Gesundheitswunder Hopfen: Mehr als nur eine Zutat im Bier
Lernen Sie die Geschichte, die möglichen gesundheitlichen Vorteile und Nebenwirkungen des Hopfens kennen
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Gesundheit Heilpflanzen
Hopfen, die Blüte der Hopfenpflanze, kann mehr als nur dem Bier seinen Geschmack verleihen, Hopfen könnte auch überraschende gesundheitliche Wirkungen haben. Die lange Zeit wegen ihrer einzigartigen Bitterkeit und der konservierenden Eigenschaften geschätzte Blüte enthält Inhaltsstoffe wie Xanthohumol und Bittersäuren, deren mögliche Wirkungen auf Blutzucker, Entzündungen und sogar Krebszellen die Forschenden nun untersuchen. Auch wenn die Forschung hier erst am Anfang steht, deuten die ersten Ergebnisse darauf hin, dass Hopfen auch abseits des Biers für Wohlbefinden sorgen kann.
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Ursprung des Biers
Bier lässt sich bis zu den ersten Ackerbaugesellschaften zurückverfolgen, in denen die Menschen anfingen, Getreide wie Gerste und Weizen vor rund 12.000 Jahren anzubauen. Diese Veränderung stellte den Anfang der Braukultur dar, die die Grundlage für das Bier legte, das wir heute kennen.
Die zufällige Entdeckung der Gärung
Die frühen Menschen bemerkten eine überraschende Veränderung, wenn das Getreide nass wurde, was es in ein berauschendes Gebräu verwandelte. Obwohl sie den Prozess der Gärung nicht verstanden, wussten sie, dass dieses Getränk glücklich macht.
Von Nomaden zu Brauern
Der Wandel von einem nomadischen Lebensstil zum Ackerbau ermöglichte nicht nur dauerhafte Siedlungen, sondern stieß auch die ersten Experimente mit gärendem Getreide an.
Grut und die Konservierung von Bier in frühen Gesellschaften
Um den Geschmack und die Haltbarkeit zu verbessern, fügten die Menschen dem Gebräu Kräuter hinzu, die als Grut bezeichnet wurden. Diese Kräutermischung machte das Bier süffiger und verlängerte die Haltbarkeit.
Die Einführung von Hopfen in den Brauprozess
Vor etwa 1.000 Jahren wurde der Hopfen wegen seiner Bitterkeit, seines Aromas und seiner Fähigkeit, das Bier frisch zu halten, zum bevorzugten Grut. Im Mittelalter wurde der Hopfen in ganz Europa zu einer wichtigen Zutat für Bier.
Hopfen als geschmacklicher Verstärker im Bier
Hopfen bringt eine ausgeprägte Bitterkeit mit sich, die die natürliche Süße des Getreides ausgleicht. Diese Bitterkeit und die blumigen und fruchtigen Aromen des Hopfens haben dazu beigetragen, dass die Pflanze zu einem wesentlichen Bestandteil des Bieres wurde.
Hopfen in der traditionellen Medizin
Seit jeher wird Hopfen in der traditionellen Medizin geschätzt. Heute beschäftigt sich die Forschung mit diesen potenziellen Vorteilen in Bereichen wie Schlafunterstützung, Stressabbau und Entzündungskontrolle.
Förderliche Inhaltsstoffe
Studien deuten darauf hin, dass Hopfeninhaltsstoffe wie Xanthohumol bei einer Reihe von Gesundheitsproblemen helfen könnten.
Forschung
Obwohl sich die meisten Forschungen noch im Anfangsstadium befinden, zeigen Studien über Hopfenbestandteile an Zellen und Tieren vielversprechende Auswirkungen auf Blutzucker, Cholesterin und andere Gesundheitsmarker.
Begrenzte Verfügbarkeit
Da jedoch 99 % der Erntemengen in Deutschland an Hopfen an die Bierbrauerei geht, ist die Verfügbarkeit für den Einsatz in Supplementen und in der medizinischen Forschung begrenzt.
Biere mit wenig oder ohne Alkohol
ExpertInnen vermuten, dass alkoholfreie Biere dazu beitragen könnten, einige der Vorteile des Hopfens ohne übermäßigen Alkoholkonsum zu nutzen, was gesundheitsbewusste Verbraucher ansprechen würde.
Die paradoxe Rolle des Alkohols bei der Aufnahme
Die Hopfenbestandteile könnten zusammen mit Alkohol besser aufgenommen werden. Dies muss jedoch aufgrund der gesundheitlichen Auswirkungen des Alkohols eingeschränkt werden.
Die Rolle von Xanthohumol bei Übergewicht und der Blutzuckerkontrolle
In Labortests senkte Xanthohumol den Blutzuckerspiegel bei fettleibigen Ratten, was darauf hindeutet, dass es unter bestimmten Bedingungen helfen könnte, den Blutzucker zu kontrollieren und eine Gewichtszunahme zu verhindern.
Hopfen und Cholesterinmanagement
Die im Hopfen enthaltenen Antioxidantien vermindern nachweislich die Oxidation des "schlechten" LDL-Cholesterins, was möglicherweise dazu beiträgt, cholesterinbedingte Schäden im Blutkreislauf zu verhindern.
Mögliche krebsbekämpfende Wirkung
Xanthohumol hat in Laborversuchen zelltötende Wirkungen auf Krebszellen gezeigt, insbesondere auf solche, die mit Lungen-, Dickdarm- und Eierstockkrebs in Verbindung gebracht werden. Es kann das Wachstum und die Replikation von Krebszellen beeinträchtigen.
Aufnahme von Xanthohumol
Jüngste Studien haben gezeigt, dass der Mensch eine beträchtliche Menge an Xanthohumol in seinen Blutkreislauf aufnehmen kann, was das Potenzial für gesundheitliche Vorteile von Nahrungsergänzungsmitteln auf Hopfenbasis erhöht.
Erste Studien an Menschen sind vielversprechend
Kleine Studien am Menschen deuten darauf hin, dass Hopfen den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Prädiabetes senken könnte.
Hopfen zur Unterstützung der COVID-19-Behandlung
Während der Pandemie wurden Hopfenextraktpräparate bei COVID-19-Patienten mit Atemwegssymptomen getestet, wobei sich zeigte, dass sie die Beatmungszeit verkürzen und die Genesungsergebnisse verbessern können.
Verdauungsgesundheit
Aufgrund seiner Wechselwirkung mit der Galle im Verdauungssystem könnte Xanthohumol bei der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen von Nutzen sein.
Neue Studien zu Hopfen bei Morbus Crohn
Es wurden Studien zu den Auswirkungen von hochdosiertem Xanthohumol auf Morbus-Crohn-Patienten gestartet, wobei die Ergebnisse möglicherweise die Behandlungsmöglichkeiten verbessern könnten.
Linderung von Angststörungen und Depressionen
Studien, in denen Hopfen als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt wurde, haben gezeigt, dass die Symptome von Depressionen und Angstzuständen abnehmen, was ihn zu einem Kandidaten für weitere Studien zur Behandlung von Stimmungsstörungen macht.
Besserer Schlaf
Studien haben ergeben, dass Hopfen ein mildes Beruhigungsmittel ist, das bei Schlaflosigkeit oder Schlafstörungen hilfreich ist, insbesondere in Form von alkoholfreiem Bier.
Alternative zu Schlafmitteln
Außerdem hat Hopfen in Kombination mit Kräutern wie Baldrian nachweislich eine vergleichbare Wirkung wie Schlaftabletten und bietet damit eine natürliche Alternative für die Schlafunterstützung.
Linderung von Hitzewallungen
Das im Hopfen enthaltene Phytoöstrogen 8-Prenylnaringenin kann dazu beitragen, Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen zu lindern, indem es die Östrogenaktivität im Körper nachahmt.
Herz-Kreislauf-Potenzial von Xanthohumol
Studien über Xanthohumol haben gezeigt, dass es die Arterienverkalkung verringern könnte, was darauf hindeutet, dass Hopfen eines Tages eine Rolle bei der Unterstützung der kardiovaskulären Gesundheit spielen könnte.
Mögliche Nebenwirkungen von Hopfensupplementen
Obwohl Hopfensupplemente im Allgemeinen sicher sind, können sie leichte Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Schwindel verursachen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung von Hopfen
Hopfen kann Östrogen nachahmen, was für Menschen mit hormonempfindlichen Erkrankungen ein Risiko darstellen kann. Auch vor Operationen sollte er wegen seiner beruhigenden Wirkung vermieden werden.
Dosierung und Vorsichtsmaßnahmen
Da es keine standardisierte Dosierung gibt, sollten diejenigen, die Hopfenpräparate konsumieren, sich an die Produktrichtlinien halten und sich individuell ärztlich beraten lassen.
Zukunft der Hopfenforschung
Das Interesse an Hopfen wächst, und die Forschenden untersuchen seine zahlreichen gesundheitlichen Vorteile. Die laufenden Studien zeigen, dass Hopfen eine vielseitige Pflanze für Gesundheit und Wohlbefinden sein kann.
Quellen: (National Geographic) (Verywell Health) (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
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