Hypnosae: Die Wahrheit über diese uralte Therapieform
Alles über die Wissenschaft der Hypnose
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LIFESTYLE Hypnose
Hypnose ist eine der faszinierendsten und gleichzeitig am wenigsten verstandenen Therapieformen. Es dreht sich um einen Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit, reduzierter peripherer Wahrnehmung und einer verstärkten Fähigkeit, auf Suggestion einzugehen. Was heißt das nun aber genau?
Klicken Sie sich durch diese Galerie, um überraschende Fakten über die Wissenschaft der Hypnose und ihren historischen Ursprung zu erfahren.
James Braid (1795–1860)
Es heißt, der schottische Arzt James Braid soll die Bezeichnung "Hypnose" 1843 für eine Technik, die sich vom animalischen Magnetismus ableitete, geprägt haben. Heutzutage ist die Bezeichnung Mesmerismus im Allgemeinen ein Synonym für Hypnose.
Étienne Félix d'Henin de Cuvillers (1755–1841)
Viele Historiker schreiben den Ursprung der Bezeichnung Hypnose hingegen dem französischen Wissenschaftler Étienne Félix d'Henin de Cuvillers zu, der diesen bereits seit 1820 genutzt haben soll.
Was ist Hypnose?
Wussten Sie, dass es sich bei Hypnose weder um Gedankenkontrolle, Magie, Ihr Unterbewusstsein oder um Schlaf handelt? Tatsächlich ist man während einer Hypnose vollkommen wach.
Altes Ägypten
Einige der ersten dokumentierten Beschreibungen von Hypnose gehen bis ins alte Ägypten, auf eine Zeit um 1500 v. Chr., zurück.
Tempel des Schlafes
Imhotep, der erste bekannte Arzt weltweit, nutzte damals bereits Kultstätten zur Heilung als Tempel des Schlafes, um eine Art Suggestionstherapie durchzuführen. Patienten wurden dabei unter Beschwörung bzw. in einen hypnotischen Zustand versetzt.
"Schau mir in die Augen"
Hypnose hat nichts mit dem "Schau mir in die Augen"-Unsinn zu tun. Es ist schlicht und einfach nicht möglich, jemanden gegen seinen Willen in Hypnose zu versetzen, da man währenddessen jederzeit weiß, was man tut.
Hypnose für alle
Ob Sie es glauben oder nicht, jeder Mensch kann hypnotisiert werden, da es sich um einen normalen und natürlichen Zustand handelt, in den jeder von uns mindestens zweimal täglich fällt. Es ist zum Beispiel sehr einfach, gedanklich abzuschalten, während man ein Buch liest. Und wie oft sind Sie schon mit dem Auto gefahren und an Ihrem Ziel angekommen, ohne sich genau an den Weg erinnern zu können?
Ein natürlicher psychischer Zustand
Hypnose ist ein natürlicher Geisteszustand. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, sind im hypnotischen Zustand alle Sinne wach und aufmerksam. Vielmehr haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass die Patienten unter Hypnose vollkommen bewusst bleiben.
Alles unter Kontrolle
Eine hypnotisierte Person ist nie wirklich "ausgeschaltet", sie behält jederzeit die Kontrolle.
Eine Hilfe zur Selbstentwicklung
Hypnosetherapie kann die Selbstentwicklung durch Strategien wie nicht-klinisches Stressmanagement unterstützen. Es ist üblich, dass Hypnosetherapeuten mit Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeiten, um die Behandlung der Patienten zu verbessern.
Hypnose hat vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Hypnosetherapeuten nutzen Trance und Suggestionen, um Menschen beim Umgang mit den Schwierigkeiten des Alltags wie zum Beispiel Problemen mit Arbeit und Gesundheit zu helfen.
Hypnose auf der Bühne
Hypnoseshows, in denen scheinbar zufällig Menschen aus dem Publikum ausgewählt werden, um sie "schlafen" zu schicken, haben so gut wie nichts mit klinischer Hypnose, einer zugelassenen Form der Hypnosetherapie, gemein.
Beeinflussbarkeit unter Hypnose
Manche Menschen sind unter Hypnose stärker beeinflussbar als andere. Die Anfälligkeit für Hypnose kann das Ergebnis einer Charaktereigenschaft wie zum Beispiel Offenheit oder Empathie sein, die dann wiederum zu einer Empfänglichkeit führt.
Nicht manipulativ
Hypnose ist nicht manipulativ. Es ist nicht möglich, unter Hypnose Dinge zu sagen oder zu tun, die man in einem bewussten Zustand nicht tun würde.
Ängste und Phobien
Es geht dabei häufig um den Umgang mit Ängsten und Phobien, Gewichtsreduktion, negative Erinnerungen, Schlaflosigkeit und mit dem Rauchen aufzuhören.
Denken Sie ans Vergessen
Hypnose führt nur zu Erinnerungsverlust, wenn dies eines der angestrebten Ziele ist. Hypnose funktioniert durch Suggestion, und falls das Ziel der Hypnosetherapie das Vergessen von negativen Erinnerungen ist, kann dies erreicht werden.
Die Kraft des Unterbewusstseins
Stellen Sie sich Ihr Gehirn wie einen Eisberg vor. Die sichtbaren 10 %, die oberhalb der Oberfläche liegen, sind Ihr Bewusstsein. Die restlichen 90 %, die unter der Oberfläche liegen und damit unsichtbar bleiben, sind das Unterbewusstsein. In diesem Teil befindet sich ein "mentaler Film" von allem, was Sie in Ihrem Leben erlebt haben.
Raucherentwöhnung
Hypnose wird Sie nicht sofort dazu bringen, mit dem Rauchen aufzuhören, kann Sie jedoch laut überzeugenden wissenschafltichen Beweisen im Prozess unterstützen.
Die Angst vor hypnotischer Trance
Viele Leute haben Angst, nicht mehr aus der Hypnose aufwachen zu können. Dies ist jedoch ein verbreiteter Trugschluss. Es ist nicht möglich, in tiefer Hypnose gefangen zu bleiben, da man zu keinem Zeitpunkt die Kontrolle über die eigenen Gedanken und den eigenen Körper verliert und die Hypnose jederzeit ganz einfach durch das Öffnen der Augen verlassen kann.
Selbsthypnose
Es ist auch gut möglich sich selbst, ohne die Hilfe eines oder einer Hypnotiseur/in, in Hypnose zu versetzen.
Hypnose in der Popkultur
Der deutsche Stummfilm "Das Cabinet des Dr. Caligari" nahm als erster Hypnose als Thema auf. Der Protagonist des Horrorfilms ist ein Meister der Hypnose.
"The Mentalist"
Die Fernsehserie dreht sich um Patrick Jane (gespielt von Simon Baker), ein ehemaliges Medium, das nun seine Fähigkeiten diversen Polizeibehörden zur Verfügung stellt, um Mordfälle aufzuklären.
Quellen: (New Scientist) (Natural Hypnosis)
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"Botschafter der Angst" (1962)
Dieser berühmte Politikthriller nach einem Roman von Richard Condon aus dem Jahr 1959 erzählt die Geschichte eines amerikanischen Soldaten, der in hypnotische Trance versetzt wird, um ein Mordkomplott durchzuführen.
Hypnose in der Geschichte
Hypnose wird seit Jahrhunderten für die Gesundheit eingesetzt. Bereits im alten Indien haben die Hindus Tempel gebaut, um Kranke durch hypnotische Suggestion zu heilen.
Hypnosetherapie
Durch die Freisetzung der ungenutzten Kräfte des Unterbewusstseins kann Hypnosetherapie eine stärkende, rehabilitierende und heilende Wirkung haben.
Überbewusstsein
Das Gehirn arbeitet im hypnotisierten Zustand jedoch tatsächlich anders. Das Bedürfnis zu hinterfragen sowie die Umgebung wahrzunehmen, wird sozusagen abgestellt und stattdessen wird der Zustand des Überbewusstseins erreicht. Sie behalten zu jeder Zeit die Kontrolle über Ihren Körper und/oder die Umgebung, hören jedoch auf, darüber bewusst nachzudenken.
Hypnose als Anästhesie
Hypnose kann als Schmerzmanagement verwendet werden. Studien anhand von Elektroenzephalografien (EEG) konnten zeigen, dass Hypnose die emotionale Erfahrung von Schmerz auslöscht, während Sinnesempfindungen weiterhin möglich sind.
Franz Mesmer (1734–1815)
Der deutsche Arzt Franz Mesmer stellte die Theorie der Existenz einer natürlichen Energie auf. Er bezeichnete diese als animalischen Magnetismus, später auch "Mesmerismus" genannt.
Hypnose heutzutage
Die Hypnose hat sich seit James Braid um einiges weiterentwickelt. Der britische Promi-Hypnotiseur und Verhaltenswissenschaftler Paul McKenna (siehe Bild) bietet Seminare zu Hypnose, Neuro-Linguistischem Programmieren, Gewichtsreduktion, Motivation und Zen-Meditation an. Er soll der US-amerikanischen Moderatorin Ellen DeGeneres dabei geholfen haben, mit dem Rauchen aufzuhören.
Zugang zum Unterbewusstsein
Beim Eintritt in Hypnose wird das Bewusstsein umgangen, sodass Sie Zugriff auf die Informationen des Unterbewusstseins erlangen.