Es wird oft als selbstverständlich angesehen, dass wir es als Spezies so weit gebracht haben. Denn die Liste der Dinge, die seit vorgeschichtlichen Zeiten hätten schiefgehen können, ist praktisch endlos. Von Naturkatastrophen über globale Pandemien bis hin zu menschlichem Versagen, die uns viel zu nahe an den Rand des Abgrunds brachten – es sind sicherlich nicht nur Strategie und Überlebensinstinkt, die die Menschheit ins 21. Jahrhundert gebracht haben. Es ist zu hoffen, dass die Beschäftigung mit den Ereignissen, die unsere heutige Realität radikal verändert hätten könnten, wenn sie denn dann eingetreten wären, uns helfen wird, in Zukunft vorsichtiger und besser vorbereitet zu sein.

Klicken Sie weiter, um mehr über die katastrophalen Beinaheereignisse zu erfahren, die das Leben, wie wir es kennen, hätten verändern oder beenden können.

Der Supervulkan Toba im heutigen Indonesien war einer der größten Vulkanausbrüche der Geschichte und bedeckte vor etwa 47.000 Jahren rund 7.000 km von Südostasien mit Asche und spuckte 2.800 Kubikkilometer Magma aus.

Etwa zur gleichen Zeit wie der Ausbruch ging das menschliche Leben in dem Gebiet dramatisch zurück und wurde fast vollständig ausgelöscht. Dies war ein wahrhaft apokalyptisches Ereignis für die alten Völker der Region. Heute ist die gewaltige Caldera des Vulkans mit Wasser gefüllt und wird als Toba-See bezeichnet (im Bild).

NORAD (North American Aerospace Defense Command) hätte 1979 beinahe eine Katastrophe ausgelöst, als ein Übungsband für einen echten Nuklearangriff gehalten wurde. Glücklicherweise wurde an der Echtheit der Warnungen stark gezweifelt, und es wurden keine sofortigen Gegenmaßnahmen ergriffen – und dann stellten sich die Alarme ja auch schon als falsch heraus.

Es gab mehr als eine Reihe von Unfällen mit stellaren Objekten, die der Erde gefährlich nahe kamen. Ein solcher Schreckensmoment ereignete sich 1981, als der Asteroid "4581 Asclepius" an unserem Planeten vorbeisauste. Wäre der Asteroid nur sechs Stunden früher aufgetaucht, wäre er mit der Erde kollidiert – mit einem Aufprall, der 12-mal stärker gewesen wäre als eine Atombombe.

Der Komet, der vor etwa 65 Millionen Jahren mit der Erde kollidierte, löschte fast alle Anzeichen von Leben auf unserem Planeten aus.  Die Tatsache, dass einige kleine Säugetiere und Unterwassertiere verschont blieben und die Erde neu bevölkern konnten, ist einer der großen Glücksfälle der Biologiegeschichte.

Dem Atomkrieg am nächsten kam die Welt 1962, während der heute als Kubakrise bekannten Krise. Für eine Weile lag das Schicksal der Menschheit in den Händen von nur drei Personen: John F. Kennedy, Nikita Chruschtschow und Fidel Castro.

Als die UdSSR mit dem Bau von Raketensilos und dem Transport von Material zu ihrem Verbündeten Kuba begann, sahen die Vereinigten Staaten dies als direkte Kriegsprovokation an, und die beteiligten Parteien gerieten in ein nukleares Patt, das die Welt 13 Tage lang in Atem hielt, bis Chruschtschow einwilligte, sein kubanisches Raketenprogramm aufzugeben.

Die Pocken, eine der gefährlichsten und widerstandsfähigsten Krankheiten der Geschichte, haben der Erdbevölkerung mehrfach schweren und fast irreparablen Schaden zugefügt. Glücklicherweise wurde im 20. Jahrhundert ein wirksames Impfprogramm gefunden, bevor die unheilvolle Krankheit eine weitere Chance erhielt.

Während des Kalten Krieges hatte NORAD eine Reihe von dummen, potenziell apokalyptischen Fehlern zu verzeichnen. Im Jahr 1980 versagte ein Mikrochip und zeigte fälschlicherweise an, dass die UdSSR nicht weniger als 220 Atombomben in Richtung der Vereinigten Staaten geschickt hatte. Präsident Jimmy Carter war nur wenige Augenblicke davon entfernt, einen Gegenangriff anzuordnen, bevor der Fehler entdeckt wurde.

Der Schwarze Tod, eine berüchtigte und grausame Krankheit, die Anfang des 14. Jahrhunderts 60 % der europäischen Bevölkerung auslöschte, warf die Zivilisation um eine unabsehbare Anzahl von Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten zurück und hätte leicht das Ende der europäischen Zivilisation, wie wir sie kennen, bedeuten können.

An einem ganz normalen Tag im Jahr 1957 warf ein Flugzeug, das die damals größte Wasserstoffbombe transportierte, diese Bombe zufällig in der Nähe von Albuquerque, im US-Bundesstaat New Mexico, ab. Die 19.050 kg schwere Bombe landete durch reines Glück in einem völlig unbewohnten Gebiet und richtete keinen Schaden an, obwohl sie einen 3,7 m tiefen und 7,6 m breiten Krater in der Wüste hinterließ.

Die Sonne mag unfassbar weit weg sein, aber ihre eigenen stellaren Ereignisse können ernste Auswirkungen auf die Erde haben. Im Jahr 2012 wurden beispielsweise die Strom- und Kommunikationsnetze rund um den Globus durch eine Sonnensturmflamme, die die Erde nur um eine Woche verfehlte, fast vollständig zerstört.

Während eines Sonnensturms, der dem von 2012 ähnelte, legte eine Sonneneruption im Jahr 1859 tatsächlich die weltweite Kommunikation lahm. Glücklicherweise hingen damals ganze Regierungen, Bankkonten und Existenzen nicht von der Elektrizität ab, wie das heute der Fall ist, aber der Zusammenbruch des Telegrammsystems war für die damalige Zeit relativ katastrophal.

Der gesamte Erdball wurde von der Asche bedeckt, die durch diesen Ausbruch verbreitet wurde. In Indonesien war die Sonne mehrere Tage lang völlig verdunkelt, und 1,5 m Asche bedeckte den Boden. Es wird geschätzt, dass mehr als 100.000 Menschen direkt oder indirekt durch den Ausbruch ums Leben kamen.

Der Ausbruch des indonesischen Mount Tambora im Jahr 1815 war das zerstörerischste Vulkanereignis der modernen Geschichte und verursachte Massensterben, Ernteausfälle und plötzliche, gravierende Klimaveränderungen.

Viele erinnern sich vielleicht noch an das Gefühl des Schreckens, als 2013 der Meteor von Tscheljabinsk im Südosten Russlands einschlug. Größe und Geschwindigkeit des Meteors verliehen ihm eine Kraft, die der einer Atombombe gleichkam, und er hätte leicht eine Stadt dem Erdboden gleichmachen können, wenn er in einem stärker besiedelten Gebiet gelandet wäre.

Einer der zahlreichen erschreckenden Fehler, die NORAD während des Kalten Krieges unterliefen, ereignete sich 1971, als ein Luftwaffenstützpunkt versehentlich eine Notfallmeldung ausstrahlte, die bestätigte, dass es sich nicht um eine Übung handelte. Reporter und Radiohörer hielten etwa fünf Minuten lang den Atem an und warteten auf die Nachricht, vor der sich die ganze Nation seit Jahren gefürchtet hatte, bis sich herausstellte, dass die NORAD-Offiziere die falsche Aufzeichnung an die Radiosender gesendet hatten und es sich in Wirklichkeit um eine Routineübung handelte.

Die Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 war einer der schrecklichsten und mit Sicherheit der berüchtigtste Zusammenbruch eines Atomkraftwerks in der Geschichte. Nach dem Zusammenbruch eines der Hauptreaktoren der Anlage wurden erstaunliche Mengen an Strahlung in der Umgebung freigesetzt.

Durch die Kernschmelze wurde das nahe gelegene Pripjat fast über Nacht zu einer Geisterstadt, die auch heute noch zu radioaktiv ist, um bewohnt zu werden. Der Reaktor von Tschernobyl selbst wurde in einen massiven Betonsarkophag verbannt, der für das nächste Jahrhundert an seinem Platz bleiben wird.

Die Explosion in Idaho Falls im Jahr 1961 hätte für Idaho katastrophale Folgen haben können und wäre möglicherweise mit einem nordamerikanischen Tschernobyl vergleichbar gewesen. Nach Fehlern bei der Entfernung eines Steuerstabs brach das Kernkraftwerk in Idaho Falls zusammen und hätte weitreichende Zerstörungen verursachen können, wenn es nicht schnell und ordnungsgemäß gehandhabt worden wäre.

Die von dem mexikanischen Amateurastronomen Jose Bollina beobachteten Kometen hatten damals keine große Bedeutung, doch weitere Untersuchungen des 450 Meteoriten starken Schauer zeigten, dass diese Objekte der Erde tatsächlich gefährlich nahe kamen und unseren Planeten möglicherweise nur um wenige Stunden verfehlten.

Während des Kalten Krieges waren Kriegsspiele auf der ganzen Welt üblich, um die verschiedenen Militärs in Topform zu halten. Manchmal wurden diese Übungen jedoch missverstanden und brachten die Supermächte an den Rand des Dritten Weltkriegs. Genau das geschah bei den NATO-Übungen "Able Archer 83", die die UdSSR für eine legitime Kriegsvorbereitung hielt. Die Welt wäre beinahe wegen eines einfachen Missverständnisses untergegangen, bevor das Trainingsprogramm beendet wurde.

Als Chinas wichtigstes Gewässer, der Jangtse, im Jahr 1931 über die Ufer trat, waren die Folgen katastrophal und hätten leicht zu einem lokalen gesellschaftlichen Zusammenbruch führen können. Nicht weniger als 3,7 Millionen Menschen starben an den Überschwemmungen und den dadurch verursachten weitreichenden Ernteausfällen.

In den 1990ern standen Wissenschaftler kurz davor, die gesamte Landwirtschaft auf dem europäischen Kontinent auszulöschen. Ein deutscher GVO-Hersteller war kurz davor, einen neuen Organismus, Klebsiella planticola, auf den Markt zu bringen, bevor eine unabhängige Studie herausfand, dass das Produkt schnell und effizient alle Nutzpflanzen, mit denen es in Berührung kam, dezimieren würde. Wenn Klebsiella planticola jemals auf den Markt gelangt wäre, hätte es die schlimmste Hungersnot verursachen können, die die Menschheit je erlebt hat.

Eines der verheerendsten Erdbeben der Geschichte ereignete sich 1556 in der Provinz Shaanxi in China. Bei der Katastrophe starben schätzungsweise 830.000 Menschen, was die Entwicklung der Region sicherlich um Jahrzehnte zurückwarf.

Raketen werden nicht immer mit dem Ziel der Gewalt abgefeuert, aber man könnte meinen, dass dies der Fall ist. 1995 schoss Norwegen eine experimentelle Rakete ab, um das Nordlicht zu studieren. Als russische Scanner die Rakete auffingen, hielten sie sie für einen kriegerischen Akt und waren gefährlich nahe daran, Vergeltung zu üben und den Dritten Weltkrieg zu beginnen, bevor alles aufgeklärt werden konnte.

Der Große Komet von 1996, der nach dem Astronomen Yuji Hyakutake, der ihn entdeckte, auch Hyakutake-Komet genannt wird, ist der Komet, der der Erde seit zwei Jahrhunderten am nächsten gekommen ist.

Die Spanische Grippe zu Beginn des 20. Jahrhunderts war tödlicher als der Erste Weltkrieg und sogar tödlicher als die Schwarze Pest und kostete bis zu 40 Millionen Menschen das Leben. Wäre sie nicht gestoppt worden, hätte sie die Weltbevölkerung weiter dezimiert.

Während des Kalten Krieges hatte auch die UdSSR ihren Anteil an Fehlalarmen. Eine Panne in der sowjetischen Radartechnik löste eine Warnung vor einem von den Amerikanern initiierten nuklearen Großangriff aus. Der Techniker, der zu dieser Zeit Dienst hatte, Stanislaw Petrow (Bild), vertraute seinem Instinkt, dass etwas nicht stimmte, und entschied sich, seine Vorgesetzten nicht zu alarmieren, die sicherlich keine Zeit damit verschwendet hätten, einen Gegenangriff anzuordnen.

Quellen: (Gizmodo) (List25) (Genetic Literacy Project)

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