Japan kapitulierte offiziell am 2. September 1945. Auch wenn die Ankündigung, die Kaiser Hirohito im August 1945 im Radio machte, vielleicht nicht alle erreichte. 

Das japanische Reich war damals ziemlich groß und erstreckte sich vom Kontinent bis zu einem großen Teil des Pazifiks.

Die Kommunikation im gesamten Reich war schwierig, insbesondere nachdem die Alliierten so viele wichtige Infrastrukturen zerstört hatten.

Viele Japaner wollten einfach nicht glauben, dass ihr Land kapituliert hatte. Viele beschlossen buchstäblich, nicht mit der Niederlage zu leben. Andere wollten es einfach nicht wahr haben und hielten die Nachricht für reine Propaganda der Alliierten.

Einer dieser Männer war Hauptmann Sakae Ōba. Der Offizier der kaiserlichen japanischen Armee versteckte sich zusammen mit 46 Soldaten und 160 Zivilisten auf der Insel Saipan und führte dort einen Guerillakrieg.

Ōba "der Fuchs" kämpfte noch 16 Monate nach dem Fall von Saipan und drei Monate nach Ende des Zweiten Weltkriegs weiter. Am 1. Dezember 1945 kapitulierte er vor den Amerikanern. Er verstarb 1992 im Alter von 78 Jahren.

Leutnant Ei Yamaguchi gehörte zu den Überlebenden, nachdem die amerikanischen Streitkräfte 1944 die Insel Peleliu eingenommen hatten. Yamaguchi und andere versteckten sich und bewegten sich durch ein Netz von unterirdischen Tunneln. Dass der Krieg vorbei war, wurde ihnen nie mitgeteilt.

Ein Widerstandskämpfer wurde im April 1947 gefangen genommen, aber es gab viele andere, die sich versteckt hielten und immer noch glaubten, dass Japan im Krieg sei. Ein japanischer Admiral musste auf die Insel eingeflogen werden, um die Nachricht zu bestätigen. Erst am 21. April 1947 tauchten Ei Yamaguchi und die anderen Versteckten auf und ergaben sich.

Die südliche Hälfte der Insel Sachalin (Russland) war zu dieser Zeit unter japanischer Kontrolle. Die Sowjets besetzten diesen Teil der Insel, und Ishinosuke Uwano wurde gefangen genommen und in ein Lager in Sibirien gebracht. Uwanos Familie und Freunde verloren ihn aus den Augen.

Ishinosuke Uwano verließ schließlich das Lager und wurde Sowjetbürger. Er gründete eine Familie und ein Leben in der damaligen Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Als er nach Japan zurückkehrte, hatte er seine Staatsbürgerschaft verloren, weil er im Jahr 2000 für tot erklärt worden war!

Im Jahr 1944 wurde das Schiff von Noboru Kinoshita von den Amerikanern angegriffen und vor den Philippinen versenkt. Er war einer der wenigen Überlebenden, die es bis zur Insel Samar schafften. Kinoshita schloss sich daraufhin den japanischen Streitkräften an und begab sich auf eine militärische Mission tief in den Dschungel der Insel Luzon.

Ohne zu wissen, dass der Krieg vorbei war, überlebte Noboru Kinoshita im Dschungel und wartete darauf, irgendwann gerettet zu werden. Es vergingen 11 Jahre bis er schließlich 1955 von der philippinischen Polizei verhaftet wurde, nachdem er beim Diebstahl von Süßkartoffeln von einem Bauern erwischt worden war. Kinoshita nahm sich einen Monat nach seiner Festnahme das Leben.

Der Unteroffizier der kaiserlichen japanischen Armee war der drittlängste Widerstandskämpfer. Nachdem die amerikanischen Streitkräfte Guam eingenommen hatten, flohen Yokoi und neun weitere Soldaten in den Dschungel. Shoichi Yokoi überlebte sie alle. Seine letzten beiden Kameraden starben 1964.

Yokoi erfuhr von der japanischen Niederlage im Jahr 1952, weigerte sich aber weiterhin, sich zu ergeben. Im Januar 1972 fanden zwei einheimische Männer Shoichi Yokoi und brachten ihn zurück in die Zivilisation. Das Bild zeigt eine Nachbildung von Yokois ursprünglicher Höhle, in der er jahrzehntelang lebte.

Obwohl er die letzten 28 Jahre isoliert im Dschungel verbrachte, passte sich Yokoi gut an das Stadtleben in Japan an, wo er zu einer beliebten Berühmtheit wurde. Er starb im Jahr 1997.

Im Jahr 1944 wurde ein japanischer Konvoi vor Anatahan, einer Insel der Nördlichen Marianen, angegriffen und versenkt. Insgesamt 36 Männer schafften es auf die Insel, wo sie von dem Leiter einer Kokosnussplantage und seiner Frau empfangen wurden. Kurz darauf nahmen die Amerikaner die Hauptinseln der Marianen ein, wobei sie die kleine Insel Anatahan umgingen, sie aber von der Kommunikation und den Ressourcen abgeschnitten ließen.

Die Schiffbrüchigen kämpften ums Überleben, bis im Januar 1945 ein B-29-Bomber auf die Insel stürzte. Die Schiffbrüchigen nutzten die Metallreste des Flugzeugs, um nützliche Gegenstände herzustellen, wie Fallschirme für Kleidung, Nylonschnüre für Angelschnüre usw.

Es gab nur eine Frau auf der Insel, Kazuko Higa, deren Mann nach der Ankunft der Soldaten auf mysteriöse Weise verschwand. Sie heiratete schließlich einen Schiffbrüchigen namens Kikuichiro Higa, der später getötet wurde. Die Männer wetteiferten um die Zuneigung von Higa, die Berichten zufolge eine Reihe von Liebhabern hatte.

Die Lage verschlimmerte sich, als die Gruppe herausfand, wie man Kokosnusswein gärt. Der Alkohol auf der Insel könnte mit den 12 Morden in Verbindung stehen, die 1951 begangen wurden!

Obwohl Flugblätter über der Insel abgeworfen wurden, die die Gruppe darüber informierten, dass der Krieg vorbei war, taten sie dies als feindliche Propaganda ab. Schließlich kapitulierten sie 1951.

Kazuko Higa, die später den Spitznamen "Die Bienenkönigin von Anatahan" erhielt, wurde in Japan berühmt. Sie lebte jedoch ein Leben in der Prostitution, bevor sie schließlich im Alter von 51 Jahren als Müllsammlerin starb. 

Hiroo Onoda ist einer der berühmtesten Verweigerer. Als ausgebildeter Kommandant und Spion versteckte sich Onoda auf der Insel Lubang im Westen der Philippinen, nachdem die Amerikaner die Kontrolle über sie übernommen hatten. Leutnant Onoda und seine Männer überlebten fast 30 Jahre lang im Dschungel.

Flugblätter sowie Briefe und Bilder von ihren Familien wurden auf der Insel abgeworfen, aber Onoda und seine Männer taten sie alle als Fake News ab. Onoda verlor allmählich seine Gefährten (einer verließ freiwillig die Insel, einer wurde von einem Suchtrupp getötet und ein anderer von einem Polizisten erschossen), bis er schließlich allein dastand.

Erst 1974 stolperte ein Rucksacktourist über Hiroo Onoda. Da er sich immer noch weigerte, seine Niederlage zu akzeptieren, musste die japanische Regierung Onodas ehemaligen Befehlshaber ausfindig machen, von dem er die Anweisungen zur Kapitulation erhielt. Erst dann gab Onoda sein Schwert ab.

Während seines Widerstandes zerstörte Onoda viel Eigentum und tötete eine Reihe von Zivilisten auf den Philippinen. Er wurde jedoch nie für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen.

Hiroo Onoda kehrte als Held nach Japan zurück. Ein Jahr später wanderte er nach Brasilien aus, wo er Viehzüchter wurde. Onoda verstarb 2014 im Alter von 91 Jahren.

Teruo Nakamura war der "letzte der letzten" japanischen Widerstandskämpfer. Nakamura befand sich 1944 auf der Insel Morotai (dem heutigen Indonesien), als die Amerikaner die Insel einnahmen. Er floh mit einer Gruppe von Soldaten in den Dschungel.

Die Gruppe blieb etwa ein Jahrzehnt lang zusammen, doch 1956 beschloss Nakamura, einen Alleingang zu unternehmen. Schließlich wurde er von einem Piloten entdeckt, der die Behörden alarmierte. Am 18. Dezember 1974 wurde Teruo Nakamura gefangen genommen und nach Jakarta geflogen, wo er medizinisch versorgt wurde.

Im Gegensatz zu Hiroo Onoda wurde Teruo Nakamura in Japan jedoch nicht so viel Aufmerksamkeit zuteil. Vielleicht lag das daran, dass Nakamura ein Kolonialsoldat aus dem später unabhängigen Taiwan war. Kolonialsoldat zu sein bedeutet, dass er nicht Mitglied der kaiserlichen japanischen Armee war.

Da Nakamura nicht der kaiserlichen japanischen Armee angehörte, hatte er keinen Anspruch auf eine Rente oder sonstige Leistungen. Onoda erhielt von Japan eine Entschädigung von etwa 160.000 US-Dollar, während Nakamura nur 227 US-Dollar erhielt. Teruo Nakamura kehrte nach Taiwan zurück und verstarb fünf Jahre später an Krebs.

Quellen: (The Guardian) (BBC) (Warfare History Network) (History Collection) (INQUIRER.net) (YourStory)

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