Diese "Überlebensstrategien" können Sie in Lebensgefahr bringen
Diese weit verbreiteten Irrtümer können Sie tatsächlich sogar umbringen
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LIFESTYLE Mythen
Wenn es um das Überleben in der Wildnis geht, gibt es zahlreiche falsche Tipps, die als allgemeines "Wissen" gelten. Diese Vorstellungen können aus Filmen, Fernsehsendungen und sogar Comicstrips stammen. Man sollte aber wissen, dass einige weit verbreitete Irrtümer über das Überleben potenziell tödlich enden können.
Von der fehlgeleiteten Vorstellung, den eigenen Urin zu trinken, bis zur unklugen Taktik, bei einem Bärenangriff tot zu spielen, gibt es zahlreiche verbreitete Überlebensmythen. Durchstöbern Sie die Galerie, um sie zu verlernen.
Mythos 1: Alkohol zu trinken wärmt Sie auf
In einer Überlebenssituation bei kaltem Wetter ist Alkohol nicht das optimalste Getränk. Trotz des vorübergehenden Wärmegefühls, das er vermittelt, führt Alkohol dazu, dass sich die Blutgefäße und Kapillaren auf der Hautoberfläche erweitern, was zu einer schnelleren Auskühlung führt. Es wird empfohlen, stattdessen heißen Tee oder Kakao zu trinken.
Mythos 2: Das Reiben von erfrorener Haut wärmt sie wieder auf
Erfrierungen entstehen, wenn sich Eiskristalle in der Haut und anderen Geweben bilden. Es ist jedoch wichtig, dass Sie die betroffene Stelle nicht reiben, da dies die Hautschäden verschlimmern kann. Stattdessen sollten Sie das Gewebe langsam wieder aufwärmen und gleichzeitig Schmerzmittel zur Behandlung von Erfrierungen verwenden.
Mythos 3: Ein großes Feuer ist besser als ein Schutzdach
Auch wenn große Feuer eine gewisse Wärme spenden, ist es dennoch unerlässlich, einen Unterschlupf zu errichten. Unvorhergesehene Wetterumschwünge wie Regen oder Wind können Risiken mit sich bringen, und es ist niemals ratsam, im Freien zu übernachten.
Mythos 4: Wenn ein Tier es frisst, ist der Verzehr für Sie auch ungefährlich
Vögel und Eichhörnchen sind in der Lage, bestimmte Beeren und Pilze zu verzehren, die für den Menschen aufgrund unserer biologischen Unterschiede tödlich sind.
Mythos 5: Alle Kleidungsschichten halten gleich warm
Diese Aussage ist nicht korrekt. Wenn Sie sich beispielsweise bei kaltem Wetter auf Baumwolle als Hauptgrundschicht verlassen, kann dies zu Unterkühlung führen. Sie eignet sich zwar für heiße, trockene Klimazonen, aber wenn Baumwolle nass wird, verliert sie ihre Isolierfähigkeit.
Mythos 6: Es ist möglich, Bienen durch einen Sprung ins Wasser zu entkommen
Der Versuch, einer Bienenhorde zu entkommen, indem man in einen nahe gelegenen See springt, mag als praktikable Option erscheinen, doch die Insekten werden unerbittlich zustechen, sobald sie wieder auftauchen. Halten Sie stattdessen etwas Abstand, bis sie sich zerstreuen, suchen Sie Zuflucht in einem Fahrzeug oder Gebäude und schützen Sie sich somit effektiv vor ihren Stichen.
Mythos 7: Man kann das Gift aus einem Schlangenbiss heraussaugen
Von dieser Praxis wird dringend abgeraten. Das Gift gelangt schnell in den Blutkreislauf, und wenn Sie Ihren Mund auf die Wunde legen, werden nur noch mehr Bakterien eingeführt. Darüber hinaus gerät das Gift durch das Saugen noch schneller in Ihren Körper!
Mythos 8: Das Moos wächst auf der Nordseite der Bäume
Moos kann auf jeder Seite eines Baumes wachsen, daher sollte man sich bei der Navigation nicht auf diesen Mythos verlassen.
Mythos 9: Wenn ein Hai Sie angreift, schlagen Sie ihm auf die Nase
Seien wir ehrlich: Es ist äußerst schwierig, einem sich bewegenden Hai erfolgreich auf die Nase zu schlagen, vor allem im Wasser. Wenn sich ein Hai nähert, um zu beißen, versuchen Sie, einen stabilen Gegenstand zwischen sich und das Tier zu bringen.
Mythos 10: Ein Unterstand ist ein idealer Rückzugsort
Ein Unterstand bietet zwar Windschutz, kann aber keine Wärme spenden. Um warm und trocken zu bleiben, braucht man jedoch einen Unterstand mit Wänden, einem Dach und einem kleinen Eingang.
Mythos 11: Geben Sie einer unterkühlten Person keine Nahrung
Bei leichter Unterkühlung können kleine, regelmäßige Dosen kalorienreicher Nahrung verabreicht werden, um die Fähigkeit des Opfers, sich aufzuwärmen, wiederherzustellen. In schweren Fällen kann das Verabreichen von Nahrung jedoch die Gefahr des Erbrechens und Erstickens mit sich bringen.
Mythos 12: Lassen Sie ein Unterkühlungsopfer einschlafen
Schläfrigkeit bedeutet für Personen, die unter schwerer Unterkühlung leiden, ein potenzielles Todesurteil. Um lebensbedrohliche Folgen zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass die Person während des Aufwärmprozesses durchgehend wach bleibt.
Mythos 13: Der Verzehr von rohem Fleisch und Meeresfrüchten ist unbedenklich
Der gelegentliche Verzehr von ungekochtem Tierfleisch gilt zwar als unbedenklich, allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass es Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze, Protozoen, Würmer und Viren übertragen kann.
Mythos 14: Schwimmen Sie immer parallel zum Ufer, wenn Sie in eine reißende Strömung geraten sind
Das ist nicht ganz falsch, funktioniert aber am besten, wenn das Wasser direkt zum Meer fließt. Ideal ist es, Ruhe zu bewahren und senkrecht zur Strömung in Richtung Ufer zu schwimmen.
Mythos 15: Vögel beobachten, um Wasser zu finden
Nicht alle Vögel müssen auf der Suche nach Wasser ständig in der Luft sein; einige Wasservögel verlassen nur selten den Rand des Wassers. Gelegentlich fliegen sie allerdings zu einer vertrauten Lichtung, um dort zu übernachten.
Mythos 16: Rettungsdecken sind nicht besonders effektiv
Die Mylar-beschichteten Rettungsdecken scheinen zwar auf den ersten Blick nicht besonders warm zu sein, die Aluminiumschicht reflektiert jedoch die Wärmeenergie und sorgt dafür, dass die Decken die notwendige Wärme abgeben. Sie sind also tatsächlich lebensrettend.
Mythos 17: In einer Höhle ein Lagerfeuer zu machen, hält sie warm
Äußerste Vorsicht ist geboten, da die Gefahr besteht, dass sich die Steine durch die Hitze ausdehnen, was zu Steinschlag führen und die Gefahr von herabfallenden Steinen begünstigen kann.
Mythos 18: Schnee zu essen kann die Flüssigkeitszufuhr sicherstellen
Schnee enthält im Vergleich zu gefrorenem Wasser einen höheren Anteil an kalter Luft, sodass sein Verzehr den Durst nicht stillen kann. Außerdem besteht die Gefahr, dass Gehirn und Körperkern erkalten, was zu Unterkühlung führen kann.
Mythos 19: Das Trinken von Urin erhöht Ihre Flüssigkeitszufuhr
Den eigenen Urin zu trinken ist möglich, aber ist es auch ratsam? Urin enthält Körperausscheidungen und sollte daher auf keinen Fall getrunken werden.
Mythos 20: Frisches Blut kann bedenkenlos konsumiert werden
Blut enthält zwar Wasser, aber der Verzehr von rohem Blut kann aufgrund möglicher Krankheitserreger gefährlich sein, weshalb davon dringend abgeraten wird.
Mythos 21: Die Flüssigkeit in einem Kaktus kann Sie vor dem Verdursten bewahren
Wenn Sie in der Wüste die Orientierung verlieren, sollten Sie nicht zu optimistisch sein, wenn Sie auf einen Kaktus stoßen. In den meisten Fällen führt der Verzehr von Kaktusflüssigkeit zu einer Erkrankung. Dies kann dazu führen, dass Sie durch Erbrechen wertvolle Flüssigkeit ausscheiden, was Ihre Dehydrierung noch weiter verschlimmert.
Mythos 22: Stellen Sie sich immer tot, wenn Sie von einem Bären überfallen werden
Wenn man einem Schwarzbären begegnet, bringt es nichts, sich tot zu stellen. Man sollte eher das Gegenteil tun und laute Geräusche von sich geben.
Mythos 23: Klettern Sie auf einen Baum, um einem Bären zu entkommen
Bären verfügen über bemerkenswerte Kletterfähigkeiten, daher ist das Klettern auf einen Baum keine Garantie für Sicherheit.
Mythos 24: Ein heißes Bad kann Unterkühlung lindern
Zur Behandlung einer Unterkühlung ist die Wiedererwärmung von entscheidender Bedeutung. Das Eintauchen in ein heißes Bad kann jedoch starke Schmerzen verursachen und möglicherweise einen Herzinfarkt provozieren. Alternativ können Wärmflaschen unter den Achseln oder Haut-zu-Haut-Wärmeanwendungen eingesetzt werden.
Mythos 25: Lutschen Sie zur Flüssigkeitszufuhr an einem Stein
Das Lutschen an einem Stein regt die Speichelsekretion an, ohne einen wirklichen Nutzen zu bringen. Seien Sie außerdem vorsichtig mit kleinen Steinen, da sie bei einem versehentlichen Verschlucken Ihre Atemwege blockieren und zum Ersticken führen können.
Mythos 26: Bei Verlust Ihrer Orientierung müssen Sie sofort einen Nahrungsvorrat finden
Ein Überleben ohne Nahrung ist etwa sechs Wochen lang möglich. Ihr Hauptaugenmerk muss daher auf der Suche nach Wasser und Unterschlupf liegen.
Mythos 27: Fließendes Wasser ist sicher und trinkbar
Wasser, das scheinbar fließt, kann dennoch schädliche Substanzen wie Krankheitserreger, Schwermetalle und andere Verunreinigungen enthalten, die Krankheiten verursachen können. Um die Sicherheit zu gewährleisten, muss jedes Wasser, das aus natürlichen Quellen stammt, vor dem Verzehr gefiltert und gereinigt werden.
Mythos 28: Mit einem GPS können Sie sich nicht verirren
Bei Reisen in abgelegene Gebiete ist die Mitnahme eines GPS-Geräts unerlässlich. Es sollte jedoch nicht Ihr einziges Navigationsmittel sein. Es ist ratsam, auch eine Karte und einen Kompass mit sich zu führen, als Ersatz für den Fall, dass das Gerät ausfällt oder die Batterie leer ist.
Mythos 29: Zwei Stöcke aneinander zu reiben erzeugt ein Feuer
Durch Reibung kann eine Flamme entstehen, allerdings nicht durch das Reiben zweier Stöcke aneinander.
Quellen: (Outdoor Life) (Insider)
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