Wenn man sich ein menschliches Gehirn ansieht, ist es deutlich sichtbar in der Mitte geteilt.

Diese physische Aufteilung ist es, die frühe Psychologen dazu brachte, psychologische Theorien zuzuschreiben, d. h. linke Seite gegen rechte Seite.

Die zentralen Bereiche des Gehirns wie der Striatum, der Thalamus, der Hypothalamus und der Hirnstamm bestehen aus kontinuierlichem Gewebe, sind jedoch auch mit linken und rechten Seiten organisiert.

Die linke und die rechte Seite steuern unterschiedliche Körperfunktionen, wie Bewegung und Sehen. Die linke Gehirnhälfte steuert zum Beispiel den rechten Arm und das rechte Bein und umgekehrt.

Probleme entstehen jedoch, wenn man diese Vorstellung überstrapaziert. Der Irrglaube, dass fast alle Gehirnfunktionen entweder von der linken oder der rechten Gehirnhälfte verarbeitet werden, lässt sich bis zu Psychiatern in den 1800er Jahren zurückverfolgen.

Sie kamen zu dem Schluss, dass die linke Gehirnhälfte die Kommunikation steuert, nachdem sie herausgefunden hatten, dass Patienten, die Schwierigkeiten mit der Kommunikation hatten, eine Schädigung des linken Schläfenlappens aufwiesen.

Diese Idee beflügelte nicht nur die Phantasie der Wissenschaftler, sondern auch die des Schriftstellers Robert Louis Stevenson, der von einer logischen linken Hemisphäre schrieb, die mit einer emotionalen rechten Hemisphäre konkurriert.

Die linke und die rechte Gehirnhälfte wurden in den Figuren Dr. Jekyll und Mr. Hyde personifiziert (die eine Seite ist gut, die andere böse). Dies führt auch zu Assoziationen von Ordnung und Chaos.

Später fanden Psychologen heraus, dass sie bei der Untersuchung des Verhaltens von Patienten, deren Hemisphären getrennt waren oder denen eine Hemisphäre fehlte, immer noch eine Vielzahl von Verhaltensweisen zeigen konnten, sowohl logische als auch kreative.

Es wurde jedoch festgestellt, dass eine Seite des Gehirns für einige Funktionen aktiver ist als die andere. Die Sprache ist eher auf der linken Seite lokalisiert und die Aufmerksamkeit auf der rechten.

Daher kann es sein, dass eine Seite des Gehirns mehr Arbeit leistet, aber das hängt eher von der Funktion als von der Person ab.

Es gibt keine stichhaltigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Menschen eine dominante Seite des Gehirns haben.

Manche Menschen können ungeheuer logisch sein, andere wiederum scheinen äußerst kreativ und künstlerisch veranlagt zu sein, aber das hat nichts damit zu tun, welche Gehirnhälften bei ihnen dominieren.

Wenn wir zum Beispiel ein sehr komplexes mathematisches Problem lösen müssen, kommt es vor, dass wir dabei durchaus auch kreativ sein müssen.

In ähnlicher Weise muss man sich vielen lebendigen Kunstwerken mit logischen Methoden nähern. Auf der einfachsten Ebene muss ein Künstler zum Beispiel herausfinden, wie groß der Kopf einer Person im Verhältnis zu ihren Beinen sein muss.

Fast alles, was unser Gehirn tut, erfordert, dass es als Ganzes funktioniert, obwohl es gleichzeitig in verschiedene Bereiche unterteilt ist.

Das Gehirn arbeitet also auf modulare Weise, was falsch wäre, wenn man es nur auf die linke und rechte Seite reduzieren würde, und diese Teile des Gehirns arbeiten auch zusammen, um Funktionen auszuführen (wenn wir z. B. mit jemandem sprechen, benutzen wir möglicherweise mehrere Bereiche, wenn nicht sogar alle).

Das Gehirn funktioniert wie ein Regierungssystem: Es hat viele verschiedene funktionierende Teile, die hin und wieder zusammenarbeiten (sollten).

Aus evolutionärer Sicht hat dies den Vorteil, dass ein Mensch nicht völlig handlungsunfähig wird, wenn ein Teil des Gehirns ausfällt.

Großflächige, niedrig aufgelöste Abstraktionen (d.h. das Verständnis von etwas als Summe seiner Teile) neigen dazu, in den Bereich der rechten Hemisphäre zu fallen, während hochauflösende, detaillierte Wissensstrukturen (d.h. Sprache) tendenziell eher in den Bereich der linken Hemisphäre gehören.

Der grundsätzliche Unterschied sollte nicht nur zwischen Sprache und Nicht-Sprache oder Mathematik und Nicht-Mathematik verstanden werden, sondern auch zwischen gemeistertem Gebiet und relativ unerforschtem und nicht gemeistertem Gebiet.

Eine weitere lose Verallgemeinerung ist, dass die linke Gehirnhälfte für die Aktivierung von Verhalten zuständig ist und die rechte Gehirnhälfte für die Hemmung von Verhalten.

Die linke Gehirnhälfte ist für die Textverarbeitung zuständig, während die rechte Gehirnhälfte sich mit Bildern beschäftigt.

Die linke Gehirnhälfte ist für das lineare Denken zuständig, die rechte für das ganzheitliche Denken.

Die linke Gehirnhälfte ist für die Detailerkennung zuständig, während die rechte Gehirnhälfte für die Mustererkennung verantwortlich ist.

In ähnlicher Weise ist die linke Gehirnhälfte gut für die Erzeugung von Details und die rechte Gehirnhälfte gut für die Erzeugung von Mustern.

Man kann davon ausgehen, dass die linke Gehirnhälfte vor allem für feinmotorische Handlungen zuständig ist (Stricken), während die rechte Gehirnhälfte für grobmotorische Handlungen zuständig ist (Laufen).

Quellen: (Healthline) (National Geographic) (Harvard Health)

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Eine der bedeutendsten Ideen bezüglich der unregelmäßigen Landschaft des menschlichen Gehirns ist, dass es in der Mitte in zwei Seiten geteilt ist. Die linke Seite steuert die Funktionen, die mit der Logik zusammenhängen, und die rechte Seite soll die Funktionen steuern, die mit abstraktem Denken und Kreativität zusammenhängen. Dieses Verständnis ist jedoch zu vereinfacht.

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