Der stille Schmerz: Die emotionalen Auswirkungen einer Fehlgeburt
Ein Thema, das leider immer noch tabu ist
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Gesundheit Verlust
Obwohl es relativ häufig vorkommt, wird über Fehlgeburten nicht viel gesprochen. Im Allgemeinen sind die Menschen mit dem physischen Konzept einer Fehlgeburt vertraut, aber die emotionalen Auswirkungen werden oft unter den Teppich gekehrt.
Eine Fehlgeburt kann für den Körper sehr belastend sein, und es ist wichtig, dass jede Frau, die glaubt, Symptome zu haben, dringend einen Arzt oder eine Ärztin aufsucht. Dabei wird jedoch oft vergessen, dass eine Fehlgeburt auch emotional sehr belastend sein kann und komplizierte Gefühle der Trauer auslöst, über die viele nicht sprechen.
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Definition
Die Definition einer Fehlgeburt variiert je nach Land ein wenig, doch meist beschreibt der Begriff den Verlust eines Babys in den ersten 23 Wochen.
Statistiken
Da das Thema Fehlgeburt nicht oft diskutiert wird, ist den Menschen oft nicht bewusst, wie häufig sie ist. Weltweit gibt es jedes Jahr etwa 23 Millionen Fehlgeburten.
Zeitraum
Obwohl eine Fehlgeburt auch später in der Schwangerschaft auftreten kann, geschieht sie meistens in den ersten 12 Wochen. Manchmal sogar, bevor die Frau überhaupt weiß, dass sie schwanger ist.
Der Grund
Es gibt verschiedene Gründe für eine Fehlgeburt, auch wenn der Arzt oder die Ärztin in den meisten Fällen den Grund für eine bestimmte Fehlgeburt nicht feststellen kann.
Der Grund
In den meisten Fällen trägt die Frau keine Schuld. Eine Fehlgeburt tritt oft auf, weil das Baby abnormale Chromosomen hat.
Was sind Chromosomen?
Chromosomen kann man sich am besten als Bausteine vorstellen, die die Entwicklung des Babys steuern. Wenn es zu viele oder zu wenige sind, entwickelt sich das Baby nicht richtig, was zu einer Fehlgeburt führen kann.
Einmaliges Ereignis
In den meisten Fällen handelt es sich bei einer Fehlgeburt um ein einmaliges Ereignis, und die meisten Menschen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, können in der Zukunft eine erfolgreiche Schwangerschaft erleben.
Wiederholte Fehlgeburten
Körperliche Auszehrung
Eine Fehlgeburt kann körperlich sehr belastend sein, und wer Symptome bemerkt, sollte unbedingt schnell ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Emotional belastend
Trauer
Trauer
Eine sehr persönliche Erfahrung
Manche Menschen empfinden es zum Beispiel als beruhigend, darüber zu sprechen, während andere das Thema als zu schmerzhaft empfinden.
Erholungszeit
Bei manchen Menschen dauert der Trauerprozess nur wenige Wochen, und sie fühlen sich danach bereit, weiterzumachen und ihre nächste Schwangerschaft zu planen.
Erholungszeit
Für andere Menschen kann der Gedanke an eine weitere Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum hinweg zu schmerzhaft sein. Das hängt ganz von der Person ab.
Paare
Für Menschen, die in einer Beziehung leben, ist es wichtig, daran zu denken, dass auch der Partner Gefühle der Trauer empfinden kann, und es hilft, so offen wie möglich über die eigenen Gefühle zu sprechen.
Auch Männer leiden darunter
Besonders Männern fällt es oft schwer, ihre Gefühle auszudrücken, vor allem wenn sie sich für die Partnerin verantwortlich fühlen.
Negative Gefühle
Es ist wichtig, sich nicht für seine Gefühle zu schämen. Gefühle wie Schuld oder Wut auf andere sind völlig normal und werden mit der Zeit nachlassen.
Gedenken
Wenn es darum geht, mit den Gefühlen der Trauer nach einer Fehlgeburt umzugehen, finden manche Menschen es hilfreich, etwas im Gedenken an ihr ungeborenes Baby zu tun.
Gedenkzeremonie
In vielen Fällen können die Eltern eine Gedenkzeremonie für ihr Baby organisieren, wenn sie das für ihren Heilungsprozess als hilfreich empfinden und wünschen.
Optionen für die Beerdigung
In bestimmten Krankenhäusern und Kliniken ist dies möglich. Einzelpersonen können manchmal auch eine Beerdigung zu Hause vereinbaren, wenn sie dies wünschen.
Einäscherung
Eine andere Option wäre die Einäscherung. Sie kann entweder im Krankenhaus oder in einem Kreamtorium durchgeführt werden. Allerdings bieten nicht alle Krematorien diesen Service an.
Hilfe holen
Menschen, denen es schwerfällt, mit der durch eine Fehlgeburt verursachten Trauer umzugehen, sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hilfsgruppen
Obwohl Fehlgeburten leider noch immer ein Tabuthema sind, scheint sich langsam etwas zu verändern. Inzwischen gibt es zunehmend Unterstützungsgruppen, die sowohl Frauen als auch Männern helfen.
Kampagnen für den Wandel
Inzwischen gibt es Einzelpersonen, die sich für eine Verbesserung der Betreuung nach einer Fehlgeburt einsetzen.
WHO-Untersuchung
Im Jahr 2013 führte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Untersuchung zur psychologischen Nachsorge im Falle einer Fehlgeburt durch.
Schlussfolgerung
Diese Untersuchung kam zu dem Schluss, dass es nicht genügend Beweise gibt, um allen Menschen in dieser Situation psychologische Unterstützung anzubieten, schlug aber vor, Menschen, bei denen ein hohes Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung besteht, Folgetermine anzubieten.
Abschließende Überlegungen
Es gibt noch viel zu tun, wenn es darum geht zu verstehen, wie man Menschen, die eine Fehlgeburt erleben und sich davon erholen, am besten unterstützen kann. Eine stärkere Sensibilisierung ist jedoch ein guter Anfang.
Quellen: (APA) (WHO) (NHS)
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