Das Geschäft mit der Empörung: Was hinter Rage-baiting steckt
Was Rage-baiting ist und warum man es meiden sollte
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Haben Sie beim Scrollen durch die sozialen Netzwerke schon einmal etwas gesehen, das Sie wütend gemacht hat? Was haben Sie getan? Falls Sie wie viele andere in diesem hoch emotionalen Zustand sind, haben Sie den Post vielleicht kommentiert oder sogar aus Wut mit Freunden geteilt. Es ist online nicht unüblich, sensationalisierte, dramatische und verärgernde Inhalte zu sehen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass dies häufig beabsichtigt ist.
Diese Masche, um die Beteiligung in den sozialen Netzwerken zu steigern und die Werbeeinnahmen zu erhöhen, wird Rage-baiting genannt. In dieser Anleitung werden Sie erfahren, um was es sich dabei genau handelt, warum es schlecht ist und wie Sie zum Kampf dagegen beitragen können.
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Was ist Rage-baiting?
Als Rage-baiting wird bezeichnet, wenn Content Creator Videos aufnehmen, Inhalte produzieren oder sogar Posts schreiben mit der Absicht, andere Nutzer sehr wütend zu machen.
Ist Rage-baiting das Selbe wie Click-baiting?
Auch wenn es sich ähnlich anhört, sind Click-baiting und Rage-baiting unterschiedliche Dinge. Beim Click-baiting wird die Überschrift genutzt, um Leser dazu zu verleiten, auf das Video oder den Artikel zu klicken, während Rage-baiting darauf ausgelegt ist, manipulativ zu wirken.
Die ethischen Auswirkungen von Rage-baiting
Wenn Content Creator Inhalte absichtlich so gestalten, dass sie manipulativ wirken, ist das moralisch fragwürdig. Dies wird genutzt, um Nutzer zu ermutigen, Kommentare zu hinterlassen, um die Bindung zu steigern und letztlich mehr Geld damit zu verdienen.
Beteiligung, die Währung des Internets
Content Creator verdienen mehr Geld, wenn sie Unternehmen erlauben, mit ihnen auf unterschiedlichen Plattformen der sozialen Medien zu werben. Die Unternehmen wollen natürlich mit den beliebtesten Influencern werben. Mit anderen Worten, die Content Creator, die die höchste Anzahl an Gefällt-mir-Angaben, geteilten Inhalten und Kommentaren haben, werden ausgewählt.
Die Rolle der Algorithmen bei der Verstärkung der Wut
Algorithmen spielen beim Rage-baiting eine wichtige Rolle, da sie darauf ausgelegt sind, Inhalte, die die Nutzer-Beteiligung erhöhen, nicht nur zu priorisieren, sondern auch zu verbreiten.
Die psychologischen Anreize hinter dem Rage-baiting
Die Forschung deutet darauf hin, dass Menschen wahrscheinlicher auf Online-Inhalte reagieren, wenn sie wütend sind, als bei anderen Emotionen.
Funktionsweise von Rage-baiting: sensationalistische Überschriften
Eine Methode des Rage-baiting ist der Einsatz von sensationalistischen Überschriften. Diese Überschriften werden so formuliert, dass sie eine starke emotionale Reaktion hervorrufen, wie zum Beispiel Wut.
Aus dem Kontext gerissene Zitate und verzerrte Narrative
Beim Rage-baiting wird auch über Dinge berichtet, die aus dem Kontext gerissen wurden, um Ereignisse oder Personen falsch darzustellen.
Echo und Polarisierung
Menschen, die Rage-baiting betreiben, nutzen engverwobene Online-Communitys aus, indem sie die gemeinsame Meinung über kontroverse Inhalte verstärken. Dies verstärkt weiter eine Mentalität von "Wir" gegen "Die".
Beispiele
Wenn man also etwas Süßes wie einen Welpen sieht, denkt man vielleicht "Was für ein süßer Hund" und scrollt weiter. Wenn aber jemand etwas Schreckliches tut oder sagt, hält man womöglich inne und kommentiert darunter.
Die Auswirkungen von Rage-baiting: Vertrauensverlust in die Medien
Rage-baiting unterwandert das Vertrauen in den Journalismus, da es Sensationalismus gegenüber faktischen Berichten bevorzugt. Das Publikum, das auf den Inhalt reagiert, wird wahrscheinlich skeptisch und fragt sich, ob die Quelle überhaupt verlässlich ist.
Befeuerung politischer und sozialer Spaltung
Rage-baiting bringt häufig Gegner gegeneinander auf und verstärkt die bereits vorhandene Spaltung. Anstatt einen offenen und sicheren Dialog zu fördern, kann es Angst und Feindseligkeit weiter verstärken.
Folgen für die psychische Gesundheit durch den Konsum von Rage-baiting
Der konstante oder häufige Kontakt mit wutauslösenden Inhalten kann zu Stress, Angststörungen und emotionaler Erschöpfung führen.
Die Abnahme der Qualität in Online-Diskussionen
Rage-baiting befördert emotional geladene Ausbrüche und Antworten statt einer durchdachten und konstruktiven Debatte.
Bewältigung der Herausforderungen: Die Rolle der Plattformen im Kampf gegen Rage-baiting
Die Plattformen der sozialen Medien können eine wichtige Rolle im Kampf gegen Rage-baiting spielen. Sie könnten hetzerische Posts abwerten und nachgeprüfte Informationen fördern.
Moralische Verantwortlichkeit von Content Creatoren
Wer Inhalte produziert, hat die moralische Verantwortung, wahrheitsgemäß über Inhalte zu berichten und diese zu übermitteln. Manipulative Narrative, um Klicks zu generieren, sind schädlich und gefährlich.
Wie Werbetreibende das Problem aufrechterhalten
Werbetreibende verleiten häufig zu Rage-baiting, indem sie für hohe Beteiligungsraten Werbeumsätze bezahlen. Dies kann Content Creator dazu motivieren, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.
Rage-baiting erkennen
Wissen ist das beste Werkzeug, um die Taktiken und Tricks von Rage-baiting zu identifizieren und zu vermeiden. Die folgenden vier Tipps bereiten Sie darauf vor, ein informierter Leser zu werden.
Warum das Ignorieren von Rage-baiting die beste Verteidigung ist
Ihr stärkstes Werkzeug im Kampf gegen Rage-baiting ist die Weigerung, sich daran zu beteiligen. Falls Sie kontroverse Inhalte sehen, vermeiden Sie darauf zu klicken, zu kommentieren oder sie zu teilen.
Wie man durchdacht interagiert, wenn überhaupt
Falls Sie das Gefühl haben, sich an möglicherweise Wut-auslösenden Inhalten beteiligen zu müssen, achten Sie darauf, ruhig zu bleiben und solide Argumente, die von sachlichen Informationen gedeckt werden, einzubringen.
Positiven und konstruktiven Inhalt fördern
Versuchen Sie, positive und sachliche Stimmen in Ihrem Netzwerk und Ihrer Community zu verbreiten. Teilen Sie, wenn Sie können, aufmunternde und inspirierende Geschichten und Posts, um den aufhetzenden Inhalten entgegenzuwirken.
Aus der Wut-Abhängigkeit ausbrechen
Um den Kontakt mit Rage-baiting einzuschränken, sollten Sie versuchen, Ihre Zeit auf den Plattformen und Konten zu begrenzen, die solche Inhalte zulassen oder sogar fördern.
Rage-baiting in politischen Kampagnen
Rage-baiting wird in der Politik besonders eingesetzt, um Wählende durch emotional aufgeladene Narrative zu polarisieren. Außerdem versuchen PolitikerInnen und Content Creator die Aufmerksamkeit auf das Negative zu lenken, anstatt auf das, was getan werden kann.
Die langfristigen kulturellen Auswirkungen von Rage-baiting
Im Laufe der Zeit, wenn es nicht angemessen bekämpft wird, könnte Rage-baiting weiterhin eine negative Kultur voller Wut befördern. Sensationalismus könnte der neue Normal-Zustand werden.
Die Rolle von Erziehungspersonen für die Förderung der Medienkompetenz
ErzieherInnen und LehrerInnen sind ein Baustein dafür, Kindern Medienkompetenz beizubringen. Eltern sollten ihren Kindern auch beibringen, wie man positiv im digitalen Raum zusammenlebt, ohne sich manipulieren zu lassen.
Ethischen Journalismus und Erstellung von Inhalten unterstützen
Die Leser entscheiden, was sie lesen und wo sie sich beteiligen. Tun Sie Ihr Bestes, verlässliche Quellen und Creatoren zu unterstützen, die Richtigkeit und Seriosität gegenüber Rage-baiting bevorzugen.
Algorithmen zum Besseren nutzen
Content Creatoren und Plattformen sollten sich zusammentun, um Algorithmen zu schaffen, die eine gesündere Beteiligung in den Vordergrund stellen. Transparenz und Verantwortlichkeit sind hier zentral.
Quellen: (LinkedIn) (Daily Citizen) (BBC)
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