Donald Trump wird bei seinem zweiten Amtsantritt am 20. Januar 2025 78 Jahre alt sein, was ihn zum ältesten Präsidenten der US-amerikanischen Geschichte macht. Trump weigert sich jedoch entgegen der jahrzehntelangen Praxis neue Angaben zu seiner körperlichen oder psychischen Gesundheit zu machen.

Obwohl er sich sein Leben lang von Tabak und Alkohol ferngehalten hat, ist seine körperliche und mentale Gesundheit seit seinem ersten Einzug ins Weiße Hause 2017 ins Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt. Fragen nach seinem Blutdruck, genauem Gewicht oder ob er weiterhin einst verschriebene Medikamente gegen einen hohen Cholesterinspiegel nimmt, machen immer noch die Runde.

In einem Interview mit CBS News im August 2024 sagte Donald Trump, dass er weder unter einer posttraumatischen Belastungsstörung noch unter anderen resultierenden Gesundheitsauswirkungen nach dem Mordanschlag auf ihn leidet. Zusätzlich zu den Ereignissen am 13. Juli in Butler, Pennsylvania, haben ÄrztInnen und PsychologInnen darüber spekuliert, dass Trump psychische Einschränkungen von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung bis hin zu einer Form von Demenz haben könnte.

Während seiner Präsidentschaft war vor allem Joe Bidens Alter Anlass zur Sorge. Er kam mit 78 ins Amt, bis dahin der älteste Präsident der USA.

Während seiner Amtszeit wurde Biden aufgrund einer obstruktiven Schlafapnoe, nichtvalvulärem Vorhofflimmern (eine Herzrhythmusstörung) und Hyperlipidämie, eines erhöhten Cholesterinwerts im Blut, behandelt. Er litt auch unter einem versteiften Gangbild aufgrund von Arthritis der Wirbelsäule und den Nachwirkungen einer Verletzung.

Die schlechte Leistung Bidens bei der Fernsehdebatte am 27. Juni 2024, bei der er über Zahlen und Worte stolperte, seinen Faden verlor und Schwierigkeiten hatte, seine Sätze zu Ende zu führen, befeuerte die Debatte über sein Alter, seine psychische und physische Gesundheit und die Fähigkeit, die Regierung zu führen. Am 21. Juli 2024 gab das Weiße Haus seinen Ausstieg aus dem Rennen um die Präsidentschaftswahl 2024 bekannt.

Papst Franziskus hat bereits unter eine Vielzahl an gesundheitlichen Problemen gelitten, die Jahrzehnte zurückreichen, als der 21-jährige damals noch Jorge Bergoglio eine Pleuritis bekam (eine Entzündung der Membran, die die Lunge umgibt und die Rippen auskleidet) und ein Teil seiner Lunge in Argentinien entfernt werden musste.

Als eines der ältesten Oberhäupter in der Geschichte der katholischen Kirche (er wurde 2013 im Alter von 76 zum Papst gewählt) hat Papst Franziskus mit verschiedenen Gesundheitsproblemen zu kämpfen, darunter Grippeerkrankungen, Lungenentzündungen und eine zweimalige Darmoperation.

Der Papst hat lange unter Ischiasbeschwerden gelitten, eine chronische Nervenerkrankung, die Rücken-, Hüft- und Beinschmerzen verursacht und sitzt nun im Rollstuhl. Er verbringt sein Leben im Vatikan zunehmend im Sitzen.

Im Dezember 2024 unterzog sich der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu einer Operation zur Entfernung der Prostata. Die Operation wurde durch eine Harnwegsinfektion nötig gemacht, die von einer gutartigen Prostatavergrößerung ausgelöst wurde.

Der 75 Jahre alte israelische Staatschef hat in den letzten Jahren unter einer Reihe von gesundheitlichen Problemen gelitten, darunter eine Herzerkrankung, die ihm offenbar seit langem bekannt war, er aber vor der Öffentlichkeit geheim gehalten hatte. Das Problem wurde im Juli 2024 aufgedeckt, nachdem ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt worden war.

Netanjahu war zuvor wegen einer Dehydrierung behandelt worden, was zu einer Nacht im Krankenhaus führte, und unterzog sich im März 2024 einer erfolgreichen Operation eines Leistenbruches.

Im Dezember 2024 unterzog sich der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva einer Notoperation nach einer intrakraniellen Blutung. Die Ärzte vollführten am 79-jährigen brasilianischen Staatschef eine Kraniotomie, ein Verfahren, bei dem ein Stück Knochen operativ aus dem Schädel entfernt wird, um die Blutung zu behandeln und den Druck zu lindern. Der Knochen wird anschließend ersetzt.

Die gesundheitlichen Leiden von Lula da Silva sind wohl bekannt. 2011 wurde bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert und er musste sich einer Chemo- und Strahlentherapie unterziehen.

2021 wurde Lula positiv auf COVID-19 getestet, erholte sich jedoch, ohne ins Krankenhaus eingewiesen werden zu müssen. Im Oktober 2023 wurde dem Politiker eine Hüftprothese eingesetzt, die das obere Ende seines Oberschenkelknochens ersetzte, um seine Arthrose zu behandeln. Er hat sich ebenso einer kosmetischen Augenlidstraffung unterzogen, bei der überschüssige Haut an beiden Augenlidern entfernt wurde.

Die Gesundheit von Wladimir Putin ist seit Jahren Gegenstand für Spekulationen und Gerüchte, die vom Kreml immer schnell damit abgespeist werden, dass der russische Präsident unter keinen schweren Krankheiten leide.

Im November 2024 verschwand Putin 13 Tage lang aus der Öffentlichkeit, was Vermutungen über seinen Gesundheitszustand laut werden ließ. Bereits im März war vermutet worden, dass der russische Staatschef entweder unter Parkinson, einer Herzerkrankung oder sogar Krebs leide.

Gerüchte, dass Putin unter amyotropher Lateralsklerose, einer Motoneuron-Krankheit, leidet, wurden von einer Reihe von öffentlichen Auftritten verstärkt, bei denen er aufgedunsen, schwach und angespannt wirkte. Der Gesundheitszustand des Präsidenten bleibt jedoch vor der russischen Öffentlichkeit und der Welt verborgen.

Die Gesundheit von Angela Merkel rückte 2019 ins Zentrum der Aufmerksamkeit, als die Kanzlerin bei einer Reihe von Vorfällen stark zitterte. Ihr erster Zitteranfall trat am 18. Juni 2019 auf, als sie den damals frisch ins Amt gekommenen Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, in Berlin begrüßte.

Im Schloss Bellevue zeigte Merkel am 27. Juni 2019 erneut das starke Zittern, nur eine Woche nachdem das Treffen mit Selenskyj für Besorgnis gesorgt hatte.

Nach einem dritten Vorfall am 10. Juli 2019, bei der Begrüßung des finnischen Premierministers in Berlin, wurde Merkel sorgfältig auf jegliche Krankheitszeichen untersucht. Von da an blieb sie beim Spielen der Nationalhymnen bei offiziellen Zeremonien sitzen. Das Kanzleramt wies Bedenken über die Gesundheit der Kanzlerin zurück und begründete die Vorfälle mit der Hitze und Dehydrierung. Angela Merkel schied 2021 nach 16 Jahren als Kanzlerin aus dem Amt.

Shinzo Abe kämpfte den Großteil seiner Zeit im Amt als Premierminister Japans von 2006 bis 2007 und erneut von 2012 bis 2020 mit seiner Gesundheit.

Abe litt an chronischer Colitis ulcerosa und erzählte, dass er seit der Schulzeit damit zu kämpfen hatte. Zu den Symptomen gehören Unterleibskrämpfe, Gewichtsverlust und Müdigkeit. Die Krankheit zwang ihn 2007 zum Rücktritt als Premierminister.

Angesichts seines Zustands unterzog sich Abe zweimal jährlich einer umfassenden ärztlichen Untersuchung. Er kehrte 2012 in sein Amt zurück, musste aber 2020 erneut zurücktreten, da sich sein Zustand verschlechterte. Am 8. Juli 2022 wurde Shinzo Abe während einer Wahlkampfrede am Bahnhof Yamato-Saidaiji in Nara erschossen.

Als Kind wäre John F. Kennedy beinahe an Scharlach gestorben und hatte zudem ernsthafte Verdauungsprobleme. Als junger Mann litt er an Harnwegsinfektionen, Prostatitis und einem Zwölffingerdarmgeschwür.

Kennedys bekanntestes gesundheitliches Leiden waren seine schweren Wirbelsäulen- und Rückenprobleme, die viermal weitgehend erfolglose Operationen erforderlich machten. Kennedys Beschwerden könnten den Wiener Gipfel von 1961 beeinflusst haben, ein angespanntes Treffen, bei dem JFK vom sowjetischen Premier Nikita Chruschtschow unter Druck gesetzt wurde, der die merkwürdige Passivität des jungen Präsidenten ausnutzte.

Der Schaukelstuhl war ein Markenzeichen von Kennedys Präsidentschaft, aber der Grund, warum er ihn benutzte, war, um seine chronischen Rückenschmerzen zu lindern. JFK wurde am 22. November 1963 in Dallas, Texas, ermordet.

Anthony Eden wurde 1955 britischer Premierminister, litt aber bereits in den 1920er Jahren an einem Magengeschwür. Später entwickelte er Gallensteine, die eine operative Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) erforderlich machten.

Bei der Cholezystektomie wurde Edens Hauptgallengang beschädigt, wodurch er anfällig für wiederkehrende Infektionen, Gallenwegsverschlüsse und Leberversagen wurde.

Während seiner Amtszeit litt der Premierminister an Cholangitis, einer schmerzhaften Bauchinfektion, wegen der er 1956 ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Anschließend wurde ihm Benzedrin, ein Amphetamin, verschrieben, ein Medikament, von dem er angeblich abhängig wurde und die für sein schlechtes Urteilsvermögen während der Suez-Krise verantwortlich gemacht wurde. Am 9. Januar 1957 schied Eden aus dem Kabinett aus und begründete dies mit seiner Abhängigkeit von Stimulanzien, die Schlaflosigkeit, Unruhe und Stimmungsschwankungen verursachten.

Quellen: (National Institutes of Health) (The Washington Post) (Associated Press) (CNN) (BBC) (DW) (France 24) (The New Yorker)