Hingerichtet! Das Ende berüchtigter Diktatoren
Die letzten Momente der tyrannischsten Führer der Geschichte
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Hat nur eine Person die Macht zu regieren, kann das schnell schiefgehen – das hat nicht nur einmal der Lauf der Geschichte gezeigt. Deshalb wird von vielen Ländern die Demokratie bevorzugt. Denn Diktatoren nutzen oft das Chaos aus, manipulieren Situationen in verzweifelten Zeiten und unterdrücken die Opposition durch Gewalt. Sie begehen Gräueltaten, darunter Massaker und Völkermord, und berufen sich auf "ethnische Säuberungen".
Ein Leben lang unter einer tyrannischen Diktatur zu leben, löscht die Hoffnung aus und schürt die Flammen der Rebellion. Etliche Unterdrückte finden die Kraft sich zu erheben, mit dem Ziel, den Mächtigsten oder die Mächtigste zu stürzen. Manchmal geht der Drang nach Vergeltung soweit, dass sie ihr eigenes Leben dafür opfern.
Klicken Sie sich durch die Galerie, um Zeuge des Sturzes und der Hinrichtung einiger der berüchtigtsten Diktatoren der Geschichte zu werden.
Benito Mussolini - Italien
Benito Mussolini war von 1922 bis 1943 der faschistische Diktator Italiens ohne einen persönlichen Standpunkt einzubringen. Dem Beispiel Adolf Hitlers während des Zweiten Weltkriegs folgend, setzte Mussolini eine antisemitische Politik gegen die jüdische Gemeinschaft in Italien um. Diese diskriminierenden Maßnahmen wirkten sich auf alle Aspekte ihres Lebens aus. Besonders schockierend: Mussolini plante sogar, 20 % der jüdischen Bevölkerung Italiens in die Vernichtungslager der Nazis zu deportieren.
Benito Mussolini - Italien
1943 wurde Mussolini abgewählt, doch das interessierte ihn wenig. Deshalb kehrte er am nächsten Tag zur Arbeit zurück, als wäre nichts geschehen. Er wurde jedoch schnell verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Seine deutschen Verbündeten versuchten, ihn zu retten, doch 1945 wurde er erneut gefangen genommen und zusammen mit seiner Geliebten Claretta Petacci hingerichtet. Später wurden ihre Körper kopfüber hängend auf der Piazza Loreto in Mailand gezeigt.
Saddam Hussein - Irak
Saddam Hussein übernahm 1979 die Macht und unterdrückte die irakische Bevölkerung mit Gewalt und Angst, wobei er das Gesetz und grundlegende Menschenrechte missachtete. Zu Beginn der 2000er Jahre litt sein Regime an den internationalen Sanktionen und den wiederholten Versuchen ihn abzusetzen.
Saddam Hussein - Irak
Im Jahr 2003 marschierten die USA in den Irak ein und inmitten des Chaos verschwand Hussein. Während der Unruhen halfen amerikanische Soldaten den Einheimischen, eine Statue des gestürzten Diktators umzuwerfen. Es dauerte sieben Monate, um Hussein zu finden, der sich in einem Versteck unter der Erde aufhielt. Er wurde wegen Kriegsverbrechen in Bagdad angeklagt und schließlich zum Tode durch Erhängen verurteilt.
Muammar Gadhafi - Libyen
1969 übernahm Muammar Gaddafi durch einen Putsch die Macht und stürzte die Monarchie in Libyen. Er regierte das Land 42 Jahre lang und schaffte politische Parteien, formelle Regierungen und Gewerkschaften ab. Gaddafi, der sich selbst als "Bruder des Führers" bezeichnete, häufte aufgrund der reichlichen Ölreserven Libyens immensen Reichtum an.
Muammar Gadhafi - Libyen
Im Jahr 2011, nach dem Arabischen Frühling, demonstrierten die Bürger Libyens gegen die korrupte Diktatur. Gaddafis Truppen reagierten mit extremer und unverhältnismäßiger Gewalt, während ihr Anführer den internationalen Medien versicherte: "Alle meine Leute lieben mich." Der Aufstand weitete sich aus und der Konflikt dauerte mit Unterstützung der NATO ein halbes Jahr an. Im August desselben Jahres eroberten die Rebellen Tripolis und beendeten damit seine Herrschaft. Zwei Monate später wurde Gaddafi entdeckt, gefangen genommen und anschließend hingerichtet.
Nicolae Ceaușescu - Rumänien
Nicolae Ceaușescu regierte Rumänien von 1965 bis zu seinem Tod 1989 mit eiserner Faust. Sein Regime war von einer berüchtigten Geheimpolizei geprägt, die für ihre Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen bekannt war, vergleichbar mit denen in der UdSSR. Ceaușescus Missmanagement der Gelder führte dazu, dass sein Volk Hunger litt und etliche Menschen in Rumänien unterernährt waren. Rumänien war zu dieser Zeit das einzige europäische Land, in dem solch schlimmen Bedingungen herrschten. Dennoch verfolgte er seine grandiose Vision, den Parlamentspalast zu errichten, das größte zivile Verwaltungsgebäude der Welt.
Nicolae Ceaușescu - Rumänien
Im Jahr 1989 kam es zur Eskalation. Das Volk rebellierte und Ceaușescu und seine Frau Elena Ceaușescu mussten aus Bukarest fliehen. Die Polizei nahm beide fest und nach einem überstürzten Prozess wurden sie wegen Verbrechen gegen den Staat verurteilt und zum Tode verurteilt. Am Weihnachtstag wurde das Paar von einem Erschießungskommando hingerichtet. Bis heute sendet das rumänische Fernsehen jährlich Aufnahmen ihrer Hinrichtung.
Ion Antonescu - Rumänien
Nicolae Ceaușescu erlangte Berühmtheit als Rumäniens am meisten verachteter Diktator. Aber er war nicht der Erste. Vor ihm regierte Ion Antonescu während des Zweiten Weltkriegs als Teil einer Militärdiktatur über Rumänien. Antonescu, der gleichzeitig Premierminister, Außenminister und Verteidigungsminister war, verbündete sich 1940 mit Hitler und festigte ein Bündnis, das weitreichende Folgen haben sollte.
Ion Antonescu - Rumänien
Er führte ethnische Säuberungen in Rumänien durch, indem er Massaker verübte und Vernichtungslager errichtete. Man geht davon aus, dass er für den Tod von 400.000 Juden und Roma verantwortlich war. 1944 übernahm König Michael I. von Rumänien die Regierung. Anschließend wurde Antonescu wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt und 1946 durch ein Erschießungskommando hingerichtet.
Park Chung-hee - Südkorea
Nordkorea: Hier denken wohl etliche an eine strenge Diktatur, aber Park Chung-hee aus Südkorea ließ Nordkorea im Vergleich dazu damals geradezu gastfreundlich aussehen. Dieser rücksichtslose Diktator ergriff 1961 durch einen Militärputsch die Macht und wurde zum Alleinherrscher. Er führte eine Politik der "gelenkten Demokratie" ein, die an das heutige Russland erinnerte, das in Wirklichkeit weit davon entfernt war, eine echte Demokratie zu sein.
Park Chung-hee - Südkorea
Park nutzte die koreanischen Geheimdienste (KCIA), um Regimekritiker zu unterdrücken und gleichzeitig die Freiheiten von Bürgern, Medien, Schulen und politischen Organisationen einzuschränken. 1972 verhängte er das Kriegsrecht und löste damit letztlich eine Revolution aus, die sein Regime stürzte. Park starb durch seinen langjährigen Begleiter und Verbündeten Kim Jae Kyu, der zufällig auch der Chef der KCIA war.
Hideki Tojo - Japan
Hideki Tojo war während des größten Teils des Zweiten Weltkriegs, von 1941 bis 1944, Premierminister Japans. Tojo war für die damalige Entscheidung Japans, in den Krieg zu ziehen, verantwortlich und leitete viele schreckliche Gräueltaten. Unter seinem Regime hungerten sowohl Zivilisten als auch Kriegsgefangene und während der Invasion in Korea wurden Tausende Frauen und Mädchen entführt und als Liebessklaven für japanische Soldaten eingesetzt.
Hideki Tojo - Japan
Tojo trat 1944 zurück, als klar wurde, dass Japan den Krieg verlieren würde. 1945 kapitulierte Japan und Tojo wurde daraufhin vom Internationalen Militärgerichtshof wegen Kriegsverbrechen verhaftet. Er erhielt die Todesstrafe durch Erhängen.
Vidkun Quisling - Norwegen
Wie viele der Tyrannen hier, sah auch der Norweger Vidkun Quisling das Chaos des Zweiten Weltkriegs als perfekte Gelegenheit, die Macht zu ergreifen. Quisling war ein antisemitischer Faschist, der sich mit Hitler traf und ihn drängte, in Norwegen einzumarschieren. Hitler tat dies im folgenden Jahr und Quisling ernannte sich selbst zum Regierungschef. Sein Regime brach aufgrund öffentlicher Gegenreaktionen innerhalb einer Woche zusammen, aber er blieb der führende norwegische Politiker unter deutscher Führung, während Norwegen von den Nazis besetzt war.
Vidkun Quisling - Norwegen
Quisling war dafür verantwortlich, dass mindestens 1.000 Juden in den Tod geschickt wurden und wurde vom norwegischen Volk verachtet. Tatsächlich ist sein Name "Quisling" in Norwegen bis heute ein Synonym für "Verräter". Als Norwegen 1945 befreit wurde, wurde er wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt und hingerichtet.
Peter III. - Russland
Im Jahr 1762 bestieg Peter III. den russischen Thron, doch seine Herrschaft war von Konflikten und schlechten Entscheidungen geprägt. Er entfremdete seine Berater, den Adel, das Militär, die Bevölkerung und die Kirche und machte sich zahlreiche Feinde. Seine Kriege kosteten Tausende von Männern das Leben und er verärgerte seine Anhänger zusätzlich, indem er sich aus dem Siebenjährigen Krieg zurückzog und Frieden mit Preußen schloss. Ein Schritt, der diejenigen frustrierte, die jahrelang für diese Sache gekämpft hatten.
Peter III. - Russland
Nach nur einem halben Jahr an der Spitze wurde klar, dass Peters Herrschaft auf eine Katastrophe zulief. Seine Gemahlin Katharina plante heimlich, ihn zu entthronen und den russischen Thron für sich zu beanspruchen. Schließlich wurde Katharina II., bekannt als Katharina die Große, auch neue Herrscherin. Peter dankte bereits am nächsten Tag bereitwillig ab, erlebte jedoch ein tragisches Ende – er wurde verhaftet und vermutlich ermordet. Die genauen Umstände seines Todes sind unklar.
Nikolaus II. - Russland
Nikolaus II. von Russland gilt als der letzte Kaiser Russlands und der letzte der Romanows. Er bestieg 1894 den Thron und präsidierte eine Zeit, die von sozialen und politischen Unruhen aufgrund der zunehmenden Unterdrückung und Korruption innerhalb seines Regimes geprägt war. Die Spannungen erreichten 1905 ihren Höhepunkt, als Demonstranten zu seinem Winterpalast in Sankt Petersburg marschierten, um gegen den Russisch-Japanischen Krieg zu protestieren. Die Reaktion von Nikolaus II. war brutal und führte zum Tod und zur Verletzung Hunderter. Ein Vorfall, der als "Blutsonntag" in Erinnerung bleibt.
Nikolaus II. - Russland
Nikolaus II. musste 1917 schließlich abdanken, weil er die Rolle Russlands im Ersten Weltkrieg falsch eingeschätzt hatte. Seine unbeliebte Herrschaft veranlasste sogar diejenigen außerhalb der sozialistischen Revolution dazu, sich seine Absetzung zu wünschen. Tragisch: Ein paar Monate später wurden Nikolaus II., seine Frau, seine vier Töchter und sein Sohn brutal hingerichtet. Sie wurden in einen Keller gesperrt und von einer Gruppe Soldaten gnadenlos niedergeschossen.
Samuel Doe - Liberia
Samuel Doe ergriff 1980 durch einen gewaltsamen Putsch die Macht in Liberia, indem er den amtierenden Präsidenten stürzte und ermordete. Er missachtete die Verfassung des Landes und "gewann" 1985 eine Präsidentschaftswahl, die allgemein als betrügerisch kritisiert wurde. Does Regime war von Korruption geprägt und Meinungen, die seiner widersprachen, wurden gnadenlos unterdrückt. Dies brachte ihm den Ruf eines Tyrannen ein.
Samuel Doe - Liberia
Versuche, Doe zu ermorden und zu stürzen wurden konsequent mit gewaltsamen Mitteln vereitelt. Im Jahr 1990 geriet er in eine Rebellion, doch er klammerte sich unerschütterlich an die Macht. Nach seiner Gefangennahme musste er eine zermürbende 12-stündige Foltersitzung über sich ergehen lassen, bevor er schließlich starb.
Karl I. - England
König Karl I. von England glaubte wie seine Vorgänger an sein göttliches Herrschaftsrecht. Er ging jedoch noch einen Schritt weiter, strebte nach absoluter Macht und betrachtete sich als zweitgrößter Gott. Er beanspruchte die Autorität, Gesetze nach Belieben zu ändern und betrachtete Andersdenkende als Menschen, die sich nicht nur ihm, sondern auch Gott widersetzten. Karl I. war im Wesentlichen ein Diktator, getrieben von einem unnachgiebigen Wunsch nach Kontrolle.
Karl I. - England
Die Weigerung Karls I., Ratschläge zu befolgen oder mit Würdenträgern in Kontakt zu treten, schmälerte seine Popularität als Herrscher erheblich. Seine tyrannische Herrschaft, die von der Missachtung geltender Gesetze geprägt war, löste einen verheerenden Bürgerkrieg aus, der als der blutigste gilt, der jemals auf britischem Boden ausgetragen wurde. Trotz mehrfacher Gelegenheiten zur Reue und Friedensverhandlungen weigerte er sich, jegliches Fehlverhalten anzuerkennen. Infolgedessen wurde er zum Tode verurteilt und 1649 öffentlich enthauptet – vor einer Menschenmenge in Whitehall.
Julius Caesar - Rom
Wer kennt ihn nicht: Julius Caesar erlangte als verehrter General und Politiker im antiken Rom enorme Popularität und wurde für den Ausbau und die Stärkung der Römischen Republik verantwortlich gemacht. Im Jahr 44 v. Chr. wurde er jedoch zum Diktator auf Lebenszeit ernannt. Er ernannte seinen Großneffen zum Erben. Die Senatoren Gaius Cassius und Marcus Iunius Brutus sollten dann Caesars Ende bedeuten.
Julius Caesar - Rom
Caesar plante zahlreiche Reformen mit dem Ziel, eine starke Zentralregierung zu schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, vergrößerte er seine eigene Macht und verringerte gleichzeitig die Autorität der anderen Politiker Roms. Dieser Schritt stieß jedoch auf starken Widerstand. Eine bedeutende Fraktion von Politikern, die mit Caesar nicht einverstanden waren, schmiedete einen Plan, um ihn zu ermorden.
Julius Caesar - Rom
Die Personen, die gegen ihn eine Verschwörung planten, kamen zu dem gemeinsamen Entschluss, das Attentat während der bevorstehenden Senatssitzung durchzuführen. Es wird angenommen, dass etwa 60 Senatoren an diesem Plan beteiligt waren. Während des Treffens soll dann alles sehr schnell gegangen sein: Sie fügten ihm ganze 23 Stichwunden zu.
Domitian - Rom
Julius Caesar mag in dieser Galerie als wohlwollender Diktator herausragen, der die Liebe seines Volkes erlangte. Bedauerlicherweise erlebte Rom nach seinem Tod eine Reihe katastrophaler Anführer. Kaiser Domitian bestieg 81 n. Chr. den Thron und gilt weithin als einer der katastrophalsten römischen Kaiser aller Zeiten. Er war berüchtigt für seinen Egoismus, seine Paranoia und sein gnadenloses Verhalten.
Domitian - Rom
Mangels Klarheit nahm Domitian überall Drohungen und Beleidigungen wahr, was ihn zu einem rachsüchtigen und grausamen Herrscher machte. Da er dem Senat misstraute, richtete er mehrere Senatoren wegen Hochverrats hin und versuchte, die absolute Macht für sich zu erlangen. Zu diesem Zeitpunkt schien fast jeder eine Verschwörung gegen ihn zu planen. Ein Mitglied seines eigenen kaiserlichen Stabes wurde beauftragt, den ahnungslosen Kaiser zu erstechen. Sein Tod wurde auf den Straßen mit Jubel gefeiert und etliche Statuen von ihm in Rom wurden zerstört.
Quellen: (Zeit) (Live Science) (Hoover Institution) (Britannica)
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