Wie ein aussterbendes Dorf in Japan auf unheimliche Weise wieder zum Leben erwachte
Alles begann mit einer einzigen Vogelscheuche
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Das abgelegene Bergdorf Nagoro auf der Insel Shikoku im Süden Japans hat – wie die meisten abgelegenen Dörfer – mit einem rapiden Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Dennoch scheint die Zahl der Menschen in der Stadt, die auf den Feldern arbeiten, in den Klassenzimmern lernen und an den Bushaltestellen warten, gleich zu bleiben.
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Alles begann, als Tsukimi Ayano nach Hause zurückkehrte
Noch während ihrer Schulzeit war sie nach Osaka gezogen, hatte geheiratet und Kinder bekommen, aber 2003 kehrte Ayano in ihr Dorf zurück, um sich um ihren Vater zu kümmern. Was sie vorfand, überraschte sie.
Kaum eine Menschenseele
Eine alternde und aussterbende Gemeinschaft
Da die jungen Einwohner wegzogen und die alten verstarben, gab es kaum Gründe für eine Zuwanderung, und es gab niemanden, der die von ihnen hinterlassene Lücke füllen konnte.
Die Stille brachte eine verrückte Idee hervor
Ihre erste Vogelscheuche fertigte sie vor etwa 15 Jahren an
Die erste war das Ebenbild ihres Vaters
Sie beschloss, mehr von ihnen zu machen
Ayano begann, für jeden der ehemaligen Dorfbewohner eine lebensgroße Puppe anzufertigen.
Mehr als ein Jahrzehnt später stellt sie sie immer noch her
Die handgenähten Puppen scheinen die Zeit stillstehen zu lassen und stellen ein Abbild des täglichen Lebens dar.
Sie stammen alle aus ihrer Erinnerung
Jede Puppe wird genau dort platziert, wo Ayano sich am deutlichsten an die Person erinnert – wie diese ständig fischende Figur.
Es gibt 10 Mal mehr Puppen als Menschen
Ohne die Wärme der Nostalgie wirkt das surreale Dorf oft unheimlich, denn es herrscht Totenstille und Hunderte von Augen mit Knöpfen starren einen an.
Rund 350 der Riesenpuppen leben im Dorf
Auf den ersten Blick wirkt es so, als hätte Nagoro die Menschen, die gestorben sind oder das Dorf verlassen haben, nie verloren, da sie lediglich an den Bushaltestellen warten und sich in den leeren Häusern aufhalten.
Oder auf dem Feld arbeiten
Allerdings scheint Ayano die meiste Arbeit in der Stadt zu haben.
Die alte Schule wurde 2012 geschlossen
Sie schafft ständig neue Puppen
Die Puppen werden aus Stroh, Stoffen und alten Kleidern hergestellt und Ayano ist es nie leid, sie zu reparieren oder neue zu kreieren.
Die Puppen sind auch nicht von Dauer
Sie leben viel kürzer als Menschen, verbrauchen sich recht schnell und werden höchstens drei Jahre alt.
Sie hat sogar ihre eigene Puppe geschaffen
Auch Ayano geht wie ein Geist durch das Dorf, während ihre Puppe auf den Topf und das Feuer aufpasst.
Das Dorf ist nicht das einzige seiner Art in Japan
Was die Puppen betreffen, schon. Aber die Folgen der Landflucht sind auch in vielen anderen japanischen Dörfern zu spüren, und meistens bleiben nur die Rentner zurück.
Ein Mikrokosmos Japans
Seine schwindende Zahl ist repräsentativ für das gesamte Land, dessen Bevölkerung seit einem Jahrzehnt rückläufig ist.
Eine gespenstische Realität
Die menschenähnlichen Figuren, die sich leblos im Wind wiegen, machen das Ganze noch ein wenig gruseliger.
Ayanos Absichten waren aufrichtig
In einem Dokumentarfilm mit dem Titel "Das Tal der Puppen" sagt Ayano, dass sie sich bei der Herstellung von Puppen von Verstorbenen vorstellt, wie diese lebendig und gesund sind.
Sie sagt, die Puppen seien wie ihre Kinder
Das ist auch gut so, denn sie hat sie alle zum Leben erweckt und pflegt sie regelmäßig.
Sie sind nicht das, was Sie denken
Es macht ihr einfach Freude
Sie spricht jeden Tag zu ihnen
Der schwierigste Teil?
Ihr Ziel war es nie, etwas Seltsames zu schaffen
Sie hatte auch ihre Stadt im Sinn
Und es funktionierte!
Sie hat keine Angst zu sterben
Es dauert 90 Minuten, um von Nagoro aus ein richtiges Krankenhaus zu erreichen, aber Ayano nimmt es gelassen hin, dass sie wohlmöglich dort sterben wird. "Ich werde wahrscheinlich ewig leben", scherzt sie.
Quellen: (Vimeo) (NY Times)
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