Eine wahnhafte Störung ist eine psychische Erkrankung. Sie äußert sich durch das Vorhandensein von einer oder mehreren Wahnvorstellungen. Wahnvorstellungen sind die Überzeugung, dass etwas zweifelsfrei wahr ist, auch wenn es keine Beweise oder Gegenbeweise dafür gibt.

Menschen, die an dieser Art von psychotischer Störung leiden, können an bizarren oder nicht bizarren Wahnvorstellungen leiden. Bizarre Wahnvorstellungen sind solche, die eindeutig unplausibel sind und von denen praktisch niemand glaubt, dass sie wahr sind. Ein Beispiel dafür wäre, dass jemand glaubt, seine Organe seien ersetzt worden (ohne dass es Beweise für einen chirurgischen Eingriff gibt).

Bei nicht-bizarren Wahnvorstellungen hingegen werden mögliche (wenn auch höchst unwahrscheinliche) Szenarien durchgespielt, z. B. wenn eine Person glaubt, dass sie von der Polizei überwacht wird. Es gibt auch verschiedene Arten von wahnhafte Störungen, die je nach Hauptthema der Wahnvorstellungen gekennzeichnet sind. Schauen wir sie uns genauer an.

Menschen, die an Erotomanie leiden, glauben oft, dass eine Person (oft eine berühmte Person) in sie verliebt ist. Einige Stalker von Prominenten leiden unter erotomanischen Wahnvorstellungen.

Menschen, die unter dieser Art von wahnhafter Störung leiden, glauben, dass ihre Talente oder außergewöhnlichen Einsichten nicht anerkannt werden. Sie haben ein übersteigertes Gefühl von Macht, Selbstwert, Identität oder Wissen. Sie glauben dabei eventuell auch, dass sie eine besondere Beziehung zu einer berühmten Person oder zu einem Wesen wie Gott haben.

Menschen, die unter dieser Art von Wahnvorstellungen leiden, glauben, dass ihr Partner untreu ist, obwohl es dafür keine Beweise gibt.

Menschen mit Verfolgungswahn glauben, dass ihnen jemand nachspioniert, dass sie verfolgt oder drangsaliert werden, oder dass jemand versucht, ihnen zu schaden.

Menschen, die unter dieser Art von Wahnstörung leiden, glauben, dass mit ihnen etwas medizinisch, physisch oder biologisch nicht stimmt. Dazu kann eine Krankheit, schlechter Geruch, Parasiten oder sogar Insekten gehören, die auf oder unter der Haut krabbeln.

Dies ist der Fall, wenn eine Person unter mehr als einer Art von Wahn leidet, aber keiner davon so dominant ist, dass er als einer der oben genannten klassifiziert werden kann.

Im Gegensatz zur Schizophrenie, die ein ganzes Spektrum von Erkrankungen mit psychotischen Symptomen umfasst, ist das einzige Symptom der wahnhaften Störung die Wahnvorstellung selbst.

Darüber hinaus kann sich die Schizophrenie auf das tägliche Leben einer Person auswirken, da zu den Symptomen eine desorganisierte Sprache oder ein desorganisiertes Verhalten gehören kann, wohingegen Menschen, die an einer wahnhaften Störung leiden, in der Regel nicht durch ihre Wahnvorstellungen in ihrem täglichen Leben beeinträchtigt werden.

Die wahnhafte Störung betrifft vor allem Menschen in der mittleren bis späteren Lebensphase, wobei das Durchschnittsalter bei etwa 40 Jahren liegt.

Sie betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Männer leiden eher an Verfolgungs- und Eifersuchtswahn, während Frauen eher vom erotomanischen Typ betroffen sind.

Soziale Isolation spielt beim Auftreten von Wahnvorstellungen oft eine Rolle. Dazu gehören Menschen mit Sehbehinderungen oder Taubheit, Einwanderer, die Schwierigkeiten mit der Sprache haben, und ältere Menschen, die tendenziell stärker isoliert sind.

Eine wahnhafte Störung selbst ist relativ selten. Wahnvorstellungen können jedoch ein Symptom anderer Störungen sein, z. B. der Schizophrenie.

Der Verfolgungswahn, bei dem die Betroffenen glauben, jemand habe es auf sie abgesehen, ist die häufigste Form der wahnhaften Störung.

Das Hauptsymptom ist, wie bereits erwähnt, ein irrationaler Glaube an etwas, das nicht real ist. Dies kann sich im Frühstadium auf verschiedene Weise manifestieren, z. B. durch Zweifel an der Loyalität von Freunden und Familie.

Zu den weiteren Anzeichen gehört die Tendenz, scheinbar harmlose Verhaltensweisen als bedrohlich zu interpretieren. Menschen, die an wahnhaften Störungen leiden, können harmlose Bemerkungen und Ereignisse als verdächtig und sogar feindselig interpretieren.

Es ist nicht möglich, eine spezifische Ursache für eine wahnhafte Störung zu finden. Es gibt jedoch Faktoren, die zu ihrer Entstehung beitragen können. Werfen wir einen Blick auf sie.

Es hat sich gezeigt, dass wahnhafte Störungen häufiger bei Menschen auftreten, die andere Familienmitglieder mit wahnhaften Störungen oder anderen psychischen Problemen wie Schizophrenie haben.

Es ist möglich, dass einige Anomalien in bestimmten Hirnregionen mit der Entwicklung von Wahnvorstellungen in Verbindung stehen. Auch ein Ungleichgewicht bestimmter Gehirnchemikalien könnte dabei eine Rolle spielen.

Stress und Trauma können Auslöser für eine wahnhafte Störung sein. Das Gleiche gilt bei Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Abwehrmechanismen des Ichs wie Projektion, Reaktionsbildung und Verleugnung wurden ebenfalls mit wahnhaften Störungen in Verbindung gebracht.

Wie bereits erwähnt, können auch soziale Isolation sowie Gefühle von Misstrauen, Neid, Argwohn und geringem Selbstwertgefühl die Entwicklung von Wahnvorstellungen auslösen.

Damit bei einer Person eine wahnhafte Störung diagnostiziert werden kann, muss sie mindestens einen Monat lang an einem oder mehreren Wahnvorstellungen gelitten haben. Außerdem sollte der Wahn nicht durch eine andere Erkrankung erklärt werden.

Der Arzt wird wahrscheinlich die Krankengeschichte der Person überprüfen und auch alle Medikamente oder Substanzen, die die Person konsumiert, begutachten. Einige Tests können vorgeschrieben werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.

In diesen Fällen ist eine Überweisung an einen Psychiater oder Psychologen in der Regel das Mittel der Wahl. Diese Fachleute sind in der Lage, die psychische Störung zu diagnostizieren.

Psychiater und Psychologen verfügen zwar über das nötige Wissen und die Instrumente, um solche Fälle zu diagnostizieren, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass wahnhafte Störungen als andere Erkrankungen fehldiagnostiziert werden, z. B. Schizophrenie, bipolare Störungen, Delirium, Zwangsstörungen und Persönlichkeitsstörungen.

Oft ist eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten erforderlich. Aber meistens suchen Menschen, die unter Wahnvorstellungen leiden, keine Hilfe auf, weil sie der Meinung sind, dass mit ihnen alles in Ordnung ist.

Während einige Formen der wahnhaften Störung für den Betroffenen oder andere nicht schädlich sind, können Wahnvorstellungen in einigen Fällen zu Komplikationen führen. Dazu können Depressionen, soziale Isolation, Selbst- und Fremdgefährdung, sowie rechtliche Probleme aufgrund von Belästigung oder Stalking gehören.

Quellen: (Psychology Today) (Cleveland Clinic) (WebMD)

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