den Sakramenten (besonders die Eucharistie und die Beichte) und die vielen Berufungen zu einem priesterlichen, religiösen und verheirateten Leben" der Wallfahrer, die den Ort besuchen.

Ein neues Leben finden
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Ein neues Leben finden

Der Vatikan führte weiter aus, dass "die positiven Früchte am meisten in der Förderung einer gesunden Auslebung des Glauben in Eintracht mit den Traditionen der Kirche sichtbar werden".

Zum Glauben finden
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Zum Glauben finden

Weiter hieß es, dass "dies im Kontext von Medjugorje sowohl auf diejenigen zutrifft, die dem Glauben zuvor fern waren, als auch auf diejenigen, die den Glauben nur oberflächlich ausgelebt haben".

Spirituelle Bekehrung
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Spirituelle Bekehrung

Tatsächlich haben viele Wallfahrer nach einem Besuch in Medjugorje von einer tiefgreifenden spirituellen Bekehrung berichtet. Das Bild zeigt Anhänger, die den heutigen Erscheinungsberg, der neue Name des Hügels Crnica, hinaufsteigen.

Ruf der katholischen Kirche
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Ruf der katholischen Kirche

Laut Tekton Ministries haben rund 1.000 Männer in oder rund um Medjugorje ihre Berufung zum Priester gefunden.

"Der Beichtstuhl der Welt"
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"Der Beichtstuhl der Welt"

Medjugorje wird auch als "Beichtstuhl der Welt" bezeichnet, weil die Menschen das Sakrament hier besonders tief erleben.

Religiöser Tourismus
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Religiöser Tourismus

Als großes katholisches Wallfahrtsziel (im Dorf stehen über tausend Hotel- und Hostelbetten für die Pilger zur Verfügung, zusätzlich zu den zahlreichen Souvenirläden, die Marienstatuen anbieten) verzeichnet Medjugorje die höchsten Übernachtungszahlen in Bosnien und Herzegowina.

Kontroverse
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Kontroverse

Aber die Regelmäßigkeit der angeblichen Botschaften der Jungfrau Maria, der Inhalt einiger Botschaften, die der anerkannten Lehre zu widersprechen scheinen, sowie die Anschuldigungen gegen Bischof Pavao Žanić, der zu einem erbitterten Gegner des Medjugorje-Phänomens wurde, weil er glaubte, dass es sich um eine franziskanische Manipulation und einen Schwindel handele, haben dazu geführt, dass Medjugorje eine etwas umstrittene Andacht ist.

Unterschiedliches Urteil
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Unterschiedliches Urteil

Unter anderem aus diesen Gründen weigert sich der Vatikan trotz seiner Genehmigung von Medjugorje die Erscheinungen vom Juni 1981 und die angeblichen Nachrichten der Jungfrau Maria anzuerkennen.

Quellen: (Vatican News) (Fox News) (Medjugorje) (Tekton Ministries) 

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