Panda-Diplomatie: Kennen Sie diese flauschige, aber sehr reale politische Strategie?
Und warum es sie noch gibt
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LIFESTYLE Diplomatie
In einem aktuellen Fall von Panda-Diplomatie hat China Vereinbarungen getroffen, zwei Gruppen von Riesenpandas für einen längeren Urlaub in die USA und nach Spanien zu schicken. Als weniger bekannte diplomatische Taktik ist die Tier-Diplomatie eine beliebte Methode von Regierungen, die ihre Soft Power ausbauen wollen.
Neugierig geworden? In dieser Galerie erfahren Sie mehr über diese flauschige Taktik.
In den Nachrichten
Ende Februar 2024 gab die China Wildlife Conservation Association bekannt, dass sie Vereinbarungen über die Ausleihe einiger Riesenpandas in die USA und nach Spanien abgeschlossen hat.
Zwei glückliche Zoos
In diesem jüngsten Beispiel der "Panda-Diplomatie", der Praxis, Pandas als diplomatische Geschenke zu verschicken, erhalten der Zoo von San Diego in den USA und der Zoo von Madrid in Spanien jeweils eine neue Gruppe von Riesenpandas.
Alte Tradition
Dieser Schritt, der auf eine lange diplomatische Tradition zurückgeht, könnte ein Versuch Chinas sein, sein Streben nach so genannter "Soft Power" zu unterstützen.
Aktueller Kontext
Laut der Geschichtsprofessorin Susan Brownell ist sich die chinesische Führung darüber im Klaren, dass ihre wachsende wirtschaftliche und militärische Stärke oft als Bedrohung angesehen wird, insbesondere von der politischen Führung in den USA.
Chinas Absichten
Der Einsatz der Panda-Diplomatie deutet darauf hin, dass die Chinesen versuchen, ein positiveres, freundlicheres Bild ihres Landes auf der Weltbühne zu vermitteln.
Jüngste Rückrufe
Dieses jüngste Beispiel der Panda-Diplomatie folgt jedoch auf einige Rückrufe von Pandas durch China, die vor nicht allzu langer Zeit stattfanden.
Die USA
Im Jahr 2023 rief China drei Große Pandas zurück, die im Nationalen Zoo in Washington, D.C., lebten, und einen, der im Zoo von Memphis in Tennessee lebte.
Das Vereinigte Königreich
Im selben Jahr wurden auch zwei Pandas, die seit 2011 im Zoo von Edinburgh in Schottland lebten, zurückgebracht.
Diplomatischer Kontext
Diese Rückholaktionen fanden zu einer Zeit statt, als die Beziehungen zwischen China und dem Westen besonders turbulent waren.
Expertenmeinung
Einem Artikel der Diplomatieprofessorin Barbara K. Bodine zufolge hatten China und die USA zu dieser Zeit einige besonders schwierige sicherheitspolitische, humanitäre und wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.
Alte Tradition
Die Panda-Diplomatie, das vielleicht niedlichste Element der chinesischen Diplomatie, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie geht sogar auf die Tang-Dynastie zurück, die von 618 bis 907 n. Chr. regierte.
1972
Das wohl berühmteste Beispiel war 1972, als der ehemalige amerikanische Präsident Richard Nixon eine historische Reise nach China unternahm, die mehr als zwei Jahrzehnte der Spannungen zwischen den beiden Ländern beendete.
Nixons China-Besuch
Nur zwei Monate nach Nixons Besuch kam ein 18 Monate altes Pandapärchen, Hsing-Hsin und Ling-Ling, als Geschenk in die USA.
1941
Im Jahr 1941 schickte China zwei Pandas an die USA, kurz bevor das Land in den Zweiten Weltkrieg eintrat. Diese beiden Pandas wurden allgemein als ein Dankesgeschenk von China angesehen.
First Lady
Eine Bemerkung der First Lady der Republik China während der Ankündigungszeremonie bestätigte dies sogar.
Rede
Sie sagte, die Pandas seien eine Möglichkeit, "Chinas amerikanischen Freunden dafür zu danken, dass sie das Leiden unseres Volkes lindern und unsere Wunden verbinden".
Kommunistische Länder
Nicht nur westliche Länder haben Pandas als diplomatisches Geschenk von China erhalten. In den 1950er Jahren schickte der Vorsitzende Mao Zedong sie auch an die kommunistischen Verbündeten des Landes, darunter Nordkorea und die Sowjetunion.
Malaysia
Malaysia
Pandas auf dem Weg
Abgesehen vom politischen und diplomatischen Kontext ist es für den San Diego Zoo nun an der Zeit, sich auf seinen aufregenden Neuzugang vorzubereiten.
Alter Hase
Der Zoo hat bereits Erfahrung mit der Unterbringung von Pandas, die aus China kommen. Die letzten Panda-Bewohner kehrten 2019 nach 20 Jahren im Zoo in ihr Heimatland zurück.
Frühjahrsputz
Jetzt wird ihr Lebensraum renoviert und aufgefrischt, damit er rechtzeitig fertig wird, um seine neuen Bewohner aufzunehmen.
Schicke neue Unterkünfte
Nach Angaben von Greg Vicino, Vizepräsident für Wildtierpflege im Zoo, wird der ursprüngliche Lebensraum doppelt so groß sein. Es wird auch einen völlig neuen Lebensraum geben, und beide werden miteinander verbunden.
Großer Erfolg
Als der San Diego Zoo das letzte Mal Pandas aus China aufnahm, war dies ein großer Erfolg, sowohl was die Pflege der Tiere als auch die Pflege der Beziehungen zu den chinesischen Kollegen betrifft.
Sonstige Tier-Diplomatie
Die Panda-Diplomatie ist zwar das am häufigsten zitierte Beispiel für den Einsatz von Tieren zur Förderung diplomatischer Beziehungen, aber es gibt auch andere Beispiele.
Australien
Australien zum Beispiel ist eines der Länder, die in Sachen Tierd-Diplomatie dem Beispiel Chinas folgen.
Koalas
Seit dem G20-Gipfel in Brisbane, als Bilder des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama für Schlagzeilen sorgten, hat Australien seine eigene Politik der "Koala-Diplomatie" entwickelt.
Krokodile
Australien hat auch andere Tiere als diplomatische Geschenke verwendet. Prinz George von Wales erhielt zum Beispiel ein Babykrokodil aus dem Land.
Beuteltiere
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen Australien und Singapur haben die Australier außerdem vier Beuteltiere für sechs Monate nach Singapur geschickt.
Zusammenfassend
Da haben Sie es also: Panda-Diplomatie. Eine niedliche und lustige Art, die diplomatischen Beziehungen zu fördern und gleichzeitig andere Länder dazu zu inspirieren, das Gleiche zu tun.
Quellen: (BBC) (DiploFoundation)
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