Hinter den Kulissen von Davos: Alles Wissenswerte über das Weltwirtschaftsforum
Ein Einblick in die alljährliche Veranstaltung
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Das alljährliche Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz ist ein allseits erwartetes Treffen von Staats- und Regierungschefs, Wirtschaftsmogulen, AktivistInnen und Influencern. Die Veranstaltung bringt jedes Jahr einflussreiche Persönlichkeiten zur Besprechung so dringender Themen wie dem Klimawandel, der weltweiten Wirtschaftsstabilität und technologischem Fortschritt zusammen. Das Forum von diesem Jahr hat wegen seines Fokus auf Themen der Nachhaltigkeit, Innovation und Gerechtigkeit die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Klicken Sie weiter, um einen Einblick in die einflussstarke Veranstaltung zu gewinnen, die vom 20. bis 24. Januar 2025 stattfinden wird.
Was ist das Weltwirtschaftsforum?
Das Weltwirtschaftsforum ist eine internationale Organisation, die Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zusammen bringt, um globale Probleme zu besprechen. Die jährliche Veranstaltung findet in Davos, einem Schweizer Luftkurort, statt.
Konkurrierende Veranstaltungen
Viele Konferenzen nutzen "Davos" in ihrem Namen, um zu versuchen, aus dem Prestige der Marke Kapital zu schlagen, wie bei "Davos in the Desert".
Markenschutz
Das Weltwirtschaftsforum schützt seine Marke aktiv gegen Missbrauch, besonders durch konkurrierende Veranstaltungen wie "Davos in the Desert".
Gemeinnützige Mission
Das Weltwirtschaftsforum ist eine gemeinnützige Organisation mit der Mission, "den Zustand der Welt zu verbessern".
Fokus auf globale Probleme
Davos bietet Diskussionen zu verschiedensten Themen von der Weltwirtschaft bis zum Stressmanagement und weiterem eine Bühne.
Gelegenheit zum Networking
Obwohl die Sitzungen wichtig sind, steht für die meisten Teilnehmenden besonders das Networking im Vordergrund, an einem kleinen Ort, an dem sich wertvolle Verbindungen knüpfen lassen.
Veranstaltungen nach den Treffen
Das Kontakteknüpfen geht bis spät in die Nacht weiter mit exklusiven Abendessen, Getränken und Partys, die von den teilnehmenden Unternehmen ausgerichtet werden.
Gründungsvision
Klaus Schwab gründete das Weltwirtschaftsforum 1971, um weltweite Managementpraktiken zu besprechen und die Unternehmensführung zu verbessern.
Politisches Networking
Davos bietet Staats- und Regierungschefs eine einzigartige Gelegenheit, sich abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit zu treffen und eine vertrauliche Diplomatie zu fördern.
Kosten
Unternehmen zahlen 27.000 Schweizer Franken (ca. 29.000 €) pro Person für die Teilnahme, zusätzlich zu der jährlichen Gebühr für die Mitgliedschaft.
Exklusive Mitgliedschaft
Die Mitgliedschaftsgebühr beim Weltwirtschaftsforum reicht von 60.000 bis 600.000 Schweizer Franken (ca. 65.000 bis 645.000 €) und bietet Zugang zu exklusiven Sitzungen und Dienstleistungen für die Mitglieder.
Hierarchie der Besucherausweise
Die wichtigsten Gäste erhalten einen weißen Besucherausweis mit einem Hologramm, der ihnen Zugang zu exklusiven Treffen und Bereichen verschafft.
Der begehrteste Ausweis
PartnerInnen und JournalistInnen haben Ausweise in unterschiedlichen Farben je nach Zugangsberechtigung. Der "Hotel"-Ausweis, der Zugang zu Partys und den Skipisten, aber nicht zum Konferenzzentrum bietet, wird häufig als der begehrteste bezeichnet.
"Davos-Mann"
Der Begriff "Davos-Mann" bezieht sich auf den stereotypischen, reichen, mächtigen und elitären männlichen Teilnehmer, was häufig an der Demografie der Veranstaltung kritisiert wird.
Geschlechterungleichheit
Beim Treffen 2024 wurde die Repräsentation der Geschlechter mit 800 Frauen (28 %) unter den 3.000 Teilnehmern, darunter 350 Staats- und Regierungschefs sowie MinisterInnen, verbessert. Dies ist zwar ein Allzeitrekord, es sind jedoch trotzdem nicht viele.
Altersdemografie
Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden in Davos liegt bei 54 für Männer und 49 für Frauen, was auf eine langjährige Karriere hinweist.
Jüngste und älteste Teilnehmende
Es gibt einige bemerkenswerte Ausnahmen. Mit nur 16 Jahren war der südafrikanische Naturfotograf Skye Meaker 2019 der jüngste Teilnehmer und der 92-jährige Tierfilmer Sir David Attenborough der älteste.
Jargon bis zum geht nicht mehr
Die Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums ist für ihren komplexen Unternehmensjargon und -themen bekannt, wie "Globalisierung 4.0" und die "Vierte industrielle Revolution".
Wichtige Redner
Wichtige Persönlichkeiten wie Wolodymyr Selenskyj, Prinz William, Angela Merkel und Emmanuel Macron haben bereits in Davos Reden gehalten.
Sicherheitsmaßnahmen
Der Sicherheitsaufwand ist riesig, von Scharfschützen auf den Dächern über Sicherheitszonen und ständige Taschen- und Jackenüberprüfungen im Konferenzzentrum.
Berühmte Teilnehmende
In der Vergangenheit waren bereits Angelina Jolie, Bono, Matt Damon und Elton John zu Gast.
Kritik
Kritiker sprechen davon, dass Davos für eine exklusive Elite steht und wenige praktische Ergebnisse liefert. Viele betonen den Mangel an diverser Repräsentation und stellen infrage, ob ehrlicher globaler Fortschritt gegenüber Unternehmens- und Eliteinteressen im Vordergrund steht.
Weltweite Diskussion
Auch wenn die Veranstaltung häufig als viel Gerede um den heißen Brei bezeichnet wird, hat sich Davos als zentral für die Diplomatie, die Stärkung von Diskussionen zu globalen Themen wie dem Klimawandel, Ungleichheit und für die Lösung von internationalen Konflikten durch Verhandlungen auf höchster Ebene bewiesen.
Historische Gespräche
1989 hielten Nord- und Südkorea ihre ersten ministeriellen Gespräche in Davos ab, was einen historischen Moment in der Diplomatie markierte.
Die Treffen führen zu Ergebnissen
2018 trafen sich die griechischen und mazedonischen Premierminister zum ersten Mal in sieben Jahren, was den Beginn der Lösung eines 27-jährigen Konflikts über die Staatsbezeichnung markierte und zur Benennung des Landes (nun Nordmazedonien) führte.
Wichtige Abkommen
1988 trug Davos durch die diplomatischen Gespräche dazu bei, einen Krieg zwischen der Türkei und Griechenland zu vermeiden, was die Auswirkungen der Veranstaltung aufzeigt.
Aktivismus gegen den Klimawandel
Auch AktivistInnen gegen den Klimawandel, darunter auch Greta Thunberg, haben an dem Treffen bereits teilgenommen und von den Staatschefs und Unternehmen stärkere Maßnahmen gefordert.
Einfluss und Lobbyarbeit
Davos dient als zentraler Ort, wo Unternehmen, Staaten und AktivistInnen auf die globalen Entscheidungsträger Einfluss zu nehmen versuchen.
Unternehmensstände
Unternehmen bauen entlang der Hauptstraße in Davos Stände auf, um sich mit Kunden zu treffen und ihre Dienste zu bewerben.
Quellen: (World Economic Forum) (BBC) (Euronews)
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