Die Realität der Ausbeutung von MigrantInnen in Europas Landwirtschaft
Erfahren Sie mehr über die schlimmen Bedingungen vieler Saisonarbeitskräfte
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LIFESTYLE Saisonarbeit
In einem Bericht von Oxfam, einer internationalen Organisation gegen Armut und Ungerechtigkeit, und der Päpstlichen Universität Comillas in Spanien aus dem Jahr 2024 wird die systematische Ausbeutung von MigrantInnen in der europäischen Landwirtschaft aufgedeckt. ArbeiterInnen, hauptsächlich aus Ländern wie Rumänien, Bulgarien und anderen Nicht-EU-Staaten, müssen unter schwierigen Bedingungen, niedrigen Löhnen und begrenztem Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen leiden. Da viele auf die Arbeit angewiesen sind, um ihren Aufenthaltsstatus zu sichern, sind MigrantInnen besonders verletzlich, und die Arbeitgeber können ihr Leben sowie die Arbeitsbedingungen stark kontrollieren.
Erfahren Sie mehr über die harten Bedingungen, unter denen WanderarbeiterInnen in der europäischen Landwirtschaft leiden.
Systematische Ausbeutung von Wanderarbeitern
WanderarbeiterInnen in der europäischen Landwirtschaft sehen sich mit systematischer Ausbeutung konfrontiert und müssen lange Arbeitszeiten, schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne erdulden.
In verletzlicher Position
Nach Angaben eines Berichts von Oxfam und der Päpstlichen Universität Comillas sind diese Probleme weit verbreitet. Der fehlende Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und die große Abhängigkeit von den Arbeitgebern bringt die ArbeiterInnen in eine verletzliche Position mit wenigen Alternativen.
Die wichtige Rolle von WanderarbeiterInnen in der Landwirtschaft
Die europäische Landwirtschaft ist stark auf migrantische Arbeitskräfte angewiesen, mit einer Zahl von 2,4 Millionen Saisonarbeitskräften von innerhalb und außerhalb der EU.
Unabdinglich für die Lebensmittelproduktion
Diese Arbeitskräfte, häufig aus Ländern wie Rumänien, Bulgarien und sogar aus Nicht-Mitgliedsstaaten der EU, sind für die Lebensmittelproduktion in Europa unabdinglich, verdienen jedoch geringe Löhne unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen.
Hauptarbeitgeber der EU für WanderarbeiterInnen
Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Polen stellen viele migrantische SaisonarbeiterInnen an und sind für die landwirtschaftliche Produktion auf ihre Arbeit angewiesen.
Abhängigkeit des Aufenthaltsstatus
Viele WanderarbeiterInnen haben keine gültigen Aufenthaltspapiere und hoffen, diese durch einen Arbeitsvertrag zu erhalten, was den Arbeitgebern eine große Macht über die ArbeiterInnen gibt.
Lange Arbeitszeiten
Beispiele für übermäßige Arbeitszeiten sind weit verbreitet, wie zum Beispiel BeerenpflückerIn in Schweden, die täglich 12 bis 19 Stunden arbeiten.
Körperliche Belastung
MigrantInnen erdulden häufig endlose Arbeitsstunden ohne eine faire Bezahlung und sind aufgrund der intensiven Arbeit und der unzureichenden Ruhezeiten mit Erschöpfung und Gesundheitsrisiken konfrontiert.
Lohndiskriminierung
In fast allen untersuchten EU-Ländern verdienen WanderarbeiterInnen in der Landwirtschaft unterhalb des Mindestlohns, wobei Frauen noch größerer Ungerechtigkeit ausgesetzt sind.
Geschlechterspezifisches Lohngefälle
So verdienen Frauen in Italien in der Landwirtschaft 30 % weniger als Männer, was die geschlechterspezifischen Lohnunterschiede unter den sowieso unterbezahlten Arbeitskräften unterstreicht.
Begrenzte Möglichkeiten für Gerechtigkeit zu sorgen
Die MigrantInnen sind häufig mit unbezahlten Überstunden, verspäteten oder ganz ausbleibenden Gehaltszahlungen konfrontiert und haben nur begrenzte Möglichkeiten bei diesen Missständen für Gerechtigkeit zu sorgen.
Gehaltsabzüge für Grundbedürfnisse
Die Arbeitgeber ziehen Kosten für Unterbringung, Lebensmittel und verpflichtende Schutzausrüstung häufig zu übertriebenen Preisen vom Gehalt der ArbeiterInnen ab.
Begrenzte Ressourcen
Durch diese Abzüge bleibt den ArbeitnehmerInnen nur ein minimaler Verdienst, und aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen haben sie kaum Möglichkeiten, gegen diese ausbeuterischen Praktiken vorzugehen.
Vermittler und versteckte Kosten
Einige Arbeitgeber werben WanderarbeiterInnen über Vermittler in ihren Heimatländern an, reduzieren deren Löhne und stellen Anforderungen hinsichtlich Geschlecht oder Nationalität.
Zahlungen, um die Arbeitsstelle zu sichern
Manchmal bezahlen ArbeiterInnen, um eine Stelle zu sichern und könnten durch Abzüge für private Krankenversicherungen, wenn sie vom Sozialversicherungssystem im Zielland ausgeschlossen sind, mit noch geringeren Löhnen konfrontiert werden.
Prekäre Situation für illegale MigrantInnen
Illegale MigrantInnen sind bei der Arbeit in der Landwirtschaft häufig noch größeren Risiken ausgesetzt, da der Arbeitsvertrag ihre einzige Möglichkeit zur Regularisierung ihres Aufenthalts sein könnte.
MigrantInnen sind anfällig für Ausbeutung
Diese Abhängigkeit macht sie anfälliger für Ausbeutung, da sie unter unethischen oder unfairen Bedingungen kaum Möglichkeiten haben, sich zu wehren.
Schlechte Unterbringung
Die Unterbringung von WanderarbeiterInnen ist oft unzureichend, wie zum Beispiel die Unterbringung in kleinen Containern oder provisorischen Baracken in der Nähe der Arbeitsstätten, oft ohne Zugang zu Wasser oder Strom.
Isolation
Die Entfernung von städtischen Zentren verschlimmert die Situation, da es häufig kaum und nur teure Transportmöglichkeiten gibt und so der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen eingeschränkt ist.
Fehlende Gesundheitsversorgung
Ohne offizielle Adresse können sich viele WanderarbeiterInnen nicht für gesundheitliche Dienstleistungen anmelden, wodurch sie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.
Abgelegene Gegenden erhöhen die Anfälligkeit für gesundheitliche Probleme
Die abgelegenen Gegenden machen den Zugang zur Gesundheitsversorgung noch schwieriger, sodass sie oft entweder nicht verfügbar oder unbezahlbar ist, was das Risiko gesundheitlicher Probleme deutlich erhöht.
Sicherheitsrisiken aufgrund von Sprachbarrieren
Durch kaum übersetzte Sicherheitsanweisungen und häufig fehlende Ausrüstung sind die WanderarbeiterInnen bei der Arbeit erhöhten Sicherheitsrisiken ausgesetzt.
Echte Fälle
So erlitten beispielsweise 20 ArbeiterInnen in Italien Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel, und ein Arbeiter aus Nicaragua starb in Murcia, Spanien, nachdem er elf Stunden lang ohne Wasser bei 44 °C gearbeitet hatte.
Körperlicher Missbrauch
Einige Arbeitgeber nutzen körperliche Gewalt, die Konfiszierung von Dokumenten und unangemessenes Verhalten, um die ArbeiterInnen zu kontrollieren und Beschwerden vorzubeugen.
Kontrolltaktiken
Diese Praktiken führen zu einer Kultur der Angst, in der sich die ArbeiterInnen machtlos fühlen gegen Ausbeutung oder unfaire Behandlung zu protestieren und ernsthafte persönliche Konsequenzen in Kauf nehmen, falls sie wagen, sich zu wehren.
Politische Reformen zum Schutz von MigrantInnen
Oxfam und andere Organisationen drängen auf politische Reformen, um migrantische Arbeitskräfte in der Landwirtschaft zu schützen.
Arbeitsgesetzgebung und Schutz der Menschenrechte
Zu den Empfehlungen gehört die Durchsetzung der sozialen Konditionalität (Verknüpfung von arbeitsrechtlichen Vorschriften aus den Bereichen Beschäftigung, Gesundheit und Sicherheit) in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, um sicherzustellen, dass die Arbeitsnormen und der Schutz der Menschenrechte im gesamten europäischen Agrarsektor eingehalten werden.
Gestaltung einer fairen und sicheren Arbeitsumgebung
Für einen sichereren und gerechteren Landwirtschaftssektor sind bessere Unterbringungsbedingungen, Transport und Sicherheitsschulungen für migrantische Arbeitskräfte unerlässlich.
Integration von Wanderarbeitern
Politische Reformen, die den Schutz von Arbeitskräften und die Wahrung der Menschenrechte in den Mittelpunkt stellen, streben an, gerechtere Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Integration von WanderarbeitnehmerInnen in ganz Europa zu verbessern.
Quellen: (Oxfam) (European Parliament) (Euronews)
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