Die am seltensten blühenden Blumen der Welt
Und ihre Kultivierung kostet 4,3 Millionen US-Dollar!
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LIFESTYLE Blumen
Die Natur steckt voller Geheimnisse und faszinierender Lebewesen, aber in unserem Alltag sind wir es gewohnt, immer dieselben Tier- und Pflanzenarten zu sehen. Es gibt aber noch so viel mehr da draußen! Viele Pflanzenarten werden wir zum Beispiel niemals zu sehen bekommen, da sie vielleicht erst wieder blühen, wenn wir schon längst unter der Erde liegen.
Von solchen, die nur alle paar Jahrzehnte blühen, über solche, die ganz besondere Bedingungen benötigen, bis hin zu solchen, deren Blütezeit nur wenige Stunden dauert, gibt es da draußen einige umwerfende seltene Arten zu bewundern. Klicken Sie sich durch diese Galerie, um selbst einen Blick auf sie zu werfen.
Königin der Nacht
Epiphyllum oxypetalum, auch Königin der Nacht oder Holländischer Pfeifenkaktus genannt, ist eine beliebte Kaktusart, die dafür bekannt ist, nur in einer Nacht im Jahr große, süß duftende Blüten hervorzubringen, und das auch nur für ein paar Stunden!
Titanenwurz
Die Titanenwurz blüht nur einmal alle paar Jahrzehnte. Sie kann bis zu 3,6 m hoch werden, hat jedoch keine Wurzeln und nur ein großes, kegelförmiges Blütenblatt. Sie hat einen äußerst üblen Geruch, den sie während der Blütezeit verströmt – ähnlich dem von verrottendem Fleisch, der angeblich Fliegen und Aaskäfer anlocken soll.
Geisterorchidee
Die nach der Form ihrer Blütenblätter benannte Geisterorchidee oder Dendrophylax lindenii ist eine der seltensten Blumen der Welt. Sie benötigt zum Wachsen hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit – typischerweise in Kuba, Florida und auf den Bahamas, was es fast unmöglich macht, sie außerhalb ihres natürlichen Lebensraums zu kultivieren. Es ist auch schwer, sie ohne Blätter zu finden, und sie blüht nur drei Wochen lang zwischen April und August.
Juliet Rose
Auch die Juliet Rose gilt als eine wahre Rarität unter den Rosen! Der Rosenzüchter David Austin brauchte nicht nur 15 Jahre, um sie zu züchten, sondern legte satte 4,3 Millionen US-Dollar hin, um das zu erreichen! Die Rose hat wunderschöne, pfirsich- und apricotfarbene Blütenblätter.
Rothschild-Pantoffel-Orchidee
Die Rothschild-Pantoffel-Orchidee (Paphiopedilum rothschildianum) soll auf dem Schwarzmarkt Tausende von Dollar wert sein. Sie wächst in einer Höhe von über 500 m und auch nur in den Regenwäldern des Kinabalu, dem höchsten Berg Malaysias. Auch sie braucht 15 Jahre bis zur Blüte.
Schokoladen-Kosmee
Die in Mexiko beheimatete, aber in der freien Natur nicht mehr vorkommende Cosmos atrosanguineus hat eine rötlich-braune Farbe und verströmt während der Blüte ein intensives Schokoladenaroma – daher auch der Name. Sie blüht abends am Ende des Sommers und bildet keine Samen.
Youtan Poluo
Diese winzige parasitäre Blume, die nur in China und Taiwan vorkommt, wurde Berichten zufolge erstmals auf einem Blatt einer Aroidpalme entdeckt. Die seltenen weißen Blüten, die nicht mehr als einen Millimeter im Durchmesser messen, haben keinen wissenschaftlichen Namen, blühen aber angeblich nur einmal alle 3.000 Jahre und haben im Buddhismus eine besondere Bedeutung.
Schwarze Fledermausblume
Die schwarze Fledermausblume, Tacca chantrieri, ist aufgrund ihrer Farbe die einzigartigste Blume der Welt. Sie hat ihren Namen von ihrem fledermausähnlichen Aussehen, einschließlich der langen, hängenden, schnurrbartartigen Staubblätter, und ist in Südostasien zu finden, wo die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist.
Jadewein
Strongylodon macrobotrys, auch Jadewein genannt, kommt nur in den tropischen Wäldern der Philippinen vor. Die Blüten – ein Büschel jadefarbener Blüten in Form von Krallen – sind äußerst selten und aufgrund der Abholzung sehr gefährdet.
Papageienschnabel
Lotus berthelotii, auch Papageienschnabel genannt, ist eine endemische Seltenheit von den Kanarischen Inseln. Ihren Namen hat sie von ihrer leuchtend gelben und orangefarbenen Blüte.
Königin der Anden
Die Königin der Anden, Puya raimondii, ist vor allem in Bolivien und Peru in einer Höhe von 3.200 bis 4.800 m über dem Meeresspiegel in den Anden zu finden. Sie blühen nur ein einziges Mal in ihrem 100-jährigen Leben, und aufgrund der rauen Umgebung kann es Jahrzehnte dauern, bis sie ihre volle Pracht entfalten. Aber wenn es soweit ist, produzieren sie dafür acht bis 12 Millionen Samen und Tausende von Blüten. Leider stirbt sie aber auch gleich nach der ersten Blüte wieder ab.
Agave Franzosinii
Diese Pflanze aus der Familie der Agavengewächse blüht unregelmäßig und unvorhersehbar, was manchmal Jahrzehnte dauern kann. Dafür wachsen sie kurz vor der Blüte sehr schnell, manchmal mehr als das Drei- bis Vierfache ihrer durchschnittlichen Höhe von fast zwei Metern. Nach der Blütezeit, in der sie kleine, gelbe Blüten tragen, sterben sie ab.
Agave Americana
Die Agave Americana war früher allgemein als Jahrhundertpflanze bekannt, da man annahm, dass sie nur einmal alle 100 Jahre blüht. In Wirklichkeit aber blüht sie "schon" alle 10–25 Jahre. Sie werden in der Regel ebenfalls bis zu zwei Meter hoch.
Talipot-Palme
Die Talipot-Palme, die vor allem in Süd- und Ostindien sowie in Sri Lanka vorkommt, ist eine der größten Palmen der Welt. Sie gedeiht nur einmal gegen Ende ihres etwa 80-jährigen Lebenszyklus und produziert riesige Büschel cremefarbener Blüten.
Neelakurinji
Strobilanthes kunthiana, auch bekannt als Neelakurinji oder Kurinji, ist eine Wildblumenart, die vor allem in hohen Lagen im südlichen Teil Indiens wächst. Sie blüht nur einmal alle 12 Jahre.
Japanische Kamelie
Diese Blume ist als die seltenste Blume der Welt bekannt. Sie wurde 1804 als Luxusartikel aus China importiert, wurde aber in ihrem Heimatland ausgerottet. Heute gibt es Berichten zufolge nur noch zwei Exemplare dieser Pflanze: eines im Wintergarten von Chiswick House im Vereinigten Königreich, das andere in Neuseeland.
Feuerlilie
Gloriosa superba werden wegen ihrer atemberaubenden, flammenartigen Blüten auch Feuerlilien genannt. Sie sind in den tropischen Regionen Asiens und des südlichen Afrikas zu Hause, werden aber immer seltener. Wenn Sie jemals eine sehen, berühren Sie sie nicht, denn sie ist giftig.
Franklinie
Franklinia alatamaha gehört eigentlich zur Familie der Teepflanzen und ist leider seit dem 19. Jahrhundert in der freien Natur ausgestorben, da es schwierig ist, sie zu kultivieren. Man kann sie allerdings noch in einigen vereinzelten Gärten entdecken.
Palicourea elata ("Labios de Puta")
Die leuchtende Palicourea elata wurde wegen ihrer beiden üppigen roten Hochblätter treffend als "Labios de Puta" oder "Girlfriend Kiss" bezeichnet. Sie ist in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas beheimatet und ist aufgrund der Abholzung vom Aussterben bedroht.
Koki’o
Hibiscus arnottianus, bekannt als Koki'o, ist eine seltene Art, die nur in bestimmten feuchten Bergwäldern auf den Inseln Oahu und Moloka'i auf Hawaii zu finden ist. Die Unterart Immaculatus ist noch seltener und kommt ausschließlich auf der Insel Moloka'i vor.
Nachtblühender Cereus
Selenicereus grandiflorus ist ein beeindruckendes Mitglied der Kakteenfamilie, das in Mittel- und Südamerika wächst und nur eine Nacht im Jahr blüht. Ihre Blüte verströmt einen Vanilleduft, der nächtliche Bestäuber wie Fledermäuse und Nachtfalter anlockt.
Frauenschuh-Orchidee
Diese Blume verdankt ihren Namen ihrer Ähnlichkeit mit einem Frauenschuh. Sie braucht Jahre, um zu wachsen und zu reifen, weshalb sie in einigen Ländern als geschützte Art gilt und das Pflücken illegal ist.
Fichtenspargel
Monotropa uniflora, auch bekannt als Fichtenspargel, Geisterpfeife oder Indianerpfeife, sieht deshalb so unheimlich blass aus, weil sie kein Chlorophyll bildet und – statt Photosynthese zu betreiben –, auf Mykorrhizapilze angewiesen ist, die auf der Blüte leben und Nahrung von anderen Pflanzen saugen. Sie sind in den gemäßigten Regionen Asiens, Nordamerikas und nördlichen Südamerikas beheimatet.
Mandrinette
Hibiscus fragilis, auch Mandrinette genannt, ist eine äußerst seltene Blume, die hauptsächlich an den steilen Hängen der Corps de Garde und Morne Brabant auf Mauritius zu finden ist.
Rafflesia
Die Rafflesia ist eine seltene, parasitisch blühende Pflanze, die in Indonesien und Malaysia vorkommt. Mit einem Durchmesser von einem Meter (ohne Wurzeln, Stängel und Blätter), ist sie die größte Blume der Welt. Sie wird – so wie die Titanenwurz – auch Leichenblume genannt, weil ihre Blüte nach verwesendem Fleisch riecht.
Rhizanthella Gardneri
Die Rhizanthella gardneri wird auch als "unterirdische Orchidee" bezeichnet, weil sie die meiste Zeit ihres Lebens unter der Erde verbringt. Sie blüht unterirdisch, auch wenn ihre Blütenblätter gelegentlich aus dem Boden herausschauen. Sie sehen aus wie winzige dunkelrote Blüten, die von einem Ring tulpenförmiger rosa Hüllblätter umgeben sind. Diese seltene Orchidee ist in einem kleinen Gebiet in Westaustralien beheimatet und durch Habitatverluste stark bedroht.
Wir müssen unsere Flora so gut es nur geht schützen
Von der Abholzung der Wälder bis hin zum Klimawandel scheint unsere schönste natürliche Flora von Tag zu Tag seltener zu werden. Daher müssen wir alles in unserer Macht stehende tun, um sie zu schützen.
Quellen: (Petal Republic) (Oddity Central) (Owlcation) (Our Endangered World) (Travel.Earth)
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