Lake Mead ist ein Reservoir, dass 1936 durch den Bau des Hoover-Damms errichtet wurde. Diese beiden erstaunlichen Werke modernen Ingenieurwesens liegen auf der Grenzen zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona.

Lake Mead ist 185 km lang und zwischen 1,6 und 16 km breit. Er hat die unvorstellbare Kapazität von 38.296.200.000 Kubikmetern.

Der See und seine Umgebung wurden 1936 zur "Lake Mead National Recreation Area" erklärt, ein Gebiet, das sich vom Grand Canyon in Colorado bis zum Davis-Damm in Nevada erstreckt.

In dem Gebiet gibt es mehrere Strände, Yachthäfen und Wassersportanlagen. Rund acht Millionen Menschen besuchen das Gebiet pro Jahr, besonders die Bewohner des nahegelegenen Las Vegas.

Der Stausee versorgt mehr als 25 Millionen Menschen in den Staaten Nevada und Arizona mit Trinkwasser und ist außerdem eine wichtige Ressource für Bewässerung und Wasserkraft.

Der Stausee kann bis zu 42 Billionen Liter Wasser speichern und ist damit technisch gesehen das größte Wasserreservoir in den Vereinigten Staaten, aber schon seit 1999 kam es nicht mehr an seine Kapazitätsgrenze.

Im Sommer 2022 sank der Wasserspiegel auf einen Tiefstand von 27 % der Gesamtkapazität. Eine Dürre, die schon seit zwei Jahrzehnten andauert, ist Schuld an diesem dramatischen Wasserniedrigstand.

Lake Mead und der gesamte Colorado River trocknen seit etwa 20 Jahren kontinuierlich aus. Wissenschaftler sagen, dies sei die längste Dürre seit rund 1.200 Jahren.

Die Dürre ist so weitreichend und extrem, dass man sie mit den NASA-Satelliten aus dem Weltraum nachverfolgen kann.

Die Dürre wird vermutlich durch eine Kombination aus verringertem Niederschlag, ausgelöst etwa durch den Klimawandel, und einer gesteigerten Nachfrage durch das Bevölkerungswachstum ausgelöst. Die Nähe zu Las Vegas und die wachsende Bewohnerzahl erschweren den vorhandenen Wassermangel noch zusätzlich.

Zusätzlich zu den katastrophalen Auswirkungen für die Anwohner und die Landwirtschaft, sorgt der sinkende Wasserpegel auch für die Schließung vieler Anlagen im und um Lake Mead. Yachthäfen müssen schließen, weil sie ihre Landungsbrücken und Bootrampen nicht noch weiter verlängern können, um das sich zurückziehende Wasser zu erreichen.

Das führt zu einer verringerten Nutzung des Gebiets, was wiederum Auswirkungen auf das Gastgewerbe rund um den See hat. 

Lake Mead erreichte seinen Höhepunkt der Beliebtheit bei Besuchern in den 1950ern, als Las Vegas zur Metropole wurde, die es heute ist, und zahlreiche Prominente anzog. Der Tourismus in Nevada wuchs und diejenigen, die der Sin City einen Besuch abstatteten, kühlten sich gerne an den Stränden um oder bei einer Bootsfahrt auf Lake Mead ab.

Die Beliebtheit des Reiseziels wuchs bis in die 1980er Jahre, als der Wasserstand erstmals sank. Als der See zurückging, entstand ein so genannter "Badewannenring" aus weißen Mineralablagerungen. Das machte ihn für potenzielle Segler und Badegäste ziemlich unattraktiv.

Die Yachthäfen versuchten, ihren Standort zu verlagern, um mit dem schwindenden Wasser Schritt zu halten, wodurch sie weiter von den etablierten Hotels und Restaurants entfernt waren. Dies führte zu weiteren Geschäftseinbußen, und schließlich wurden die meisten der luxuriösen Annehmlichkeiten des Erholungsgebiets Lake Mead aufgegeben.

Heute sind die ehemals angenehmen touristischen Strände und Buchten nun ausgetrocknetes Ödland, übersät mit den Schätzen, die einst auf dem Seegrund versteckt waren. Vergessene Boote und Relikte vergangener Jahrzehnte kommen immer mehr zum Vorschein, während das Ufer immer weiter zurückweicht.

Im See wurden viele Kuriositäten entdeckt, darunter ein versunkenes B-29-Flugzeug aus dem Jahr 1948.

Außerdem wurden ein Schiffswrack aus dem Zweiten Weltkrieg und einige weitere grausige Entdeckungen gemacht.

Bootsfahrer auf dem Lake Mead stießen im Mai 2022 auf ein Fass im Wasser. In dem Fass befanden sich die Überreste eines Mannes, dem Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre in den Kopf geschossen worden war.

Aufgrund der Art der Wunden und der Entsorgung der Überreste wird dieser besondere Fund als Mord untersucht. Experten sprechen von einem Mord im Stil der Mafia, was Fragen über die Nähe des Sees zu Las Vegas und die seit langem bestehende Verbindung der Stadt zur Mafia aufwirft.

Das örtliche Mafia-Museum in Nevada bestätigte, dass der Leichnam aus einer der gewalttätigsten Perioden in der Geschichte von Las Vegas stammt und bezeichnete sie als "eine Ära mit beispielloser Straßenkriminalität und Unterweltmorden".

Bevor es zum Glücksspielmekka wurde, war Las Vegas eine kleine Wüstenstadt, in der nicht viel los war. In den 1940er Jahren begannen New Yorker Verbrecher, das Potenzial der Stadt als Glücksspielziel zu erkunden.

Im Jahr 1946 eröffneten sie das erste Luxuscasino. Das "Flamingo" war die erste der vielen von Mafiosi finanzierten Glücksspieleinrichtungen, die in Las Vegas eröffnet wurden.

Auch die Gang "Chicago Outfit" ließ sich in der wachsenden Metropole nieder. Sie eröffneten das Stardust-Casino, das zur Heimat des Rat Packs wurde und Stars wie Frank Sinatra und Dean Martin beherbergte, denen schon lange Verbindungen zur Mafia nachgesagt wurden. Mit solchen berühmten Gesichtern, die die Stadt unterstützten, wurde Las Vegas zu einem beliebten Touristenziel.

Es lässt sich nicht leugnen, dass die Mafia Las Vegas zu dem gemacht hat, was es heute ist, und dass es mit Sicherheit den Spitznamen "Sin City" verdient hat. Deshalb stellt die Entdeckung menschlicher Überreste im nahe gelegenen Lake Mead eine faszinierende Verbindung zwischen dem Klimawandel und der kriminellen Geschichte von Las Vegas her.

Der riesige, abgelegene See wäre der ideale Ort gewesen, um einen Leichnam spurlos zu beseitigen, wenn nicht der Wasserstand gesunken wäre.

Zwei Wochen nach der Entdeckung der Überreste in der Tonne im Mai stieß ein Schwesternpaar beim Paddeln auf dem See auf weitere Knochen. Was sie für das Skelett eines Schafs hielten, entpuppte sich als weitere menschliche Überreste.

Später wurde festgestellt, dass sie einem 39-jährigen Mann gehörten, der vor fast fünf Jahrzehnten in dem Stausee ertrunken sein soll. Die Behörden gaben am 28. März 2023 bekannt, dass es sich bei Donald Smith um einen Einwohner von Las Vegas handelt, der laut CNN im April 1974 ertrank, wobei es sich vermutlich um einen Unfall handelte.

Eine dritte grausige Entdeckung wurde am 25. Juli 2022 gemacht, als weitere menschliche Knochen durch die zurückweichende Uferlinie freigelegt wurden. Weitere menschliche Überreste wurden am 6. und 15. August entdeckt. Sie wurden alle im Swim-Beach-Gebiet des Lake Mead gefunden, und die Behörden versuchen immer noch festzustellen, ob die Knochen zu einer Person oder zu mehreren Personen gehören.

Örtliche Historiker sagen, dass es zweifellos weitere Entdeckungen am Lake Mead geben wird, da das Wasser weiterhin die Geheimnisse der Vergangenheit preisgibt.

Quellen: (Britannica) (The Guardian) (CNN) (NPR) (National Crime Syndicate) 

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Hotels und Erholungsanlagen begannen, aus dem Boden zu schießen, um die steigenden Besucherzahlen zu versorgen, etwa mit "Floatels" (Hotels auf Booten) und schwimmenden Restaurants. Promis wie Don Rickles und Harry Belafonte waren häufige Gäste in diesen Establishments.

Lake Mead ist ein großes Wasserreservoir rund 40 Minuten von Las Vegas entfernt. Der menschengemachte See wird vom Colorado River gespeist und versorgt Millionen Menschen im US-Bundesstaat Nevada mit Trinkwasser. Er ist weder der schönste, noch der beeindruckendste See in der Region, aber trotzdem las man in den letzten Jahren immer wieder über ihn in den Schlagzeilen. Dramatisch niedrige Wasserstände aufgrund des Klimawandels verkleinern schon seit Jahrzehnten kontinuierlich den See, und in den letzten Jahren sank der Pegel rasant.

Im Sommer 2022 enthüllte das zurückweichende Wasser dann mehr als eine grausame Überraschung. Klicken Sie sich durch diese Galerie und erfahren Sie mehr über den jetzt berüchtigten Lake Mead und seine tödlichen Geheimnisse, die in seinen Tiefen versteckt waren.