Was ist die Dekompressionskrankheit und wie entsteht sie?
Wie Tauchen zu einem medizinischen Notfall werden kann
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Tauchen ist eine der beliebtesten Wassersportarten weltweit. Laut Scubanomics, die Marktdaten, Forschung, Umfragen & Statistiken zum Tauchsport herausbringt, gibt es rund sechs Millionen aktive TaucherInnen weltweit sowie unzählige Schnorchel-Begeisterte, die in Meeren und Ozeanen bunte Riffe und gesunkene Schiffswracks erkunden und dabei eine erstaunliche Vielfalt an Meerestieren erleben. Doch das Erkunden der Unterwasserwelt birgt auch Gefahren – darunter das Risiko, an einer potenziell lebensgefährlichen Erkrankung zu leiden, die als Dekompressionskrankheit (DCS) bekannt ist. Aber was genau ist DCS, und wie entsteht sie?
Klicken Sie sich durch diese Galerie und erfahren Sie, wie ein Unterwasserabenteuer zu einem medizinischen Notfall werden kann.
Was ist die Dekompressionskrankheit?
Die Dekompressionskrankheit (auch "Taucherkrankheit" genannt) tritt auf, wenn TaucherInnen nach einem Aufenthalt in der Tiefe zu schnell an die Oberfläche aufsteigen. Dabei können sich in ihrem Blut und Gewebe Stickstoffblasen bilden, da der Körper den unter Druck gelösten Stickstoff nicht schnell genug abbaut. Diese Blasen können Schmerzen, Lähmungen und im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Schäden verursachen.
Wie kommt es dazu?
Bei der Dekompression treten gelöste Gase als Blasen im Körpergewebe und im Gefäßsystem aus der Lösung aus.
Was ist die Dekompressionskrankheit?
DCS wird am häufigsten mit Gerätetauchen und Tiefseetauchern in Verbindung gebracht, die zu schnell an die Oberfläche aufsteigen.
Was TaucherInnen atmen
Unter Wasser atmen TaucherInnen komprimierte Luft ein, die Stickstoffgas mit dem gleichen Druck wie das umgebende Wasser enthält.
Gefahren eines schnellen Aufstiegs
Wenn ein Taucher oder eine Taucherin zu schnell an die Oberfläche schwimmt, also zu schnell aufsteigt, kann der Stickstoff winzige Bläschen im Blut und/oder im Körpergewebe bilden.
Zu schnell auftauchen
Wenn ein Taucher oder eine Taucherin mit angehaltenem Atem schnell aufsteigt, kann die daraus resultierende Reduzierung des Umgebungsdrucks ebenfalls zu einer Überblähung seiner Lunge führen.
Auswirkungen von DCS
Dies kann dazu führen, dass die winzigen Luftbläschen (Alveolen) der Lunge platzen und Luftblasen direkt in den Blutkreislauf entweichen.
Arterielle Gasembolie
Diese Luftblasen können den Blutfluss zu verschiedenen Teilen des Körpers blockieren, eine sehr ernste Erkrankung, die als arterielle Gasembolie (AGE) bekannt ist.
Wie sich DCS auf den Körper auswirkt
Da Blasen in jeden Teil des Körpers wandern können, kann DCS zahlreiche Symptome hervorrufen, deren Auswirkungen von Gelenkschmerzen und Hautausschlägen bis hin zu Lähmungen und sogar zum Tod reichen können.
Eine gebückte Haltung
Typischerweise führt DCS dazu, dass sich Blasen in wichtigen Gelenken wie Knien oder Ellbogen festsetzen, was dazu führt, dass sich die Betroffenen unter entsetzlichen Schmerzen bücken. Die Bezeichnung "Bends" (von englisch bend = "beugen") für diese Symptome kommt von der gebückten Haltung.
Risikofaktoren
Die Biegungen machen etwa 60 bis 70 % aller DCS-Fälle aus. Und das Risiko einer Dekompressionskrankheit steigt, wenn man beispielsweise einen Herzfehler hat.
Wann man nicht ins Wasser gehen sollte
Das Tauchen, wenn man dehydriert ist, kann das Risiko für die Dekompressionskrankheit erhöhen. Dasselbe gilt bei Übergewicht.
Gefahren durch Müdigkeit und Überanstrengung
Es ist unklug, zu tauchen, wenn man müde ist. Ebenso steigt das DCS-Risiko, wenn Sie sich unter Wasser überanstrengen.
Überlegungen zum Alter
Für das Sporttauchen gibt es keine Altersobergrenze. Mit zunehmendem Alter besteht jedoch ein erhöhtes Risiko für eine Dekompressionskrankheit.
Tauchen in kaltem Wasser
Beim Tauchen in kaltem Wasser steigt das Risiko für die Dekompressionskrankheit. Wenn Sie während des Aufstiegs warm sind, kann Ihr Körper Gase besser abbauen, was das Risiko verringert. Kaltes Wasser hingegen verlangsamt diesen Abbau, wodurch der Körper länger unter Druck steht und das Risiko für DCS steigt.
Gefahren beim Fliegen
Direkt nach dem Tauchen zu fliegen, kann gefährlich sein. Laut dem Divers Alert Network (DAN) sollten Sie mindestens 12 Stunden warten, wenn Sie nur einmal kurz getaucht sind, und mindestens 18 Stunden, wenn Sie an mehreren Tagen getaucht haben. Nach einem Tauchgang mit verpflichtenden Dekompressionsstopps sollten Sie sogar 48 Stunden warten. Bei speziellen Tauchgasen wie Heliox und Trimix für sehr tiefe Tauchgänge gelten besondere Regeln (dazu später mehr).
Höhengrenzen
Wenn ein Flug eine Höhe von mehr als 300 m umfasst, sollte das Fliegen vier bis sechs Wochen lang vermieden werden, um ein erneutes Auftreten der Symptome zu vermeiden.
Sättigungstauchen
Dekompressionskrankheit (DCS) kann auch durch andere Dinge verursacht werden, die einen Druckabfall hervorrufen. Dazu gehört das Dekomprimieren nach dem Sättigungstauchen. Dabei arbeiten professionelle TaucherInnen für längere Zeit in sehr großen Tiefen.
Gefahren beim kommerziellen Tauchen
Der Blutkreislauf des Tauchers oder der Taucherin ist mit einer sorgfältig zusammengestellten Gasmischung, beispielsweise Heliox und Trimix, gesättigt, die es ihm ermöglicht, dem Druck des umgebenden Wassers standzuhalten und eine Dekompressionskrankheit zu vermeiden. Das Ende eines Sättigungstauchgangs signalisiert den Beginn eines sorgfältig geplanten Dekompressionsverfahrens, das bei Nichtbeachtung bis ins letzte Detail zu DCS führen kann.
Indikatoren für DCS
Die Symptome einer Dekompressionskrankheit können schnell auftreten. Müdigkeit, Schwäche und Schmerzen in Muskeln und Gelenken sind Frühindikatoren.
Ursache und Wirkung
Kopfschmerzen, Benommenheit oder Schwindel sowie ein verwirrter Geisteszustand weisen ebenfalls auf DCS hin.
Andere häufige Symptome
Weitere häufige Symptome von DCS sind Sehstörungen wie Doppeltsehen, Bauch- oder Oberkörperschmerzen, Schock und Schwindel.
Erste Hilfe
TaucherInnen mit Verdacht auf DCS sollten flach liegen bleiben und 100 % Sauerstoff erhalten, sofern verfügbar. Indem man den Verletzten horizontal hält, wird verhindert, dass sich der Zustand verschlimmert, da Blasen zum Gehirn gelangen können.
Hyperbare Sauerstoffkammer
Die optimale Behandlung von DCS ist die Rekompressionstherapie mit einer hyperbaren Sauerstoffkammer.
Rekompressionstherapie
Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie, auch Rekompressionstherapie genannt, wird der Patient oder die Patientin in eine versiegelte Kammer gebracht, in der der Luftdruck dreimal höher als normal ist.
Was bewirkt die Rekompressionstherapie?
Die hyperbare Sauerstofftherapie bewirkt vier Dinge: Sie komprimiert (schrumpft) die Blasen; erhöht die Geschwindigkeit, mit der Stickstoff aus dem Körper entfernt wird; reduziert die durch die Blasen verursachte Entzündung; und verbessert die Sauerstoffversorgung des Körpergewebes und des Gefäßsystems. Dieser Vorgang erfolgt schrittweise über mehrere Tage.
So verhindern Sie DCS
Um einer Dekompressionskrankheit vorzubeugen, legen die meisten TaucherInnen vor dem Aufstieg an die Oberfläche einige Minuten lang einen Sicherheitsstopp ein und halten sich dabei an strenge Dekompressionspläne. SättigungstaucherInnen nutzen eine tauchbare Überdruckkammer, um Pausen während des Aufstiegs zu vermeiden.
DCS kann unerwartet auftreten
Es ist wichtig zu beachten, dass DCS auch dann auftreten kann, wenn eine Person innerhalb der Grenzen ihres Tauchcomputers oder ihrer Dekompressionstabellen taucht und selbst wenn sie einen Sicherheitsstopp durchführt.
Fitnessroutine
TaucherInnen müssen sich nicht nur der mit DCS verbundenen Risikofaktoren bewusst sein, sondern auch ein gewisses Maß an körperlicher Fitness aufrechterhalten. Regelmäßige Aerobic-Übungen sollten beispielsweise bereits vor der Tauchübung und dem anschließenden Tauchgang zur Routine eines Tauchers gehören.
Geeignet zum Tauchen
Tatsächlich obliegt es jedem Taucher und jeder Taucherin, sicherzustellen, dass er körperlich und geistig fit genug ist, um ins Wasser zu gehen.
Im Klartext
Durch das Befolgen grundlegender Regeln und das Treffen von Entscheidungen über akzeptable Risiken sollte ein Gerätetaucher bzw. eine Gerätetaucherin ein problemloses Unterwassererlebnis genießen.
Quellen: (PADI) (DAN) (National Institutes of Health) (Harvard Health) (CDC) (Healthline) (Scubanomics)
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