Droht eine Eskalation? Großbritanniens stille Vorsorge
Neue Berichte deuten darauf hin, dass Großbritannien für ein Worst-Case-Szenario plant

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Großbritannien bereitet sich auf schwierige Zeiten vor. Aufgrund der wachsenden Spannungen rund um die Unterstützung der Ukraine hat der britische Premierminister Keir Starmer angewiesen, den Verteidigungsplan des Landes zu aktualisieren, nur für den Fall, dass es Russland zu weit treibt.
Die Behörden überarbeiten derzeit, wie das Land reagieren sollte, falls die Dinge schlecht laufen und zwar von Cyberangriffen bis zum Worst-Case-Szenario Atomangriff. Dies ist zum einen Vorsichtsmaßnahme, zum anderen aber auch Strategie und eine Erinnerung daran, dass Sicherheit in der Moderne über Spione und Satelliten hinausreicht.
Bereitet sich das Vereinigte Königreich auf einen russischen Angriff vor? Klicken Sie weiter, um herauszufinden, was die Anweisungen der britischen Regierung über die weltweiten Spannungen aussagen.

Großbritannien überarbeitet Verteidigungspläne
Still und leise hat sich Großbritannien vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über eine mangelnde Vorbereitung auf einen direkten russischen Angriff an die Aktualisierung der Verteidigungspläne gemacht. Berichten zufolge sollen hinter verschlossenen Türen Kriegsbereitschaftspläne ausgearbeitet werden.

Putins Drohungen werden lauter
Die Spannungen zwischen Großbritannien und Russland haben sich angesichts der Drohungen von Invasionen und sogar Atomangriffen aus dem Kreml aufgeheizt.

Drohungen gegen Großbritannien
Im Januar warnte der russische Fernsehmoderator Wladimir Solowjow auf dem Kanal Rossija 1 vor einem Einsatz der russischen Poseidon-Atomdrohnen, um Großbritannien zu fluten. Aufgrund der starken Unterstützung für die Ukraine nannte er das Land als einen der größten Feinde des Kremls.

Großbritannien sagt Milliarden für die Ukraine zu
Das Vereinigte Königreich gehört zu den größten Unterstützern der Ukraine in Europa und verspricht umgerechnet rund 3,2 Milliarden Euro pro Jahr. Der britische Premierminister Keir Starmer bestätigte die Unterstützung bei seinem ersten Besuch in Kiew im Januar, wo er auf Präsident Wolodymyr Selenskyj traf.

Sunaks Versprechen an die Ukraine
Starmers Amtsvorgänger, Rishi Sunak, hatte andauernde Unterstützung für die Ukraine versprochen und zwar "so lange es nötig ist".

Russlands Kriegsdrohungen angesichts der NATO
Seit dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022 haben russische Sprecher immer wieder vor einem möglichen Weltkrieg gewarnt und mit Angriffen auf NATO-Gebiet als Reaktion auf Hilfe und Waffen für die Ukraine aus den USA und von anderen Verbündeten gedroht.

Putin weist Angriffspläne gegen die NATO zurück
Doch im März 2024 wies der russische Präsident Wladimir Putin die Behauptungen über einen geplanten Angriff auf ein NATO-Mitglied offiziell von sich und bezeichnete diese als "vollkommenen Unsinn".

Putin stützt Trumps Friedensversprechen
Im Januar schrieb Putin in seiner Nachricht zum Amtsantritt von US-Präsident Trump, dass Russland Trumps Versprechen zur Verhinderung eines dritten Weltkriegs begrüßte und fügte seine Glückwünsche zu Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hinzu.

Kreml macht sich über Großbritanniens Kriegsplan lustig
Gleichzeitig machte sich Solowjow als Sprachrohr des Kremls über die Verteidigungspläne Großbritanniens lustig und erzählte den über die elf Zeitzonen Russlands verteilten Zuschauern, dass das größte Ziel Großbritanniens und Europas sei, Russland zu besiegen.

Solowjow nimmt britische Truppen mit Drohung ins Visier
Solowjow verspottete den britischen Premierminister Starmer und verstärkte die Drohungen, indem er sagte: "Nun kommen wir alle zu einer Koalition der Willigen zusammen", während er gleichzeitig bedrohliche Warnungen gegen britische und europäische Truppen wiederholte.

Großbritannien frischt alte Kriegspläne auf
In der Folge warnten britische Militäroberhäupter, dass jahrelange Unterfinanzierung das Land anfällig gemacht hat. Nun werden Berichten zufolge jahrzehntealte Notfallpläne aktualisiert, um Großbritannien auf einen möglichen Konflikt vorzubereiten.

Großbritanniens geheimer Kriegsplan
Der geheime Plan legt dar, wie der britische Staat in Kriegszeiten vorgehen würde. Er enthält beispielsweise die Evakuierung der Königsfamilie und wichtiger Politiker in Bunker sowie die Aufrechterhaltung des öffentlichen Rundfunks inmitten einer Krise.

Ist Großbritannien Russland in Sachen Waffen unterlegen?
Die Sorge, dass Großbritannien Russland unterlegen wäre, wächst, insbesondere da Putin Berichten zufolge über ein deutlich größeres Waffenarsenal verfügt.

Großbritanniens Infrastruktur gefährdet
Der Bericht warnt ebenfalls davor, dass Großbritannien auf die Verteidigung wichtiger Infrastruktur wie die Gasversorgung, Unterseekabel und Atomkraftwerke im Falle eines Angriffs schlecht vorbereitet sein könnte.

Verteidigungsplan Großbritanniens
Der aktualisierte Verteidigungsplan soll darlegen, wie Großbritannien auf den direkten Angriff einer ausländischen Macht auf britischen Boden reagieren würde.

Vorbereitung auf moderne Bedrohungen
In dem aktualisierten Plan werden nun mögliche Raketen- und Atomangriffe mit einbezogen, was die veränderte Bedrohungslage seit der letzten Überarbeitung im Jahr 2005 widerspiegelt.

Pläne für die Staatsführung in Kriegszeiten
Der Plan soll den Premierminister und das Kabinett in Kriegszeiten anleiten, auch wann sie sich in den Bunker der Downing Street zurückziehen oder London verlassen sollten.

Streng geheimes Dokument
Es wird erwartet, dass der Plan die Strategien für kritische Infrastruktur wie Bahnlinien, Straßennetze, Gerichte, Postdienste und Telefonverbindungen erneuert. Das Dokument wird jedoch kaum innerhalb der nächsten Jahrzehnte ans Licht der Öffentlichkeit gelangen.

Risikobewertung warnt vor schwerwiegenden Folgen
In einer Risikobewertung, die im Januar veröffentlicht wurde, wurde davor gewarnt, dass ein erfolgreicher Angriff zu Opfer unter Zivilisten und Notdiensten führen könnte und das neben den schweren wirtschaftlichen Schäden und einer Störung wichtiger Dienste.

Großbritannien testet Luftabwehr per simuliertem Angriff
Im April simulierte Großbritannien die erste Nacht der russischen Bombardierung der Ukraine, um die britische Luftabwehr zu testen.

Britische Luftabwehr fällt durch den Kriegstest
Bei der Simulation wurde die britische Reaktion auf verschiedene Munitionstypen aus verschiedenen Richtungen auf die Probe gestellt. Oberstleutnant der Luftwaffe Blythe Crawford, ehemaliger Chef des Air and Space Warfare Centre der britischen Luftwaffe, sagte, dass das Ergebnis "kein schöner Anblick" gewesen sei.

Britische Luftabwehr fällt durch den Kriegstest
Die Simulation zeigte Anfälligkeiten auf, wie beispielsweise den Mangel an Flugplätzen und ausreichend geschützten Unterständen, sodass Luftwaffenstützpunkte und Kampfjets exponiert sind.

Großbritannien zieht Verteidigungssystem ähnlich des Iron Dome in Betracht
Verteidigungsexperten drängen Großbritannien dazu, eine eigene Version des hoch angesehenen Iron-Dome-Systems Israels zur Verteidigung gegen Raketenangriffe zu schaffen.

Chef des MI5 warnt vor russischer Aggression
Im Oktober 2024 warnte Ken McCallum, Chef des MI5, dass die Unterstützung der Ukraine Großbritannien zu einem wichtigen Ziel für Putin mache.

Chef des MI5 warnt vor russischer Aggression
Im vergangenen Jahr, so McCallum, seien die Ermittlungen zu staatlich gesponserten Bedrohungen, einschließlich Verschwörungen durch feindliche Nationen, um 48 % gestiegen.

MI5 tritt wachsenden Bedrohungen vor dem Hintergrund eines europäischen Krieges entgegen
McCallum hob hervor, dass die vielfältigen Bedrohungen, mit denen das MI5 kämpft, darunter Terrorismus, staatlich kontrollierte Sabotage und Mordversuche, alle vor dem Hintergrund des andauernden Krieges in Europa stehen.

Britische Regierung bestätigt Notfallpläne
Vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis und Spannungen versicherte ein Regierungssprecher, dass Großbritannien umfassende Pläne bereithält, die über viele Jahre hinweg entwickelt und getestet wurden, um mit einer Vielzahl an möglichen Notfällen umzugehen.
Quellen: (Sky UK) (Metro) (The Telegraph) (The Mirror)
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