Weißer Wasserstoff unter den Bergen: Die Energielösung der Zukunft?
Könnten Bergketten die Lösung für das Problem der fossilen Brennstoffe liefern?

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Im Wettlauf um die Suche nach einer nachhaltigen Alternative zu fossilen Brennstoffen ist der sogenannte weiße Wasserstoff ein vielversprechender Kandidat. Er kommt in der Natur vor und das einzige Abfallprodukt bei seiner Verbrennung ist Wasser. Geschichtlich gesehen waren KlimawissenschaftlerInnen jedoch nicht besonders an weißem Wasserstoff als möglichem Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel interessiert, denn er hat den Ruf, schwer zu fördern und noch schwieriger zu skalieren zu sein. Laut einer aktuellen Studie könnte sich dies jedoch schon bald ändern.
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Die Klimakrise
Während der Klimawandel die Erde weiter ins Chaos stürzt, läuft der Wettlauf um eine nachhaltige Alternative zu klimaerwärmenden fossilen Brennstoffen.

Bestehende nachhaltige Ressourcen
Heutzutage kennt jeder Wind, Solarkraft und Geothermie als Energiequellen. Jedoch kann keine davon allein die Lösung für die Energiekrise sein.

Eine mögliche neue Option
Aktuell richtet sich das Interesse der KlimawissenschaftlerInnen auf eine andere Art von nachhaltigem Treibstoff: dem sogenannten weißen Wasserstoff.

Schwer zu finden
Er wird auch als natürlicher Wasserstoff bezeichnet und wurde lange Zeit als Brennstoffquelle ignoriert, da er so schwer zu erreichen ist.

Aktuelle Ergebnisse
Neue Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass er in großen Mengen unter bestimmten Bergketten wie den Pyrenäen und den Alpen liegen könnte.

Spitzenreiter
Wasserstoff, der bei der Verbrennung nur Wasser hinterlässt, hat seit langem die Aufmerksamkeit im Wettlauf um den grünen Treibstoff der Zukunft auf sich gezogen.

Anwendungen derzeit
Tatsächlich verwenden energieintensive Branchen wie die Luftfahrt und die Stahlproduktion bereits seit Jahren Wasserstoff.

Problem der aktuellen Methode
Der Großteil des kommerziellen Wasserstoffs wird jedoch mithilfe von fossilen Brennstoffen hergestellt, was die Klimafreundlichkeit deutlich einschränkt.

Der größte Vorteil von weißem Wasserstoff
Weißer Wasserstoff kommt hingegen in der Natur vor und daher sind keine fossilen Brennstoffe für die Bildung erforderlich.

Schwer zu beziehen
Das macht weißen Wasserstoff zu einem attraktiven Kandidaten. In der Vergangenheit war er jedoch kaum in ausreichenden Mengen zu finden.

Auf der Suche nach Reserven
Auf der Suche nach Reserven von weißem Wasserstoff haben sich die WissenschaftlerInnen auf Orte konzentriert, an denen die richtigen Bedingungen für die Bildung des Brennstoffs herrschen.

Natürliche Bildung
Wie bereits beschrieben bildet sich das Gas natürlich durch eine Reihe von unterschiedlichen Prozessen, wie radioaktiver Zerfall in der Erdkruste.

Serpentinisierung
Im Fokus einer aktuellen Studie, die im Februar 2025 in Science Advances veröffentlicht wurde, steht die sogenannte Serpentinisierung.

So funktioniert's
Serpentinisierung hat nichts mit den Serpentinen zu tun, mit denen wir Berge überwinden. Hierbei handelt es sich um einen Prozess, bei dem Wasser mit eisenreichem Gestein im Erdmantel reagiert und Wasserstoff bildet.

Allgemein
Normalerweise ist dieses eisenreiche Gestein tief im Erdmantel zu finden, wo kein Wasser vorkommt.

Aufsteigen an die Oberfläche
Es kann jedoch durch geologische Prozesse, die sich im Laufe von Millionen von Jahren abspielen, in Richtung Erdoberfläche gedrückt werden.

Kontinente brechen auseinander
Das passiert beispielsweise, wenn Kontinente auseinanderbrechen, was dem Gestein im Erdmantel ermöglicht, aufzusteigen.

Kollision von Kontinenten
Das passiert auch, wenn Kontinente kollidieren, was Meeresbecken schließt und Gestein aus dem Erdmantel nach oben drückt.

Modellierung tektonischer Platten
In der aktuellen Studie nutzten die WissenschaftlerInnen die Modellierung von tektonischen Platten, um zu bestimmen, wo und wann dieses Gestein aus dem Erdmantel an die Oberfläche gestiegen sein könnte und in welchen Mengen.

Hotspots an Bergketten
Sie fanden heraus, dass bestimmte Bergketten wie die Pyrenäen, die Alpen und Teile des Himalajas Hotspots sein könnten.

Günstige Bedingungen
Diese Orte bieten gute Bedingungen für die Bildung von weißem Wasserstoff, da es dort viel Mantelgestein bei günstigen Temperaturen und tiefe Verwerfungen gibt, die ermöglichen, dass Wasser zirkuliert.

Richtungsweisende Studie
Diese Studie ist so aufregend, da sie als erste das Potenzial für weißen Wasserstoff an unterschiedlichen Orten untersuchte.

Die nächste große Frage
Die Herausforderung besteht nun darin, herauszufinden, wo sich weißer Wasserstoff in Mengen ansammelt, die groß genug sind, um sie abzubauen.

Stimulation der Serpentinisierung
Nach Angaben der AutorInnen der Studie könnte es auch möglich sein, den Prozess der Serpentinisierung künstlich zu stimulieren, anstatt auf die natürliche Bildung angewiesen zu sein.

Bohren und Wasser hineinpumpen
Dies wäre möglich, indem man in Gegenden bohrt, in denen das Gestein aus dem Erdmantel nahe der Oberfläche liegt und anschließend Wasser hineinpumpt.

Anfängliche Erschließung
Anfängliche Erschließung von weißem Wasserstoff findet bereits in einigen Ländern statt, darunter in Frankreich, der USA und auf dem Balkan.

Prozess aus mehreren Schritten
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der Aufbau einer zukunftsfähigen Wasserstoffindustrie ein langwieriger Prozess ist.

Viele Überlegungen
Die Forschung wird einen verlässlichen und wirtschaftlichen Weg zum Abbau finden und dann funktionsfähige Infrastruktur zur Lagerung und zum Transport des Gases entwickeln müssen.

Langzeitprojekt
Alles in allem würde die Kommerzialisierung von weißem Wasserstoff als möglicher Energiequelle Jahrzehnte dauern.

Blick in die Zukunft
Das heißt natürlich nicht, dass die aktuellen Entwicklungen nicht aufregend sind. Dennoch wird nur die Zeit zeigen, ob weißer Wasserstoff das Wundermittel ist, auf das die Energiebranche gewartet hat.
Quellen: (Science Advances) (CNN)
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