Würden Sie es wagen, Italiens gruseligen Park der Ungeheuer zu besuchen?
Diese schockierende und verstörende Besucherattraktion ist weltweit einzigartig
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Versteckt in einem ruhigen Tal in der Nähe der reizvollen italienischen Hügelstadt Bomarzo befindet sich eine bizarre und beunruhigende Besucherattraktion, die als Park der Ungeheuer bekannt ist. Der im 16. Jahrhundert angelegte Park ist bekannt für eine Sammlung grotesker und beängstigender Monumentalskulpturen, die aussehen, als seien sie direkt aus einer Horrorshow entsprungen. In der Tat wurden einige der Skulpturen durch Krieg und Leid inspiriert. Andere wiederum wurden aus dem Bedürfnis heraus geschaffen, Frieden und Harmonie auszudrücken.
Wer steckt also hinter diesem einzigartigen und surrealen öffentlichen Ort, und was erwartet Sie, wenn Sie es wagen, die Schwelle zu überschreiten? Klicken Sie sich durch die Galerie und bereiten Sie sich auf einen echten Schock vor.
Bomarzo, Italien
Bomarzo liegt etwa 25 km nordöstlich von Viterbo in der italienischen Region Latium. Allein schon die hochgelegene Lage macht dieses charmante Hügelstädtchen erlebenswert. Aber es gibt noch einen ganz anderen Grund, Bomarzo zu besuchen.
Die Gärten von Bomarzo
In einem bewaldeten Tal jenseits der verwitterten Stadtmauern von Bomarzo liegt ein Park, wie es ihn in Italien kein zweites Mal gibt. Mehr noch, er wurde nicht so sehr entworfen, um zu gefallen, sondern tatsächlich eher, um zu schockieren.
Pier Francesco Orsini
Der Garten wurde im 16. Jahrhundert von Pier Francesco Orsini (1523–1585), dem Herzog von Bomarzo, in Auftrag gegeben. Er beauftragte den italienischen Renaissance-Architekten Pirro Ligorio mit dem Entwurf der Anlage und den Bildhauer Simone Moschino mit der Schaffung einer Reihe bizarrer und faszinierender Kunstwerke, die im manieristischen Stil aus lokalem Stein gemeißelt wurden, einer groben Version des Surrealismus des 16. Jahrhunderts.
Eine surreale Erfahrung
Und surreal beschreibt am besten die Erfahrung, die man macht, wenn man die monströsen Figuren entdeckt, die überall auf dem Gelände verstreut sind, Figuren wie der schreiende Orcus, ein Gott der Unterwelt, in dessen klaffendem Maul die Besucher scheinbar verschluckt werden, wenn sie sich in diese schreckliche Umgebung wagen.
Was wollte Orsini damit sagen?
Die Historiker haben immer noch nicht ganz herausgefunden, was Orsini mit seinen alarmierenden Schöpfungen mitteilen wollte. Er war während der Italienischen Kriege, die zwischen 1494 und 1559 stattfanden, General in der päpstlichen Armee gewesen und hatte den Tod aus erster Hand miterlebt, darunter auch den Tod vieler Freunde.
Gebaut aus Kummer und Trauer
Auch Orsini war ein Kriegsgefangener, der mehrere Jahre lang vom Feind als Druckmittel für Lösegeld festgehalten wurde. Kurz nach seiner Freilassung im Jahr 1547 verlor Orsini seine Frau durch eine Krankheit. Der Park ist ihrem Andenken gewidmet.
Eine beunruhigende Gedenkstätte
Aber warum hat sich der trauernde Ehemann dafür entschieden, an sie zu erinnern, indem er ein so verstörendes Denkmal enthüllte, anstatt ihres Lebens in einer ruhigen und heiteren Weise zu gedenken?
Zwischen den Zeilen lesen
Ein Hinweis findet sich in einer Inschrift, die in eine Steinbank im Garten eingemeißelt ist und ins Deutsche übersetzt lautet: "Ihr, die ihr durch die Welt wandert und hohe und prächtige Wunder sehen wollt, kommt hierher, wo es schreckliche Gesichter, Elefanten, Löwen, Bären, Oger und Drachen gibt."
Der Glaube an den Epikuräismus
Die Schrecken des Krieges und der persönliche Verlust veranlassten Orsini, sich von der Religion zu distanzieren und sich dem Epikureismus zuzuwenden, einer Philosophie, die am besten als eine Form des Hedonismus beschrieben werden kann, die sich durch das Streben nach Vergnügen definiert.
Mehr Fragen als Antworten
Das Problem des Epikureismus ist das Paradoxon, das er schafft. Wenn Gott allmächtig und allgütig ist, warum gibt es dann das Böse und das Leid in der Welt? War das die Frage, die Orsini zu beantworten versuchte, als er seinen Garten der Ungeheuer entwarf?
"Villa der Wunder"
Der von Monstern bevölkerte Garten kann als eine visuelle Form der Auseinandersetzung mit seinen Dämonen interpretiert werden, aber Orsini ließ sich bei der Gestaltung des Parks auch von der klassischen Literatur inspirieren. Sein eigener Name für das Anwesen war "Villa der Wunder", eine Anspielung auf seine arkadische Vision eines Ortes der ländlichen Unschuld und der Harmonie mit der Natur.
Furie
Im Garten befinden sich mehr als 30 Statuen und Skulpturen. Zu den bekannteren Figuren gehört die geflügelte Furie. Bewaffnet mit Klauen und einem langen schuppigen Schwanz ist Furie eine furchteinflößende geflügelte Schlange, obwohl ihr Gesicht einen ruhigen Blick ausstrahlt.
Ein von Löwen angegriffener Drache
Noch grausamer ist eine anthropomorphe Kreatur, die einem geflügelten Drachen mit Hufen ähnelt und von einem Löwenpaar angegriffen wird. Es wird vermutet, dass dieses Werk den Konflikt zwischen der natürlichen und der übernatürlichen Welt darstellt.
Theatralische Säulen
Auf einem Teil des Parks, der einst als Theater diente, stehen sieben Säulen mit Büsten, die jeweils von einem Korb gekrönt werden. Einige der Büsten haben vier Gesichter, die entweder die vier Gesichter des Menschen oder die viergesichtige Gottheit Janus darstellen.
Hannibals Kriegselefant
Eine der eindrucksvollsten Skulpturen ist Elefante, auch bekannt als Hannibals Kriegselefant. Dieses Werk steht stellvertretend für die tragischen Ereignisse aus Orsinis militärischer Laufbahn, obwohl es sich bei Elefante um einen Elefanten handelt, der von dem äußerst erfolgreichen karthagischen Feldherrn Hannibal im Kampf eingesetzt wurde, der die römische Armee während des Zweiten Punischen Krieges um 200 v. Chr. in einem Gebiet unweit von Bomarzo besiegte. Der Rüssel des Tieres ist um den Leichnam eines römischen Legionärs gewickelt, was wahrscheinlich auf die Leiden hinweist, die den Soldaten im Krieg zugefügt werden.
Die Sphinx
Die beiden Sphinxen des Gartens stehen auf Sockeln, die mit kryptischen Inschriften versehen sind, die eher den Ton des betretenen Reiches angeben. Die hier abgebildete lautet: "Ihr, die ihr hier eintretet, setzt euren Verstand Stück für Stück ein und sagt mir dann, ob so viele Wunder als List oder als Kunst gemacht sind."
Den Geist verzerren
Eines der ikonischsten Bauwerke von Bomarzo ist das schiefe Haus, das sich in der Nähe des ursprünglichen Eingangs zu den Gärten neigt. Wollte Orsini den Verstand verwirren und den Wahrnehmungssinn verändern, indem er ein so verwirrendes Bauwerk errichten ließ?
Ceres
Der Garten zeigt zwei Exemplare von Ceres, der antiken römischen Göttin des Ackerbaus, des Getreideanbaus, der Fruchtbarkeit und der mütterlichen Beziehungen. Beide haben seltsame Proportionen mit übertriebenen Gliedmaßen und balancieren jeweils eine große Vase auf dem Kopf.
Die Nymphe
Die Nymphe von Simone Moschino lässt Historiker seit Jahrhunderten den Kopf schütteln. Schläft sie oder liegt sie im Sterben? Sie ist gleichermaßen sinnlich und verletzlich und wird von einem Hund bewacht, einem treuen Hund, der seine Herrin beschützt.
Der Wal
Die umgedrehte Statue eines Schwertwals steht in der Nähe eines sprudelnden Baches, des Wassers, das das größte Raubtier des Meeres zum Überleben braucht. Seine Zähne sind deutlich sichtbar.
Die Schildkröte
Die prächtige Schildkröte des Gartens zeigt eine Statue der Nike, die auf einer Kugel steht, ein Symbol für das langsame und geduldige Durchschreiten der Zeit, während das eilige Leben unsicher auf der Kugel balanciert.
Das Nymphaeum
Das aus massivem Fels gehauene Nymphaeum war ursprünglich mit einem massiven Gewölbedach bedeckt. In der griechischen Mythologie wurden die Nymphen gewöhnlich mit fruchtbaren, wachsenden Dingen wie Bäumen oder mit Wasser in Verbindung gebracht. Da sie mit einem langen Leben gesegnet waren, waren sie den Menschen im Allgemeinen wohlgesonnen. Die Inschrift an der Wand lautet: "Die Höhle und der Brunnen befreien dich von allen dunklen Gedanken".
Der Familienname ist in Stein gemeißelt
Zwei stehende steinerne Bären, auf Italienisch "Orsini", begrüßen die Besucher von Bomarzo. Die Tiere sind Symbole für den Familiennamen.
Die kämpfenden Giganten
Die wohl mächtigste Statue in Bezug auf ihre visuelle Kraft sind die kämpfenden Riesen. Die Skulptur, die einen Riesen darstellt, der einen anderen Riesen in zwei Hälften reißt, soll von einem Gedicht mit dem Titel "Orlando Furioso" inspiriert sein, das eine Parallele zu einem Ereignis in Orsinis Leben darstellt, das Liebe, Eifersucht und Tod beinhaltet.
Überlebensgroß
Die prahlerische Inschrift in der Nähe der kämpfenden Giganten lautet: "Wenn Rhodos im Altertum durch seinen Koloss erhöht wurde, so wird auch mein Holz durch diesen Koloss ruhmreich gemacht, und mehr kann ich nicht tun. Ich tue so viel, wie ich kann."
Die zweischwänzige Meerjungfrau
Die neugierige zweischwänzige Meerjungfrau ist eine bekannte Figur in der etruskischen Kultur. Man findet sie häufig auf Graburnen und als Motiv in der toskanischen Architektur. Hier dienen ihre beiden Schwänze als neuartige Parkbänke.
Im Schlund der Hölle speisen
Schon früher haben Besucher im Höllenschlund, der riesigen Öffnung des bereits erwähnten Orcus, gespeist. Auch wenn dies heute nicht mehr erwünscht ist, so war es doch ein Erlebnis, gleichzeitig zu essen und gegessen zu werden – ein weiterer Hinweis auf die Dualität, die viele der Skulpturen und Monumente darstellen.
Monster-Hunger
Die Bank im Inneren des Mauls ist aus dem Fels gehauen, ein grober Picknicktisch, wenn man so will. Orcus' Augen und Mund lassen genug Licht ins Innere, um den Raum schwach zu beleuchten.
In liebevoller Erinnerung
Der höchste Punkt im Garten der Ungeheuer wird durch den Tempel der Ewigkeit markiert. Er wurde 20 Jahre nach der Gründung des Parks errichtet und soll das Andenken an die Ehefrau von Pier Francesco Orsini, Giulia Farnes, ehren. Heute beherbergt er die Gräber von Giovanni Bettini und Tina Severi, den Eigentümern, die den Garten im 20. Jahrhundert restaurierten.
Quellen: (Atlas Obscura) (Jeffrey Bale's World of Gardens)
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Würden Sie es wagen, Italiens gruseligen Park der Ungeheuer zu besuchen?
Versteckt in einem ruhigen Tal in der Nähe der reizvollen italienischen Hügelstadt Bomarzo befindet sich eine bizarre und beunruhigende Besucherattraktion, die als Park der Ungeheuer bekannt ist. Der im 16. Jahrhundert angelegte Park ist bekannt für eine Sammlung grotesker und beängstigender Monumentalskulpturen, die aussehen, als seien sie direkt aus einer Horrorshow entsprungen. In der Tat wurden einige der Skulpturen durch Krieg und Leid inspiriert. Andere wiederum wurden aus dem Bedürfnis heraus geschaffen, Frieden und Harmonie auszudrücken.
Wer steckt also hinter diesem einzigartigen und surrealen öffentlichen Ort, und was erwartet Sie, wenn Sie es wagen, die Schwelle zu überschreiten? Klicken Sie sich durch die Galerie und bereiten Sie sich auf einen echten Schock vor.