Was macht Wal-Kot so wertvoll für unseren Planeten?
Die Giganten der Meere gehören ohne Frage zu den wichtigsten Tieren der Welt
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Die unendlichen Weiten des Ozeans beheimaten die vielseitige Meeresbiologie, die die Grundlage für unser Leben auf Erden bildet. Die größten unter den Meeresbewohnern, die Wale, gehören hier besonders dazu. Die Meeresbiologin Asha de Vos hat einen inspirierenden TED-Vortrag über den wertvollen Beitrag der Wale zur Gesundheit des Planeten gehalten. Allem voran sind Walexkremente sehr, sehr wichtig.
Neugierig? Klicken Sie sich durch die folgende Galerie, um herauszufinden, warum die Ausscheidungen von Walen so wichtig sind.
Die größten Säugetiere
Als eine der größten Tierarten des Ozeans, haben Wale einen großen Einfluss auf ihre Umgebung und zwar hauptsächlich auf zwei Arten, durch ihre Ausscheidungen und durch ihre sterblichen Überreste.
Phytoplankton
Walausscheidungen spielen für das Ökosystem im Meer eine wichtige Rolle. Sie düngen das Phytoplankton, eine mikroskopisch kleine Algenart, die die Grundlage für die Nahrungskette des Meeres bildet und als Futter für eine Vielzahl an Organismen und Lebewesen dient.
Sauerstofferzeuger
Phytoplankton produziert außerdem über die Hälfte des weltweiten Sauerstoffs, indem es Kohlenstoffdioxid umwandelt. Das macht es zu einer der größten Sauerstoffquellen für unsere Luft.
Wälder im Vergleich
Natürlich sind Bäume und Wälder unter anderem durch den Sauerstoff, den sie freisetzen, für ein Leben auf der Erde unabdingbar. Mehr als die Hälfte des weltweiten Sauerstoffs stammt allerdings aus den Ozeanen.
Indirekter Einfluss
Deshalb unterstützt Walkacke indirekt das Leben auf der Erde, indem sie durch die Düngung das Wachstum von Phytoplankton unterstützt und so zu einer größeren Sauerstoffproduktion beiträgt.
CO2
Phytoplankton setzt nicht nur Sauerstoff frei, sondern nimmt, genau wie Bäume für die Fotosynthese Kohlenstoffdioxid auf und wandelt es in Sauerstoff um. Dies hilft, den Klimawandel zu verlangsamen.
Ein ganzes Ökosystem
Auch andere Lebewesen sind auf die Nährstoffe in den Walexkrementen angewiesen. Die Ausscheidungen sind voller Stickstoff und Eisen, was für das Wachstum von Meerespflanzen und Algen wichtig ist. Die Fäkalien sind also unverzichtbar, um den Nährstoffkreislauf in marinen Ökosystemen anzutreiben.
Seltene Nährstoffe
Bestimmte Nährstoffe, die in Walexkrementen vorkommen, sind im Ozean selten. Wale fressen nährstoffreiche Beutetiere in den Tiefen des Ozeans und verteilen diese in kargeren Gebieten.
Korallenriffe
Walfäkalien tragen zur Gesundheit von Korallenriffen bei, indem sie das Wachstum von Algen unterstützen, die als Nahrung für Korallenpolypen dienen. Korallenriffe sind für das Leben auf der Erde unglaublich wichtig, da hier auf einer Flächeneinheit mehr verschiedene Arten vorkommen als in jedem anderen marinen Ökosystem.
Marines Leben
In Korallenriffen kommt eine Menge mariner Lebensformen vor, unter anderem Fische, Wirbellose und andere Organismen. Das macht sie zu einem der biologisch vielfältigsten Ökosysteme der Erde.
Meeresfrüchte
Fischbestände weltweit sind auf die Exkremente von Walen angewiesen. Ohne die Nährstoffe daraus wären die Populationen von Fischen und anderen Meerestieren stark gefährdet, sodass eine wichtige Nahrungsquelle für den Menschen wegfallen würde.
Nachhaltige Fischerei
Auch wenn die nachhaltige Fischerei große Schritte in Richtung eines nicht-invasiven Fischfangs gemacht hat, ist auch sie auf die Fäkalien von Walen angewiesen, die das Ökosystem der Ozeane gesund erhalten.
Tourismus
Aber Fischerei und die Meereslebewesen sind nicht die einzigen, die profitieren. Auch andere Wirtschaftszweige wie zum Beispiel der Tourismus und Erholungsmöglichkeiten brauchen ein gesundes Meeresökosystem, um zu profitieren. Und so trägt Walkot auch dazu bei.
Walbeobachtung
Der Tourismus rund um Walbeobachtung basiert auf einer gesunden Walpopulation und Meeresökosystemen, die alle auf den Nährstoffkreisläufen aufbauen, die durch Walexkremente befeuert werden.
Ein Ozeanmessgerät
Walausscheidungen sind außerdem ein Indikator für die Gesundheit eines Ozeans. Ihr Auftreten und ihre Verteilung versorgen Wissenschaftler mit wertvollen Informationen über die Gesundheit und die Produktivität mariner Ökosysteme.
Wissenschaftliche Studien
Die Untersuchung und Verteilung von Walexkrementen hilft den Wissenschaftlern, die Funktionsweisen von Ökosystemen und Einflussfaktoren auf die marine Produktivität und Biodiversität besser zu verstehen.
Wale nachverfolgen
Da Wale große Distanzen zurücklegen können, haben Wissenschaftler oft Schwierigkeiten, ihre Wanderungen nachzuvollziehen. Indem er den Biologen erlaubt, das Brutverhalten und die Nahrungsgründe von Walen zu erforschen, trägt Walkot zu ihrem Erhalt bei.
Megafauna
Zur marinen Megafauna zählen nicht nur Wale, sondern auch Haie, Rochen und eine Reihe von Knochenfischen. Insgesamt spielt die marine Megafauna in ihrem jeweiligen Ökosystem eine Schlüsselrolle und trägt so zu seinem Erhalt bei.
Tote Wale
Und was ist mit den Walkadavern? Wenn ein Wal stirbt, sinkt sein Körper auf den Meeresgrund und nimmt dabei eine große Menge Kohlenstoffdioxid mit sich. Ein Walkadaver enthält durchschnittlich 33 Tonnen CO2.
Kohlenstoffemissionen
Zum Vergleich, ein Walkadaver fängt etwa so viel CO2 ein, wie acht Autos innerhalb eines Jahres ausstoßen.
Ein Lebensraum für andere
Walkadaver sind außerdem eine Oase des Überflusses. Sie beheimaten eine Reihe von Arten, wie zum Beispiel Schleimaale, die zum Überleben auf sie angewiesen sind. Von einem Walskelett mit hohem Verwesungsgrad können sich bis zu 200 Arten ernähren.
Walintelligenz
Und falls das noch nicht reichen sollte, um Wale zu schützen, gibt es noch weitere Gründe. Wale sind für ihre hohe Intelligenz, ihr Sozialverhalten und Kommunikationsfähigkeiten bekannt. Die Erforschung ihrer Wahrnehmung und ihres Verhaltens kann unser Verständnis von tierischer Intelligenz und unserer eigenen Verbindung mit der Umwelt verbessern.
Kulturelle Identität
Für Küstenbewohner und Ureinwohner auf der ganzen Welt spielen Wale eine wichtige Rolle in ihrer kulturellen Identität und stehen für ihre Herkunft und traditionelle Wege der Wissensvermittlung.
Walfang
Leider sind Wale immer noch gefährdet. 200 Jahre lang wurden Wale gefangen und so eine Lücke in das Ökosystem gerissen, die eine lange Zeit brauchte, um zu heilen.
Rettet die Wale
In den 70ern startete Greenpeace seine erste Anti-Walfang-Kampagne unter dem Titel "Rettet die Wale". Die Kampagne stellte sich als voller Erfolg heraus, als 1986 die Internationale Walfang Kommission (IWC) den kommerziellen Walfang verbot.
Schutz
Umweltschutzorganisationen wie die Marine Megafauna Foundation (MMF) widmen sich dem Schutz der am meisten gefährdeten Ozeanriesen.
Für zukünftige Generationen
Der Schutz von Walen ist für jegliche Lebensformen auf unserem Planeten unabdingbar. Ohne Wale würde die gesamte Struktur des Ökosystems Meer zusammenbrechen und mit ihr das Leben aller zukünftiger Generationen.
Quellen: (TED Talks) (National Oceanic and Atmospheric Administration) (Marine Megafauna Foundation)
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