Als Schwimmerohr oder Bade-Otitis wird eine Entzündung des Gehörgangs bezeichnet. Der Gehörgang verbindet die Ohrmuschel mit dem Trommelfell.

Ein Schwimmerohr unterscheidet sich von der verbreiteten Ohrentzündung, die sich Kinder häufig mit einer Erkältung einfangen. Hierbei handelt es sich um eine Mittelohrentzündung, oder Otitis Media, die hinter dem Trommelfell auftritt.

Ein Schwimmerohr wird in der Regel von Bakterien ausgelöst, es können jedoch auch Pilze oder Viren zugrunde liegen.

Das Ohrenschmalz schützt das Ohr vor Schäden und erschwert das Wachstum der Keime, die das Schwimmerohr verursachen. Wenn die Haut im Ohr aufgekratzt oder beschädigt wird, können Keime eindringen und für eine Entzündung sorgen.

Ohrenschmalz, auch Cerumen genannt, wird von den Ohrenschmalzdrüsen gebildet und besteht aus einer Mischung von abgestorbenen Hautzellen, Haaren und Absonderungen der Drüsen.

Bei der Verwendung von Wattestäbchen, Haarnadeln oder ähnlichem zur Reinigung der Ohren kann das schützende Ohrenschmalz abgetragen und die Haut aufgekratzt werden.

Wenn Wasser nach dem Schwimmen oder der Dusche im Gehörgang eingeschlossen wird, kann es Teile des Cerumens auflösen und die Haut aufweichen, sodass Keime leichter eindringen können.

Auch feuchte Wetterverhältnisse und Schweiß können für das Einschließen von Feuchtigkeit im Ohr verantwortlich sein und das Wachstum von Keimen fördern.

Ein Schwimmerohr kann zwar in allen Altersgruppen auftreten, ist jedoch bei Kindern und Teenagern am häufigsten.

Kinder haben häufig engere Gehörgänge, aus denen Wasser nicht so gut ablaufen kann.

Haarpflegeprodukte und Kosmetika können genau wie Hautkrankheiten wie Ekzeme und Schuppenflechte die Haut reizen und die Wahrscheinlichkeit für ein Schwimmerohr erhöhen.

Schwimmerohren sind nicht ansteckend, können jedoch bei Kindern, die gemeinsam schwimmen gehen, gleichzeitig auftreten.

Zu den Symptomen eines Schwimmerohrs nach einem Sprung ins Meer oder an Land gehören Juckreiz, Schmerzen und Empfindlichkeit im Ohr.

Möglicherweise stellen Sie fest, dass Flüssigkeit aus dem Ohr fließt und dass Sie gedämpft hören.

Wenn Sie Ohrenschmerzen haben sollten Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Die richtige Behandlung kann verhindern, dass sich die Entzündung verschlimmert.

Nach einer Untersuchung Ihres Ohrs werden Ihnen wahrscheinlich Ohrentropfen und ein Antibiotikum gegen die Entzündung verschrieben.

Rezeptfreie Ohrentropfen können die Schmerzen lindern und helfen das Ohr zu trocknen. Es ist wichtig, die Flüssigkeit drei bis fünf Minuten lang im Gehörgang zu behalten, sodass man sich für die Verabreichung am besten auf eine Seite mit dem betroffenen Ohr nach oben legt.

Während der Behandlung des Schwimmerohrs sollten Sie die Verwendung von In-Ear-Kopfhörern, Ohrenstöpseln oder Hörgeräten pausieren, um Ihre Ohren trocken zu halten und weitere Reizungen zu vermeiden, bis die Schmerzen und der Abfluss nachlassen.

Während der Behandlung des Schwimmerohrs sollten Sie Ihre Ohren sieben bis zehn Tage lang so trocken wie möglich halten. Nehmen Sie statt der Dusche lieber ein Bad und meiden Sie Schwimmen oder Wassersportarten.

Aufgrund ihrer antimikrobischen Eigenschaften wird Knoblauchöltropfen eine Wirkung in der Behandlung von Ohrentzündungen zugesprochen. Der Inhaltsstoff Allicin, der antibakterielle und antifungale Wirkungen hat, soll die Entzündung reduzieren und die dafür verantwortlichen Mikroben bekämpfen.

Manche Menschen glauben, das Ohrenkerzen gegen den Aufbau von Ohrenschmalz und das Schwimmerohr helfen.

Ohrenkerzen sind eine alternative Therapiemethode, bei der eine spitz zulaufende Kerze verwendet wird, um mithilfe des durch die Flamme entstehenden teilweisen Vakuums Verunreinigungen aus dem Gehörgang zu ziehen.

Es gibt keine Belege dafür, dass Ohrenkerzen bei der Behandlung von Schwimmerohren helfen und ihre Verwendung wird auch nicht empfohlen.

In der Regel fühlt sich ein Schwimmerohr innerhalb von zwei Tagen nach Beginn der Behandlung besser an. Es kann jedoch manchmal sogar noch schlimmer werden und zu anderen gesundheitlichen Problemen führen.

Eine chronische Außenohrentzündung tritt dann auf, wenn ein Schwimmerohr nicht innerhalb von drei Monaten abheilt. Sie kann vorkommen, wenn Sie von schwer zu behandelnden Bakterien oder Pilzen betroffen sind.

Wenn auch selten tritt eine Otitis externa maligna dann auf, wenn sich die Entzündung auf die Knochen und Knorpel des Kopfes ausbreitet. Sie tritt meist bei älteren Menschen mit Diabetes oder Betroffenen von HIV oder anderen Immunschwächen auf.

Falls Ihnen schwindlig ist oder die Ohren klingeln, könnte dies auf ein ernsthafteres Problem hinweisen. Wenden Sie sich an einen Arzt oder eine Ärztin, wenn Sie starke Schmerzen oder einen Ausschlag auf der Kopfhaut oder in der Nähe des Ohres haben.

Um einem Schwimmerohr vorzubeugen können Sie beim Schwimmen oder Baden Ohrenstöpsel tragen, die verhindern, dass Wasser in die Ohren dringt.

Träufeln Sie nach dem Schwimmen oder Baden eine Mischung aus gleichen Teilen Reinigungsalkohol und Essig in die Ohren. Der Alkohol hilft beim Verdunsten des Wassers aus dem Ohr und die Säure des Essigs beugt Bakterienwachstum vor.

Quellen: (WebMD) (Verywell Health)