Haben Sie schon einmal etwas brennend Heißes angefasst und sind vor Schmerz zurückgeschreckt? Oder sind Sie vielleicht an einem eiskalten Wintermorgen nach draußen gegangen und haben gespürt, wie der Schmerz Ihren Körper durchströmt. Wir alle erleben Schmerzen auf die eine oder andere Weise, und wie genau wir sie ertragen, kann sich von Mensch zu Mensch drastisch unterscheiden. In dieser Galerie erfahren Sie, warum manche von uns mehr Schmerzen ertragen können und warum andere empfindlicher sind. Schmerzen zu verstehen, kann Ihnen helfen, Ihren Körper besser zu verstehen und Ihre allgemeine Gesundheit zu fördern.

Sind Sie neugierig, warum Menschen eine unterschiedliche Schmerztoleranz haben? Klicken Sie sich jetzt durch die folgende Galerie.

Die Schmerztoleranz ist die Menge an Schmerzen, die eine Person halbwegs ertragen kann. Mit anderen Worten: Die Empfindung kann zwar schmerzhaft sein, aber sie ist auch erträglich.

Eine Person mit einer höheren Schmerztoleranz kann oft mehr Schmerzen ertragen als jemand mit einer nur durchschnittlichen oder niedrigen Schmerztoleranz.

Nein, Schmerztoleranz und Schmerzgrenze sind zwei verschiedene Dinge. Die Schmerzgrenze ist der Zeitpunkt, an dem ein Reiz schmerzhaft wird, und sie ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Ein Beispiel, um den Unterschied zwischen Schmerztoleranz und Schmerzgrenze zu erklären, ist ein Zwicken. Die Schmerzgrenze wäre der Punkt, an dem das Zwicken für eine Person spürbar ist, während es bei einer anderen Person keine oder nur geringe Wirkung hat. Die Schmerztoleranz hingegen beschreibt, wie oft eine Person das Zwicken aushalten kann.

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die die Schmerztoleranz eines Menschen beeinflussen.

ForscherInnen glauben, dass genetische Faktoren Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung haben können. Einige Studien zeigen klare Ergebnisse, während andere darauf hinweisen, dass die Wirkung je nach Art des Schmerzes und des Reizes, dem eine Person ausgesetzt ist, unterschiedlich sein kann.

Das Alter könnte den Schmerz beeinflussen, den bestimmte Menschen erleben. In der Regel haben zum Beispiel Kinder eine niedrigere Schmerztoleranz als Erwachsene.

Das Geschlecht einer Person kann eine Rolle bei ihrer Schmerztoleranz spielen. Eine Studie stellte fest, dass Schmerz "bei Frauen, die tendenziell eine höhere Schmerzempfindlichkeit aufweisen, variabler sein kann."

Hormone, soziale Faktoren sowie körperliche und neuronale Unterschiede bei Männern und Frauen können die unterschiedliche Schmerztoleranz beeinflussen.

Stress kann definitiv einen Einfluss auf Schmerzen haben. Er kann dazu führen, dass eine Person angespannter ist oder generell mehr Schmerzen erwartet.

Die Erwartung von Schmerz kann eine Rolle dabei spielen, wie Menschen Schmerz erleben. Zum Beispiel wird jemand, der erwartet, dass etwas schmerzhafter ist, es wahrscheinlich auch so empfinden.

Frühere Erfahrungen mit bestimmten Schmerzarten können beeinflussen, wie diese Schmerzen in Zukunft wahrgenommen werden. Ein Beispiel dafür ist die Empfindlichkeit gegenüber Temperatur.

Wenn Sie in ein Klima umziehen, das sich stark von dem unterscheidet, an das Sie gewöhnt sind, können Sie Temperaturextreme intensiver erleben.

Wenn Sie eine bestimmte Erfahrung als schmerzhaft in Erinnerung haben, werden Sie wahrscheinlich in Zukunft das Gleiche oder Schlimmeres erwarten, wenn es wieder passieren sollte.

Manche Menschen mit psychischen Problemen wie Depressionen und Angstzuständen empfinden möglicherweise mehr Schmerzen.

Chronische Krankheiten können zu einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Schmerzen führen und die allgemeine Schmerztoleranz eines Menschen verringern.

Auch andere Faktoren können das Schmerzempfinden des Körpers beeinflussen. Dazu gehören nicht nur eingenommene Medikamente, sondern auch starker Schlafmangel oder Schlaflosigkeit sowie bestimmte Lebensgewohnheiten. All diese Aspekte können die Schmerztoleranz spürbar verändern.

Die Schmerztoleranz ist eine äußerst komplexe Erfahrung, die von Mensch zu Mensch schwankt. Dinge wie frühere Erfahrungen können zu einer geringeren Toleranz in der Zukunft führen.

Es kann schwierig sein, die Schmerztoleranz zu messen, und das Verfahren kann umstritten sein. Es gibt jedoch mehrere Methoden, darunter Dolorimetrie, Kaltwassertest und Schmerzintensitätsskalen.

Bei der Dolorimetrie wird ein so genanntes Dolorimeter verwendet, um sowohl die Schmerzgrenze als auch die Schmerztoleranz zu ermitteln. Die meisten Dolorimeter können Wärme, Druck oder elektrische Stimulation auf den Körper ausüben und anschließend den Grad des Schmerzes anzeigen, den Sie empfinden.

Ein häufig verwendeter Test zur Messung der Schmerztoleranz ist der Kaltwassertest, auch als Cold-Pressor-Methode bekannt. Dabei taucht man die Hand in ein Eimer mit eisigem Wasser und informiert den Arzt oder die Ärztin, der/die den Test überwacht, sobald Schmerzen auftreten.

ÄrztInnen und medizinisches Fachpersonal verwenden auch schriftliche Fragebögen oder Skalen, um sich ein Bild vom Schmerzniveau einer Person zu machen und festzustellen, wie gut eine Behandlung anschlägt. Sie können Sie zum Beispiel bitten, Ihre Schmerzen auf einer Skala von eins bis zehn zu bewerten.

Diejenigen, die eine geringere Schmerztoleranz haben, möchten vielleicht wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, diese zu erhöhen. Die kurze Antwort lautet: Ja. Es gibt zwar Möglichkeiten, die Schmerztoleranz zu erhöhen, aber das geschieht mit der Zeit und wird sich nicht drastisch ändern.

Aerobic, Widerstandstraining und Zirkeltraining können die Schmerztoleranz bei Menschen, die bereits recht gesund sind, erhöhen.

Yoga kann dazu beitragen, bestimmte schmerzbedingte Reaktionen zu verringern, indem es Ihnen hilft, sich Ihres Geistes und Körpers bewusster zu werden.

Biofeedback mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin kann das Schmerzbewusstsein einer Person erhöhen und ihr helfen, die Kontrolle über die Reaktion zu erlangen. Biofeedback kann mentale Bilder, Atemübungen und mehr umfassen.

Schmerzen zu äußern, indem man "Aua" sagt, wenn man sich verletzt hat, kann den Schmerz bis zu einem gewissen Grad lindern. Eine Studie im Journal of Pain ergab, dass Probanden, die "Aua" sagten, nachdem sie schmerzhaft kaltes Wasser berührt hatten, den Schmerz länger ertragen konnten.

Eine höhere Schmerztoleranz kann sich in bestimmten Situationen als nützlich erweisen, birgt aber auch Risiken. Schmerz ist unsere Warnung, dass etwas nicht stimmt. Wenn wir eine zu hohe Toleranz haben, könnten wir uns verletzen oder es versäumen, uns rechtzeitig in ärztliche Behandlung zu begeben.

Quellen: (Medical News Today) (Healthline) 

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